Einleitung. Die Technologie ist die Beschreibung der Gewerbthätigkeit der Menschen, also die Aufzählung derjenigen Verfahrungsarten und Hilfs mittel, durch welche rohe Naturproducte zu Gebrauchsgegenständen um- gearbeitet werden. Je nachdem bei dieser Arbeit mehr die äussere Borm oder mehr die innere chemische Zusammensetzung der Naturproducte umgeändert wird, gehört sie entweder in das Gebiet der mechanischen oder der chemischen Technologie. Die mechanische Technologie behan delt die Bearbeitung der Metalle, des Holzes und der Faserstoffe. Letz tere, die Fasern aus dem Pflanzen- oder Thierreiche, sind in der Haupt sache: die Baumwolle, Wolle, Haare, Seide und der Lein; aus ihnen entstehen Gebrauchsgegenstände entweder unmittelbar durch Bearbeiten der Fasergemenge in Wasser unter Beifügung von Klebmitteln (Papier- und Filzfabrikation), oder mittelbar dadurch, dass man erst die Fasern zu Fäden vereinigt (Spinnerei) und aus diesen dann Gebrauchsgegen stände arbeitet (das Zusammendrehen, ferner das Knüpfen, Weben, Klöppeln, Stricken, Häkeln, Wirken). Von den letzteren Arbeiten sind wohl die des Webens und Wirkens die bedeutendsten geworden; für die allgemeine Bezeichnung ihrer Producte hat bei uns der Ausdruck »Ge webe« weitgehende Verwendung gefunden. Wenn man nun mit dem Worte »Gewebe« allgemein jede Verbindung fadenförmiger Körper unter einander bezeichnet, so sind auch die gewirkten Stoffe Gewebe und zwar sogenannte Maschengewebe; im engeren Sinne besteht aber ein Ge webe aus einer Anzahl von, zumeist parallelen, Fäden (der Kette, warp, la chaine), welche zusammengehalten werden durch die, rechtwinklig sie kreuzenden, Lagen eines einzelnen Fadens (des Schussfadens, weft, la tram^, ohne dass dieser mit jedem Kettenfaden fest verknüpft wird — und ein gewirkter Stoff oder ein »Gewirke« [knitted web\ tricotage] ent steht durch die Verbindung entweder nur eines Fadens mit sich selbst oder mehrerer Fäden unter einander. Hiernach theilen sich auch die Wirkwaaren in zwei Hauptgruppen: Kulirwaaren (Erklärung des Willkomm, Technologie. I. 2. Aufl. 1