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30 I. Kapitel. kästchen durch je eine Schnur links und rechts verbunden ist. Da nun die ganze Breite des Rösschenkeiles bei jedem Ausschube vollständig unter der Schwingenreihe hinwegfahren muss, so beträgt der Rösschen- weg immer etwas mehr als die Breite der Nadelreihe oder der auf letzterer hängenden Waare; der Ausschub des Fadenführers dagegen darf nur so gross sein als die Waare breit ist, damit der Faden nicht über leere Nadeln gelegt wird — es muss also immer der Führer vor Beendigung des Weges vom Rösschen aufgehalten werden, worauf letzteres seine Bahn bis zu Ende durchläuft; daraus folgt dann ohne Weiteres, dass beim nächsten Ausschube rückwärts der Fadenführer vor dem Rösschen an die Nadelreihe gelangt und den Faden vor den kulirenden Platinen her über die Nadeln legt. Bei Herstellung von Waaren, deren Breite man während der Arbeit mindert, ist ferner noch die Stelle auf jeder Seite, an welcher der Führer stehen bleiben soll, eine veränderliche, sie rückt bei jeder Minderung um etwa zwei Nadeln von der Seite nach der Waaren- mitte hin — es folgt also aus allem, dass man die Führer nicht unbedingt fest mit dem Rösschen verbinden darf und man hat verschiedene geeignete Verbindungsarten dafür erfunden, welche alle einfach darauf beruhen, dass man die Zugschnur oder die Zugstange vom Fadenführer so an den Gleitklotz des letzteren anpresst, dass sie durch die entstehende Reibung ihn mit fortzieht, so lange kein Hinderniss im Wege ist, dass man ferner da, wo der Führer stehen bleiben soll, einen Bolzen oder Riegel auf der Schubstange feststellt, an welchen er anstösst und welcher ihn festhält, während nun die Zugschnur oder der Stab die Reibung an seiner Ver bindungsstelle zu überwinden hat und leer fortgezogen wird, z. B.: 1. Eine Feder a von der Form wie Fig. 35 zeigt, ist in einen Ring b am Gleitklotze g eingeklemmt und an beiden Enden durch die Schnuren c mit dem Rösschen verbunden; die Reibung zwischen a und b ist so stark, dass der Fadenführer zur Seite gezogen wird, stösst er aber an einen Widerstand d an, so bleibt er stehen und die Feder rutscht durch den Ring b ein Stück hin, bleibt indess für den nächsten Zug rückwärts im mer noch fest genug mit ihm verbunden; b { dient zur weiteren Unter stützung von a. 2. Eine Schnur geht von einer Seite des Rösschenzuges (oder von der Walze eines Walzenstuhles) über drei Rollen abc (Fig. 37 und 38) im Gleitklotze oder Kästchen g des Fadenführers und von da nach der anderen Seite des Rösschens; sie erzeugt auf den Rollen soviel Reibung, dass sie den Führer mit fortzieht und, wenn er anstösst, so zieht sie sich zwischen den Rollen hindurch, indem sie dieselben umdreht. 3. Ein Klemmer i, wie er aus Fig. 58 deutlich wird, sitzt auf einer Stange i x , welche am Gleitklotze, oder, bei mehreren Fadenführern, zwi schen deren Gleitbacken g befestigt ist; er wird durch einen Mitnehmer i, von der Rösschenstange l direct angestossen und schiebt die Fadenführer fort, gleitet aber leer auf der Stange i t weiter, wenn die Führer anstossen