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dem Eindrücken des Fadens durch die Platinen in Schleifenform zwischen die Nadeln, hat die ganze Art der Wirkerei, welche Stoffe durch Ver bindung nur eines Fadens mit sich selbst herstellt, den Namen »Kulir- Wirkerei« oder »Kulir-Arbeit« erhalten und die Waare heisst hier nach »Kulirwaare« (frameicork knitting, le tissu cueilli, le tricot ordi- naire). Mit dem Worte Schleife oder Henkel kann man, wie aus Fig. 19 er sichtlich ist, zweierlei Fadenlagen bezeichnen, entweder das Stück abc des Fadens, welches auf einer Nadel hängt, oder auch das Stück bcd x , welches zwischen zwei Nadeln hängt und durch die Platinennase nach unten gedrückt wird; für beide Arten hat man die bezeichnenden Namen »Nadelschleife« oder »Stuhlschleife« (da die Wirkmaschine auch Wirkstuhl genannt wird) für abc und »Platinenschleife« für bcd { , oder, wenn die Schleifen in der fertigen Waare durch andere Fadenlagen gehalten und dadurch zu Maschen geworden sind, so nennt man die Masche abc in Kg. 22 die »Nadelmasche« oder »Stuhlmasche« und bcd^ die »Platinenmasche« (englisch: needle loop und linker loop). Bei der jedesmaligen Umkehr eines Fadens zur Bildung einer neuen Reihe wird er immer um die letzte Randplatine p, (Fig. 17) herumgelegt; das freiliegende Fadenstück f verbindet dann die eingeschlossene alte Waare mit der neuen Schleifenreihe. Ist nun das Kinn d (Fig. 17) der Platine sehr breit, sodass es z. B. beim Vorbringen der Schleifen (s. Be wegung V. der Maschenbildung) die alten Maschen hinter den Nadelhaken hält, so wird das freie Fadenstück f. sehr lang, es steht dann am Rande des Waarenstückes heraus oder verzieht sich und lässt dann die Rand masche lang und locker werden, dadurch aber wird endlich die Naht, zur Verbindung zweierWaarenränder mit einander, unschön. Man hat daher, um kurze Randhenkel und feste Randmaschen zu erzielen, lieber die Kinnbreite d schmäler gehalten, sodass allerdings beim Vorbringen der neuen Schleifen die alten Maschen erst ein Stück mit vor unter die Nadel haken fahren, und beim »Ausstreichen« (Bewegung VI. der Maschen bildung) wieder zurückgeschoben werden. Dabei gehen nun wegen der Kürze des Verbindungsfadens die Randschleifen etwas mit zurück, oder sie ziehen sich vorläufig kürzer und werden beim »Abschlagen« wieder zur richtigen Länge ausgedrängt. (Gute Randmasche, siehe auch Seite 31.) 4. Damit man die Bewegungen für die Maschenbildung sicher und leicht hervorbringen kann, so hat man den Apparat dazu, d. h. die Nadeln, Platinen und Presse vervollständigt zu einer einfachen Maschine, dem Wirkstuhl (englisch: knittingframe-, französisch: metier ä tricoter}. Da an demselben alle Bewegungen einzeln fast direct durch den Ar beiter vorzunehmen sind, so heisst er auch Hand-Wirkstuhl — oder, nach den zuerst darauf hergestellten Waaren, Hand-Strumpfstuhl (englisch: stockingframe; französisch: metier ä bas).