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UN» Fernjprrch-r Rr. !>. Postschließfach Nr. 8. Donnerstag, den 26. August 1920 Rr. 1S7 Kundenliste D Haushalt»ngSvorstond. Ein Aufruf des Reichspräsidenten -e« Lölterbuud LS. August 1920. das deutsche Volk Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altstadt Waldenburg, Braunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba- Niederham, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Zahl der Kinder unter k Jahren. Zahl der Erwachsenen. "Waldenburg, Das ReichVnotvpfer tritt nunmehr an steht bevor. Wilson ist Wieder gesund. Er will zusammenberufen. Wohnort bczw. Straße, Hausnummer. Die Staatsgrundsteuer ist innerhalb 8 Tagen nach b M für jede Einheit zur Vermeidung der geordneten Bei treibungiverfahrens an we Stadllasse in den Kassenständen 8—i/üt Uhr adzvführen. Waldenburg, den 24. August 1920. Der Stadtrat. die weniger als 5000 Mk betragen, muß eine Erklärung abgegeben werden. Die Erklärung geht an das zuständige Finanzamt, durch dieses erfolgt die Veranlagung und da- rauf die Steuerzahlung, die bei großen Vermögen sehr er heblich ist. Damit wird eine starke Verminderung der Kaufkraft im Inland« und für die kommenden Jahre der Steuerkraft herbeigeführt werden. Ob nicht unsere Feinde Beschlag auf das dargebrachte Reichinotopser legen werden, ist eine andere Frage. Die Absicht ist schon ausgesprochen worden Zunächst stehen wir also vor der Steuererklärung, zu welcher die Finanzämter jetzt das vier Folioseiten umfas sende Formular versenden. Die Erklärung muß bis zum 30 September 1920 abgegeben fein. Auf dem Formular sUht noch 28 August, aber inzwischen ist die Frist b>s Tode Etptember hinausgeschoben worden. Der eindring lichste Satz steht auf der vierten Seite dieses Formulars unten in fetter Schrift, hinter den Strafbestimmungen für unrichtige Steuererklärungen. Er lautet: „Vermögen, das bet de« Veranlagung zum RetchSnotopfer .vorsätzlich ver schwiegen wird, verfällt zugunsten des Reiches." 'Der un redliche Steuerdeklarant läuft also Gefahr, daß das von ihm verschwiegene Vermögen bt schlagnahmt wird. Eine solche Bestimmung gab es bisher in der deutschen Steüer gesetzgebung nicht, sie wird vielen Leuten doch wohl etwas auf die Nerven fallen. Em kleineres Vermögen als 5000 Mark befreit wie gesagt nicht von der Steuererklärung. Dieselbe ist laut HmweiS an der Spitze des Formulars auch dann abzu- geben, wer« daS steuerbare Vermögen weniger als 5000 Mark beträgt. Neu und sehr wichtig ist auch die Vor schrift, daß über daS Vermögen majorenner Kinder beson dere Steuererklärungen abzugeben sind. Die Steuererklä heran. Damit werden die steuerlichen Lasten fühlbar, die uns der verlorene Krieg gebracht hat. Zuerst kommt dir Bermögenserklürung. Auch über diejenigen Vermögen, rungen sind von den Ehemännern und Ehefrauen zu unter schreiben. Wer kein Steuerformular zugesandt erhält, hat sich ein solches vom nächsten Finanzamt zu erbitten. Die Nichtzusendung befreit also nicht von der Abgabe der Steuererklärung Als steuerpflichtiges Vermögen gilt aller Grund- und HauSbesitz, z. B Bauerngut, Stellenbesitzung, Acker, Wiese, Wald, Gärtnerei usw., Wohnhäuser, E genwohnhauS, Hauser für gewerbliche Zwecke, Bauland, Kies und Tongrube«, Torfstiche, Tteinbrüche, Erbbau- und Erbpachtrechte usw. Die Veranlagung erfolgt nach dem Ertragswert (daS Zwanzigfache des Reinertrages, MietS- oder Pachtwertes) oder nach dem gemeinen Wert, BerkaufSwert. Weiter kommt als Vermögen in Betracht: Bares Geld; Banknote« sowie Kassenscheine; Silber und Gold in Barren; Wert papiere aller Art nach dem Kursstände vom 31. Dezember 1919; Hypotheken und Grundschuldforderungen; sonstig« Kaprtalforderungen jeder Art; Darlehen, Kautionen, Ein lagen bei Sparkassen, Banken und Genossenschaften; Ge schäftsvorteile irgendwelcher Art; Bergwerksregale, Ver lags-, Patent-, Musterschutz-, Urheberrechte; Rente«, wie Niesbrauch, Leibgedings, Altenteil, aber nicht Entgelt für Arbeitsleistungen; noch nicht fällige Ansprüche aus Lebens-, Kapital- und Rentenversicherungen; nach dem 31. Inti 1914 erworbene Gegenstände aus edlen Metallen, Edet- steine, Perlen, Kunst-, Schmuck-, LvxuSgegenstände; Samm lungen, soweit der einzelne Gegenstand mehr als 500 Mark und mehrere ähnliche mehr als 1000 Mark gekostet haben. Abzuziehen davon sind die Schulden und Laste«, die auf dem Vermögen ruhe«, besonders also Hypotheken und ähnliches. Endlich ist noch steuerpflichtig das lebende und tote In ventar in der Lavdwirtschast, gewerbliches Vermöge«, Wert Die städtische Wasserleitung ist morgen Donners tag von Nachmittags 1—5 Uhr wegen Reinigung ge schloffen. Waldenburg, den 25. August 1S2V. Der Stadtrat. 3. Der Fleischbedarf für Besuchsfremde, Militärurlauber und Gastwirtschaften ist seitens der Gemeindeverwaltung wöchent lich unmittelbar vom BezirkSverbsnd anzufordern. 4. Fleischfelbstversorger dürfen für die Zut, für die sie mit Fleisch »ersorLt find, kein Fleisch für sich und die von ihnen beköstigte» Personen aufgrund der Kundcnliste beziehen. 5. Wer entgegen den Vorschriften dieser Bekanntmachung Fleisch oder Fleischwaren abgibt oder bezieht, insbesondere, wer sich bei mehreren Fleischern i» die Kundenlifte cintrogen läßt oder eine verbotene Eintragung vernimmt, wird mit Gefäng- nis bis zu einem Jahre »nd mit Geldstrafe bis zu 10,0^ Mark oder mit einer dieser Strafen bestraft. S Dir Bekamümachu gen des VezirkSverbandeS vom 11. April 1916 über Regelung des Fleischverkehrs und vom 17. April 1916 über Regelung des FleischoerkchrS in Gastwirtschaften, Anstalten usw. treten mit dem Ablauf des 29. August 1V9O außer Kraft. Diese Bekanntmachung tritt sofort in Kraft. Bezirköverband Glaucha«, den 24. August isso. Freiherr v. Welck, AmtShauplmann. — Nr. 708 g Ul. — Das Neichskabtnett hat sich Mt overschleflsche« Frage beschäftigt. Die Oberschlcsier richten eine« Hilferuf a« dm Reichs kanzler. Reichsernährnngsmimster Hermes ist zu» Festsetzung der Lebensmittelvorschüsse m London eiugetroffe«. Hölz soll auf dcm Wege nach Rußland sciu. Der polnische Streik in Lberschlesie« pröckelt ab. Lie Abstimmung in Obelschlesie« soll j« Oktoberwoche statlfiudeu. Ein tschechisch südslawisch rumänisches Bündnis ffeht bevor. Die skandinavischen Ministerpräsidenten halte« demnächst i« Kopenhagen eine Konserenz ab. Lloyd George richtete ein Ultimatum «ach Moskau. Di« Beratungen in Minsk sind eingestellt wordeu. Die 4. russische Nordarmee soll ihre Kapitulation a«. geboten haben. Zu der Krim gehen die Bolschewisten gegen Wrangel vor. Die Ruffen ziehen sich von der ganze« Front zurück. General Wrangel hat sich zum Herrscher von Südrntz land erklärt. Die Erneuerung des euglisch-japanischen Bündnisses An ihrer Steve wird für Betriebe, in denen Fleisch und Fleischwarcn gewerbsmäßig an Verbraucher abgegeben werden, die Führung einer Kundcnliste — Muster untenstehend — D — vorgeschrieden. Fleisch und Fleischware» dürfen von den Fleischern nur an solche. Verbraucher abgegeben und von solchen Verbrauchern bezogen werden, die in die Kundenliste eingetragen find. Jeder Bezugsberechtigte darf sich nur bei einem Fleischer in die Kundcnliste eintragen lasten. Abschrift der Kundenliste ist der Gemeindeverwaltung aus gerechnet mit der Unterschrift des Fleischers zwecks Prüfung bis spätestens zum 1. September 1920 einzmeichen. Etwaige Nachträge bez«. Berinderurgen find wöchentlich nachzureichen. 2. Bezugsausweise. Für d « Boraumelvung zum Meischbezug dleiben die bisherigen Bezugsausweise, die jetzt auf 13 Wochen gelten, weiter bestehen. Sie find von den Fleischern — für Erwachsene und für Kinder getrennt — zu je 100 auf Bogen zu kleben und gleichzeitig mit der Abschrift der Kundenliste der Gemeindeverwaltung rinzvreichen, die zu prüfen hat, ob die Zahl der abgegebenen Bezugs ausweise mit der Kunden liste übrreinstimmt. Witterungsbericht ausgenommen am 25. August, Mittags 12 Uhr: Barometerstand 75S mm reduziert auf den Meeresspiegel. Thermometerstand -j- 16" L. (Morgens 8 Uhr z, 13" L. Tiefste Nachttewperatur -4- 11* L f Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Lamprechts Polymeter 71°/«. Taupunkt 4- 11". Windrichtung Nvrdwest. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden bis früh 7 Uhr: 3.« mm. Daher Witteruugsaussichten für den 26. August: Meist bewölkt. Lausende Rr. Erscheint täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonn- und Festtagen. Annahme von Inftratenbls BornulS Uhr des AttLuaoeiaaes. Bezugspreis monatlich 4.25 Ml., nn vor aus zahlbar durch die Post bezogen monatlich 4.30 Mk »nielire Nrn. 20 Psg- Inseratenpreis 1 Zeile 48 an» breit 78 Psg-, Nellamezeilenpreis 2 Mk.. die drAgefp. Zeile im amtlichen Teile 1.50 Mk. Nachweisungs- gebühr üb Psg Nachlaß nach festem Tarif. Filialen: in Altstadt Waldenburg bei Herrn Otto AS» ster; in Callenberg bei Herrn Strumpfwirker Friedr. Hermann Richter; in Langenchursdorf bei Frau Emma oerw. Stiegler; in Penig bei Firma Wilhelm Dabler; in Wolkenburg bei Herrn Linus Friedemann «uv bi Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirste». 8em«!ndeverbrnds»Stc»-Konto Waldenburg Rr. iS. — «Uort- konl» Bereinbban« zu Colditz Beichüstrstelle Waldenburg i. Sa. Amtlich er Teil. Viehzählung. Am 1. September 1920 bat eine Viehzählung stattzu- finden; sie elst-kckt sich auf Rinder, Schafe, Schweine und Ziegen. Tic Zählung erfvlgt durch Umfrage. Per sonen, die Tiere ter gerannten Art besitzen, und bei denen der Zähler am 1. September nicht war, we den veranlaßt, dies andern TogS NachwsttagS von 4—5 Uhr auf der Polizeiwache zu melden. Wer vorsätzlich eine Anzeige, zu der er verpslichtit ist, nicht erstattet oder wissentlich unrichtige oder unvollständige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu zehntavsend Mark bestraft; auch kann Vieh, d'sfen Blnhandensem verschwiegen worden ist, im N-.teit dem Staate verfallen erklärt w»rden Waldenburg, den 24. Auzust 1920. Der Stavtrat. Amtsblatt für das Amtsgerickt und den Stsütrat zu Waldenburg. MmsAgÄ L Fleischdezug. Aufgrund der Reichsverordnung vom 7. August 1920 über die Regelung des Fleischverbrauchs (R. G. BI. S. 154S) und der sächs Ausführungsverordnung vom 18. August 1920 (Sachs. ElaatSzcitung Nr 189) wird folgendes bestimmt. I. . Kundenttste. Die Reichs sleischkarte fäll« uM dem 30. Auaust 1VSS weg.