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Eibenstocker Tageblatt : 04.03.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426616677-193803041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426616677-19380304
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426616677-19380304
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Eibenstocker Tageblatt
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-03
- Tag 1938-03-04
-
Monat
1938-03
-
Jahr
1938
- Titel
- Eibenstocker Tageblatt : 04.03.1938
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früherer zaristischer Polizeiinspektor namens Was siljew in den Saal geführt, unter dessen Anleitung Subarew vor 30 Jahren Spitzeldienste geleistet haben will! Das Wiedersehen der beiden ruft allgemeine Heiter keit des Publikums hervor. Die Regie Nappt gut: Der alte Wassiljew, der mit seinem gewaltigen Schnauzbart und seiner altertümlichen Ausdrucksweise genau so in Erscheinung tritt, wie ein zaristischer Polizeiinspektor in wer Phantasie des Sowjetpublikums leben soll, erkennt — natürlich — in dem Angeklagten Subarew sofort de« kfrüheren Spitzel der Ochrana wieder, erinnert sich auf die Arage des Gerichtsvorsitzenden genau daran, Subarew wor 30 Jahren 60 Rubel für Spitzeldienste ausgezahlt zu haben, und auch Subarews Erinnerungen stimmen «wundervoll mit den Erzählungen des Alten überein. Oer Wahnsinnige im Kreml Selbst dir Pariser Linkspresse über Stalin erschüttert! Slatin» Vorbereitungen für ein neues Blutbad stoßen in der Pariser Presse auf entrüstete Ablehnung. Dir Mütter ver urteilen in schärfster Weise diese neue Komödie und halten Stalin entweder für einen Wahnsinnigen oder für einen blutrünstigen Verbrecher. Selbst der sozialdemokratische „Populaire' bezeichnet die Anklageschrift als eine zum Himmel stinkende Lüge. Man ist sprachlos vor einem solchen Massenmorden. Man müsse Jahr hunderte zurückgreisen, um etwas Aehnliches wie diese lange Serie von Dramen zu finden. Man sei versucht, zu fragen, ob Stalin nicht einen Anfall sadistischen Wahnsinns oder Deliriums erlitten habe. Arck internationalem Gebiet könnten die sowjetrusstschen Ereignisse die schwersten Rückwir kungen haben. Sie entrüsteten das Weltgewissen und würden mit Recht als ein Zeichen der Zerrüttung und Zersplitterung des Kommunismus und seines Regimes angesehen. Das „Echo de Paris' schreibt u. a., die abscheuliche Komö die zeige, daß die Angeklagten im voraus zum Tode verurteilt leien. Der Wahnsinnige im Kreml, der in seiner Zita delle zittere, träume bereits von neuen Prozessen. Diesmal habe jedoch die Welt ihrer Entrüstung Ausdruck ge- geben. „Povulaire' erinnert daran, daß in jedem Moskauer Prozeß die Angeklagten Geständnisse abgelegt hätten, die un- widerleglich falsch waren. Die „Humanitt' macht sichtlich ver zweifelte Anstrengungen, das Gesicht zu wahren. Die Anhän ger Frankreichs, Kommunisten, Sozialdemokraten, Radikal soziale und Demokraten, müßten sich um Sowjetrußland, den Freund Frankreichs, scharen, damit es die Agenten des inter nationalen Faschismus vernichte, t!) Nicht dem Terror der GPLl. erlegen DaS Verhallen Krestinskis wird in der polnischen Presse als eine politische Sensation herausgestellt. Der frühere Ver treter Litwinows sei nicht dem Terror der GPU. erleaen und habe sich die vor der Oeffentlichkeit stattfindende Gerichts- Verhandlung zunutze gemacht, um die Methoden aufzuzetgen, mit denen die Untersuchung erzwungen wird. Die Polnische Telegrapbenagentur weist bei dieser Ge legenheit aus den physischen Zustand der Angeklagten hin. Der 40jährige Jagoda mache den Eindruck eines altersschwachen Greises Wer ihn im Mai 1937 auf dem Roten Platz während der Parade gesehen habe, könne ihn heute kaum wieder erkennen. Stalin ließ Kirow ermorden? „Het Volk', daS Blatt der holländischen Sozialdemokrati schen Partei, veröffentlicht eine Unterredung mit dem ehe maligen Sowjetoffizier Kriwizki, der früher enge Beziehun- gen zur GPU. untrrhielt und im Zusammenhang mit der Hinrichtung Tuchatschewskis nach Paris geflüchtet ist. Ueber die angebliche Mitschuld Jagodas an der Ermordung Kirows Weiß Kriwizki zu berichten, daß Jagoda selbst die Untersuchung geleite« habe. Bei der Vernehmung des Mörders habe Jagoda seststellen können, daß dieser Mord nur mit Wissen der ört lichen Leningrader GPU. erfolgt sein konnte. Niemand außer Stalin und Jeschow, dem heutigen Volkskommissar für innere > Angelegenheiten, seien die näheren Umstände des Kirow- Mordes bekannt. Es sei mehr als bezeichnend, daß Stalin den Leningrader GPU.-Leiter Medwedjew und seine Mitarbeiter, die im Zusammenhang mit dem Fall Kirow verurteilt wurden, bald begnadigt und ihnen hohe Posten gegeben habe. Englands gewaltigeAufrüstung Der Vorschlag für den englischen Rüstungshaushalt des kommenden Finanzjahres wurde in London in Form eines Weißbuches veröffentlicht. Er wird mit 343)4 Millionen Pfund für alle drei Wehrmachtteile angegeben und übersteigt somit denjenigen des abschließenden Finanzjahres von 278 N Millionen Pfund beträchtlich. Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß mit einer Erhöhung der Rüstungshaushalte für das Finanzjahr 1939/40 zu rechnen sei. Die Ausgaben in den kommenden Jahren hingen notwendigerweise von Umständen ab, die man nicht voraussehen könne, insbesondere aber von dem Grade des Erfolges, den die britische Regierung in ihren Bemühungen um eine Entspannung in der internationalen Lage haben werde. Man müsse somit erwarten, daß die Rüstungsansgaben in den fünf Finanzjahren 1937 bis 1941 die ursprünglich vorgesehene Grenze von 1)4 Milliar den Pfund überschreiten werden. In dem Weißbuch wird anschließend Bericht erstattet. über den Stand der britischen Aufrüstung. Im einzelnen ! wird hier u. a. angeführt: Flotte: Wie schnell die Stärke der britischen Flotte erhöht werde, gehe aus folgenden Angaben über die Ton nageziffern hervor: 1. 1. 1935 rund l39 000 Tonnen auf Kiel; 1. 1. 1936: 282 000 Tonnen aus Kiel; 1. l. 1937: 376 000 Tonnen auf Kiel; 1. l. 1938: 547 000 Tonnen auf Kiel. Für das kommende Finanzjahr 1938/39 erwarte man, daß 6 0 n e u e E i n h e i t e n der verschiedenen Klas sen in Dienst gestellt werden könnten? was eine Gesamt tonnage von über 130 000 Tonnen ausmache. Das Flot tenbauprogramm 1938 sehe folgende Aufkiel legungen vor: zwei Großkampfschiffe, ein Flugzeugmutter schiff, vier Große Kreuzer, drei Kleine Kreuzer, drei U-Boote, drei Minenleger, zwei Flußkanonenboote, ein Zerstörerdepotschiff, ein U-Boot-Depotschiff, ein Repara- turschiff für Flugzeuge, ein weiteres Neparaturschiff, Deckboote, Motortorpedoboote und weitere kleine Ein heiten. Die Modernisierung der bestehenden Einheiten werden gründlich fortgesetzt. Ein Großkampfschiff sei be endet und drei weitere befänden sich im Umbau. Landheer: Kriegsmaterialreserven wurden in großem Ausmaß aufgestapelt. Die Pläne für moderne Herstellungsmethoden fast aller hauptsächlichen Rüstungs- > und Ausrüstungsgegenstände seien bereits vollendet bzw. ständen vor der Vollendung. Luftwaffe: Reue Flugzeugtypen würden den Ge schwadern jetzt schneller geliefert als bisher Die Lieferun gen erfolgten in zufriedenstellender Weise, und die Anzahl verschiedener Modelle werden ständig vermindert. Der Deutsche Gruß sreiaegebe« Besprechungen deS Bundesministers Eeytz-Jnqnart In Graz hatte VuudcSminifter Seyß-Jnquart Be I sprechungen mit Vertretern de» volkspolitifchen Referats j und führenden Mitgliedern der nationalsozialistischen Be- tvegung. In diesen Ausspraäzen wurde der Weg für die nächste Zukunft klar, eindeutig und zufriedenstellend fest gesetzt. Besonders wurde das Gebiet des freien welt anschaulichen Bekenntnisses besprock>en. Es wurde fest gesetzt, daß das Tragen von Hakenkreuzabzeichen und der Gruß „Heil Hitler" im privaten Leben jedem einzelnen freigcgeben ist." Die Anwesenheit von Dr. Seyß-Jnquart hatte sich schnell herumgesprochen, und bald strömten die Menschen vor das Haus von Professor Dardieu, wo der Bundesminister als Gast weilte. Wie sich der „Daily Telegraph' von seinem Wiener Korrespondenten berichten läßt, kam es dabei zu großen spon tanen Kundgebungen. Fackeln und Hakenkreuzbanner wären von der Menge getragen worden. Vor dein Hause von Pro fessor Dardieu hätten die Tausende Heilruse auf Adolf Hitler ausaebracht, und unter Rnsen wie „Heil Seyß-Jnquart! Ein Volk, ein Reich! Heil Deutschland!' fei die Menge an dem Hause vorbeigezogen. Rach dem Bericht klang immer wieder das Deutschland- und das Horst-Wessel-Lied aus. Schließlich zeigte sich Seyß-Jnquart am Fenster, von der Menge mit jubelnden Zurusen begrüßt. Wieder wäre das Horst-Wessel-Lied ange- stlmmt worden. Weiter hebt das englische Blatt u. a. in seinem Auqenzeugenbericht vor allem die glänzende Disziplin hervor und betont, daß die Kundgebungen der Freude bei den älteren Männern und bei den Bauern nicht weniger leidenschaftlich gewesen seien als bei der Jugend. In den Grazer Aemtern und zum Teil auch in den Be trieben der steirischen Hauptstadt wurden die Volksgenossen aufgesordert, ein Bekenntnis zum Nationalsozialismus abzu legen. Nunmehr werden die einzelnen Ergebnisse der Unter schriftensammlung bekannt. So erklärten sich in der Präsidial abteilung der steirischen Landeshauptstadt 85 v. H., der Landes buchhaltung 90 v. H., des Landesbauamtcs 93 v. H. und in der Agrarabteilung 100 v. H. der Beamten zur nationalsoziali stischen Weltanschauung. Der volkspolitische Referent von Kärnten hat einen Aus ruf erlassen, in dem er feststellt, daß die Nationalsozialisten dieses Bundeslandes nach den Kundgebungen der Freude über das Abkommen zwischen dem Führer und Reichskanzler und dem Bundeskanzler Dr. Schuschnigg vorbildliche Diszi plin gewahrt hätten. Der Bundesminister begab sich dann nach Linz, wo ähn liche Besprechungen stattsanden. Friede der Ehre un- Freiheit Der stellvertretende Bundesleiter des volkspolitischen Re ferats im Amt des Frontführers, Staatsrat Dr. Jury, führte im österreichischen Nundsunk u. a. aus: Uns österreichischen Nationalsozialisten steht nun di« voll« Mitarbeit in Oesterreich frei. Wir werden an dem Geschick im- seres Vaterlandes, an seiner politischen Willensbildung i« Rahmen der Gesetze Mitwirken. In Kenntnis dieser Tatsache, im Bewußtsein der vom Bundeskanzler und Frontführer be kräftigten und verkündeten deutschen Sendung unserer Heimat und des gesamtdeutschen Weges unseres selbständigen Vater landes, bekennen wir uns feierlich zu einem deutschen Oesterreich, das seine deutsche Sendung als Ostmark des deutschen Gesamtvolkes erfüllt; zu einem christlichen Oesterreich, das nicht im alten Sinne patteigebunden oder einer Konfession ausschließlich verpflichtet ist, sondern zu einem Christentum der Tat, Gesinnung und Haltung verpflichtet. Der Führer und Reichskanzler hat in seiner Rede ein Wor« gesprochen, das in seiner letzten Tiefe von jedem Dent» schen, von jedem Nationalsozialisten bedacht und ausgenommen werden soll: Der Staat und seine Einrichtungen, die Partei, der Inbegriff eines großen geschichtlichen Willens, eines muti gen Glaubens, und die für ihn gebrachten Opfer seien nicht Selbstzweck, sondern — so sagte Adolf Hitler — „sie werden vor der Geschichte gewogen nach den Diensten, die sie dem Zweck leisten. Ihr Zweck ist aber immer wieder das Volk Sie sind zeitbedingte Erscheinungen gegenüber der einzigen zeit losen.' Unsere große Aufgabe besteht nicht oder doch nicht in erster Linie in der Tagespolitik. Entscheidend ist zähe und nimmer müde Arbeit, die Disziplin, die Haltung und der Einsatz im granen Kamps der Alltagsarbeit. An Stelle geheimer Zusam menkünfte tritt nun das volle offene mannhafte Bekenntnis zu unserer Idee und das politische Wirken im Rahmen der verfassungsmäßigen staatlichen Willensträger, der Vaterländi schen Front. Die Aufgabe der volkspolittschen Refe renten wird darin bestehen, alle Volksgenossen, die durch die neue Wendung in das volle Licht der politischen Gleichberech tigung getreten sind, zu gleichberechtigter Mitbestimmung und Mitarbeit zu führen. Der deutsche Friede, so schloß Dr. Jur», ist ein Friedr der Ehre und der Freiheit. Sein Nutzen soll dem ganzen Volke gehören. Erweiterung der Amnestie Nach einer Anweisung deS Justizministeriums sollen auch jene Personen, die sich zur Zeit der Verkündung der Amnestie im Auslände aufgehalten haben, ohne sich der Verfolgung durch die österreichischen Sicherheitsbehörden entziehen zu wol le«, begnadigt werden. Ferner wird bei solchen Verurteilten, denen ein bedingter Straferlaß zuteil wurde, vou allen wei teren Maßnahmen abgesehen. Schließlich werden laut der An- § Weisung des Justizministeriums durch die Amnestie vom 16. Februar jene Personen erfaß«, die schon ähnlich der Am nestie von 1936 begnadigt worden waren, gegen die aber wegen neuer politischer Betätigung ihre alten Strafen wieder geltend gemacht wordeu waren. s Flugplätze: 59 neue Flugplatzgelände seien seit ! Beginn des Aufrüstungsprogramms aufgekauft worden, > von denen 30 bereits besetzt seien, während bereits be stehende Flugplätze ausgebaut worden seien. Rekrutenneueinstellungen: Die Anwer bungen in der Flotte stiegen ständig. Im Jahre 1937 seien 10 000 Mann angeworben worden, was die vorgesehenen Ziffern um 25 Prozent übersteige. Für 1938 erwarte man ein Anwachsen von 7000. Bezüglich der Anwerbungen für das Landheer heißt es, daß 1937 ein Bestjahr für die Re krutierung in der sogenannten Territorialarmee gewesen > sei. 45 320 Rekruten seien angeworben und die Territorial- , armee somit um 17 690 verstärkt worden. Das gleiche gelte ! für die Luftflotte. Seit April 1935 seien 4500 Flugzeug führer und 40 000 Mann zur Ausbildung anworben wor den. Auch die Ausbildung der Reserve sei befriedigend. Tankbataillone: Von den vorgesehenen vier neuen Jnfanteriebataillonen und zwei neuen Tank- bataillonen seien bereits zwei neue Jnfanteriebataillone und ein Tankbataillon aufgestellt, während ein zweites in Kürze zusammengestellt werde. Uebersee-Garnisonen: Gewisse Uebersee- Garnisoncn seien verstärkt worden. Andere Verstärkungen seien beabsichtigt, und di« Verteidigungsanlagen der bri- tischen Ueberseestützpunkte seien verbessert worden. Luftschutz: Die Heimatluftflotte sei während des ver gangenen Jahres auf 123 Geschwader gegen 52 im Jahre 1934 erhöht worden, die zwei Flakdivisionen seien ver- i stärkt, und neue Flakgeschütze würde» in Kürze eingesetzt werden. Auch die Ballonsperre sei erfolgreich begon- i nen worden. Auch die Arbeit auf dein Gebiete desLuft - schutzes für die Zivilbevölkerung sei von Erfolg gekrönt. Man hoffe, bis Ende dieses Jahres Gas- masken für die gesamte Bevölkerung zur Verfügung zu haben. 2500 Luftschutzfeuerspritzen seien in Auftrag ! gegeben usw. j Die gesamte Londoner Morgenpresse steht stark unter dem Eindruck der Veröffentlichung des Rüstungs-Weiß buches und des Haushaltes des Luftfahrtministenums. „Times' kommt zu dem Ergebnis, daß die Endsumme des kommenden englischen Haushalts etwa 11 Milliarden 172 Millionen Mark betragen werde. Dazu kämen dann noch 1 Milliarde 80 Millionen Mark für Verteidigungszwecke, die aus der Anleihe gedeckt werden. Gegenüber dem Vor jahre bedeute das eine Zunahme um mehr als 823MillionenMark. In etwa ähnlicher Höhe wer den die Endziffern der Rüstungsausgaben auch in an deren Blättern geschätzt. «eine 5ühne für Teplitz-Zchönau? Parlamentarische »Rechtfertigung*. Ter Unterausschuß des Jmmunitätsausschusses hat am 3. März seine Untersuchung der Teplitzer Vorfälle vom 17. Oktober 1937 beendet. Wie bekannt, haben sich di« Abgeordneten Frank, Kundt, Ingenieur Richter und andere darüber beschwert, daß sie von der Polizei ver haftet und in einer Weis« mißhandelt Wochen sind, die damals allgemeine Empörung Hervorries. Ter Unterausschuß hat ein Referat ausarbeiten lassen, das zur Weiterleitung in den Jmmunitätsausschuß bestimmt wurde.. Dieser Bericht gelangt zu dem Schluß, daß di« Im munität der Abgeordneten der Sud«tend«utfchen Pattei nicht verletzt worden sei (!). Tie Immunität bedeute den Schutz oes Mitgliedes einer gesetzgebenden Körperschaft vor gerichtlicher Verfolgung. Ebenso wie ein Schutzmann aber einen Abgeordneten an zu schnellem Fahren hindern könne, chenso könne «in Polizist einen Abgeordneten festnehmen, der di« öffentliche Ruh« und Ordnung gefährde (!!). In der Verfassung selbst s«i die Immunität dahin beschränkt, daß oie Verhaftung von Abgeordneten, ,chie auf frischer Tat ertappt werden", zugelassen werde. Tamit erscheine das Vorgehen "der Teplitzer Polizei gerechtfertigt (!). Wenn die Abgeordneten der Sudetendeutschen Pattei der Ansicht seien, oaß mit ihnen ungebührlich umgegangcn wurde, stehe es ihnen ja frei, gegen die Polizeiorgane ein« Straf- oder Tisziplinaranzeige zu erstatten. Im Jmmunitätsausschuß wird osr Bericht einer Abstimmung unterzogen und dann der Voll sitzung des Abgeordnetenhauses im Truck vorgelegt werben. Kriegsmaterial aus dem Landwege Ein Geständnis Negrins. Der bolschewistische Oberhäuptling in Barcelona, Negrin, erklärte der Presse, die Frage der Nichteinmischung „interessiere ihn nicht'. Die einzige Frage, die ihn inter essiere, sei die Frage der Belieferung mit Kriegs material (I). Negrin machte in diesem Zusammenhang das unverblümte Geständnis, daß Sowjetspanien immer noch auf dem Landwege von Frankreich mit Kriegs material versorgt wird. Deutscher Protest in Moskau Schließung der Sowjetkonsulate in Hamburg und Königsberg verlangt. Der deutfchc Geschäftsträger in Moskau, Botschaft»^ von Tippelskirch, hat im Auftrage der ReichsregiernnA dem Außenkommtfsariat in Moskau mitgeleilt, daß wtrl infolge fortgesetzter Schikanierungen unserer Konsulate i» Kiew und Nowosibirsk, die trotz wiederholter Vorstellun gen bisher nicht abgestcllt wurden, und die wir infolge dessen nnr als bewußte Störungen unserer Konsulartättg- krit ansehen können, bis zum 15. Mai d. I. die Schließung der Sowjetkonsulate in Königsberg und Hamburg ver langen. Unsere Konsulate in Kiew und Nowosibirsk werden bis zum gleichen Termin liquidiert werden. Die gesamte Konsulartätigkeit für die Sowjetunion wird fortan aus die Konfularabteilung der Botschaft in Moskau übergehen. * Daß die deutschen Konsularvertretu»gen, die den bei derseitigen Handelsbeziehungen dienen, Schikanen aus gesetzt «verden, ist nur in der Sowjetunion möglich und für uns untragbar. Die deutsche Reichsregiernng wird also zwei Konsulate schließen und verlangen, daß auch Moskau zwei seiner Vertretungen schließt. Das Verhalten Moskaus gegenüber den Konsulaten ist nicht neu. In Petersburg wurde bereits vor einiger Zett di« Schließung sämtlicher ausländischer Konsulate erzwungen. So wird Sowjetrußland für die übrige Welt bald hinter einer Mauer verschwinden. Für diese Abschließung von der Welt tragen die Moskauer Machthaber allein di« Schnld. Zapanifcher Neuaufmarsth Chinesische Abteilungen ausgerieben. Im Rahmen der Umgruppierung der japanischen Truppenverbände in China vollzog sich auch der Neuans marsch der japanischen Armeegruppen im Pengpu-Ranm und an der Tientsin Pukau-Bahn, so daß die dortige« Streitkräfte zu neuen Operationen bereit stehen. Nordwestlich von Hangtschau sind während der letzten Tage japanische Vorstöße gegen chinesische Abteilungen durchgeführt worden, die in Stärke bis viertausend Mann die japanischen Stellungen durch Klein-Krieg-Handlungen beunruhigten. Nach hier vorliegenden Meldungen sind diese chinesischen Truppenteile vollkommen aufgerieben worden.
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