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14 .1. Kapitel. immer ein und dieselbe Nadeltheilung behalten wird und immer für un gefähr dieselbe Art Waare zu benutzen ist. Man bezeichnet deshalb die Arten der Stühle, d. h. ihre Stärke oder Feinheit, durch die, wenn auch indirecte, Angabe der Grösse ihrer Nadeltheilung. Letztere ist zu meist eine sehr geringe Grösse, ein Bruchtheil der Maasseinheit, und wird deshalb nicht direct, sondern indirect, und in verschiedenen Gegenden auf verschiedene Weise, zur Bezeichnung der Stuhlarten (Stuhlnum mern, gauge, la jauge) benutzt. In England, dem Lande der Erfindung des Wirkstuhles (von W. Lee, um das Jahr 1589), bedeutet jetzt, wie von jeher, die einem Stuhle beigelegte Feinheitsnummer [gauge] die Anzahl Bleie, je zwei Nadeln enthaltend, welche in der Fontur neben einander die Länge von 3 Zoll englisch ausmachen; z. B. ein Stuhl Nr. 12 (12 gauge) hat 12 Bleie, also 24 Nadeltheilungen auf 3" engl. d. h. 8 Nadeltheilungen auf l"engl. oder seine Nadeltheilung endlich beträgt 4" engl. In Frankreich, wohin von England aus die Wirkstühle und mit ihnen die Art ihrer Bezeichnung gebracht wurden, war letztere Anfangs jedenfalls gleich der englischen Bezeichnungsweise ; später benutzte man aber zum Messen nicht mehr den englischen Zoll, sondern das landes übliche Maass, also den alten pariser Zoll, und es bedeutete nun in Frankreich die, einem Stuhle beigelegte Nummer [la jauge) immer die Anzahl Bleie, je zwei Nadeln enthaltend, welche zusammen die Länge von 3" pariser ausmachten; es ist möglich dass man dabei schon die, auf Seite 15 angegebene beschränkte Anzahl Nummern sich bildete. Mit dem Metermaasse wurde in Frankreich auch ein neuer Fuss von 3 Meter Länge eingeführt und in 12" getheilt; nun gab die Stuhlnummer an die Anzahl Bleie welche die Länge von 3 neuen Zollen ausmachten, und man führte dazu zweierlei Benennungen ein, sogenannte »grobe« und »feine« Num mern, indem man der - Zahl, welche die Nummer angab, die Bemerkung v.gros’ oder »fin« beisetzte [jauges grosses und jaugcs fines}\ so numerirt man noch jetzt in Frankreich und es bedeutet nun eine Stuhlnummer ngros« die Anzahl Bleie, je zwei Nadeln enthaltend, welche zusammen die Länge von 3 neuen französischen Zollen ausmachen und eine Stuhl nummer -ajiwc die Anzahl Bleie, je drei Nadeln enthaltend, auf dieselbe Länge; z. B. ein Stuhl Nr. 21 gros hat 21 Bleie, also 42 Nadeln auf 3", seine Nadeltheilung beträgt 3" = T." (neu französ.) und ein Stuhl Nr. 21 fin hat 21 Bleie ä 3 Nadeln auf 3" also 21 Nadeln auf 1", seine Nadeltheilung beträgt daher 21" (neu französ.); es verhalten sich natür lich die Theilungen der Nummern -ngros«. zu denen derselben Nummern ifin« wie 3:2. In der Regel benutzt man die Nummern ngros« aufwärts bis Nr. 27 (54 Nadeln auf 3") und pflegt die Nummern sfiw von Nr. 20 (60 Nadeln auf 3") an weiter aufwärts zu verwenden. In Deutschland endlich, wohin jedenfalls von Frankreich aus der Wirkstuhl verbreitet wurde, (siehe Anhang) numerirt man theilweis noch