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Auskunftsstelle für die Auslegung der Friedens- vertrassbestimmunsen Durch den Friedensvertrag, namentlich durch die wirtschaft lichen Bestimmungen in Teil 10 werden die Handelsbeziehungen der deutschen Staatsangehörigen mit denen des feindlichen Aus landes insofern in andere Bahnen gelenkt, als die Abwicklung der vor dem Kriege noch schwebenden Verträge nicht mehr von Person zu Person, sondern vielfach von Staat zu Staat erfolgen soll. Dies zeigt sieh namentlich in der Einrichtung der in Artikel 296 vor gesehenen Prüfungs- und Ausgleiehsämter, welche an Stelle der ordentlichen Gerichte des einen oder anderen Staates die Regu lierung der vor dem Kriege noch nicht abgewickelten Handels beziehungen vornehmen sollen. Zahlreiche Einzelbestimmungen über Verträge, Verjährung, Urteile über Börsengeschäfte, Ver T pfändung, Seeversicherungen, Feuerversicheiungen, Lebensver sicherungen, gewerbliches Eigentum usw. greifen tief in das bisherige Rechtsleben und in die bisherigen Gepflogenheiten des kaufmänni schen Verkehrs ein. Es muß daher als wichtige Aufgabe erscheinen, die Oeffentlichkeit über diese Frage aufzuklären. Der Hansa-Bund für Gewerbe, Handel und Industrie hat eine Auskunftsstellefür die Auslegung der Friedensvertragsbestimmungen eingerichtet. Die Auskunftsstelle soll nicht zu einem gewerbsmäßigen Unternehmen ausgestaltet werden, sondern ihre Tätigkeit in der allgemeinen Aufklärung durch die Presse und Herausgabe von gemeinverständlichen Kommentaren erblicken. Insbesondere will die Auskunftsstelle Mitgliedern des Hansa-Bundes, wie auch Außenstehenden spezielle Auskünfte und Aufklärungen auf einzelne Anfragen erteilen und gegebenenfalls den richtigen Weg weisen, auf dem sie ihre Ansprüche verfolgen müssen. Die Wahrung der allgemeinen Interessen von Gewerbe, Handel und Industrie den zuständigen amtlichen Stellen, namentlich den Prüfungs-und Aus gleichsämtern gegenüber, wird in das Tätigkeitsgebiet der Auskunfts stellehineinbezogen werden. Nicht in Frage kommt eine Vertretung der Einzelfälle der Interessenten vor den Behörden oder Prüfungs- und Ausgleichsämtern, die nach wie vor Sache der berufenen Rechts vertreter bleiben muß. Verkauf des entbehrlichen Heeresguts. Einer Verfügung des Kriegsministeriums vom 16. Juli entnehmen wir folgendes: Das Reichsfinanzministerium vergütet für die bei Verkäufen von Heeresgut, die in der Zeit vom 1. November 1917 bis zum 18. Juli 1919 getätigt sind, in Zahlung genommenen Kriegsanleihen den aus den maßgebenden Bestimmungenhervorgehenden Gegenwert,beansprucht dagegen für die den Käufern zu belassenden laufenden Zinsscheine die von ihnen vom Zahlungstage bis zum Fälligkeitstage der laufen den Zinsscheine in bar einzuziehenden Stückzinsen. An Zahlungsstatt werden angenommen und berechnet zum Nennwert die 5 prozentigen Schuldverschreibungen aller Kriegs anleihen ohne Unterschied, die 5prozentigen Schatzanweisungen der 1., 2. und 3. Kriegsanleihe, die 4% prozentigen der 6., 7., 8. und 9. Kriegsanleihe, zu 96V v. H., die 4% prozentigen Schatzanwei sungen der 4. und 5. Kriegsanleihe, Ausgabe 1916. Kriegsanleihe darf grundsätzlich nicht in Zahlung genommen werden beim Verkauf: a) von Grundstücken, selbst dann nicht, wenn das betreffende Grundstück etwa für die Kriegsführung beschafft sein sollte; b) der mit der Kriegs-Roh st off-Abteilung zu verrechnenden Bestände der Kriegsgesellschaften; c) von beschlagnahmten Rohstoffen und feindlichen Privat gütern sowie aller sonstigen Sachen usw., die nicht für die Kriegführung unmittelbar geschafft sind, z. B. belgische Fohlen, Waren zum Austausehhandel usw.; d) von Gegenständen, die wie z. B. Geschirre von Artillerie- Werkstätten, als Notstandsarbeiten hergestellt sind, sowie von Lebens- und Futtermitteln, die ausnahmsweise an Private abgegeben werden und wieder ersetzt werden müssen. Alle Anfragen wegen Abgabe von freiwerdendem beweglichem Heeresgut, über Bezahlung desselben usw. sind künftig der zustän digen Zweigstelle des Reichsverwertungsamtes zuzuleiten. Schrenz- bezw. 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