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2082 PÄ P I E R-Z E I T U N G geschwächten Zollschutz auf die frühere Höhe zu bringen. Be dauerlicherweise soll diese wohlbegründete Maßnahme durch den Einspruch der britischen Besatzungsbehörde vereitelt werden. Diese hat eine Bekanntmachung erlassen, in der es heißt: „Alle Zahlungen haben rechtlich in der Währung zu erfolgen, die von der deutschen Regierung durch Gesetz oder Erlaß in Umlauf gesetzt ist. Das deustche Verlangen, daß Zollabgaben nur in Gold oder sonst in Papier zu einem geminderten Um rechnungskurse erfolgen müssen, wird abgelehnt.“ Gelingt es der deutschen Regierung nicht, die englische Re gierung zur Zurücknahme ihres Einspruches zu bewegen, so wird das Gesetz vorläufigaußer Wirksamkeit treten,undDeutschland kann dann, bis es wieder freie Hand in seiner Zollpolitik hat, seine Zölle gegenüber dem gesamten Ausland nur in Papierwährung erheben. Zu dieser Mitteilung des Handelsvertragsvereins bemerkt das Berliner Tageblatt: „Die obigen Ausführungen dürfen als zutreffend betrachtet werden, aber erst für die Zeit nach Inkrafttreten des Friedensvertrags. Der in Betracht kommende Artikel 269 des Friedensvertrags bestimmt, daß während einer Frist von 6 Monaten nach dem Inkrafttreten des Vertrages die von Deutschland auf die Einfuhr der alliierten und assoziierten Mächte gelegten Abgaben nicht höher sein dürfen, als die günstigsten Abgaben, die für die Einfuhr nach Deutschland am 31. Juli 1914 in Anwendung waren.“ Da der Friedensvertrag noch nicht in Kraft getreten ist, hat also die englische Besatzungsbehörde vorläufig kein Recht, der deutschen Vorschrift der Zollzahlung in Gold zu widersprechen. Verein deutscher Holzstoff-Fabrikanten, E. V. Die diesjährige, bisher verschobene ordentliche Hauptver Sammlung findet nunmehr am] Donnerstag, den 16. September statt. Nähere Einzelheiten nebst Tagesordnung werden den Mit gliedern noch rechtzeitig bekanntgegeben. Wir bitten die Mitglieder, es schon jetzt so einzurichten, daß sie an dieser Tagung, in der wichtige Fragen zur Erörterung stehen, bestimmt teilnehmen können. Verein Deutscher Holzstoff-Fabrikanten e. V. E. Kaul, Vorsitzender Dr. Erich Schuchhart, Syndikus Dresden, den 20. August 1919 Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker Auszüge aus der Literatur der Zellstoff- und Papierfabrikation Verfaßt von Prof. Dr. CarlG. Schwalbe, Eberswalde (Chemischer Teil.) II. Vierteljahr 1919 W.-B. = Wochenbi. f. Papierfabr., P.-F. = Papierfabrikant, P.-Z. - Papier-Zeitung, Zentr.-Bl. = Zentralbl. f. d. österr.-ungar.Papierind. I. Wasser, Kohle, Schmiermittel 1. Wasser Entfernung von Kesselstein. (Verfahren Pistre). (Chern. Ztrlbl. II, 737 (1919) Nr. 21/22.) Rev. de. chimie ind. 27, 129-31, Juni 153. Juli (1918). Zusatz von 500 g Steinkohlenteer auf 10001 Wasser. Die Menge genügt für einen Monat Arbeitszeit des Kessels bei Rhonewasser. Zusatz von Kartoffelschalen als Schutz gegen Kesselstein hat sich ebensowenig bewährt wie Beigabe von Zink, Talkum, Zucker, Chlorblei, Fett oder Ton. Zusätze von Salzen sind jedoch empfehlenswert. Bewährt hat sich z. B. ein Gemisch von Kochsalz, Chlorbaryum, Tannin und schleim geben den Stoffen wie z. B. Kartoffeln. Otto Rummel. 1. Verfahren zur Verhinderung des Absetzens von Kesselstein an den Wandungen von Dampfkesseln, Vorwärmern u. dgl. durch Elektrolyse. DRP 310812 Kl. 13 e vom 25. April (1918); Chern. Ztrlbl. Bd. II, 489 (1919) Nr. 15/16. Zusatz von Zink- und Äluminiumpulvern oder Graphit, Kohle und dergl. Emil Eckmann 1. Verfahren zur Gewinnung von entlüftetem Kesselspeisewasser aus Kondensat und frischem Zusatzwasser nach Pat. 300929. Chern. Ztrlbl. Bd. II, 489 (1919) Nr. 15/16. Ent lüftetes Zusatzwasser nimmtGase gierig auf; sowohl Kondenswasser wie frisches Zusatzwasser müssen deshalb entlüftet werden. 2. Kohle Die Verhetzung von geringwertiger Feinkohle und von andern minderwertigen Brennstoffen. (Papierfabrikant 17, 357-365, 386-387 (1919) Nr. 17 und 18. Kuckuck und Jäckel. Ueber Kohlenlagerung und Kohlenbrände. Chern.-Ztg. 43, Beilage 99 (1919) Nr. 57. Bei der Aufbewahrung in Kohlensilos bildet der Gries leicht sogenannte „Nester“, in denen eine lebhafte Oxydation der feinen Kohle durch den Luftsauerstoff und dadurch bedingt Erhitzung stattfindet. Abhilfe schafft Ab sieben der Kohle vor dem Einfüllen in die Silos und luftdichter Verschluß dieser, endlich Füllung unter Verhinderurg der Ent mischung und Bildung von Griesnestern. P. Martell. Die Selbstentzündung der Kohle. Chern. Ztrlbl. Bd. II, 783 (1919 Nr. 21/22; Ztschr. Ver. Gas- u. Wasserfach männer Oesterr.-Ung, 59, 22 — 26, 15. Januar. Vergleiche diese Auszüge 1919, 1. Reihe, Papier-Zeitung 44, 1269 (1919) Nr. 43. Feuchtigkeit, besonders Schnee und Eis, begünstigt die Selbst entzündung. 3. Schmiermittel L. Pierron. Schmiermittel und Ersatzstoffe vor und während des Krieges. Rev. de chimie ind. 27, 69 — 77, April (1918); Chern. Ztrlbl. Bd. II, 788 (1919) Nr. 21/22. Besonders empfohlen werden als Streckungsmittel Graphit und Talkum. Etwas überTransformatoren und Schalteröle. Papierfabrikant 17, 470 — 472 (1919) Nr. 21. Die Transformatoren- und Schalteröle dienen zu Kühlzwecken. Man muß mit Temperaturen bis zu 70° rechnen, bei welchen die Oele keinerlei Veränderung erfahren dürfen. Sie jnüssen wasser- und säurefrei sein und müssen eine möglichst geringe Verdampfbarkeit besitzen. An Hand der von der Vereini gung deutscher Elektrizitätswerke aufgestellten Bedingungen für die Lieferung von Transformatoren- und Schalterölen werden die einzelnen Eigenschaften der Oele, zum Teil auch die Untersuchungs methoden, beschrieben. Besonders wichtig ist die neuerliche Aus schaltung von Harzölen, die früher viel in Gemisch mit Mineralöl verwendet worden sind, da sie eine vorzügliche Isolationsfähigkeit besitzen. Sie sind jedoch wesentlich stärker verdampfbar, so daß heutzutage die Freiheit der Transformatorenöle von Harzöl ge fordert werden muß. Bernhard Neumann. Die spezifischen Wärmen der Gase für feuerungstechnische Berechnungen. Zeitschr. f. angew. Chern. 31, A. 141-147 (1919) Nr. 38. II. Zellstoffindustrien 1. Neue Faser- und Aufschließverfahren Allgemeines 3 Halle. Die technisch verwendeten Mittel zur Trennung der wich tigsten Faserstoffe. Neue Faserstoffe 1, 102—104 (1919) Nr. 8. Patentübersicht. P. Krais. Aufschließung der Bastfasern. Ztschr. f. angew. Chem. 31, I, A 25-27, Nr. 8, 104 (1919) Nr. 26; 160-162 (1919) Nr. 40. Behandelt man Bastfasern enthaltende Stengel wie Nessel, Flachs, Hanf, Lupine mit 0,5 prozentigen Bicarbonatlösungen bei 30—40°, so tritt im Verlauf von einigen Tagen ein biologischer Vorgang ein, der völlige Lösung der Bastfasern vom holzigen Stengel hervorruft. Durch bloßes Abspülen ist Trennung der Bastfasern vom Holzstengel möglich. An Stelle von Natriumbicarbonat kann man beinahe mit dem gleichen Erfolge auch Kreide anwenden, doch sind die Ergebnisse mit Bicarbonat gleichmäßiger. Carl G. Schwalbe und Ernst Becker. Die chemische Zusammen setzung der Flachs- und Hanfschäben. Ztschr. f. angew. Chern. 31, 126 — 129, (1919) Nr. 34. Die Flachs- und Hanfschäben ähneln in der Zusammensetzung den Laubhölzein. J. König und Ernst Becker. Die Bestandteile des Holzes und ihre wirtschaftliche Verwertung. Zeitschr. f. angew. Chem. 31, A- 155 — 160 (1919) Nr. 40. Sulfitablauge als Futtermittel. Vergl. diese Auszüge 1918, 71, 76, 82. Die Holznot der deutschen Zellstoff- und Papierindustrie. Papier- Zeitung 44, 770-771, 805-806 (1919) Nr. 28 und 29. Vorschläge zur Begegnung der Holznot; Verwertung anderer Holzarten als Fichte, nämlich von Buche, Aspe, Kiefer für die Sulfitzellstoff- fabrikation, insbesondere Verwertung von Schwarten, Förderung der Sulfatzellstoffabrikation, Ausbau der Stroh zellst offabrikation, umfangreichere Verwendungholzschliffhaltiger Papiere, Ausbau der Altpapierverarbeitung, bessere Ausnutzung der Holzabfälle. Ph. Oertel. Papierstoff aus Sägemehl und Holzabfällen. Wochenbi f. Papierfabr. 50, 1308-1309 (1919) Nr. 21. Bericht über wenig befriedigende Leistungen einer Fabrik nach dem Laugall-Denso- verfahren, ferner über erfolgreiche Fabrikation von Graupappen unter Zusatz von 30 — 30 v. H. Sägespänen. Vermahlung dieser Sägespäne erfolgte in einer Art Jordan- oder Kegelstoffmühle; Vorkollerung der Sägespäne war von Vorteil. K. Süvern. Faser- und Spinnstoffe im Jahre 1917 und 1918. Ztschr. f. angew. Chem. 31, 115—120 (1919) Nr. 30. Ein Bericht über planzliche Faserstoffe nimmt die Seiten 117 — 120 de» Sammelreferates ein. E.O. Rasser. Fremde Ersatzfaserstoffe. Neue Faserstoffel 107 — 108 (1919) Nr.8. Kurze Notizen über Aloefaser und andere, tropische Gewächse. Paul Leykum. Typha und seine Verwertung als Faserstoff Neue Faserstoffel, 87-88 (1919) Nr. 7; Wochenblatt f. Papier fabrikation 50, 1574 (1919) Nr. 26. E. Ulbrich. Die Bedeutung der Wollgräser {Eriophorumarten) für die heimische Faserrohstojfversorgung. Neue Faserstoffe 1, 89-91, 110-113, 125-126, (1919) Nr. 8, 9 und 10.