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Schönburger Tageblatt Donnerstag, den 7. Februar 1929 Sofortiger Bau von 15 Panzer-Kreuzern in Amerika tag Dr. hinzuwirkcn. Schluß wurden noch Reparationsfragen be- Nachdruck Zum handelt. Schätzel ist zufrieden. Aber kein Gebührenabbau. gültig beschlossen hatte, wird von republikanischer Seite auch mit der Unterzeichnung der Vorlage durch Prä sident Coolidge gerechnet, obgleich der Senat über die Wünsche Coolidges im letzten Stadium der Verhand lungen hinwegging. Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altwaldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba- Niederhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Rems«, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheia». ?^^^!>8WWWWMWWWWMMMSWWWWMM>SWM>WWMMWMMWWWWWWWWMMMMM^WMWMW>WWWW>MMWM>WMW>WMWWWMWMWWWMWWWMMMMWWWWWWWWW>>WWW>WWWWWWWWWWWWWWMWW>WMWWWWWM^^ Eine englische Grste? Wie der politische Korrespondent des „Daily Chronicle" hört, wurde am Montag in einer Bespre chung zwischen Ministerpräsident Baldwin, Chamber lain und Schatzkanzler Churchill aus der einen und Bridgeman und anderen Vertretern der Admiralität aus der anderen Seite beschlossen, auf den Bau der planmäßigen beiden Kreuzer in diesem Jahre zu ver zichten. Ser Kelloggpall vom Ausschuß gebilligt. Eine Entschließung zugunsten der Ab rüstung. Der Auswärtige Ausschuß des Reichstags trat am Dienstag zu einer Sitzung zusammen. Es wurde zu nächst der deutsch-litauische Handels- und Schiffahrts- Vertrag behandelt und nach längerer Aussprache dem handelspolitischen Ausschuß des Reichstags überwiesen. Es folgte die Besprechung des Abkommens zur Bei legung der finanziellen Streitfrage zwischen Deutsch land und Rumänien. An der Aussprache beteiligte sich auch der Reichsaußenminister. Das Abkommen wurde schließlich ohne Widerspruch gleichfalls dem han delspolitischen Ausschuß des Reichstags zugeleitet. Der Ausschuß trat dann in die Beratung des Kriegsächtungspaktes ein. Nach längerer Aus sprache genehmigte die Mehrheit des Auswärtigen Aus schusses den Kelloggpakt und nahm gleichzeitig fol gende Entschließung des Abgeordneten v. Rheinbaben (D.V.P.) an: Der Reichstag erwartet, daß die Ncichsregierung entsprechend der Erklärung in der Note des Reichs- Ministers des Auswärtigen an de» amerikanischen Bot schafter in Berlin vom 27. April 1928 das Ankraft trete» des Kellogg-Paktes zum Anlaß nimmt, um auf Grund dieser neuen Garantie für die Erhaltung des Friedens bei den Regierungen der Vertragspartner und im Völkerbund auf Erfüllung der Verpflichtungen zur allgemeiueu Abrüstung sowie zum Ausbau der Möglichkeiten, vorhandene und entstehende Gegensätze der Völkerinteressen nnd offenkundigen Ungerechtig keiten auf friedlichem Wege zu beseitige«, mit allem Nr. 32 Anzeigen bi» vorn». S Uhr am Ausgabetag Ausgabe nachmittags ft »3 Uhr in der G stell« in Waldenburg Sa., Altenburge Erfüllungsort Waldenburg. Filiale« b« Otto Förster; in Callenberg bet Lern, _ Lermann Richter; in LangenchurSdott bot Lern» Lermann Esche; in Wolkenburg bet Lern, LKM Friedemann; in Penig bei Firma Wilhelm Dahl«? in Ziegelheim bei Frl. Schmidt, Postagent«. Im FallkhSH«« Gewalt, Krieg, Streik, «ussoerm»«, Mafchd«» bruch, Störungen im Betrieb der Druckerei »der Mts«« Lt-f«-^ hat d« Bezieher leinen Anspruch auf Erhalt d« Zeitung »»«« Rückzahlung de« Bezugspreise«. Für Richtigkeit d« durch F«W» Wettrüsten trotz Keüoggpalt. Sieg der amerikanischen Flottenbau-Att- Hänger. Im amerikanischen Senat haben die Flottenbau anhänger bei den Abstimmungen über die Kreuzervor lage einen vollständigen Sieg errungen. Der Antrag, die Klausel zu streichen, die bestimmte Fristen für den Kreuzcrbau fcstsetzt, verfiel der Ablehnung, ebenso ein Antrag, das gesamte Bauprogramm für ein Jahr einzustellen. Damit waren die Gegner der Krcuzer- vorlage endgültig geschlagen. Nachdem der amerikanische Senat bereits früher den Bau von Kreuzern innerhalb von drei Jahren end Reichsverkehrsmiuistcr v. Gnerard hat dem Reichs kanzler seinen Rücktritt ««gezeigt. Freiherr von Hüneseld ist gestern Abend gestorben. Der auswärtige Ausschuß des Reichstags stimmte gestern den» Kclloggpalte zu. Nach einem dem preußischen Landtage zugegangenen ^escizentwurs soll die Gewerbestenerverordnung bis znm 31. März 1930 verlängert worden. Im Reichstage wurde gestern über die Erwerbslosen- Mrsorge verhandelt. Das Linienschiff .Schleswig-Holstein" ist zur Hilfe- leistuug für im Eis sestsilzende Schiffe in der Wismarer Bucht ausgelaufen. Tie Saar und Teile des Mittelrheins sind zngesroren. Die französische Kammer setzte gestern die Elsaß- Tebalte fort. Das Litwinow-Protokoll über die Inkraftsetzung des "tlloggpaktes soll am 7. Februar in Moskau uuterzeichnet werden. In der kommnnistischen Partei Rußlands soll eine Sauberuugsaktion durchgesührt werden, die auf Ausschluß von mehr als 6090 Personen abzielt. I» Indien ist es zu Unruhen gekommen. 'Waldenburg, 6. Februar 1929. In Paris rüstet man sich zum Empfang der Sach verständigen. Im Hotel Astoria, wo die Sitzungen "ättfinden sollen, ist bereits ein ganzes Stockwerk gemietet worden. Die deutschen Sachverständigen Schacht, Vögler und Kastl sollen bereits am Freitag Paris eintreffen, während Melchior für Sonnabend erwartet wird. Der Neparationsagent Parker Gilbert M mit Rücksicht auf seinen Grippeanfall seine Absicht, Beginn der Verhandlungen noch für einige Tage ?ach Berlin zurückzukehren, äufgegeben. Es wird da- Pl ausdrücklich betont, daß nur die Erkrankung Gil- Ms diese Programmänderung veranlaßt hat, und Mt etwa Besprechungen mit französischen amtlichen ^rsönlichkeiten. Wenn es sein Gesundheitszustand er- Mbt, wird Gilbert jedenfalls der Eröffnungssitzung am ?°nnabend beiwohnen. Damit ist dann aber seine Arbeit getan; Parker Gilbert ist ja nur der Regisseur, Ur den Sachverständigenausschuß in Szene gesetzt hat. Nunmehr haben die „Schauspieler" das Wort. Oder soll man die Sachverständigen lieber „Mario- Men" nennen, deren Drähte die Regierungen in der ^Md haben? Für manche der sogenannten „unabhän- Ucn" Sachverständigen dürfte diese Charakterisierung Unfalls zutresfen. So wird aus Brüssel berichtet, die belgische Regierung am Montag mit ihren Unabhängigen" Sachverständigen Franqui und Gutt Mtruktionsstunde abgehalten hat, um sich davon zu Erzeugen, ob sie auch ihr Sprüchlein gut gelernt und Gott sei Dank, es hat alles tadellos ge- «Ppt. Die beiden Sachverständigen, die die Rcpa- »./'onsfrage „sowohl vom allgemeinen Standpunkt als Standpunkt Belgiens" geprüft haben, haben Ministerrat von dem Ergebnis ihrer Beratungen h.„sünis gegeben, und mit Genugtuung wird offiziös Kiick Die Sachverständigen sind mit der bel- Regierung einer Meinung, daß nichts unver- bleiben dürfe, um die Rechte Belgiens zu wahren. * Unabhängigkeit der anderen Sachverständigen es nicht viel besser aussehen. dx., Ehrend in Paris die Shhlocks ihre Messer wetzen, rig^5"delt man ,n Berlin Tag um Tag über die seit-w ohne daß man bisher dem Ziel, eine liw .Mlerungskoalition im Reiche zu bilden, wesent« geh "?bcr gekommen wäre. Nachdem an den vorher- Tagen vorwiegend über die preußische Koa- Heiiks? verhandelt worden war, hatte am Dienstag 8e^,,^ler Müller wieder Besprechungen mit den mh^rn Dr. Kaas und Dr. Stegerwald und dem Vorsitzenden der Reichstagsfraktion Volkspartei, Abg. Dr. Scholz. Vorher de». Zentrum eine Fraktionssitzung abgehalten, Mm. mit den Beschlüssen beschäftigt haben om Montag der Vorstand des Zentrums Danach will die Partei Dr. Bell für das lumznnnisterium und Dr. Wirth für das Mini sterium der besetzten Gebiete präsentieren. Dieses Ministerium soll also anscheinend wieder vom Verkehrs ministerium abgetrennt werden, so daß das Zentrum auf diese Weise die beanspruchten drei Portefeuilles er halten würde. In der Besprechung mit dem Reichs kanzler dürften die Zentrumsvertreter ihrer Forde rung durch die Ankündigung Nachdruck gegeben haben, daß das Zentrum bei Ablehnung seiner Ansprüche seinen Minister v. Gusrard zurückziehen werde. Größer sind offenbar noch die Schwierigkeiten in Preußen. Die Deutsche Volkspartei beansprucht hier zwei Ministersitze, ohne sich auf bestimmte Ressorts festzulegen; bisher ist ihr aber nur ein Sitz in Aus sicht gestellt worden, und da das Zentrum unter keinen Umständen auf seine drei bisherigen Portefeuilles ver zichten will, so ist hier vorläufig noch kein Weg zu sehen, wie man um diese Klippe herumkommt. Denn in einer Zeit, in der man soviel von Verwaltungs reform und Aemterabbau spricht, kann natürlich ein Minister ohne Portefeuille nicht in Frage kommen. Aber auch wenn es gelingt, in der Personalfrage so wohl im Reich wie in Preußen zu einer Einigung zu gelangen, sind damit noch nicht alle Schwierig keiten behoben. Denn auch wenn man auf ein vollstän diges Programm unter den gegebenen Umständen kaum Wert legen wird, muß man sich doch über gewisse Richtlinien einigen, ohne die keine Regierung aus kommen kann. Erscheint werktäglich Nachmittag». Bezugspreis monatlich im voran« l.8O RMk. frei ins Lau«. Einzelne Nr. 10 R--Pfg., Sonntags-Nr. 30 R.-Psg. Anzeigenpreise: kgefp Pelitzeile 1S R.-Pfg^ von außerhalb des Bezirkes 20 R.-Pfg., 3gesp. Reklamezeile 45 R.-Pfg., Linweise auf Anzei gen und Eingesandte 10 R.-Pfg., Nachweise- «nd Offertengebühr 20 R.-Pfg., Rabatt nach Tarif. Schwieriger Satz (Tabellen) mit Aufschlag. Gegründet 1878. Fernsprecher Nr. S. Postschließfach Rr. 8. Postscheckkonto Amt Leipzig Nr. 443S. Bankkonto: »erein«bank v» Loldiß, Filiale Waidenburg. Stadtgirokonto Waldenburg So. Rabatte gelten nur bei pünktlicher Zahlung, bei zwangsweiser Eintreibung der Rechnungsbeträge wird jeder Nachlaß hinfällig. rm- Waldenburger Anzeiger Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» Amtsgericht» und de» Stadttat» zu Waldenburg. Ferner veröffentlichen zahlreiche andere staatliche, städtische «. Gemeinde-Behörde« ihre Bekanntmachungen im Schönburger Tageblatt. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg Sachsen. Mitglied de« Sächsische« und de« Deutschen Zeitung«v«leger-B«ein« s«. BH — Bertag«ort Waldenburg Sachse«. Vor einer Kundgebung des Papstesi Um die Lösung der römischen Frage. In Rom verdichtet sich das Gerücht, daß der Papst in nicht allzu langer Zeit mit einer Kundgebung über die römische Frage an die Oeffentlichkeit treten wird, und die Annahme liegt nahe, daß ries etwa am Jahres tage seiner Krönung am 12. Februar ersolge» könnte, da man hört, daß dieser Tag mit einer besonders große» Feier in der Peterskirche begangen werden soll. I» kirchlichen Kreisen verlautet, daß der Papst das ökumenische Konzil wieder aufnehmen wolle, das seit 1870 nicht mehr stattgefunden hat. Im Jahre 1S2S hatte Pius XI. die Wiederaufnahme bereits ange» kündigt. politische Rundschau. Deutsches Reich. Der Reichspräsident hat den bisherigen Staatssekretär im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Or. Hosfmann, in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Frau Subkow, die frühere Prinzessin Viktoria von Preußen, hatte gegen den regierenden Fürsten des Hauses Schaumburg-Lippe Klage auf Erhöhung der Rente einge reicht. Der beim Landgericht München anberaumte Termin wurde vertagt. Die Zentrumsfraktion des Reichstags nahm gestern de» Bericht ihres Vorsitzenden, Stegerwald, über seine Unter redung mit dem Reichskanzler Müller entgegen. Die Frak tion stimmte der Anregung des Reichskanzlers zu, wonach im Laufe des gestrigen Nachmittags eine gemeinsame Sitzung zwischen den Vertretern des Zentrums und der deutschen Volkspartei unter Vorsitz des Kanzlers stattfinden soll. Im Verwaltungsrat der Reichspost, der am Diens eine Sitzung abhielt, berichtete Reichspostminister . Schätzel über die Verkehrslage. Das Kalenderjahr 1928 sei für die Reichspost im wesentlichen befriedi gend gewesen, das Absteigen der Konjunktur habe sich bei ihr nicht ausgewirkt. Die im Jahre 1928 erzielte Mehreinnahme von 20 Millionen werde zum Teil da zu verwandt werden, notwendige Arbeitsaufträge aus zugeben, um damit auch der Notlage des Arbeits marktes entgegenzuwirken. Die Aufnahme einer An leihe sei bei der gegenwärtigen Finanzlage noch immer nicht möglich. Das Gutachten des Reichssparkommissars über das Personalwesen bei der Post liege jetzt dem Verwaltungsrat vor. Es solle zur Besprechung kom men, nachdem es vom Arbeitsausschuß behandelt wor den ist. Im weiteren Verlauf der Aussprache erklärte der Minister u. a.: Die deutsche Reichspost liefert an das Reich 136 Millionen ab. Die Gebührenerhöhung brachte etwas über 200 Millionen. Ohne diese Ge bührenerhöhung wäre eine Ablieferung an das Reich und die Besoldungserhöhung nicht möglich gewesen. An eine Gebührensenkung könnte man nnr denken, wenn die deutsche Reichspost znr Kostgängerin des Reiches werden soll. 51. Jahrgang.