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Beruf der Schwester Von Günter Heusler, Leiter der Haupistelle Schwesternwesen im Hauptamt für Vollswohlsahrt. Einer der schönsten Frauenberufe (wenn man über haupt die Arbeit der Schwester als Beruf schlechthin be zeichnet), ist der der Schwester. In ihm sind der Tätigkeit der Frau entsprechend der ihr von der Natur gegebenen Veranlagung weite Grenzen gesetzt. Er ist der fraulichste aller Berufe. Alles, was man von einer Schwester er wartet: Hilfsbereitschaft, Güte, Mütterlichkeit und wahres Frauentum sind die Wesenszüge einer echten Frau an sich. IHid so gibt es für die Frau kaum einen würdigeren Beruf neben dem der Mutter als den Schwesternberuf. Es liegt im Wesen der Frau begründet, daß sie zu allen Zeiten und Gelegenheiten Helferin und Ratgeberin war. Von jeher hat es Frauen ^gegeben, die ihr Leben ausschließlich in den Dienst an ihren Mitmenschen stellten. Die Ursachen für ihr Handeln sind, ebenso wie die Wege, verschieden gewesen. Gleichviel aus welchen Motiven her aus sie ihrem Nächsten in Tagen der Krankheit und Not Hilfe leisteten, ihre Arbeit wurde in erster Linie durch das Gebot der Nächstenliebe bestimmt. Der Nationalsozialismus hat, wie er allen unseren Berufszweigen, Lebens- und Daseinsformen ein anderes Gesicht gab, auch den Pflegeberuf mit einem anderen Sinn und einer neuen Zielsetzung erfüllt. Er hat einem großen Teil der deutschen Schwestern das in der Systemzeit ver lorengegangene Ethos wiedergegeben. Die Arbeit der Schwester im Dritten Reich ist auf den Dienst am Volke abgestellt. Die NS.-Volkswohlfahrt kann es sich als großes Verdienst anrechnen, daß sie kurze Zeit nach der Machtübernahme die Wichtigkeit der Mitarbeit der Schwestern bei der Verwirklichung der ihr gestellten Auf- gaben auf dem Gebiete der Volkswohlfahrt und Volks gesundheit erkannte. So wurde auch von der NS.-Volks- wohlfahrt auf Anordnung des Stellvertreters des Führers die NS.-Schwesternschaft gebildet. In ihr kamen alle die Schwestern zusammen, die bereits in der Kampf- zeit unter erheblichen Opfern für den Führer und die Be- wegung eingetreten sind. Später ist an die Seite der NS.» Schwesternschaft der Reichsbund der Freien Schwestern und Pflegerinnen e. V. getreten. Während das Haupt aufgabengebiet der NS.-Schwester die Gemeindepflege ist, liegt der Wirkungsbereich der Schwester des Reichsbundes in Anstalten und Heimen. Die NS.-Volkswohlfahrt sieht in der Mithilfe ihrer Schwestern in den verschiedensten Ausgabengebieten viel fach die endgültige Möglichkeit der Durchführung der ihr gestellten besonders schwierigen Aufgaben. Hier ist ihr ein Mittel in die Hand gegeben, nicht nur gesundheitsfördernd, sondern auch seelisch Einfluß zu gewinnen auf die, die der Idee des Nationalsozialismus entweder noch fernstehen oder noch kein volles Verständnis entgegenbringen. Die Schwestern der NSV. werden damit zu wichtigen Helfe rinnen bei der Bildung zur Volksgemeinschaft. Neben die reine Krankenpflege ist, entsprechend der Er kenntnis, daß Vorbeugen besser denn Heilen ist, die vor sorgende Gesundheitspflege getreten. Wurde früher als Aufgabe der Schwester ausschließlich die Betreuung Er krankter betrachtet, so tritt heute die Sorge um die Gesunderhaltung der erbbiologisch gesunden Volksteile mehr und mehr in den Vordergrund. Es ent spricht außerdem der Auffassung von nationalsozialistischer Gesundheitspflege, wenn der Erziehung zur Gesundheit — der Gesundheitsführung — größter Wert beigemessen wird. Dem einzelnen Volksgenossen den Willen zur Ge sundung oder zum Gesundbleiben zu erhalten und ihn durch eine entsprechende Gesundheitserziehung zu unterstützen, ist die erste Aufgabe der nationalsozia listischen Gemeindeschwester und Krankenhausschwester. Das Arbeitsaebiet der Gemeindeschwester ist weit gespannt und vielseitig. Sie ist diejenige, welche die Hauptlast bet der Durchführung der neuen Aufgaben auf dem Gebiete der Gesundheitspflege und Gesundheitsführung zu tra gen hat. Die Krankenhausschwester wird ebenfalls zu ihrem Teile soweit mithelfen, als es ihre Arbeit, die sich vorwie gend auf die Krankenpflege bezieht, zuläßt. Beide, Ge meindeschwester und Krankenhausschwester, werden somit die ersten Mitarbeiterinnen des National sozialist ischetr Arztes, dessen Arbeit ohne die Mithilfe der Schwester undenkbar wäre. Die Gesundung eines Kranken hängt nicht allein von der Erkenntnis sei nes Leidens und der Verordnung einer entsprechenden Medizin durch den Arzt ab, sondern in einem hohen Maße von der Fürsorge der Schwester und dem Vertrauen des Kranken zu seinen Betreuern. Geleitet von dem feinen Einfühlungsvermögen der Frau ist sie mehr berufen und geeignet als jeder andere, das Vertrauen der ihr Anver trauten zu erringen. So wird die Schwester in der Ge meinde Ratgeberin der Familie in allen Sorgen und Nöten des menschlichen Lebens. Die Schwester geht heute aus der Frauenschaft, dem BDM., der Landhilfe, dem Arbeitsdienst hervor. Ihr Handeln wird durch die nationalsozialistische Welt anschauung bestimmt. Sie ist damit ein wertvoller Pionier im Kampf um die Gesunderhaltung unseres Volkes. Sie bringt den Volksgenossen das Wissen um das Erbgut näher, weckt die Freude am Kind und erklärt den ihr An- vertrauten die von der Staatsführung ergriffenen gesund» heits- und volkspolitischen Maßnahmen. Selbst fest im Volke stehend, ist sie dem Leben gegenüber aufgeschlossen. Sie weiß um ihre Verpflichtung dem Volk gegenüber, dem sie sich aufs innigste verbunden fühlt. Aus diesem Bewußt sein heraus Hai sie den schönen, wenn auch schweren Beruf der Schwester ergriffen. In der Gesundheits-, Säuglings- und Krankenpflege erwirbt sich die Schwester reiche Kenntnisse, die sie später zu einer guten Ehefrau und deutschen Mutter werden lasten. Es ist der Mansch des nationalsozialistischen Staates, daß seine Schwestern, die alle Voraussetzungen mitbringen, die man von einer idealen Ehefrau erwartet. heiraten und somit zu Mitbegründerinnen neuer erbgejua- der Familien werden. Oer Berufsnachwuchs -er Gemeinden Ein Ausbildungsbuch für jeden Dienstanfänger. Die Reichsbetriebsgemeinschast „Verkehr und öffentliche Betriebe", der Deutsche Gemeindetag und die Hitler-Jugend haben einen Ausbildungsvertrag für den Nachwuchs in den deutschen Gemeindeverwallungen und Gemeindebetrieben aus gearbeitet. Die Dienstanfänaer in der gemeindlichen Vermal- tung sollen im Geiste deutschen Arbeitertums zur Gemein- schäft, zur Arbeitsehre und zu rückhaltloser Dienst, und Einsatzbereitschaft für die Volksgemeinschaft erzogen werden. Der neue Ausbildungsvertrag wird in Zukunft in den deutschen Gemeinden und Gemeinveverbänden für alle jun gen Menschen, gleich, ob sie später in das Beamtenverhältnis übernommen werden oder nicht, Geltung haben. Er bringt eine große Anzahl bemerkenswerter sozialer Neuerun gen. So kann u. a. die Lehrzeit bei besonderer Leistung, zum Beispiel bei Reichsberufswettkampfsiegern, um ein halbes Jahr gekürzt werden. Der Führer der gemeindlichen Verwaltung ist verpflichtet, drei Monate vor Beendigung der vereinbarten Ausbildungszeit dem gesetzlichen Vertreter schriftliche Mittei lung darüber zu machen, ob der Dienstanfänger als Mitarbeiter übernommen wird. Der Gefolgschaftssührer hat den jungen Menschen anzuhalten, seinem HJ.-Dienst nachzukommen; er hat ihm bei besonderen Anlässen Urlaub zur Erfüllung des HJ.» Dienstes zu gewähren. Der Erholungsurlaub ist reichs einheitlich geregelt und beträgt bis zu 18 Arbeitstagen. Am Ende der Ausbildungszeit steht nunmehr allgemein eine Dienstanfänger-Prüfung. Bei Streitigkeiten ist vor Inanspruchnahme des Arbeitsgerichts eine gütliche Einigung unter Zuhilfenahme der Gaubetriebsgemeinschaft „Verkehr und öffentliche Betriebe" zu versuchen. Neuartig und erstmalig in der öffentlichen Verwaltung ist das vom Anfänger zu führende Ausbtldungsbuch. Es hält den Dienstanfänger dazu an, am Monatsschluß seine Tätigkeit zu überdenken, sich über die erlernten grundlegenden Aufgaben seines Berufes klar zu werden und seine Tätigkeit sowie das Erlernte kurz zu beschreiben. Das Ausbildungsbuch, das monatlich vom Gefolgschaftsführer gegenzuzetchnen ist, gibt diesem die Möglichkeit, festzustellen, ob der Dienstanfänger SS 45. Geburtstag Hermann GöringS. Weltbild (M). Ministerpräsident Generaloberst Göring nahm im Garten des Reichsluftfahrtministeriums den Vorbeimarsch von drei Hundertschaften der motorisierten Gendarmerie ab. Vertrieb: Romarrverlag K. L H. Greiser, G. m. b. H„ Rastatt 7. Fortsetzung. Jetzt Machte sich ein Motorboot, ebenfalls mit Solda ten bemannt, von dem Kriegsschiff los und fuhr zur Jacht herüber. Durch die starken Scheinwerfer des Amerikaners ward alles taghell erleuchtet. Ada war von namenloser Angst erfüllt und versuchte stch vergebens zu beruhigen. Befehlende Stimmen ertön- ten. Sie horte wie das Fallreep heruntergelafsen wurde und kommandierende Stimmen jetzt auf dem Deck der Jacht erschollen. Die Soldaten waren cm Bord, Ada schalt stch selbst, daß sie vor Attgst zitterte. Sie hörte die Stimme van Pritttetts, dann kamen Schritte die Treppe herab, und auf lange Zett wurde es totenstill. Jetzt wird das Schiff wahrscheinlich untersucht, und dann fahren sie wieder ab. Immer wieder wollte sich Ada mit diesen Worten beruhigen. Sie empfand ein inneres Grauen vor diesem ungastlichen Amerika, das fremde Schiffe so empfing I Zwei volle Stunden vergingen, mck Uba war endlich Wirklich ruhiger geworden, als Wickerum Schritte ertönten und gleich darauf stark an ihre Tür gepocht wurde. „Ja?" In der offenen Tür standen ein amerikanischer Ma- rineleutnant und zwei Soldaten, diese das Gewehr in der Hand. Der Offizier legte flüchtig grüßend seine Land cm die Mütze. „Leutnant Whitt! Folgen Sie mir!" Natürlich sprach er Englisch. Ada sah ihn erschreckt an. „Ich soll Ihnen folgen?" „Bitte!" Sie ging hinter ihm her und bemerkte sehr Wohl, daß die beiden Soldaten ihr auf dem Fuße folgten. Das war doch wieder eine recht merkwürdige Art, mit einer Dame umzugehen! Im Speisezimmer saßen mehrere Offiziere, von denen einer anscheinend einen hohen Rang bekleidete. Mijnheer van Printen saß gleichfalls am Tisch. Ein spöttisches Lächeln umspielte seinen Mund, und ein Blick auf das Verdeck zeigte Ada, daß dort die ganze Mann- schaff der Jacht aufgestellt war und von Soldaten bewacht wurde. Ada fühlte sich von Entsetzen ergriffen, daß sie toten- Reich war und ihre Glieder zitterten. Der amerikanische Befehlshaber ließ sie herantreten, grüßte gar nicht und fragte kurz: „Sie sind Miß Ada Thomas?" „Ja." „Kommen woher?" „Aus Dresden." „Wollen wohin?" „Nach Chikago." „Gehören Ihnen die acht großen Mobelkisten, die nn Lagerraum stehen, und die an die Firma Brown, Brown <L Co. iu Chikago adressiert ßnd?" „Ja." „Danket Der Offizier stand auf. „Miß Ada Thomas, Sie find verhaftet und werden in das Gefängnis m Neuorleans überführt werden." Der neue Schreck gab Ada ihre Kratt wieder. Natür- Kch sprach auch sie Englisch. „Was sagen Sie? Sie wollen mich verhaften?" Der Offizier lachte hell auf. „Denken Sie, weil Sie eine hübsche, junge Dame sind, dürfen Sie ungestraft dreitausend Flaschen Alkohol und einen ganzen Zentner Rauschgifte »ach Amerika oinschmuaaeln?" „Ich habe geschmuggelt?" Der Korvettenkapitän, sichtlich einer der wenigen Amerikaner, auf die eine schone Frau keinen Eindruck machte, runzelte die Stirn. „Es hat gar keinen Zweck, daß Sie durch Leugnen Ihre Lage nur verschlimmern. Doch wenn Sie es verlangen, werde ich deutlicher. Sie befinden sich auf der Jacht des wegen gewerbs mäßigen Alkoholschmuggels den Behörden bekannten und jetzt endlich gleichfalls verhafteten Holländers van Prin ten." Ada wollte antworten; aber der Holländer kam ihr zuvor. „Ich muß denn doch auf das energischste protestieren Ich bin ein angesehener holländischer Kaufmann. Ich weise Ihren Verdacht auf das entschiedenste zurück. Sic haben nicht das geringste Recht, mich zu verhaften. Ich habe mich freiwillig bereit erklärt. Ihnen zu folgen und mich dem Gericht zu stellen. Sie werden sich überzeug! haben, daß auf meinem Schiff nicht das geringste Quan tum Alkohol oder andere Schmugglerware gefunden wur de. Sie haben sich ferner überzeugt, daß die wenigen Fla schen, die ich mit gutem Recht für meinen persönlichen Gebrauch mitgenommen habe, beim Eintritt jn lws ame rikanische Hoheitsgebiet, wie das Gesetz vorschreibt, ver- schlossen und versiegelt wurden und ich habe Ihnen sofort ein Verzeichnis darüber übergeben. Ich lehne stritt jede Verantwortung dafür ab, daß sich, wie ich ja gesehen habe, in dem Gepäck meiner Passagierin, das mir vernagelt und verschlossen übergeben wurde. Schmugglerware befindet. Die Verantwortung hierfür kann lediglich die Dame selbst tragen, und muß zugeben, daß sie mir vollständig fremd ist, und daß wir auch auf der Reise kaum ein Wort mit- einander gewechselt haben." Zu dem Schreck über den Verdacht, der auf ihr lastete, kam bei Ada jetzt die Empörung über die geradezu brutale Art, in der der Holländer von ihr abrückte. Fortsetzung sich« nächst« S«ite.