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Schönburgkr Tageblatt a Nr. Ul Mittwoch, dm 15. Mat 1929 Heute Mittwoch Amerikafahrt des „Graf Zeppelin am Heia »Md Pro» n p« al ton« A- 202). Kol« zum ,t L' 17,61 H1-ÜÄ 215-riS 155— !50-41« prowfi gen bei .50! lai« Autonoimsknsieg im Elsaß. Die „Heimatfront« auf dem Vormarsch. In rund 20 000 französischen Gemeinden fanden Sonntag die StWvahlen zu den Gemeindewahlen Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altwaldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba- Niederhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. Ifuiid: Lira: lelga): kröne: kröne: Schil« Sieges und als politische Demonstration für die matforderuuseu werden ihn die Autonomisten Kommunisten znm Bürgermeister von Straßburg klamieren. Neue politische Komplikationen wird die Marer Wahl nach sich führen können, da der. gerin« Haser Kon- Bürgermeister bestimmte Autonomist Ross« durch den vorjährigen Komplvttprozeß bekanntlich die bürger lichen Ehrenrechte aus Lebenszeit verloren hat. Der Kampf um die bisher stets verweigerte Amnestie wird nun neu ansleben. Für die französische Leffentlichk«it wird es nur ein schwacher Trost sein, daß in Mülhausen der nationalistische Bürgermeister Wicky mit seiner soziali stischen Liste in der Stichwahl nochmals siegreich Ivar. Die übrigen Mandate sielen an Radikalsozialisten, Na tionalkatholiken und Demokraten. zis. and« tadt. -i. 4 Ge- hard Heid arski dc- r * Sak« auf« kurt k. 4 intt, ,eil« ach« ung des der 4 30: .sch md icl« lü« lir« hl« lil« -iS cd- en de cS> ii« N, r Fahrt er Pch el l schäft ir übet iftschO , werde cn und illionen anscheb iedener sollte, Wachts t hielt nl dis seblich r Ler- t war teichs- >ggE 0 bll 13,80 — ) (i3 Uitk- 51. Jahrgang. -Der Reichskanzler und der Retchsiuneuminifter treffen Donnerstag in Stuttgart ein, nm au den Keraustaltuu- !^n aus Äulatz des Jubiläums -er Technischen Hoch- 'Me teilznnehmen. .IM prenszischeu Landtage kam es gestern bei Be stechung der Maivorgänge zu stürmischen Szenen, sodatz Sitzung mehrmals unterbrochen werde« matzte. -Ter Sichtvermerkzwaug zwischen Deutschland und Stam ''mit Wirkung vom 1. Juli ausgehoben worden. . ^er Rotsrontkämpserbund ist jetzt anch in Thüringen Baden verboten worden. M Elsatz haben die Autonomisten bei den Stichwahlen ^Touvtag einen Sieg erfochten. Frankreich besitzt jetzt das schnellste Kriegsschiff der Lebensmittelversorgung Moskaus und Petersburgs weiter verschlechtert. Reuyork find am Sonnabend 11 Tonnen deatsches in, Werte von 6,690,000 Dollar angekommen. 'Waldenburg, 14. Mai 1929. len Sonntag haben in Sachsen die Landtagswah» .stattgefunden, die auf Grund der bekannten Ent- ^'dung des Staatsgerichtshofs nötig wurden. Sachsen Aw — ebenso wie Mecklenburg-Schwerin — die Zu- in der Wahllisten davon abhängig gemacht, daß ^Kaution und eine größere Zahl von Unterschriften ». Bürgschaft für jeden Wahlvorschlag gegeben wurden. ».Aeaen hatten einige Splitterparteien, die sich be» jMeiligt glaubten, Klage erhoben, die sie allerdings Wer wieder zurückzogen. Aus attgcmein-pvlitifchen Kunden nahm aber die Sozialdemokratie diese Klage dkder auf, um Neuwahlen zu erzwingen. Daraus hat . »n der Staatsgcrichtshof das Landtagswahlgesetz als Reichsverfassung verstoßend für nichtig er» politische Rundschau Deutsches Reich. Hugenberg über Paris. Auf dem 4. Landes parteitag des Landesverbandes Niederrhein der Deutsch nationalen Volkspartei, der am Sonntag in Krefeld stattfand, ergriff der Parteivorsitzende Dr. Hugenberg das Wort zu einem längeren Vortrag, in dem er sich auch mit den Pariser Tributverhandlungen beschäf tigte. Er führte dabei u. a. aus: Was jeder vernünf tige Mensch im Auslande einsieht: „Deutschland kann »richt mehr", schien aus dem Pariser Spiele zum ersten Male aus den Tisch der Weltdiplomati« zu fallen. Sofort lieh die deutsche Staatskunst ihre alten Me lodien hintenherum und nebenherum erklingen. Die Hoffnung auf eine rettend« Tat schwindet. Die nach gerade gewohnheitsmähige falsche Methode deutscher Staatskunst zerstört auch diese Gelegenheit wie seit langem jede sich Deutschland bietende Aussicht. Wir sinken im Wege des Ersatzes unmöglicher Tributver» pslichtungen durch freie Wirtschaftsvereinbarungeu immer tiefer in unentwirrbare Fesseln der Knecht schaft. Die Reichsregierung wird sich demnächst über den Entwur j zur Regelung der Minister Pensionen schlüssig werden. Der Entwurf sieht eine Mindesthöchstpension von 12.000 Mk vor. Innerhalb der Reichsregierung sind aber Bestrebungen vorhanden, den Reichsministern überhaupt keine Pensionen, sondern nur ein zeitlich begrenztes Abkehrgeld zuteil werden zu lassen. Im preußischen Landtag kam es bei der Erörterung de^ Maivorgänge wieder zu stürmischen Szenen. Innen Minister Grzesinski wurde am Reden verhindert. Der Präsident sah sich genötigt, den Kommunisten Jendretzky von der Sitzung auszuschließen. Da dieser dem Ersuchen nicht nachkam, wurde die Sitzung geschlossen und Jendretzky nach Wiedereröffnung auf 20 Sitzungstage ausgeschlossen. Als Grzesinski weite: sprechen wollte, lärmten die Kommunisten von neuem. Rach einander wurden die Abgeordneten Woytkowski, Golle, Wost weder, Obendiek, Paul Hoffmann, Rau, Deter, Frau Lude wig, Schubert und Kaasch auf acht, bezw.20 Tage ausgeschlossen. Schließlich vertagte sich oas Haus auf Dienstag. Durch ministerielle Verfügung ist in Thüringen dci Rotfrontkämpferbund am Montag, den 13. d. M. verbo ten worden, ebenso in Vaden nach einem Beschluß des Staatsministeriums. Dort wurde auch die Rote Jungfront mit allen Zweigorganisationen aufgelöst und das Vermögen zugunsten des Reiches beschlagnahmt. Frankreich. Der französische Geschwadertorpedobootszerstörev „Valmh", der nunmehr seine Versuchsfahrt beendet hat, hat bei dieser eine Stundengeschwindigkett von 39,85 Knoten erreicht. Er ist damit das schnellste Kriegsschiff der Welt. Die „Valmy" hat «ine Länge von 130,200 Metern, eine Breite von 11,600 Metern, eine mittlere Wasserlinie vor» 3,800 Me tern und eine Wasserverdrängung von 2690 Tonnen. Sie ist mit fünf 13,8-Zentimeter-Kanonen, vier 3,7» Zentimeter-Flugzeugabwehrgeschützen, sechs 55-Zenti» meter-Torpedorohre,r und Granatschleudermörsern be stückt. Die Mannschaft ist 210 Köpfe stark. Amerika. Ain Sonnabend kamen in Neuyork elf Tonnen deutsches Gold im Werte von 6,690,000 Dollar auf der „Relimne" der Hamburg-Amerika-Linie an. Das Gold wurde in stark bewachten Panzerwagen nach der Bundesreservebank gebracht. ^scheint werktägl. Nachm. Bezugspreis monat» »ch im voraus 150 R.-Pfg. freibl., ausschl. Träaerl. Einzelne Nr. lOReichspf., Sonntags-Nr.30 R.-Pf. Anzeigenpreise: 6gesp. Petitzeile 0,15 R.-Marh k außerhalb des Bezirkes 0,20 R.-Mark, Zgesp. Aeklamezeile 0,45 R.-Mark, Linweise auf Anzei- M und Eingcsandte 0,10 R.-Mark, Nachweise- >v>d Offertengebühr 0,20 R.-Mark, Rabatt nach «rif. Schwieriger Satz (Tabellen) mit Ausschlag, spendet 1K7S. Fernsprecher Sir. 9. Postschließfach Nr. o. «mcheckkonto Amt Leipzig Nr. 4436. Bankkonto: Berrinebank v»olditz, Filiale Waidenburg. Sladtgirokonto Waldenburg 8a. Motte gelten nur bei pünktlicher Zahlung, bei zwangsweiser Reibung der Rechnungsbeträge wird jeder Nachlaß hinfällig. Anzeigen bis vorm. 9 !lhr am Ausgabetag erdete» Ausgabe nachmittags h,3 Ahr in der Geschäfts stelle in Waldenburg Sa., Altenburgerstr. 38. Erfüllungsort Waldenburg. Filialen bei Lerra Otto Förster; in Callenberg bei Lerrn Friedr. Lermann Richter; in Langenchursdorf bei Lerrn Lermann Esche; in Wallenburg bei Lerrn Linus Friedemann; in Penig bei Firma Wilhelm Dahler; in Ziegelheim bei Frl. Schmidt, Postagentur Im Fallt höherer Gewalt, Krieg, Streik, Aussperrung, Maschinen» bruch, Störungen im Betrieb der Druckerei oder unserer Lieferer, hat der Bezieher keinen Anspruch aus Erhalt der Zeitung »bee Rückzahlung bei Bezugspreises. Für Richtigkeit der durch Fern sprecher aujgegebcnen Anzeigen übernehmen wir keine Gewäbr. bekanntlich der Altsozialtst Dr. Heldt. Sie wurde unter stützt von allen Parteien, von den Deutschnationalen bis zu den Altsozialisten, und verfügte über 49 Man date, denen 45 Mandate der Linksopposition (31 So zialdemokraten und 14 Kommunisten) sowie zwei Na tionalsozialisten gegenüberstanden. Im neuen Landtag werden die bisher,gen Regierungsparteien nur noch über 46 Mandate verfügen und somit nur eine Min derheit darstellen. Die Nationalsozialisten werden es also jederzeit in der Hand haben, durch Zusammengehen mit der Linksopposition jede positive Arbeit unmöglich zu machen. , Andererseits gibt es aber auch kaum eine andere Möglichkeit der Regierungsbildung. Die Linke ver fügt nur über eine Minderheit, ganz abgesehen da von, daß eine dauernde Zusammenarbeit zwischen So zialdemokraten und Kommunisten kaum möglich wäre. Ebenso undurchführbar erscheint aber eine „Rechts", Regierung unter Einbeziehung der Nationalsozialisten. Schon das Fernbleiben der Altsozialisten und Demo kraten würde die Regierung in die Minderheit ver setzen. Man muß unter den gegebenen Verhältnissen jedenfalls wieder mit sehr langwierigen Verhandlungen wegen der Regierungsbildung rechnen. Dabei wird den Nationalsozialisten eine groß« Verantwortung zufallen. Das wird anch in einer Wahlbetrachtung des „Dresdener Anzeigers" festgestellt, in der es heißt: „Die Hauptgewinnertn sei die Partei Hitlers. Man habe mit einem Gewinn der Nationalsozialisten wohl allgemein gerechnet, nicht aber damit, daß er so groß Ausfallen würde. Es habe einzelne Orte gegeben, in denen sie ihre Stimmenzahl seit der Landtagswahl von 1926 verzehnfacht hätten, insgesamt aber seien sie bei dem dtei- bis vierfachen nur aus das Doppelte der Reichstagswahlen angelangt. Werde diese Partei sich immer der großen Verantwortung bewußt sein, die ihr der neue Landtag stell« ? Der Gesamtschlutz aus dem Ergebnis dos 12. Mai sei: Es gebe keine linksradikale Mehrheit, aber auch die sichere Mehrheit der Regierung Heldt sei nicht mehr vorhanden. Der Parlamentaris mus in Sachsen werde in Zukunft erst recht kein leichtes Spiel f-in." statt. Allzugroße Veränderungen im Parteibcsitzstand sind dadurch nicht eingetreten. Bemerkenswert sind lediglich die Erfolge der elsässischen Heimatfront. Tie Stichwahlen in den elsässischen Städten haben in Straßburg, Kolmar, Schlettstadt und Hagenau den vereinigten .Heimatgruppen trotz erbitterter Gegenwehr der französischen Nationalisten und der Sozialisten einen vollständigen Sieg gebracht. In Kolmar vermochten die verbündeten Auto nomisten und Kommunisten unter Führung des Heimat- rcchtlers Rosst sämtliche 30 Sitze des Gemeinderates zu besetze,,, der iu den letzten vier Jahren von den Gegnern der Autonomie beherrscht war. In Straßburg bestand der Gemeinderat früher gleichfalls aus Feinden der Heimatbewegung. Jetzt haben die Sozialisten von ihren 24 Mandaten nur 7 retten können. Eine ebenso autonomistenfeindliche de mokratisch-katholische Liste konnte sechs Sitze erlangen. Sämtliche übrigen Sitze eroberten die als „Elsässische Volksfront" zusammengeschlossenen Heimatparteien, deren namhafteste Führer gewählt sind. Besonders sensationell wird in Frankreich aber die Wahl des «ntono,nisten Dr. Roos wirken, der unter der Anklage des „Komplotts gegen die Sicher heit des französischen Staates« steht, und seit Ro» vemder in Untersuchungshaft ist. Als Symbol ihres >. Dem starren Recht ist nunmehr mit den jetzt voll- ^»enen Wahlen genüge geschehen. Nutzen haben aber i Seß Angeblich geschädigten Splitterparte,en davon nicht ! E' es ist keine Splitterpartei mehr in den Land- ^°ewgezogen. Aber auch die Hoffnungen der Sozial» szMratie haben sich nicht erfüllt. Allzu groß« Ver- »Mmngen im Besitzstand der Parteien sind überhaupt verzeichnen, aber sie sind immerhin groß genug, Frage der Regierungsbildung noch schwieriger »yMlnen zu lassen, als sie schon im alten Landtage Nach dem vorläufigen Wahlergebnis haben die ^wzialisten von ihren bisherigen vier Mandaten zwei Sozialdemokraten abgegeben, die damit auf 33 Rvn e anwachsen. Dieser Gewinn der Linksoppo» wird aber dadurch ausgeglicheu, daß die Kom- zwei Mandate verloren haben. Die Maikra- g^.haben also für sie doch nicht die erhoffte propa- °'msche Wirkung ausgeübt. ei„. ^uch auf der Rechten ist eine kleine Verschiebung Deutschnationalen und das Landvolk diesmal mit einer Sonderlist« aufgetreten war — Mandat an die Deutsche Bolkspartei ab- Hoh diese beiden Parteien mit je 13 Pe^Pdneten j,, den neuen Landtag einziehen. Die ^ten haben von ihren bisherigen fünf Sitzen , verloren, den die Wirtschaftspartei gewann, die ""s Mandate kommt. Auch die Aufwertler ^n ihren bisherigen vier Mandaten eins ver- Den größten Gewinn habe», die Nationalsoziali» i?ei 5- verzeichnen, di« zu ihren bisherigen zwei Sitzen .^gewannen. Sie werden mit ihren fünf Ver» zwischen der bisherigen Regierungskoa- z ^lle Linksopposition das Zünglein an der An der Spitz« der bisherig«« Regierung stand unS Valienburger Anzeiger Dieses Blatt enthStt die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrat« zu Waldenburg. Ferner veröffentlichen zahlreiche andere staatliche, städtische «. Gemeinde-Behörden ihre Bekanntmachungen im Schönburger Tageblatt. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg Sachsen. NUlgU«» SSchstsch», »nd de» Deutschen ZeÜungSverleger-BereinS <E. V) — BerlagS»« Waldenburg Sachsen. Amtlicher Teil. ßiäiwvch, dcn tä. Mai t929, Vormittags 10 Uhr Men im gerichtlichen Pfandraume meistbietend gegen sofortige Mahlung eine Partie Holzpantoffel, Filzsohle«, Holz- chuhe und Border- und Hinterteile z« Stiefel« ver weigert werden. H«r Gerichtsvollzieher des Amtsgericht» Waldenbvrg, den 14. Mai 1929.