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Eibenstocker Tageblatt Anzeiger für den Anürgerichtrbezirk Eibenstock und besten Umgebung D«r B«zugrpr«is betrügt monatlich IM AM bei Peter Zustellung, bei Abholung in unserer G«. schästesteNe 1,60 RM. Erscheint tägl. nachm. mit Uu»»ochme der Sonn- und Feiertag«. Im Falle d»derer Gewalt oder sonstiger Störungen des ««trieb, d«r Zettung hat d«r Bqieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung ode« aus Rückzahlung de« Bezugspreises. Fernsprecher Rr. 510. Diese, Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der staatlichen und städtischen Behörden zu Eibenstock Schönheide, Schönheider» Hammer, Sasa, Unter» ftützengrLn, WUdenthal, WUzschhauL, wolfsgrün usw. Umfassend die Ortschaften: Eidenstalk, Marienthal, Larlafeld, yUndrhüdel, Neuheide, Vderftützengrün ------- 88. Jahrgang. ------- Freitag, den 18. Februar D«r Anzeigenpreis beträgt für die 46 mm breite Millimeterzrile im Anzeigenteil 5 Pfennig, für die 90 mm breite Millimeterzeile im Terttest 15 Pfennig. Annahme d« Anzeigen bis späte stens vormittags 9»/, Uhr, für größere einen Tag vorher. Lin« Gewähr für die Aufnahme der An zeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Tag sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben. Poftsche«oM» L«tp,ig Rr. Z6S67. 1SS8 Am Montag, dem 21. und Dienstag, dem 22. Februar 1SS8 wird die Ste Pfnndsammlung durchgeführt. Die Malierinnen der NS.-Frauenschaft wer den wie bisher in den einzelnen Haushaltungen oorsprechen. »Gib Deiner Liebe zum Führer und Bolt Ausdruck durch Dein Opfer-. Eibenstock, den 18. 2. 1938. Der Ortsbeaustragte für das WHW. 1937/38. Entwicklung und Fortschritt Zur Eröffnung der Berliner Autoschau. Nichts kennzeichnet den fortschrittlichen Geist und die zielsichere Energie des nationalsozialistischen Staates bester als der Strom der Kraftsahrzeuge, der sich seit jener denkwürdigen Autoschau am 11. Februar 1933 auf die deutschen Straßen ergießt. Man muß sich vergegenwär tigen: 490 N00 Personenwagen waren 1932 im Betrieb, beute dagegen 1,21 Mill. Stück. Statt der damals 810 000 Krafträder laufen heute 1,43 Millionen, gegen damals 14 Millionen Kraftsahr-enge überhaupt heute 3,1 Mil- lionen! Anstatt an siebenter Stelle hinter England, Frank reich und Schweden nimmt Deutschland heute hinter den stark motorisierten Ländern Vereinigte Staaten, Kanada, England die vierte Stelle ein. Darin kommt die Entwick lung des Kraftwagens entsprechend zum Ausdruck. Oder in der Tatsache, daß es Werke in Deutschland gibt, die mehr als 100 000 Fahrzeuge im Jahre fertigstellen. Wel- chen Austrieb hat die gesamt« deutsche Wirtschaft durch die Motorisierung erhalten. Diese beispiellose Entwicklung geht auf vielerlei Ur sachen zurück. Was im allgemeinen für die Motorisierung getan wurde, tritt noch jeden Tag in Erscheinung. Das begann damit, daß man endgültig Schluß machte mit der verderblichen Ansicht, das Kraftfahrzeug sei ein Vorrecht der Reichen. Das führte über die zahlreichen Erleichte- rungen zu dem Bau der Autobahnen. Die Industrie schickte ihre Fahrzeuge auf die Straßen, und ob es sich nun um Siege deutscher Rennwagen handelte oder um Erfolge in den schweren Geländefahrten, immer waren sie eine schwere Bewährungsprobe für das deutsche Kraft fahrzeug; sie trugen dazu bei, das Kraftfahrzeug Volks- tümlich und begehrenswert zu machen. Aber alle Maßnahmen einer wohlwollenden Regie rung und alle Spitzenleistungen der Industrie hätten er folglos bleiben müssen ohne die zielsichere Breitenarbeit. Man muß diese Tatsache hervorheben, oenn hier liegt zu gleich der Schlüssel für die zukünftige Entwicklung. Mit dem Jahre 1937 ist die Entwicklung keineswegs abge schloffen, vorausgesetzt, daß zwei Grundsätze gültig blei ben: Jedes Fahrzeug muß technisch eine Spitzen leistung sein und sich durch größte Wirtschaftlichkeit auszeichnen. Niemals hätte sich die Motorisierung Deutschlands in diesem Ausmaß vollziehen können, wenn nicht das deutsche Fahrzeug ein Höchstmaß von technischer und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit in sich vereinigt hätte. Die deutsche Kraftfahrzeugindustrie hat das Erbe ihrer Begrünoer wohl behütet. Sie schuf jenen Klein wagen, der mehr als 50 000 Kilometer fährt, ohne daß eine Reparaturwerkstatt bemüht werden muß, und jenen Rennwagen, der auch im vergangenen Jahre eine unver- gleichliche Siegesserte hinter sich bringen und den Welt rekord auf Straßen auf 437 Stundenkilometer treiben konnte. Sowohl der Kleinwagen wie der Rennwagen sind typisch für den Stand der deutschen Kraftfahrzeugindustrie: Die technische Entwicklung hat mit dem Tempo der Motorisierung Schritt gehalten und ihr Tempo eigentlich erst bestimmt. Diese Tatsache ist entscheidend und die andere, daß die technische Entwicklung nicht sprunghaft und mit Rückschlägen verlief, sondern systema- tisch ein Fahrzeug entwickelte, dessen Motor ein Höchstmaß an Leistung bei einem Minimum von Kraftstoffverbrauch garantiert, bei dem durch weitgehende Gewichtsvermin derung und Steigerung der Motorenleistung eine erheb- liche Steigerung der Geschwindigkeit erzielt wurde, und das in seiner Ausstattung den weitgehenden Ansprüchen des Kulturmenschen genügt. Wirtschaftlichkeit zeichnet das deutsche Kraftfahrzeug von heute aus. Nur so konnte es sich in Deutschland, aber auch im Auslande durchsetzen. Qualitätssteigerung bet gleichzeitiger Kostensenkung — unter diesem Leit- wort stand die Arbeit in den Konstruktionsbüros. In welchem Maße das erreicht worden ist, zeigt folgende Seqtz-J»q«art beim Führer Kurzer Aufenthalt in Berlin Der bei der Umbildung der österreichischen Regierung nach der historischen Besprechung auf dem Obersalzberg neuernannte Bundesminister für Inneres und Sicherheits wesen, Dr. Seyß-Jnquart, ist zu einem kurzen Besuch in der Reichshauptstadt eingetrossen. Bei seinem Aufenthalt iu Berlin wurde der österreichische Innenminister im Laufe des Vormittags vom Führer und Reichskanzler Adolf Hitler empfangen. Dienst in deutscher Tradition Bei Uebernahme seines Amtes hielt der neue Innen minister Seyß-Jnquart eine Ansprache an die Beamten des Ministeriums. Daß es nuninehr im Zusammenhang mit der Aussprache der Lenker der beiden deutschen Staa ten möglich sei, zur organisatorischen Einheit der inneren Verwaltung zurückzukehren, sagte er, sei als ein freudiges Zeichen zu betrachten dafür, daß der Weg zum inneren Frieden erfolgreich beschritten worden sei, und festige den Entschluß, mit äußerster Einsatzbereit schaft diesem Ziel zu dienen. Der Minister richtete dann an jene, die den Sicher- heitsdienst ausüben, die Mahnung, den Staatsbür ger von der Wichtigkeit und Notwendigkeit der Machtaus übung des Staates zu überzeugen, und unbeugsame Ge setzlichkeit wie strengste Objektivität mit möglichster Mensch- lichkeit zu verbinden. „Eine deutsche Exekutive-, sagte der Minister, „hat nie versagt und versagt nie. Ich erwarte, daß Sie m diesen Traditio den des deutschen Volkes und des österreichischen Vaterlandes Ihren Dienst vollziehen werden. Für eine andere Auffassung der Dienstpflichten, insbesondere für Berücksichtigung poli tischer Einstellungen, werde ich bei der Exekutive nie Ver ständnis haben. Die Bestimmung der politischen Haltung ist Sache der verfassungsmäßig zu berufenden Organe, und ich räume zur Zeit niemandem in Oesterreich das Recht ein, jeweils genauer und sorgsamer auf die Wah rung nationaler Interessen bedacht zu sein, als ich es bin." Veränderungen in der Vaieriändischen Front Im Rahmen der innerpolitischen Neuordnung, die nunmehr der Begegnung von Berchtesgaden und der Ka binettsumbildung folgt, wurden wichtige Veränderungen innerhalb der Vaterländischen Front vorgenommen. Zu- nächst ernannte der Frontführer, Bundeskanzler Schusch nigg, den Minister ohne Geschäftsbereich Zernatto zu seinem Stellvertreter bei der Vaterländischen Front; Zernatto ist weiterhin mit dem Amt eines Generalsekretärs betraut. Gleichzeitig wurde Innenminister Seyß- Jnquart zum Leiter des Volkspolitischen Referats ernannt. Ihm wurde ein Beirat zur Seite gestellt, an dessen Spitze Dr. Hugo Jury berufen wurde. Dr. Jury entstammt dem Lager der nationalen Opposition und ge hörte dem Siebener Ausschuß für nationale Befriedung an. Scharfes Dementi Italiens Don zuständiger italienischer Seite werden die im Ausland von neuem in Umlauf gesetzten Gerüchte, wonach Italien zwei Divisionen an die italienisch-österreichische Grenze verlegt habe, in aller Form dementiert und als grobe Fälschung bezeichnet. Trotzkis Sohn vergiftet? Neues Sowjetverbrechen in Paris In einer Pariser Klinik ist der Sohn Trotzkis, Leon Sedow Trotzki, nach einer Operation unter geheim nisvollen Umständen verstorben. Nach allgemeiner Ansicht sprechen alle Anzeichen dafür, daß Paris erneut der Schauplatz eines Verbrechens der GPU. geworden ist. Der Sohn Trotzkis hatte die Operation gut überstan den, und der Heilungsprozetz hatte einen normalen Ver lauf genommen. Um so größer war die Bestürzung im Freundeskreise Trotzkis, als am Mittwochabend von der Klinik plötzlich eine kurze Mitteilung ausgegeben wurde, daß der Tod eingetreten sei. Die Freunde des Verstorbenen dringen nunmehr auf eine genaue Untersuchung der Leiche mit der Begründung, der Sohn Trotzkis sei nach der Operation in der Klinik wohl auf gewesen, so daß man in Anbetracht der zahlreichen Attentats-, Entführungs- und Vergistungsversuche, denen er zu Lebzeiten ausgesetzt war, unter allen Umständen die wahren Ursachen seines unter normalen Umständen nie mals erwartbaren Todes feststellen müsse. Auch Trotzkis Sekretär ermordet Im Zusammenhang mit dem Tod des Sohnes Trotzkis hat in Paris die Meldung besondere Beachtung gefunden, daß der frühere Privatsekretär Trotzkis, der Jude Erwin Wolf, von Agenten der GPU. aus Sowjetspanien nach Moskau entführt und dort ermordet worden ist. Wolf war der Sohn eines jüdischen Grobkaufmanns aus Reichenberg in Böhmen. Er hatte während des Auf enthalts Trotzkis in Norwegen lange Zeit als dessen Sekretär gearbeitet. Später fuhr er als Berichterstatter der „News Chronicle" nach Sowjetspanien, wo er im Herbst vorigen Jahres auf geheimnisvolle Weise ver schwand. Nachforschungen des tschechoslowakischen Kon- fulats hatten oamals nur das Ergebnis, daß Wolf im Gefängnis Covento de Santa Ursala von der GPU. fest gehalten wurde. Von hier aus ist er nach übereinstim menden Meldungen nach Moskau gebracht und erschossen worden. 47 neue Opfer -er Vluijustiz Die sowjetrussische Provinzpresse der letzten Tage be- richtet aus den verschiedensten Teilen der Sowjetunion von neuen politischen Prozessen und Todesurteilen. So fand in Nowosibirsk eitt „Saootage"-Prozeß statt, bei dem zwei Funktionäre der Forstwirtschaft zum Tode und mehrere andere zu langjähriger Zwangsarbeit verurteilt wurden. In dem Prozeßbericht, den die Zeitung „Sowjetskaja Sibir- bringt, findet sich u. a. auch die bemerkenswerte Angabe, daß der Tagesverdienst der im Gebier Nowosibirsk beschäftigten Waldarbeiter sich auf 48 Kopeken (nach dem offiziellen Umrechnungskurs 24 Pfennig, der Kapitalkraft nach höchstenslOPfen- n t g!) belaufe. In Leningrad habe, wie die „Leningradskaja Prawda* berichtet, die GPU. eine „Verschwörung unter Omnibusschaffnern entdeckt, die es an geblich darauf anlegten, im Straßenverkehr möglichst viele Unglücksfälle hervorzurufen-(l). Sechs Mitglieder dieser „Schädlingsbande" sind zum Tode verurteilt und bereits hingerichtet worden. Fünf wettere Personen aus dem Städtchen P 0 rch 0 w (im Leningrader Gebiet) wur den wegen konterrevolutionärer Umtriebe erschossen. Vier Hinrichtungen wegen Sabotage der Getreidewirt schaft verzeichnet die Irkutsker Zeitung „Ostsibirische Prawda". Wegen Opposition gegen die Stachanow- Bewegung und „terroristischer Akte" wurden in Baku zwei Arbeiter vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt. In Taschkent wurden zwei turkmenische Bauern wegen,,kol- chosseindlicher Umtriebe" gleichfalls durch ein Kriegs gericht zur Erschießung verurteilt. Skoblin im Kernost-Seaeralstab? Nach in Warschau vorliegenden sicheren Nachrichten soll der Entführer des Generals von Miller, General Skoblin, sich im Fernen Osten befinden, wo er im roten Generalstab mit besonderen Aufträgen der GPU. für China und die Aeußere Mongolei betraut sei. Gegenüberstellung: Seit dem Jahre 1913 ist der Preis für Personenwagen um rund 51 v. H. gesenkt worden. Der Preisabbau zwischen 1932 und 1937 beträgt allein etwa 19 v. H. Und das trotz ständiger Steigerung des Gebrauchswertes durch verbessertes Material, technische Vervollkommnung und bessere Ausstattung bei gleichzeiti- gem Ansteigen der Rohstoffpreise. Die diesjährig« Automobil, und Motorradausstellung öffnete soeben in Berlin ihre Pforten. Schon jetzt weiß man, daß der äußer« Erfolg der Ausstellung gesichert ist. Aber man darf darüber hinaus durchgreifende Wirkungen auf die weitere Entwicklung des deutschen Kraftfahrzeuges von ihr erwarten. Nicht etwa in der Richtung sogenann ter sensationeller Ueberraschungen, die selten ein langes Leben haben und niemals dem großen Gedanken dienen, sondern weil in jedem fertigen Stück und in jedem der aber tausend Einzelteile zum Ausdruck kommt, daß die deutsche Kraftfahrzeugindustrie die ihr durch den Vier jahresplan gestellten Aufgaben richtig erkannt hat. daß die Umlenkung durch diesen großen Plan nicht ein Hindernis, sondern — hingewiesen sei hier auf di« neuer liche Leistungssteigerung durch Gewichtsersparnis — För derung der technischen Entwicklung und damit des Fort schritts ist.