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Papierzeitung
- Bandzählung
- 44.1919,53-78
- Erscheinungsdatum
- 1919
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- Deutsch
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181079921X-191905301
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Zeitschrift
Papierzeitung
-
Band
44.1919,53-78
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- Titelblatt Titelblatt I
- Register Inhalt II
- Ausgabe Nr. 53, 3. Juli 1581
- Ausgabe Nr. 54, 6. Juli 1613
- Ausgabe Nr. 55, 10. Juli 1645
- Ausgabe Nr. 56, 13. Juli 1677
- Ausgabe Nr. 57, 17. Juli 1709
- Ausgabe Nr. 58, 20. Juli 1741
- Ausgabe Nr. 59, 24. Juli 1773
- Ausgabe Nr. 60, 27. Juli 1805
- Ausgabe Nr. 61, 31. Juli 1837
- Ausgabe Nr. 62, 3. August 1869
- Ausgabe Nr. 63, 7. August 1901
- Ausgabe Nr. 64, 10. August 1933
- Ausgabe Nr. 65, 14. August 1973
- Ausgabe Nr. 66, 17. August 2005
- Ausgabe Nr. 67, 21. August 2049
- Ausgabe Nr. 68, 24. August 2081
- Ausgabe Nr. 69, 28. August 2129
- Ausgabe Nr. 70, 31. August 2161
- Ausgabe Nr. 71, 4. September 2201
- Ausgabe Nr. 72, 7. September 2233
- Ausgabe Nr. 73, 11. September 2273
- Ausgabe Nr. 74, 14. September 2305
- Ausgabe Nr. 75, 18. September 2337
- Ausgabe Nr. 76, 21. September 2369
- Ausgabe Nr. 77, 25. September 2401
- Ausgabe Nr. 78, 28. September 2433
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Band
44.1919,53-78
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Nr. 75/1919 PAPIER-ZEITUNG 2345 Versammlung tariftreuer Buchdruckereibesitzer Berlins Eine solche fand am 29. August 1919 im Deutschen Ingenieur hause statt. Herr Boll berichtete über das Ergebnis der voraus gegangenen achttägigen Verhandlungen des Tarifausschusses (siehe Papier-Zeitung Nr. 72 8. 2239). Der Redner wies darauf hin, daß die Gehilfenschaft nicht nur eine ganz erhebliche Erhöhung der Teuerungszulage forderte sondern auch die Verkürzung der Arbeits zeit, sowie das Mitbestimmungsrecht bei Einstellungen und Ent lassungen und die Einsichtnahme in die Geschäftsbücher sowie Vorlegung der Bilanz. Die letzten drei Forderungen haben die Prinzipale entschieden bekämpft und abgelehnt. Die anfängliche Absicht der Prinzipale, infolge der Verbilligung der Lebensmittel auch die Forderung auf Lohnerhöhung abzulehnen und zu einem Abbau der Löhne zu kommen, mußteaber im Laufe der Verhandlung fallen gelassen werden, da auf Grund von Statistiken nach gewiesen wurde, daß wenn auch einzelne Lebensmittel billiger geworden seien, durch die größere Menge aber sowohl der rationierten wie der m freien Handel zu kaufenden Lebensmittel sei eine Verteuerung der Lebenshaltung eingetreten. Nach der jahrelangen Unter- ernäbrungunseresganzen Volkes glaubten die Prinzipale der Gehilfen schaft die Möglichkeit zum Erwerb dieser reichlicheren Lebensmittel nicht versagen zu dürfen. Nach hartnäckigen Kämpfen, wobei die Verhandlungen mehrmals zu scheitern drohten, ist es schließ lich den Prinzipalen gelungen, die Lohnforderungen auf ein etwas niedrigeres Maß herabzudrücken. Eine für die Prinzipalität un erträgliche Härte bildete bisher die Bestimmung, bei Arbeitszeit verkürzung bis zu 24 Stunden wöchentlich 40 v. H. des entgangenen Lohnes an die Gehilfen zahlen zu müssen. Der Tarifausschuß hat bestimmt, daß vom 1. Oktober ab bei verkürzter Arbeitszeit wegen Arbeitsmangels oder Mangels an Kohle, Gas oder elektrischem Strom nur 25 v. H. des ausgefallenen Lohnes zu zahlen sind, sofern ge setzlich nicht etwas anderes bestimmt ist. Wegen der häufig in Erscheinung getretenen Ablehnung der Ueberstundenleistung ist ein entsprechender Vermerk, wonach die Ueberstundenarbeit in bestimmten Fällen nicht verweigert werden darf, in den Tarif auf genommen worden. In der nach der Berichterstattung einsetzenden Besprechung über die neuen schweren Belastungen des Gewerbes blieb es nicht aus, daß die Tarifausschußmitglieder wegen ihrer angeblich zu nachgiebigen Haltung scharf angegriffen wurden. Nachstehende Entschließung kam mit großer Mehrheit zur Annahme: „Die heute im Ingenieurhause zahlreich versammelten tariftreuen Buchdruckereibesitzer des Kreises VIII sind entsetzt darüber, daß trotz der durch Reichsmittel herbeigeführten Er mäßigung verschiedener Lebensmittelpreise nicht nur keine Reduktion der Teuerungszulagen stattfand, daß sie auch nicht einmal auf der bisherigen Höhe verblieben, sondern, daß sie noch weiter erhöht wurden. Sie erblicken in dieser steten Hinaufschraubung der Teu erungszulagen den unfehlbaren Weg zum vollständigen Ruin der zahlreichen kleinen und mittleren Buchdruckereibetriebe, die schon jetzt einen verzweifelten Existenzkampf zu führen haben, dem manche bereits erlegen sind. Die Versammlung bedauert darum, daß es ihren Vertretern nicht gelungen ist, die neuerliche Belastung des Gewerbes zu verhindern. Der Tarifkreisvertreter des Kreises VIII, Herr Friedrichs, teilte der Versammlung dann noch mit, daß sein erster Stellvertreter, Herr Stadtrat Heenemann, infolge Arbeitsüberlastung von seinem Posten zurückgetreten sei. Es wurde beschlossen, den zweiten Stell vertreter, Herrn Max Kettern beil, als ersten Stellvertreter zu wählen. Für das Amt des zweiten Stellvertreters wurde von der Versammlung Herr Schnürdreher bestimmt. Anschließend fand zunächst eine Versammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins, Kreis VIII, Berlin statt, in der 15 Abgeordnete und die Stellvertreter gewählt wurden, für die am 15. und 16. Oktober 1919 in Leipzig stattfindende Haupt versammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins. Verbunden mit dieser Hauptversammlung wird der Deutsche Buchdrucker- Verein die Feier seines 50-jährigen Bestehens begehen. Dann folgte eine Versammlung des Vereins Berliner Buchdruckerei-Besitzer E. V. Der Vorsitzende, Herr Stadtrat Heenemann, widmete dem am 17. Juli 1919 verstorbenen Schriftgießereibesitzer, Herrn Carl Graumann, einen warmen Nachruf, wobei er auf die außerordent lichen Verdienste des Verstorbenem für das graphische Gewerbe hinwies. Die Versammlung ehrte das Andenken Graumanns durch Erheben von den Plätzen. Aus Anlaß ihres 25jährigen Geschäftsjubiläums spendete die Deutsche Tageszeitung am 25. August dem Verein einen Betrag von 10 000 M., der nebst andern Stiftungen als Grundstock für ein in Aussicht genommenes Buchgewerbe-Haus in Berlin verwendet werden soll. Der Vorsitzende sprach auch an dieser Stelle den herz lichen Dank für die hochherzige Spende aus. Hieran anschließend richtete',der, Vorsitzende einen Appellan dietariftreuen Buchdruckerei- besitzer, der dahinging, soweit sie es noch nicht seien, dem Verein Berliner Buchdruckerei-Besitzer als Mitglieder Beizutreten, da nur Einigkeit stark mache und uns Stärke jetzt doppelt not tue. Auf den am 4. September beginnenden Preis- Berechnungskurs für die Mitglieder des Vereins wies der Vorsitzende mit empfehlenden Worten hin. Herr Schnürdreher berichtete dann über die Betriebsräte, deren Unkosten gemäß dem Gesetze vom 19. Januar 1919 von den Firmen aufgebracht werden müssen, die dem Wirkungskreise des Betriebsrates angeschlossen sind. Wie festgestellt worden ist, be wegen sich diese Unkosten in den einzelnen Bezirken in ganz ver schiedener Höhe. So ist es beispielsweise vorgekommen, daß ein Arbeiterrat von den 13 Wochen eines Vierteljahres 11 Wochen an geblich für seine Arbeiterratsdienste verwendet haben will. Da der Lohn des Arbeiterrats für die 11 Wochen von den Firmen seines Bezirks aufgebracht werden muß, bedeutet dies eine nicht zu unter schätzende Belastung der Buchdruckereien. Anderseits haben die Buchdruckereibesitzer noch keine Veranlassung genommen nach zuprüfen, ob die von dem Arbeiterrat in Anrechnung gestellte Zeit auch dem wirklichen Aufwande entspricht. In der lebhaften Er örterung über die Berechtigung der Unkostenerhebung entstanden Zweifel darüber, ob die Unternehmer überhaupt verpflichtet sind, die Unkosten für den Arbeiterrat zu bezahlen, zumal es feststehende Tatsache sei, daß der Arbeiterrat nur im Interesse der Arbeiter wirke. Der Vorstand des Vereins wurde schließlich beauftragt, amtlich feststellen zu lassen, ob die Unternehmer zur Aufbringung der Arbeiterratsunkosten verpflichtet sind. Des weiteren wurde aus dem Kreise der Versammelten Klage darüber geführt, daß der Fortbildungsschulunterricht für die Lehrlinge und die anderen jugendlichen Angestellten nur noch während der Arbeitszeit stattfindet, wobei besonders darauf hingewiesen wurde, daß die jetzige Fortbildungsschule den Schriftsetzer- und Buch druckerlehrlingen nidht die erwarteteErweiterung der Fachkenntnisse bietet. Durch die Abhaltung des Unterrichts während der Tages stunden weiden die Lehrlinge sogar der wertvolleren praktischen Unterweisung im Geschäft entzogen. Infolge der fast gänzlichen Wertlosigkeit des Schulunterrichts wurde der Vereinsvorstand be auftragt’, auf eine Verbesserung desselben hinzu wirken, sowie an zu ständiger Stelle die Verlegung der Unterrichtszeit wenigstens zum Teil in die Abendstunden wieder zu erwirken. Für die demnächst mit den Angestellten des Buchdruckgewerbes stattfindenden Verhandlungen zur Festsetzung eines Tarifvertrages wird nach einem kurzen Bericht des Herrn Boll aus der Mitte der Versammlung eine dreigliedrige Kommission gewählt, die gemeinsam mit einer gleichen Kommission der Berliner Buchbindereibesitzer die Tarifverhandlungen mit den Vertretern der Angestellten vor nehmen soll. An Stelle des Herrn Richter, der sein Amtals Beisitzer im Schieds- gericht zur Durchführung des kollegialen Abkommens vom Jahre 1916 niedergelegt hat, wurde Herr Häntschke von der Firma Winterfeld & Häntschke in Baumschulenweg gewählt. Der graphische Zentralverband, der den christlichen Gewerk schaften angeschlossen ist und die christlich organisierten Arbeiter in den graphischen Berufen umfaßt (mit Ausnahme der im Guten berg-Bund vereinigten Buchdrucker), hielt a‘ 24. und 25. August in Köln seine 5. Generalversammlung ab. Wie aus dem Geschäfts bericht hervorgeht, zählt der Verband jetzt rund 6000 Mitglieder (gegen'2400 vor dem Kriege). Von 1913 bis 1918 wurden 70 000 M. für Unterstützungen ausgezahlt, wovon 25 000 M. auf Arbeitslose und 30 000 M. auf Kranke entfallen. Der Graphische Zentralverband unterhält in 50 Orten Deutschlands Zahlstellen. Er entfaltete eine recht rührige Tätigkeit, um möglichst viele Arbeiter des Gewerbes in seinen Reihen zu vereinigen. Der Zentralvorstandhatte in dieser Hinsicht auch wiederholt Verschmelzungs-Verhandlungen mit dem Gutenberg-Bünd geführt, die aber noch nicht zu einem Abschluß reiften. Der Verband hat sechs angestellte Beamte. Außer der Verbandszentrale in Köln besteht in Düren ein Papierarbeiter- Sekretariat. In München wird in nächster Zeit ein Sekretariat eröffnet. H. Adreßbücher für Sachsen. Auf der kürzlich in Meißen abge- haltenen Tagung des Sächsischen Verkehrsverbandes wurde vom Direktor der Güntz-Stiftung, Dr. Kuhfahl, das Adreßbuch wesen in Wachsen eingehend erörtert. Dr. Kuhfahl lenkte in seinem Bericht die Aufmerksamkeit der Behörden der Städte usw. auf die Wichtig keit und Notwendigkeit der Adreßbücher gerade in der Jetztzeit, erkannteaber an, daß die Verleger den Druck der Bücher nicht mehr aus eigenen Mitteln bewirken können. Sachsen habe im Adreß- buchwesen bisher vorbildlich dagestanden. Der Sächsische Ver kehrsverband nahm hierzu Stellung, er erkannte an, daß die Neu auflage der meisten Adreßbücher außerordentlich dringlich ist und beschloß, in dieser Richtung sowohl als auch für die Schaffung von neuen Adreßbüchern tätig zu sein.. Vom Schriftsetzer zum Museumsdirektor. Zum Direktor der ehemals herzoglichen Sammlungen in Gotha, welche das Museum, die Gemäldehalle, das Münzkabinett und die Schloßbibliothek umfassen, wurde der Buchdrucker Etthöfer gewählt. Hoffentlich tat man mit dieser Wahl ebensowenig einen schlechten Griff, wie beispielsweise mit der Ernennung des ehemaligen Bäckergesellen und Buchdruckereihilfsarbeiters zum Reichspostminister, d.
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