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Nr. 54/1919 PAPIER-ZEITUNG 1615 Auszüge aus der Literatur der Zellstoff- und Papierfabrikation Verfaßt von Dr. Carl G. Schwalbe, Eberswalde (Chemischer Teil.) I. Vierteljahr 1919 W.-B. — Wochenbi. f. Papierfabr., P.-F. = Papierfabrikant, P.-Z. = Papier-Zeitung, Zentr.-Bl. — Zentralbl. f. d. österr.-Ungar. Papierind. III. Papierindustrien Fortsetzung zu Nr. 51 4. Leimung Die Pappenjabrikation. Wochenbi. f. Papierfabr. 50. 486- 488 <1919). Einige Bemerkungen über Kleistereigenschaften und Her stellung. Wie beeinflußt die tierische Oberflächenleimung die Festigkeits eigenschaften des Papiers? Wochenbi. f. Papierfabr. 50, 552—554 <1919) Nr. 10. Durch die tierische Nachleimung nahm die Reißlänge in einem Falle um 40,4 v. H.. die Dehnungum 31,7 v. H. vom Wert des nicht nachgeleimten Papiers zu. Die tierische Leimung ruft also eine ganz bedeutende Erhöhung der Reißlänge und Dehnung hervor. Da der Leim nicht in das Innere des Papiers eindringt, muß die hervor ragende Festigkeit der geschlossenen Oberflächenschichten diese Veränderung der Festigkeitseigenschaften der Papiere bedingen. Wird durch Abschaben die Oberflächenschicht entfernt, so nimmt dann auch die Reißlänge und die Dehnung erheblich ab. Eine Ver kittung der Fasern im Innern des Papiers oder eine erhöhte Adhäsion infolge des Dichterwerdens des Papiers durch die Leimung ist nicht die Ursache der Veränderung der Festigkeitseigenschaften. F. Goldschmidt und G. Weiß. Deutsche Harze und ihre Eignung für die Seifenfabrikation. Zeitschr. f. angew. Chem. A. 32, 33 — 36 <1919) Nr. 10; Papier-Zeitung 44, 323 (1919) Nr. 13. Bei der Her stellung von Extraktionsharzen ist die Verwendung von Trichlor- Äthylen, insbesondere in ungeschützten eisernen Apparaten nicht zu empfehlen. In bezug auf die Verseifbarkeit unterscheiden sich die deutschen ■Sorten, insbesondere die durch Auslaugung von Wurzelstöcken gewonnenen unvorteilhaft von den früher benutzten amerikanischen Harzen. Die Harze scheinen mehr oxydierte Bestandteile zu enthalten, R. Besemfelder. Heimisches Terpentinöl und Harz. Chem.-Ztg. 43, 4—5 (1919) Nr. I. Statistische Angaben über die Aussichten der Ge winnung bei der ,,Holzschnellreifung“ und bei der Extraktion von Holzabfällen unter Berücksichtigung der Angaben von Schwalbe und Schulz. Eduard R. Besemfelder. Terpentinöl, Harz und Fett aus einhei mischem Nadelholz. Papier-Zeitung 44. 1 2 (1919) Nr. 1. Vergleiche vorstehenden Aufsatz. Peter Poolh. Natürliche und künstliche Harze. Vergl. Umschau 20, •526; C. (1917) I. 1174; vergl. Baekkeland, Ztschr. f. angew. Chem. 26. 473; C. (1913) 11. 1628; Umschau 20, 803-805. 7/10. (1916); Chem. Ztribl. Bd. 1/11. 266 (1919) Nr. 9 10. Carleton Ellis und Louis Rabinowitz. Cumaronnarz und seine Anwendungen. Zeitschr. f. angew. Chem. 32. 70—72 (1919) Nr. 18; Zeitsehr. f. angew. Chem. 31, II, 399 (1918). Lesenswerter Aufsatz nach dem amerikanischen Original in .1. Ind. Eng. Chem. 8, 797 — 801 <1916); Chem. News. 116, 104-107 (1917). J. Marcusson. Die technischen Cumarotiharze. Chem.-Ztg. 43, 93—94 <1919). Hermann Thoms und Hugo Michaelis. Verfahren zur Herstellung eines Klebmittels. DRP Nr. 309650, Kl. 22 i vom 7. September 1917. Chem. Ztribl. Bd. I/II, 64—65 (1919) Nr. 3/4. Die Schalen der Lupinensamen werden mit Wasser oder starken Lösungen von Kal- ziumhydroxid oder Kalksalzen allmählich auf 100 0 erhitzt und der entstandene Auszug auf Fischleimdicke eingedampft. Die in den Samen und beim Kochen durch Hydrolyse veränderten Galaktane besitzen in wässriger Lösung eine hervorragende Klebkraft. Otto Ruff. Herstellung von leimfestem Papier. Papier-Zeitung 44, 183 (1919) Nr. 8; Papierfabrikant 17, 137— 138 (1919) Nr. 8; Wochen blatt f. Papierfabr. 50, 140-141 (1919) Nr. 3; DRP Nr. 309999. Kl. 55c.vom 8. Dezember 1917; Chem. Ztribl. Bd. II, 114 (1919) Nr. 5/6. Papier wird leimfest gemacht, indem man einen Teil der Papiermasse vor der Verarbeitung einem Fäulnis-oder Gärungsprozeß unterwirft und nach der Papierherstellung das Papier einer mehr- stündigen Erhitzung auf 110— 120 0 aussetzt, worauf gefeuchtet wird. Zellkoll G. in. b. H. Verfahren zum Leimen von Papier. DRP Nr. 311390, Kl. 55 c vom 30. Januar 1916. Zusatz zum Patent 306688. Wochenbi. f. Papierfabr. 50, 799 (1919); Papier-Zeitung 44, 739 (1919) Nr. 27. Durch Zusatz von Füllstoffen leidet die Festigkeit des Papieres sehr; eine Verringerung der Festigkeit findet jedoch nicht statt, wenn man einer Leimlösung die Füllstoffe in Emulsionsforn zusetzt, das erkaltete Produkt im Holländer einmahlt. Abgesehen von der besseren Festigkeit bewirkt das Verfahren eine Ersparnis von 25-30 v. H. an Füllstoffen. Werner Schmidt und Emil Heuser. Leimen und Wasserfestmachen von Papier/» DRP 309680, Kl. 55 c vom 4. Januar 1918. Papier- Zeitung 43, 282 (1917); Papier-Zeitung 44. 2 (1919) Nr. 1; Wochenbi. 50, 28 (1919) Nr. 1. Auf die Papier- oder Gewebebahn wird Teerseife aufgetragen und mit heißer Luft getrocknet, wodurch das Papier lederartige Beschaffenheit erhält. Ueber die Verwendung von asphaltischen Kohlenwasserstoffen zu Imprägnierungen von Zellstoffen. Wochenbi. f. Papierfabr. 50 114—315 (1919) Nr. 6. Die Deutschen Trinidad-Asphalt-Werke- Dresden-A. 24 haben gefunden, daß gewisse Asphaltkohlenwasser stoffe sich ganz besonders zur Imprägnierung eignen, und dem rohen Asphalt, bzw. den Teerprodukten wesentlich überlegen sind, insbe sondere, da eine Imprägnierung bei verhältnismäßig niederer Tem peratur möglich ist. Hermann Wandrowsky. Verfahren zum Wasserdichtmachen von Papier und Pappe. DRP Nr. 309565, Kl. 55 f vom 21. April 1918. Wochenbi. f. Papierfabr. 50. 28 (1919) Nr. 1. Tierische, pflanzliche oder mineralische nicht trocknende Oele (Petrol-, Paraffinöl) werden mit staubförmigen, festen, wasserabstoßende Wirkung besitzenden Körpern (z. B. Talkum, Graphit, Ruß) vermischt und mit dieser Mischung das Papier oder die Pappe getränkt. Ernst Fues. Verfahren zum Leimen und Färben von Papier und andern saugfähigen Stoffen. Oesterr. Patent Nr. 74589. Wochenbi. f. Papierfabr. 50, 29 (1919) Nr. 1. Vergl. diese Auszüge 1917, 45. Hermann Wandrowsky, Abscheidung von Harz aus Papierstoff. DRP 309630 vom 5. Mai 1918. Kl. 55 b. Papier-Zeitung 44, 130 (1919) Nr. 6. Fortsetzung folgt. Papierstoffmarkt Kristiania, 28. Juni Der ZellstoffmAikt ist unverändert bei geringem Umsätze. Für bleichfähigen Sulfitstoff fordern die Verkäufer 430 Kr. und für starkfaserigen 405 Kr. die Tonne fob. Der Holzschliffmarkt ist unverändert. Rotterdam, Mitte Juni Hier gelten gegenwärtig folgende Notierungen schwedischer und norwegischer Fabrikate: Kr. Prima gebleichte Sulfitcellulose 630 Secunda gebleichte Sulfitcellulose 615 Bleichbare Sulfitcellulose ■ ... . 425 Prima starke Sulfitcellulose 400 Secunda starke Sulfitcellulose 360 Kraft Natroncellulose 360 Holzschliff (50 v. H. Wassergehalt) 120 Holzschliff (lufttrocken) 250 Die Preise verstehen sich für 1000 kg frei an Bord schwedischer und norwegischer Häfen. Die Fracht beträgt ungefähr 50 Kr. für 1000 kg. London, 20. Juni In Zellstoff findet einiger Umsatz statt, obwohl keine Ursachen für Zunahme des Geschäfts zutage liegen. Die Papierfabriken sind zwar beschäftigt, aber sie kaufen nur so viel, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Die Preise geben etwas nach. Auf dem Holzschliff markt herrscht nur geringes Leben Der Preis von feuchtem Schliff behauptet sich einigermaßen, aber der Verkehr mit trockenem Schliff ist sehr beschränkt. Die Espartovorräte in Spanien und an der afrikanischen Küste sind zum größten Teil verschifft worden, und bis zur nächsten Ernte wird längerer Stillstand in den Zufuhren eintreten. Die Preise sind fest und die Frachten steigen. Der Markt für Altpapier hat sich gebessert, die geringeren Sorten werden stärker gefragt. Preise : Sulfitstoff, gebleicht, gute Ware . . ,, bleichfähig, prima . . . ,, starkfaserig Natronstoff, ungebleicht, prima . . „ Kraftstoff Fichtenschliff, 50 v. H. feucht, unein gehüllt. sofort lieferbar ,. trocken, sofort liefer bar 36 Lst. bis 38 Lsl. 25 .. „ 26 „ 23 „ 10 s. bis 24 Lst 10 s. 23 ,. 10 „ „ 24 „ 10 „ 22 ,, bis 24 Lst. 8 „ 8 Lst. 5 s. 16 „ „ 16 „ IO „ (Fob Preise, Fracht und Versicherung inbegriffen, ungefähr um« gerechnet auf die Preise cif britische Häfen. New York, 4. Juni Der Zellstoffmarkt behauptet sich gut Die Preise für einige Zellstoffsorten haben sich gefestigt. Die Papierfabriken kaufen Zellstoff in steigender Menge. Sie sind jetzt besser beschäftigt als in letzter Zeit. Der Holzschliffmarkt ist ruhiger, da die Zeitungspapier fabriken in ihren Betrieben mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Die Preise behaupten sich. Die Zufuhr von skandinavischem Kraft stoff nimmt ab, und cs werden dafür höhere Preise verlangt. Der Papierholzverbrauch der amerikanischen Fabriken im Jahr 1918 wird auf 5% Mill. Cords geschätzt (1 Cord = 3,88 Festmeter), um etwa 4 v. H. weniger als im Vorjahr. Die Holzschlifferzeugung in 1918 war um 11 v. H. niedriger als im Vorjahr, die von Sulfitstoff um % v. H. niedriger und die von Natronstoff hat gegen das Vorjahr um 80 v. H. zugenommen.