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Sper-Jpinnerei Verwertung der Heeresbestände in Papiergeweben Wie wir hören, haben die Bestrebungen des Reichsv rei wertungs- amtes, mit den alten Heeresbeständen aufzuräumen, nun auch zu einer Veräußerung der Bestände der Heeresverwaltung in Papier geweben und PapiergarnFabrikaten geführt. Die Verwertung dieser Bestände war vom Reichsverwertungsamt zunächst der Faserstoff- Vertriebs- Gesellschaft m. b. G, zu Berlin übertragen worden. Die Faserstoff-Vertriebs-Gesellschaft war jedoch zufolge der seiner zeitigen Verabredungen mit den maßgebenden Regierungsstellen bemüht, die Verwertung in einem langsamen Tempo vorzunehmen, um nicht die Interessen der einschlägigen Industrie und deren Arbeiter zu schädigen. Inzwischen sind aber die Absatzmöglich keiten der Papiergarngewebe immer schwieriger geworden, ander seits sind die Lager- und Versicherungsspesen sowie der ganze Ver waltungsapparat immer kostspieliger geworden, so daß das Reichs- verwertungsamt nunmehr eine rasche und energische Verwertung von der Faserstoff-Vertriebs-Gesellschaft fordern mußte. Dies war zunächst durch Verkauf eines großen Teiles an eine Händler firma im Interesse, der Beschleunigung beabsichtigt. Hierdurch wäre aber die Papiergarn- und .Tuteindustrie auf das allerempfind lichste geschädigt worden, weih die Ueberschwemmung des Marktes mit diesen Beständen zu vollkommener Beschäftigungslosigkeit und damit zur Entlassung sämtlicher Arbeiter in diesen beiden Industrien geführt hätte. Die maßgebenden Verbände der vorge nannten Industrien, nämlich der „Verband Deutscher Juteindustri eller G. m. b. H.“ und der „Verband Deutscher Papiergarn- Industrieller E. V.“ sind deshalb mit der Faserst off-Vertriebs- Gesellschaft und dem Reichsverwertungsamt in Verhandlung' ge treten und haben zum Schutze ihrer Industrie und vor allem im Interesse der Weiterbeschäftigung der Arbeiter die gesamten Be stände der Heeresverwaltung übernommen. Hierdurch ist zu gleich verhindert worden, daß bei der sonst bestehenden Not wendigkeit schleunigster Verwertung die Bestände in eine oder wenige Hände gekommen wären. Bei der jetzigen Regelung ist in erster Linie für den Schutz der Industrie und damit auch der Arbeiter Vorkehr getroffen, indessen wird in den Abmachungen zwischen den beiden Verbänden und der Faserst off-Vertriebs- Gesellschaft-m. b. H., denen das Reichsverwertungsamt, Reichs wirtschaftsministerium, sowie die Reichsstelle für Textilwirtschaft zustimmten, auch das Interesse der einzelnen Länder und des Handels (Zentra Iver band des Deutschen Großhandels, Reichs bund Deutscher Textildetaillisten) berücksichtigt. Der „Verband Deutscher Jute-Industrieller“ und der „Verband Deutscher Papier garn-Industrieller E. V.“ haben zur Abwicklung unter der Firma „Allgemeine Gewebe-Verwertungs-Gesellschaft m. b. H.“ Berlin, Unter den Linden 33, eine Treuhand-Gesellschaft gebildet, welche nunmehr die Verwertung der übernommenen gesamten Heeres bestände an Papiergarngeweben und Papiergarnfabrikaten unter Kontrolle eines Kommissars des Reichsschatzministeriums (Reichs- verwertungsamt) unter besonderer Berücksichtigung der Sicher stellung der Arbeiterbeschäftigung obiger beiden Industriegruppen durchführen wird | KRollenschneidmaschine Die Zwirnerei und Nähfadenfabrik Kirchberg Akt.-Ges. vor tu. Carl Hetzer & Sohn in Kirchberg i. S. erhielt das DRP 307664 vom 7. Oktober 1917 ab in Kl. 55 eauf eine Walze zum Aufwickeln von Papierstreifen an Rollenschneidmaschinen. Bisher werden die zu verspinnenden schmalen Papierstreifen unmittelbar auf Wickelwalzen gewickelt oder auf Ringe gerollt, die genau der Breite desPapierstreifens entsprechen müssen. Hierbei wickelt sich der entstehende Papierteller niemals so gleichmäßig auf, daß seine Seitenflächen genau mit den Seitenflächen des Wickel ringes abschließen. Es ergeben sich demnach bei Verwendung ein facher Wickelwellen oder vorgenannter Wickelringe nicht unwesent liche Papierverluste. Nach vorliegender Erfinde ng werden vor der Wicklung sch wach e Scheiben beliebigen Stoffes auf die Wickelwalze gereiht, so daß eine Anzahl dieser Scheiben sich stets zu einem Wickelring entsprechend der Breite des Papierstreifehs ergänzt. Dadurch ist das Trennen der Papierteller stets leicht möglich Zum Festhalten der einzelnen Scheiben auf der Wickelwalze dient eine Nut in der Scheibe und ein entsprechender Langwulst an der Wickel walze. Die Einzelheiten sind aus der Patentschrift zu ersehen Wasserfeste Gewebe aus Papiergarn Die Badische Anilin- und Soda-Fabrik in Ludwigshafen a. Rh. erhielt das DRP 303891 vom 23. Januar 1917 ab in Kl. 8 k auf ein Verfahren zur Herstellnug wasserfester Gewebe, insbesondere solcher aus Pa piergarn. Man behandelt die fertigen Gewebe mit wässrigen Harz-Emul- sionen, die aus künstlichen Harzen durch Lösen in organischen Lösungsmitteln und aus inniger Mischung dieser Lösungen mit Seifenlösungen erhalten werden. Als zur Herstellung der Emul sionen zu verwende Harze kommen insbesondere die harzartigen Formaldehydkondensationsprodukte aromatischer Verbindungen in Betracht. . An Stelle des fertigen Gewebes kann man auch die Fäden mit den genannten Emulsionen imprägnieren. Man löst beispielsweise 10 Teile des harzartigen Kondensations produktes aus Naphtalin und Formaldehyd, wie es nach DRP 207743 erhältlich ist, in 5 Teilen Monochlorbenzol und rührt diese Lösung in 0,5 Teile Türkischrotöl ein. Man verdünnt mit Wasser auf 100 Teile und tränkt mit dieser Lösung das zu behandelnde Gut. Man preßt oder quetscht ab und trocknet. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung wasserfester Ge webe, dadurch gekennzeichnet, daß man die fertigen Gewebe oder die zu ihrer Herstellung dienenden Ausgangsmaterialien mit wässerigen Harzemulsionen behandelt, die aus künstlichen Harzen durch Lösen in organischen Lösungsmitteln und innige Mischung dieser Lösungen mit Alkaliseifenlösungen erhalten werden. Spinnteller Rudolf Kron in Thalheim i Erzgeb erhielt das DRP 299659 vom 28. Januar 1916 ab in Kl. 76 c auf einen Spinnteller für Pa pierspinnmaschinen. Die vorliegende Erfindung bezweckt das gleichzeitige lästige Loslösen mehrerer Papierwindungen beim Abziehen eines Spinn streifens vom Innern oder Aeußern einer mit einem Spinnteller sieh drehenden Papierstreifenscheibe dadurch zu verhüten, daß die Streifenseheibe auf einer oder zwischen zwei rauhen Bremsflächen derart zum Abzüge gebrächt wird, daß das abgezogene Trum hoch, kant auf der Bremsfläche reibt, wodurch diese dem Abzüge Wider stand bietet, ohne ihn wesentlich zu hindern. Legt man z. B. die Streifenscheibe auf eine Plüschunterlage oder zwischen zwei Plüsch flächen und zieht den abgehenden Streifen parallel zu diesen Flächen los, dann reibt der Streifen mit seinen Schnitträndern auf der borstigen Unter- oder Decklage, und man, erhält einen genügend großen Bremswiderstand, um zu erzielen daß jeweils nur eine Streifenwindungabgeht. In ähnlicher Weise wirken bremsend Flächen aus Sand und Schmirgelpapier, Kratzen und Bürstenbelege, sich aufbauschende Stoffe oder Filze, Kaut schukpuffer usw. Meistens genügen auch gerauhte oder federnde Holz-, Stein- oder Metallflächen. • Die Zeichnung zeigt eine Ansführungsform dieser Tellerspindel. Die Spindel besteht aus einem Teller a, der bei dieser Ausfüh rungsform mit einem Deckel b versehen ist, der beispielsweise um Scharnier c drehbar ist. Die Innenwände des Tellers und des Deckels sind mit Filz- oder Stoffschichten d, d' ausgekleidet, auf der ein Borstengewebe beispielsweise Plüsch e, e' vorgesehen ist. Zwischen diesen Schichten ruht die Papierrolle /, die von innen abgezogen wird, so daß die Papierwindungen stehend bis kurz vor dem Mün dungstrichter g auf dem Bremsstoffe gleiten, ehe das Bändchen in den Trichter h selbst eintritt. Der Trichter ist bei der Ausfüh rungsform an seinem oberen Ende durch Schlitze in Lamellen geteilt, die durch eine Ueberwurfmutter i der Mitte genähert oder abgerückt werden können. Patentanspruch: Spinnteller für Papierspinnmaschinen, dessen Papierstreifen mit Bremsung von der Papierscheibeabgezogenwird, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsung an den Stirnflächen- kanten der Papierscheibe mittels besonderer ein- oder beiderseitig gegen die Papierscheibe liegender Flächen erfolgt. Die Einzelheiten sind aus der Patentschrift zu ersehen.