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Nr. 73/1919 PA PIER-ZEITUNG Ausbildung zum Tütenmaschinen-Meister Wie könnte ich mich zum Maschinenmeister in der Tüten- und Beutel-Fabrikation ausbilden? Ich habe schon vor dem Kriege praktisch in Papierwarenfabriken gearbeitet. Besteht hierfür ein Institut, oder kann man sich auch die nötigen Kenntnisse in dem von Ihrem Verlag aufgegebenen Werk „Tüten- und Beutel-Fabri kation“ aneignen ? —y—1 Eine Lehranstalt zur Ausbildung von Maschinenmeistern in der Tüten- und Beutelfabrikation besteht nicht. Die Kenntnisse dafür gewinnt man durch praktische Tätigkeit in den Betrieben an den verschiedenen Maschinen und sonstigen Einrichtungen. Das genannte Werk „Tüten- und Beutel-Fabrikation und ihre Nebenfächer“ von Heinrich Thümmes senior ist bis jetzt das einzige Hilfsbuch für alle Maschinen- und Handarbeit dieses Faches. Es ist hervorgegangen aus den praktischen Erfahrungen, die der Ver fasser in 35 jähriger Fachtätigkeit in einer großen Anzahl Tüten- und Papierwarenfabriken des In- und Auslandes gesammelt hat. Dies Werk umfaßt die gesamte Fabrikation von Tüten, Beuteln, Papiersäcken, Taschen usw., mit und ohne Druck, in allen Einzel heiten vom Eingang des Rohpapiers, durch dessen Verarbeitung auf jegliche Art, bis zum Versand der fertigen Ware. Die bei der Fabrikation eintretenden Schwierigkeiten an den Maschinen sowie deren Behebung werden ausführlich beschrieben. Auf über 100 Ta- bellen werderTdie von dem Verfasser in fast allen Staaten Europas und in Amerika gesammelten Größen aller Tüten- und Beutel- (Papiersack-) Arten, mit allen Erläuterungen aufgeführt, ferner beschrieben: die Tütenpapiere aller Art und ihre Verwendungs möglichkeit, die verschiedenenartigen Klebstoffe, die Kalkulation der Selbstherstellung; die Einrichtung von Fabriken. Das Werk wü'd drei Bände umfassen, von denen einer bisher erschienen ist. H. Th. sen. Provisions-Berechnung 18 Mit einer der von mir vertretenen Firmen habe ich seinerzeit bei Vertragsabschluß vereinbart, daß mir auf die Nettofakturen- beträge aller direkten und indirekten Aufträge aus dem Groß- Berliner Bezirk eine vereinbarte Provision zu vergüten sei. Bei der jetzt erfolgten Abrechnung hat sich die betreffende Firma nunmehr auf 4e n Standpunkt gestellt, daß von allen Rechnungsbeträgen der Kassenskonto abgezogen werden könnte und daß erst der nach Abzug des Kassenskontos verbleibende Rechnungsbetrag abzüglich Porto, Fracht und Emballagekosten provisior splichtig ist und von diesen Endbeträgen der Kassenskonto nicht abge zogen werden darf. X. Wenn vereinbart ist, daß die Provision von den Nettofakturen- betragen der Aufträge zu zahlen ist, so sind unter Nettofakturen beträgen die Endbeträge der Fakturen abzüglich etwaiger Rabatte zu verstehen. Die Vereinbarung steht dann im Einklang mit der gesetzlichen Vorschrift des § 88 HGB., daß der Arspruch auf die Provision nach dem Verhältnis des eingegangenen Betrags erworben wird; dies gilt ausdrücklich für den Zweifelsfall. Wenn eine Verein barung dahingehen soll, daß erst der nach Abzug von Porti, Fracht, Emballagenkosten und Kassaskonto verbleibende Rest betrag provisionspflichtig sein soll, so müßte dies ausdrücklich ausgesprochen werden. Papierwarenhandel zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei Wie der „Observer" erfährt, ist zwischen der Tschecho-Slo- wakischen Ein- und Ausfuhrkommission in Prag (Unterausschuß für Papierund Papierwarenjund dem Vertreter der reichsdeutschen Regierung in den letzten Julitagen einUebereinkommen betreffend die gegenseitige Einfuhr von Papier und Papierwaren getroffen worden. Hiernach dürfen graphische Verlagsartikel und verwandte Papierwaren wie früh er allgemein eingeführt werden; Anfertigungen werden den Verlegern nach einem noch von der Kommission fest zusetzenden Schlüssel zur Vergebung nach Deutschland freigegeben. Die Freigabe schließt in beiden Fällen die Einfuhr- und Devisen bewilligung in sich. Deutschland gestattet im gleichen Umfange die Einfuhr graphischer und Papiererzeugnisse und verpflichtet sich, der Ausfuhr von Maschineneinrichtungen, Chemikalien, Papier, Karton, Schriften,Färbst offen und sonstigen Bedarfsartikeln der gra ph isch en Indu strie nach der Tsch ech o- Slowa kisch en Republik zu deutschen Marktpreisen ohne Exportzuschläge keine Schwierig keiten zu machen. Das neue Uebereinkommen wird sich wohl in erster Reihe auf die Einfuhr von Postkarten aus Deutschland in das Gebiet der Tschecho-Slowakischen Republik beziehen. (Papier- u. Schreib waren-Ztg, Wien) Der „Verband der selbständigen Buchbinder Württembergs“ hielt am 31. August in Stuttgart seinen 18. Verbandstag ab, wobei auch Vertreter des Bundes Deutscher Buchbinderinnungen des badischen und hessischen Verbandes anwesend waren. Beschlossen wurde u. a. eine Unterstützung der vom „Bund für Handel und Gewerbe“ beabsichtigten Eingabe an die Nationalversammlung betreffend die Reichsvermögensabgabe, auch der Anschluß an diesen Bund wurde einstimmig beschlossen. Betreffs Einführung der Lehrmittelfreiheit wurde ein weiterer Antrag einstimmig angenommen in Befürch tung des Untergangs zahlreicher Einzelhändler. Würde dem Protest keine Folge gegeben, so sei zu verlangen, daß die Lieferung der Lehrmittel den ortsansässigen Buchbindermeistern und Schreibwarenhandlungen zu angemessenen Preisen übertragen würde. Dem Verbandsausschuß wurde die Frage des gemeinsamen Einkaufs zur weiteren Behandlung überwiesen. — s—. Neue Pappwaren auf der Leipziger Messe Von Carl Georg Münch Grüß Gott! 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