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Schönburger Tageblatt an- 8 Valienburaer Anzeiger »»-«K- e- so». Sonnabend, den 8. Juni 1S2S 51. Jahrganx Der Führer des Alkoholschmuggels in Amerika gefaßt der Waldenburg, 7. Juni 1929 »7S !t^ Zugleich weil verbreitet in den Ortschaften der Stande-amtS-ezirke Altwaldenburg, BräuuSdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba- ^iederhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchur-dorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Diese« Bla« ««thält die ««elUhen Bekanntmachung«« de» Amtsgericht« «nd de« Stadtrat« z» Waldeaburg. Ferner veröffentliche« zahlreiche andere staatliche, städtisch« «. Gemeinde-Behörde« ihre Bekanntmachungen im Schönburger Tageblatt. Verantwortlich sttr Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg Sachsen. MU-IM »«I Michpschm »«» Dentsch«» ZeiMnzeoerlegrr-verein« (S. B ) — B«Ip,«»^ »alwnbnr, «acht«». «ufrollung der Abrüftungsfrage durch Macdonald? Die „Evenina Nervs" glaubt, duff Ramsav Mac« Nr. 131 des Be- ein ,.Ter Rrichspräfidrut empfing gestern den deutschen Hftauüten in Oslo, Köster, zum Bortrag. , Stresemann ist nach kurzem Aufenthalt in Paris '"Madrid eingetroffen. Ter ReichsarveitSmintstcr hat gestern den im Lohustrcit Rcichseisenbah» vom Schlichter gesälltcn Schiedsspruch 7* verbindlich erklärt. Infolge dessen droht eine neue Tariferhöhung. Tie sächsische Regierung ist zuräckgetreteu. ^Turch den Ausbruch des Vesuvs find bisher 75 ^«trnhöse zerstört wordeu. . Tas Explofionsuuglück im italienische« MunitionS- in Spilimbergo hat 16 Todesopfer gefordert. Ter englische Ministerpräsident Macdonald beabsichtigt ""verzüglich aus die Rede Hoovers über die Einberufung ^er Seeabrüstungskonferenz zu antworten. Habib Ullah ist unumstrittener Herr von Afghanistan, argentinischen Erdbebcngeviet ist der Vulkan Nevado, den man erloschen glaubte, in Tätigkeit treten. ügcnd^ U. rlcltra' nnSthai Uchewt werktügt. Rach«. VezugSprel« »ona»- N i» voran« ISVR.-Pfg. freibl., auSschl. ' Unter Teilnahme des Regierungspräsidenten Bartels, Reichstagspräsidentcn Löbe und von Vertretern anderer Hörden wurde in Küstrin-Drewitz in feierlicher ^Weife Ebert-Gedenkstein enthüllt. Der Haushallausschuh des Reichstags hat gestern Wehretat beraten. Um 7 Uhr Nachmittags begann Beratung des Marineetats. den die i.30: N, M-r "! en handeln. Schon heute unter- .'einem Zweifel, daß die Regie- ."ngen dem Uoungplan zustimmen werden und daß Diplomatenkonferenz uur die Aufgabe habeu wird, 'e erforderlichen Ausführungsbestimmungcn auszu- "rveiten. politische Rundschau Deutsches Reich. Das Reichskabinett hatte einen besonderen Sachverständige, > ausschuh bestellt, der sdem Reichskabinett über die Behandlung des Brotgetreides bei der Ausgestaltung der deutschen Zoll- unv Agrarpolitik Vorschläge machen soll. Der Sachverstand!» genausschuh ist jetzt zu seiner ersten Sitzung zusammengetreten. Das Reichskabinett beschäftigte sich in seiner letzten Sitzung mit den deutsch-estnischen Handelsbeziehungen und verabschiedete den Entwurf eines Gesetzes über den deutsch- estnischen Handels- und Schiffahrtsvertrag vom 7. Dezember 1928. br-^ pcB le"» »er Nr. « «»stschmbsach «I. t. Nr. kanckoXto, verrt»«b«»ck ,1 Wl lein»"' int. * rn Birins iieinde'" ltc icdc * 6.M b'f d Ue um NE', * 1'^ «: ScitE ige m"> Türkei. Die türkische Regierung hat beschlossen, die Aufenthaltsge nehmigung für Trotzki, die am 1. Juli abläust, bis zum 1. Januar 1931 zu verlängern. Trotzki erklärte über seine weiteren Pläne, er würde vorläufig in der Türkei bleiben, Asien. Nach hawamtlichen Meldungen aus Afgia-, niftan hat der Stamm Schinwari den Prinzen Akd Achmed Khan, dec sich zum König von Afghanistan hatte ausrufen lassen, in der Nähe von Djellalabad gefangengenommen und den Truppen Habib Mlahs, übergeben. Wie ferner aus Teheran gemeldet wird, ist die Mutter Aman Mlahs aus Kandahar nach Indien geflohen. Habib Mlah läßt iveiter aufstän dische Stämme entwaffnen. Zwischen ihm und dem Schlnwari-Stamm, der bekanntlich erbittert gegen Habib Ullah gekämpft hat, ist ein Abkommen erzielt worden. ^zoiaenpreis«: Saesp. Hdekitzeile 0,1ö R.- außerhalb de« Bezirke« 0,M R.-Mark, «eklamezeile 0,45 R.-Mark, Linweis« auf' »nd Eingesandte 0,1V R.-Mark, Nach Offertengebühr 0,20 R--Mark, Rabatt «ach ^arif. Schwieriger Satz (Tabelle«) mit Aufschlag. Eine politisch bedeutsame Woche neigt ihrem Ende Nach fast viermonatiger Tagung' haben die Sach - §.^ständigcn ihre Arbeiten beendet und den ,^lußbcricht fertiggcstellt. Wenn es sich tatsäch- .'H nur um eine Konferenz unabhängiger Finanz- Me gehandelt hätte und der Schlußbericht nur ein I"anzwissenschaftltches Gutachten darstellte, so würde Abschluß der Konferenz nur eine vorwiegend yeoretische Bedeutung zukommen. Der eigentliche /OPWf um die Tributfrage müßte dann erst noch Äffchen den Regierungen ausgefochten werden. Da Mr die Sachverständigen in Wahrheit nicht unab- ?^gig, sondern die Beauftragten ihrer Regierungen Nren, so ist diese politische Entscheidung tatsächlich Mn vvrweggenommen worden, und wenn vielleicht -Me Juli oder Anfang August die Diplomatenkon- ^knz zusammentritt, um zn dem Schlußbericht Stet ig zu nehmen, so wird es sich dabei vorwiegend ,ur um formale Fragei negt es jedenfalls kei l--. Das belgische Kabinett, von dem ja viel- >,.^ uoch Schwierigkeiten hätten erwartet werden kön- fich bereits in aller Form mit der in Paris Lösung einverstanden erklärt. Die selbst- /^dliche Voraussetzung bleibt dabei, daß die in y.Dchk genommenen unmittelbaren deutsch-belgischen lr!" zu einer Einigung über die Mark- rhrem Deutschland wird also in den sauren beißen müssen, Belgien auch in der Markfrage «ugeständnissc machen zu müssen. Aber ange- daß es auch hierüber zu einer Einigung Nier« "Nb Uonngplan daraufhin von allen Re- stre angenommen wird, so bleibt noch eine wci- dem SU überwinden: die Parlamente müssen di,;. ^»kommen zustimmen. So unbedingt sicher ist ^.Zustimmung nicht. In Geldsachen sind die Par- Taz Zuweilen unzugänglicher als die Regierungen. Tchulk ^an schon bei dem französisch-amerikanischen Watin,b.nudkommen gesehen, das noch heute auf die > Gerung durch die französische Kammer wartet. die Frage anbetrifft, wie sich der deutsche k>Sre.„ u Z.Su dem Uoungplan stellen wird, so ^nächst festzustellen, wie weit der Uoungplan donald beabsichtigt, an der 'Tagung des Völkerbunds« rates im Oktober in Genf teilzunehmen, und zwar in seiner Eigenschaft als Ministerpräsident. Macdonald wolle bei dieser Gelegenheit die Frage der Abrüstung aufwcrfen, und zwar mit Rücksicht auf die Versiche rung von arbeiterparteilicher Seite, daß die Abrüstunas« fragen und die Völkerbundspolitik ein sehrtvcsentlichev Bestandteil des Programms der arbeiterparteilichen' Regierung sein würden. Aus diesem Grunde ist die Teilnahme Macdonalds an den Bölkerbundsverhand- lungen nicht ausgeschlossen. 'ü.zo.7M -ll^ f iemclmf 1 27-^ -15M Anzeigen bi« vorn». 9 Nhr am AuSgabekaa erdete«. Ausgabe nachmittag« Ahr in der Geschäfts stelle in Waldenburg Sa., Allenburaerstr. 88. Erfüllungsort Waldenburg. Filialen bei Lerrn Otto Förster; in Callenberg bei Lerrn Friedr. Lermann Richter; in Langenchur-dorf bei Lerrn Lermann Esche; in Wolkenburg bei Lerrn Linn- Friedemann; in Penia bei Firma Wilhelm Dahler; in Ziegelheim bei Frl. Schmidt, Postagen t»r Im Hall« höherer TewaU, Krieg, Streik, Nurspcrrung, Masch! ne,»> mach, EtSrunoen Im Betrieb der Druckerei oder unserer Liese,r», hm der Bezieher keinen Anspruch aus Erhalt der Leitung »de» NLckzahlung de« Bejugipreise«. Für Richtigkeit der durch J-lu- sprecher aufgegebenen »nzeigen übernehmen wir kein« alewttlw. Es fehle»» noch vier Wahlergebnisse. Durch die iiizwischen eingelaufenen weiteren Cr^ gebnisse ist das Ergebnis der Unterhauswahlcn nun mehr bis auf vier Sitze, von denen einer auf eine Nachwahl entfällt, vollständig. Die Arbeiterpartei ist mit 288 Sitzen unverändert, die Konservativen sind auf 257, die Liberalen auf 58 und die Gruppe der Par teilosen auf 8 angestiegen. verfassüngsändernden Charakter hat. Der DaweSplan enthielt bekanntlich Bestimmungen, die mit der Reichs verfassung in Widerspruch standen, so insbesondere die Schaffung der Reichsbahngesellschaft und ihre Ver pfändung an die Gläubiger. Damals wurde die er forderliche Zweidrittelmehrheit bekanntlich-nur dadurch erreicht, daß die Hälfte der Deutschnationalen für die Vorlage stimmten. Sollten die Juristen zu der Feststellung gelangen, daß auch der Uoungplan Ver fassungsänderungen enthält, so wäre es auch jetzt wie« zweifelhaft, ob die erforderliche Zweidrittelmehr aufgebracht werden kann. Eine einfache Mehr- ist dagegen in jedem Fall gewährleistet. Amtlicher Teil. ^Der Kommunikationswes von Kleinchursdorf «ach ''kutlrchen wird wegen MafsenfchMtung vom 8. d. M. bis ^ Fertigstellung für allen Fährverkehr gesperrt. Der ^stkehr wird von Remse übers Klosterholz nach Neukirchen ver lesen. Kkinchursdorf, 7. Juni 1929. Der Vemeinderat. Jost, Bürgermeister. Tas Prcnßlcnkonkvrdat. Die Vorlage über daS Konkordat soll am 17. Juni an den preußischen Staatsrat gehen. Erst an diesem Tage will die Re gierung der Presse über den Inhalt des Konkordats Mitteilung machen. In parlamentarischen Kreisen rechnet man bestimmt damit, daß die Vorlage dem Land tag noch vor den Sommerferien beschäftigen kann. Bekanntlich tritt das Preußenhaus am 25. Juni üuf etwa drei Wochen wieder zusammen. Frankreich. Das Verwaltungsgericht in Straßburg hat fdie. Wahl der Gemeinderäte Nossö und Schall in Kolmar bezw. Straß burg für ungültig erklärt. Polen. Die Lemberger polnischen nationalistischen Studenten haben einen Streik sämtlicher Hochschulen proklamiert, um die Freilassung der aus Anlaß der antisemitischen Ausschreitun gen festgenommenen Studenten zu erzwingen. Uebcrdies halten sie große Versammlungen ab und veranstalten Straßen- Umzüge. 2. l",7< rn- um tz. Filiale Waidenburg. Ttadtgirokonto Daldertburg 9». r gelten nur bei pünktlicher Zahlung, Kei zwan-Awet5« , Matreibung der Rechnungsbeträge wird jeder Nachlaß hiuftUltzG. Ein zweite- bedeutsames Ereignis dieser Woche ist der Regierungswechsel in England. Zum zweitenmal in der Geschichte Englands gelangt die Arbeiterpartei zur Herrschaft. Es ist vielleicht für sie ein Glück, daß sie nicht über die absolute Mehrheit verfügt, sie wird dadurch von vornherein genötigt, von allzu gewagten Experimenten abzulassen. Vor« lausig scheint Macdonald besonders zwei Programm punkte in den Vordergrund schieben zu wollen; innen politisch die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und außenpolitisch die Abrüstungssrage. In Madrid haben sich die Mitglieder des Völkcr- bundsrates als Ratskomitee versammelt. Es hat aber den Anschein, als ob die Minderheiten frage in Madrid noch nicht zur Erledigung kommen wird. Das Ratskomitee hat zwar am Donnerstag den Bericht des Drcierausschusses zur Kenntnis ge nommen; eine sachliche Stellungnahme wird aber schon durch den Regierungswechsel in England erschwert. Der gestürzte englische Außenminister Chamberlain gehört zu den Verfassern des Dreierberichts, ist viel leicht sogar sein geistiger Urheber. Es ist unter diesen Umständen wenig wahrscheinlich, daß sich die neue Regierung ohne weiteres mit dem Bericht identifi zieren wird, sie wird sich zumindest eine eingehende sachliche Prüfung Vorbehalten. Man rechnet in Madrid deshalb ernstlich damit, daß die ganze Minderheiten frage bis zum Herbst vertagt werden wird. Obwohl fomit in Madrid keine sonderlich wichtigen Dinge zu erwarten sind, hat sich Dr. Stresemann doch noch zur Reise nach Madrid entschlossen, doch dürfte dieser Ent schluß mehr mit der Pariser Einigung als mit der Minderheitenfrage zusammenhängen. Zv seiner Infor mation hatte er während seines kurzen Aufenthalts in Paris eine Unterredung mit den deutschen Sach verständigen und dem Botschafter v. Hoesch, und in Madrid wird er nunmehr Gelegenheit haben, mit Briand Fühlung zn nehmen, in welcher Weise die Fortführung der Triüutverhandlungen geschehen soll. Sie SiegeMergabe in London. Geht der neue «ußeitminister »»ach Madrid? Wie aus London berichtet wird, wird die Uebcr« gäbe der Amtsfiegel der konservativen Minister an ihre arbeiterparteilichen Nachfolger am Freitag oder Sonn abend im Schloß Windsor stattfinden. Mit der Ueber- gabe der Siegel hört»oie Amtszeit der konservativen Regierung aus. Macdonald hofft also offenbar, bis zu diesem Zeitpunkt mit der Kabinettsbildung fertig zu sein. Damit stimmt auch überein, daß in den Krei sen der englischen Abordnung für Madrid angenom men wird, daß der neue Außenminister — Henderson oder Thomas — zu der am Montag beginnenden Rats tagung eintreffen werde. . . Der Bericht des Dreierausschusses. Der Ratsausschuß für die Minderheitenfragen, dem sämtliche Mitglieder des Völkerbundsrates an gehören, hat in seiner ersten streng geheimen Sitzung den Londoner Bericht des Dreierausschusses angehört. Zu Beginn der Sitzung gaben Briand, Scialoja und Adatschi Erklärungen ab, in denen sie ihrem lebhaften Bedauern über das Ausscheiden Chamberlains aus dem Dölkerbundsrat Ausdruck gaben und seine bis herige Tätigkeit und seine Verdienste um den Völker bund hervorhoben.