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sehr: Es handelt sich um «inen sehr «rnsten Gewissenskonflikt, in den Dr. Andersen (Karl Ludwig Diehl), Deutschlehrer am Mäd- chengymnasium, gerät. Um das starke Interesse, das er an Kerstin Dahlberg, einer seiner Unterprjmanerinnen, nimmt, und das er widert wird. Die Regiearbeit des jungen, begabten Spielleiters Heinz Helbig ist «in gutes Beispiel dafür, daß und wie sich Fielst, Hingabe an die Arbeit und Begabung in wachsender Leistung aus prägen. Man ist an diesem Spiel nicht nur interessiert, sondern ge fesselt und gepackt. Ein verantwortungsbewußter, männlich-ernster Erzieher ist Karl Ludwig Diehl, er spielt eine seiner sympathischsten und besten Rollen der letzten Zeit. Ein Mann von Charakter und Haltung, d«r aus seiner inneren Festigkeit fertig zu werden ver sucht mit d«m Konflikt, in den er hinelngerät. Gewinnend der echt männliche Zug, dast er sich einer Frau offenbaren must — nach ihr«r Klugheit, ihrem Instinkt sich richten möchte, aber dann doch di« Trennung, die Flucht vor sich und jenem Mädchen ablehnt bis zuletzt: Er will aus eigener Kraft standhalten! Zn Jutta Freybe lernt man eine besondere Begabung kennen, «ine junge Schauspielerin mit einem starken Talent. Erstaunlich sicher setzt sie ihre Begabung und ihr Können «in, und sie hat außerdem «ine Natürlichkeit und Reinheit des Empfindens, dast schon ihre ersten Worte und Bewe gungen nicht nur zum Gehirn sprechen, sondern unmittelbar ins Herz dringen. Ebenso sind der scharf profilierende Kurt Meisel, die lebendige Ingeborg von Kusserow, Wilma Schäfer, Marine von Dittmar, Berthe Heinisch, Inge Ewald, Inge Landguth und die Darsteller der Studenten zu nennen. Auch Dorothea Wieck strahlt sehr viel von der Leinwand ab, sie ist die Lehrerm Sigrid Mall«, ein feines, edles Gesicht voll tiefen Verständnisses für die Seele ihrer Schülerinnen — und für das Empfinden des Mannes, der sie um Rat fragt. Hier ist der Film um eine besondere Klippe mit viel Ge schmack herumgekommen: die Frage bleibt offen, ob auch diese Frau ihn liebt, wir spüren es zwar ganz zart angedeutet. Ernst Buder schuf mit erfreulichem Komponistentakt die Musik, die sich mit sicherer Wirkung nach der dramaturgischen Notwendigkeit in den Film «insügt. — Ein interessantes Vorprogramm vervollständigt d«n Spielplan. Reue Bücher und Zeitschriften. Der Deutsch« Rundfunk — Funk Post. Das große illustrierte Pro grammblatt. Verlag der Buch- u. Tiefdruck-Gesellschaft m. b. H. Einzelheft 15 Pf. Postbezug monatl. 59 Pf. zuzügl. 6 Pf. Bestellgeld. Der Rundfunk begeht in der kommenden Woche «in festliches Er eignis: „Das Fest des deutschen Rundfunks", einen Rundfunkball der Reichsrundfunkkammer in den Gesamträumen des Berliner Zoo am 26. Februar. Davon berichten selbstverständlich die Rundfunk zeitschriften, vor allem „Der Deutsche Rundfunk Funk Post", das viel gelesene Programmheft mit den ausführlichen In- und Aus lands-Programmen. Di« neue Nummer der vorgenannten Zeit schrift bringt auch wiederum eine Modenseite für die Hausfrau, Bild berichte zu den Weltmeisterschaften im Eiskunstläufen und anläßlich der bevorstehenden Autoausstellung einen illustrierten Artikel über nm« Autoempfänger. Auf den in der ersten Fortsetzung erscheinen den Roman von Luis Trenker, „Sperrfort Rocca Alta", ein Roman werk, das eine äußerst spannende Lektüre zu werden verspricht, sei noch besonders hingewiesen. Geht Liebe durch den Magen? Di« meisten Hausfrauen werden begeistert „Ja!' rufen, und es ist unbestreitbare Tatsache, daß nicht nur die alten Deutschen, sondern auch die jungen Deutschen für Leckerbissen des Gaumens genau so empfänglich sind wie die Männer anderer Nationen auch! Aber — daß die Liebe zugrunde geht, wenn die liebe Hausfrau nickt zu den vorzüglichsten Köchinnen gehört, das wollen wir denn doch nicht gelten lassen! Jeder Mensch ißt lieber gut als schlecht, mag er noch so wenig materiell veranlagt sein! Zudem kostet schlechtes Essen nicht weniger als liebevoll bereitetes, des halb wird es jeden sparsamen Mann verdrießen, wenn er für sein sauer verdientes Geld ein sorglos bestelltes Mit tagsmahl bekommt. Die Frau, die daher diesen Spruch über Liebe und Magen geprägt hat — eS war totsicher eine Frau! —, hat daher so ganz unrecht nicht, aber es spricht auch einigermaßen Verständnislosigkeit aus diesen Worten. Nur die Frau, di« selbst in schwerer Berufsarbeit stand, wird wissen, wie verhungert und abgearbeitet man nach Hause kommen kann, und wie sehnsüchtig man nach der Schüssel schaut! Nur sie kann recht ermessen, was Unpünktlichkeit für einen vom Dienst angegriffenen Men schen bedeutet, der nur eine kurze Mittagspause hat und abends gern ein wenig Zeit für seine Liebhabereien be hält. Nur sie weiß, daß die reizendste Unterhaltung einem vollkommen schnuppe ist, wenn man eben Hunger hat! Der schönste Augenaufschlag verpufft, das geistvollste Wort 'kann verärgern! Erst zur Zeit ein gutes Essen und dann alles andere! — Das ist die berechtigte Forderung abgespannter Ner ven. Zärtlichkeit, die sonst beglückt, macht mißmutig, wenn sie uns hindern will, unseren ermüdeten Körper durch neue Nahrungszufuhr zu erfrischen. In diesem Sinne also: ja, die Liebe geht durch den Magen. Aber es ist nun auch nicht wieder so, daß die besten Köchinnen die größte und leidenschaftlichste Liebe erwecken! — Wir wol len die Männer nicht schlechter machen als sie sind! Sie nehmen mal ganz geduldig ein verunglücktes Mittagessen in den Kauf, wenn ihnen das liebe und ein klein wenig verschämte Gesicht der Frau Eheliebsten um Entschuldigung bittend zulächelt. Rheinischer Salat. 500 bis 750 Gramm Weißkohl, ein bis zwei Eßlöffel Fett, ein Kilo gekochte Kartoffeln, Salz, Senf, Essig und Zucker. Den fein gehobelten Weiß kohl dünstet man tn Fett fast gar, dann gibt man die in Scheiben geschnittenen Kartoffeln hinzu und schmeckt ihn gut ab. Man itzt den Salat warm. Käseauflaus. Ein Kilo gekochte Kartoffeln, ein viertel Liter Milch, Salz, 50 Gramm Fett, 75 Gramm geriebenen Käse. Die Kartofseln, tn Stückchen oder Scheiben geschnit- ten, werden mit den übrigen Zutaten gemischt und in eine gefettete Auslaufform getan, dann etwa eine Stunde gebacken. Kartoffelpuffer. 1V, Kilo rohe Kartoffeln, etwas Mehl, Salz. Die Kartoffeln werden gerieben, gesalzen und je nach Geschmack mit einem Ei und Mehl oder auch ohne dies in der Pfanne in heißem Fett recht dünn und knusprig gebacken. ReiSspeise. Ein Tassenkopf gewaschener Reis wird mit etwas Salz und einigen Rosinen in halb Wasser, halb Milch weichgekocht, dann fügt man Zucker nach Ge schmack hinzu, rührt unter die etwas abgekühlte Masse ein Eigelb und gibt zuletzt das geschlagene Eiweiß dar- unter. Auch Eingemachtes ohne Saft kann man hinein- geben. Petersilientunke. In 50 Gramm Fett werden 25 Gramm Mehl gelbgeschwitzt und nachher mit einem halben Liter Fleischbrühe verkocht. Dann wird gesalzen und ein Eßlöffel voll recht fein gehackter Petersilie angerührt. Tunke zu Krebsen. In 50 Gramm Fett werden drei Eßlöffel Mehl gelbgeschitzt und mit einem halben Liter von dem Wasser verkocht, in welchem die Krebse gekocht wurden. An die Tunke wird ein Teelöffel gehackte Peter silie getan und nach Belieben mit Eidotter angerührt. Meerrettichtunke. In 20 Gramm Fett schwitzt man 25 Gramm Mehl, verkocht dies mit einem viertel Liter Fleischbrühe oder Wasser, gibt 50 Gramm geriebenen Meerrettich hinein, schmeckt mit Salz und Zucker ab und- läßt nochmals leicht aufkochen. Bremer Nierensuppe. 300 Gramm Rinderniere kocht man Fn zwei Liter Wasser mit etwas Salz'gar, seiht die Brühe durch und kocht sie mit einer braunen Mehlschwitze zu leicht bündiger Suppe. Sie wird mit Salz und etwas Würze abgeschmeckt und die kleinwürflig geschnittene Niere beim Aufträgen hineingelegt. Man kann etwas Frucht wein oder auch einen Rest Rotwein darantun. Geröstete Grießsuppe. Man röstet 120 Gramm Grieß und eine klein geschnittene Zwiebel in Fett lichtbraun^ gibt 1)4 Liter Brühwürfelbrühe allmählich unter Rühren dazu und kocht eine leicht sämige Suppe. Sie wird mit einem Löffel Milch abgezogen und beim Aufträgen streut man gehackte Petersilie hinein. Für Landwirtschaft, Klemgartenbau und Kleintierzucht. Richtig füttern auf neuer Grundlage ZdR. In der Versorgung mit Nahrungsmitteln und landwirtschaftlichen Rohstoffen ist die .noch bestehende Ab hängigkeit Deutschlands vom Ausland am stärksten bei den rierischen Erzeugnissen ausgeprägt. Um diese zu verringern, müssen wir immer noch mehr wirsschaftseigenes, vor allem Eiweißfutter erzeugen. Einerseits können wir uns mit Recht der großen Fortschritte rühmen, die in der deutschen Tier zucht seit der Jahrhundertwende, auch seit dem Weltkriege erzielt wurden. Um so bedauerlicher ist es andererseits und gar nicht ernst genug zu nehmen, daß diese Leistungssteige rungen an Milch, Fleisch und Fett zu einem großen Teil mit ausländischem Kraftfutter erzielt wurden. Seit der Reichsbauernführer zur Erzeugungsschlacht auf rief, hat die Landwirtschaft erfolgreich die verschiedensten Wege beschritten, um mehr Futter aus der eigenen Wirtschaft her auszuholen. Aber zahlreiche Beispiele bestätigen, daß auch in Zukunft noch eine Ertragssteigerung in der Futterwirtschaft am ehesten möglich ist. Denn man hat die Möglichkeiten der deutschen Landwirtschaft, mehr Eigenfutter zu erzeugen, in den Zeilen stärkster Leistungszucht nicht ausgenützt, sondern sie als Ertragsrescrven schlummern lassen. Tie Nutzung dieser Ertragsreserven von Acker und Grün land schasst eine neue Futtergrundlage, diese wieder unweiger lich «ine Umstellung in der Fütterungsweise. Mehr und bes seres Heu, mchr Gärfutter, mehr Rüben, Kartoffeln und andere Hackfrüchte, also voluminösere Futtermittel, treten an Stelle von Kraftfutter, wie Oelkuchen und Getreideschrot. Deutscher Mais tritt vielfach an Stelle des Hafers, weil er wie die Hackfrüchte von der Flächeneinheit einen höheren Nährstofsertrag liefert und damit hilft, die Futterlücke stetig zu verkleinern. Wir dürsm aber trotzdem nicht wieder anfangen, mit den Nährstoffen Verschwendung zu treiben. Tie Gefahr liegt nahe. Wir kennen sie aus der Zeit der ausgiebigen Kraft- 'utterverfütterung, und man lann immer beobachten, daß im Ueberfluß häufig unachtsam mit üem Vorhandenen umge gangen wird. Wie ein reicher Mann kein Verschwender zu sein braucht- so dürfen wir auch nicht verschwenderisch mit größeren Mengen Wirtschastsfutter umgehen. Mit der Stei gerung der Futtererzeügung muß sich also jeder seine neue Fütterungsweise aufbauen, die den sparsamsten Einsatz des Futters vorsieht. Selbst im Sommer sott das Grünfutter nach Leistung gegeben werden. Ein Futter, das dem Nährstosf- bedarf auf der Weide genügt, erzielt man nur durch sachgemäße Regelung des Umtriebs. Was wir nicht brauchen, können wir zu Hm und Gärfutter machen für futterarme Zeiten, für dm Winter. Tas Gärfutter ist das Eiweißfutter für die winterliche Rindviehhaltung. Auch im Winter selbst kommt es auf den geregelten Einsatz der Vorräte an, damit wir nicht in Not kommm, bevor das Frühjährsfutter da ist. Tie frischmilchend« Kuh sott viel und das beste Heu, auch das beste Gärfutter be kommen, die trockenstehende ein Vorbereitungsfutter. Tas Jungvieh soll sich stetig entwickeln, aber nicht fett wecken. Sonst fällt es im Frühjahr wieder ab, und d«r ungestörte ilebergang zur Sommerfütterung ist nicht gewährleistet. Im ersten Lebensjahr verdienen die Kälber unsere größte Aufmerksamkeit. Sie teilen sich mit den besten Kühen in di« eingeschränkten Krastfuttermengen. Sie sollen ihr volles Bei futter erhalten. Sie kommen zu kurz, wenn das vorhandene Kraftfutter wahllos verzettelt wird und jedes Tier sozusagen damit eine „Nachspeise" bekommt. Auch in der Pferdefütterung muß mehr auf Hackfrüchte und Grünsutter umgestellt werden. Tas verbilligt die Hal tung, außerdem wird Hafer zum Verkauf frei. Dasselbe gilt für die Schweine und das Geflügel. Di« Schweinemast ist Hackfruchtmast, dazu gehören auch die Schnitzel mit geringen Mengen Schrot uno Eiweißbeifutter. Etwas Eiweißfutter, wie Magermilch oder Fischmehl, müssen die Tiere aber haben. Unsere Legehühner sind bei eingeschränkten Schrot- und Körnergaben schon tüchtige Kartoffelverwerter geworden. Dr. Werner. Wirtschaftliche Ratschläge. Nur MgShörnte Ziegen. Zur Ziege gehören zwar ur sprünglich Hörner, denn diese dienen ihr als Waffe, aber bei dem Haustier find sie überflüssig und können nur Schaden an richten. Dabei braucht nicht einmal Mutwille oder Neckerei im Spiele zu sein, wie es bei Kindern leicht vorkommt, auch bei ernster Stallackeit kann man unversehens ein Auge ein büßen, wenn man der gehörnten Ziege zu nahe kommt und diese «ine unerwartete Kopfbewegung macht. Ebenso gibt es leicht Unfälle, wenn die Ziege beim Melken den Kopf plötzlich seitwärts wirft. Ten Ziegen selbst werden die Hörner ge fährlich, wenn sie sich damit in der Kette oder Raufe ver fangen. Ter manchmal ausgesprochene Verdacht der Liebhäber gehörnter Ziegen, hornlose Ziegen gäben weniger Milch, hat sich als ganz unbegründet erwiesen. Tie Milchergiebigkeit ist eine Eigenschaft des einzelnen Tieres, die sich durch Zucht wahl verbessern läßt. Tie Hörner spielen dabei keine Rolle. Brüten in kalter Jahreszeit. Tie frühe Brut ist ein wich tiges Mittel bei der Gewinnung von Winteveiern. Sie ver langt aber auch, wenn di« Küken beim Schlüpfen noch win terliches Wetter antreffen, viel mchr Verständnis und Sorg falt bei der Aufzucht. Schon bei den Vorbereitungen muß man mit mchr Gefahren rechnen als bei der Brut in den Frühjährsmonaten. Schon der Bezug von Bruteiern von auswärts hat seine Nachteile, weil E Keime der Eier, die in kalter Zeit befruchtet werden, oft un Lauft der Entwicklung abstecken, auch wenn der Hahn kerngesund war. Taß das Brutnest in einem frostfreien Raume angelegt wecken muß, ist wohl selbstverständlich, aber auch bei wenigen Wärme graden kann die Abkühlung, wenn die Glucke vom Nest arH- stcht, leicht Schaden verursachen. Um die Eigenwärme der Glucke und der Eier möglichst zu erhalten, verwende man für Spätwinterbruten nur Kisten als Brutnester, am besten solche von 40 Zentimeter Länge, Breit« und Höhe. Ten Zugang schafft man dadurch, daß man an «iner Seite die Bretter bis auf «inen 15 Zentimeter hohen Streifen wegnimmt. Ten herausgeschnittrnen Teil arbeitet man aber zu einer Klappe um, damit man das Nest bei Bedarf ganz schließen kann. Tas Schließen der Kist« nach dem Füttern und Tränken empfiehlt sich bei Winteckruten fthr, denn auch die beste Brüterin kauert sich gelegentlich m «ine Ecke und läßt die Eier unbedeckt. Im April und Mai vertragen das di« Ei«r, wenn die Pause nicht zu lange ausgedehnt wird, im Fe bruar und März kann es in kürzester Zeit den Tod der Küken herbeisühren. Aus den Bod«n der Brutkist« schüttet man einige Zentimeter hoch gesiebten Sand, der nicht angefeuchtet werden darf, weil sich sonst leicht Schimmelpilze entwickeln. Auf den Sand kommt eine dünne Häckftlschicht. Zum Zusammen halten der Eier dient ein 5—6 Zentimeter dickes Heu- oder Strohfeil. In dem von ihm gebildeten Ring Wick das Nest aus Heu muldenartig geformt. Während der Futterpausen deckt man «in Stück Wollzeug über die Eier. Glaubt man gegen Ende der Brut mit Feuchtigkeit im Nest nachhelfen zu müssen, badet man die Eier in blutwarmem Wasser, während die Henne frißt. Auf die ungünstigen Temperaturvechältnisse muß man auch bei der Eierzahl Rücksicht nehmen. Kleinen Hennen legt man in kalter Zeit höchstens neun Eier unter, größeren zehn bis zwölf. Tie Küken solcher Bruten zieht man am besten ohne lebende Glucke in einem geschlossenen Raum mit Hilfe eines heizbaren Kükenheimes auf. Sommerölfrüchte in der Fruchttage. Während di« Winter- ölsrüchte bei der Einreihung in die Fruchtfolge dadurch. Schwie rigkeiten bereiten, daß fi« früh gesät werden müssen, können die Sommerölfrüchte auf alle Vorfrüchte folgen. Bei ihnen kommt es vor allem darauf an, daß der Boden unkrautfrei ist. Beim Mohn ist daneben auf gute, alte Kraft des Bodens Wert zu legen. Er folgt deshalb am besten auf Hackfrüchte und Hülftnfrüchte, weniger gut nach Getreide. Umgekehrt ist Mohn «ine fthr gute Vorfrucht für Wintergetreide. Beim Flachs verursacht Unkrautwuchs mühevolle Pflege- un- Ernte arbeiten, denn das Flachsstroh darf nicht mit Unkrautstengeln vermischt sein. Man baut den Flachs deshalb möglichst nach Hackfrüchten an. Auf Böden in guter Kultur gedeiht er aber auch nach Getreide befriedigend. Auf demselben Felde darf Flachs höchstens alle sechs bis sieben Jahre wiederkehren, wett sich sonst Bodenmüdigkeit bemerkbar macht. Ta der Flachs das Feld zeitig räumt, kann man nach ihm mit Vorteil Zwischenfrüchte anbauen. Gern läßt man auch Wmter- weizen auf ihn folgen. In jedem Bettrebe sollte dem Flachs ein Teilschlag oder ein fester Platz in d«r Nebenfruchtfolge angewiesen Wecken. Er liefert uns ja gleichzeitig Faser, Oel und Futtereiweiß. vogttfchutz im Wirtschaftsgari««. Tas nahende Früh jahr mahnt den Vogelfveund an das Aufhängen von Nist kästen. Unsere Wirtschaftsgärten, vor allem die Obstgärten und von diesen auch die kleinen und kleinsten, sollte man mchr noch, als wie dies schon geschehen ist, nirt Nistkästen ausstatten, denn die Vögel, die sich in den Gärten einstellen und dauernd ansiedeln, sobald man ihnen die notwendigen Nistmöglichkeiten bietet, gehören fast ausnahmslos zu unseren nützlichsten Arten. Kohl- und Blaumrift und auch der Garten rotschwanz, die in der Regel die zuerst sich Einfindenden sind, sind überaus erfolgreiche Schädlingsverttlger. Si« suchen ihre Nahrung fast nur in der unmittelbarsten Umgebung ihrer Niststellen und sind daher in der Lage, den von chnen be wohnten Garten dauernd schädlingssrei zu halten. Höher« Wirtschaftserträgnisse und reichere Obsternten lohnen wohl immer die aufgewendeten Mühen un- die nur geringen Kosten der Nistkästen Sie machen auch di« bedeutend größeren Auf wendungen für chemisch« und andere technische Schädlings bekämpfungsmittel überflüssig, di« entstehen wütden, wenn! in einem vogelverarmtrn harten sich Schädlingshrck« bilden würden, zu deren Beseitigung d«r Gartenbesitzer unter Um ständen auf gesetzlichem Weg« gezwungen werden kann. (Mit geteilt vom Landesverein Sächsischer Heimatfchutz.) Druck und V«rlag von Emil Hannibohn in Eib«n stock.