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Zinn-Mischung, welche zu Nadelbleien verwendet wird, in Gussformen, in welche einzelne Stahlplatten und ein runder Zapfen eingelegt sind, so dass die Bleie gleich die Einschnitte und Nietlöcher für Befestigung der Platinen erhalten. Als Material zu den Nieten benutzt man Messing oder zähes Holz : Dorn, geöltes Buchenholz; letzteres hobelt man zu runden Stäbchen aus und schlägt diese noch durch mehrere, immer enger wer dende Oeffnungen einer Stahlplatte (ähnlich dem Drahtziehen), sodass sie regelmässig rund und an ihrer Oberfläche möglichst dicht werden. Man schlägt die Stäbchen scharf in die zusammengesteckten Bleie und Pla tinen ein und sägt sie am Ende glatt ab, vernietet sie aber nicht, sie bil den also nur Drehbolzen ohne Ansätze, können aber nicht herausfahren, da die Bleie alle dicht an einander stehen. Die fallenden Platinen sind, nach der bisherigen Einrichtung, an ihren oberen Enden drehbar in zweiarmige Hebel h (Fig. 12) und hh, (Fig. 33 und 63), die Schwingen oder Unden (jack; la onde] ein- genietet, d. h. in den vorderen aufgeschlitzten Enden der Schwingen durch Holz- oder Messingbolzen genau so befestigt, wie die stehenden Platinen l> in den Oberbleien. Je eine Schwinge enthält immer nur eine fallende Platine, ihre Dicke beträgt also beim Einnadelstuhle = eine Nadel- theilung, beim Zweinadelstuhle = 2 und beim Dreinadelstuhle = 3 Nadel- theilungen. Bestehen die Schwingen aus Eisen, so können die Stühle auch für feinere Theilung ein- oder zweinädlig sein, die Schwingen bleiben stark genug; verwendet man aber hölzerne Schwingen, so müssen die feineren Stühle immer dreinädlig eingerichtet werden, da sonst die Schwingen stärke zu gering ausfällt, z. B. für einen 30nädligen Stuhl (alte Nummer) beträgt sie im Allgemeinen höchstens 3 . 1/30 = 1/10 alte sächs. Zoll, oder, an ihrer Lagerstelle e Fig. 33 noch etwas weniger, da die Schwingen h dort nicht an einander stossen, sondern in einem Kamme sich führen (Fig. 33 a ). Mehr wie eine fallende Platine darf aber eine Schwinge nicht erhalten, da erstere beim Kuliren alle einzeln neben einander abwärts be wegt werden müssen. Alle Schwingen sind, in ungefähr der Mitte ihrer Länge durchbohrt und auf einen horizontalen Stab e, genannt »die Ruthe« (Unden- oder Schwingenruthe, rod, jack wire: la x-erge] drehbar aufgeschoben. Letztere liegt in zwei Seiten wänden eines Rahmens über einem an diesem Rahmen befestigten Balken J, in welchem nach oben vorstehende Kupfer- oder Eisenplättchen e, Fig. 33 und 334 zur Tren nung der Schwingen von einander und zu ihrer ebenen Führuug ein gesetzt sind. Diese Führungsplatten e, nennt man »Kupfer« und den Balken J, auf welchem sie einen Kamm bilden, die »Kupferlade«. Die Abwärtsbewegung der fallenden Platinen beim Kuliren wird nun dadurch erreicht, dass die hinteren Enden der Schwingen der Reihe nach ge hoben werden. Letzteres geschieht in zweierlei Weise: für eiserne Schwingen wird unter deren hinteren Enden auf einer horizontalen Stange