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Papierverarbeitungs-Berufsgenossenschaft Sektion VI: Elberfeld, Ernststraße 34 Einladung zur ordentlichen Sektions-Versammlung am Sonnabend, 30. August 1919, nachmittags 6 Uhr, im „Löwen bräu“, Elberfeld, Mäuerchen 32. Tagesordnung: 1. Geschäftsbericht für das Jahr 1918. 2. Rechnungsbericht für das Jahr 1918. 3. Wahl von 3 Mitgliedern und deren Ersatzmännern zur Vorprüfung der Jahresberechnung 1919. 4. Feststellung des Voranschlages für das Jahr 1920. 5. Verschiedenes. Elberfeld, 30. Juli 1919. Der Vorstand: Friedrich Müller, Vorsitzender Deutscher Lichtpaus-Papier Händler-Verband L.V. Einladung zur Haupt-Versammlung auf Montag, 8. September 1919, vormittags 9% Uhr in Eisenach, Hotel Rautenkranz. Tagesordnung : 1. Geschäftsbericht erstattet vom Vorsitzenden 2. Wahl der Rechnungsprüfer. 3. Aufnahme ganzer Verbände. 4. Abänderung der Satzungen. 5. Verschiedenes. Prüfungs-Ausschuss der Handwerkskammer zu Berlin für Buchdrucker, Stereotypeure, Galvanoplastiker und Stempelsetzer Gehilfenprüfungen der im Oktober auslernenden Lehrlinge: Setzer, Drucker, Stereotypeure, Galvanoplastiker und Stempel setzer aus den Stdtkreisen Berlin, Berlin-Lichtenberg, Berlin- Schöneberg, Berlin-Wilmersdorf, Charlottenburg, Neukölln sowie den Landkreisen Teltow und Nieder-Barn im. Anmeldungen nimmt der Vorsitzende des Prüfungs-Ausschusses, Herr Buchdruckerei besitzer Alfred Forsberg, in Firma L. Düringshofen, Berlin NO 18. Linnteaberger Str. 17, entgegen. Bei der Anmeldung sind einzu senden: Ein selbständig verfaßter und eigenhändig geschriebener Leoenslauf des Prüflings auf Reichsformatbogen, eine Beschei nigung des Lehrherrn, von wann bis wann die Lehrzeit währte, das Abgangszeugnis der Pflichtfortbildungsschule und die Prüfungs gebühr in Höhe von 9 M. (bei Uehersendung durch die Post porto- und bestellgeldfrei). Freiwerdende Lehrstellen sind zum Zwecke der Neubestzung nur der Geschäftstelle des Vereins Beiliner Buchdruckereibesitzer (E. V.) in Berlin SW 48, Friedrichstr. 239. zu melden. Vorsitzender; Alfred Forsberg, Beilin NO 18, Lichtenberger Sir. 17 Der Gutenbergbund hielt vom 20. bis 23. Juli in Paderborn seine 11. ordentliche Generalversammlung ab, mit der eine Aus stellung der graphischen Zirkel im Gutenberg-Bunde und von Schülerarbeiten der Buchgewerbeklasse an der Fortbildungsschule zu Paderborn verbunden war. Gleichzeitig ta gte auch eine Wander versammlung des Maschinensetzervereins „Gruppe Westfalen“. Der offiziellen Tagung ging eine große Versammlung voraus, in der Buchdrucker und Abg. Toos, Redakteur der „Westdeutschen Arbeiterzeitung“ über die „Christlich-nationale Arbeiterbewegung in der Gegenwart“ sprach Der Geschäftsbericht des Haupt- Vorstandes wurde vom Bundesvorsitzenden, Herrn Paul Thränert. erstattet. Aus diesem wie aus dem Kassenbericht seien folgende Angaben wiedergegeben. Die Zahl der fürs Vaterland gefallenen Mitglieder dürfte sich auf etwa 400 belaufen. Vor Beginn des Krieges zählte der Bund 3600 Mitglieder, Ende verflossenen Jahres 1881. Für Unterstützung der Kriegerfamilien wurden 160 000 M. verausgabt. Je rund 150 000 M. wurden für Arbeitslosen- und Krankenunterstützung ausgezahlt. Der Bund verfügte am Jahres schlüsse über ein Vermögen von 626 165 M. 33 Pf. Die General versammlung nahm einstweilen von der angeregten Verschmelzung mit einer anderen christlich organisierten graphischen Gewerk schaft Abstand. Der Redakteur des Bundesorgans („Der Typo graph“), Herr Josef Treffert, tritt von seinem Posten zurück, um als Hilfskraft in das Wohlfahrtministerium einzutreten. Die er ledigte Redakteurstelle wird ausgeschrieben und zwar mit einem Monatsgehalt von 550 — 650 M. Die Unterstützungszweige er fuhren eine Aufbesserung, vor allem die Krankenunterstützung. Die sogenannte Maßregelungsunterstützung wurdevon 3 M. täglich aui 5 M. täglich erhöht. Die Umzugskosten erfuhren in allen Staffeln eine Aufbesserung um 50 v. H. Die Kriegsteilnehmer können sich ihre Rechte bei der Invaliden- und Sterbekasse durch eine Nachzahlung von 35 Pf. für die Woche nachträglich sichern, damit sie infolge der Kriegszeit nicht in einer niederen Staffel verbleiben. Trotz der erfolgten Aufbesserung im Unterstützungs wesen des Bundes wurde der Beitrag in der bisherigen Höhe be lassen. Der Gutenberg-Bund hat sechs angestellte Beamte, und zwar I Vorsitzender, 1 Kassierer, l Redakteur und 3 Bezirks sekretär c. D. Der Kreis VII (Sachsen) des Deutschen Buchdrucker-Vereins hielt am 27. Juli in Zwickau seine diesjährige Kreisversammlung ab. Dem Kreisverein gehörten am Jahresschlüsse 504 Firmen (mit 4696 Gehilfen) und 57 Einzelmitglieder an; 14 Mitglieder starben im verflossenen Jahre. Zum Fonds für besondere Zwecke wurden 45 717 M. vereinnahmt (gegen 43 498 M. im Vorjahre). Für 1920 wurden die Mitgliederbeiträge in doppelter Höhe fest gesetzt. Der Tarifkreisvertreter, Herr Bernhard Thalacker, sprach über die durch den Friedensschluß geschaffene gewerbliche Lage; er behandelte ferner die weitere Entwickelung derselben und verbreitete sich sodann über die im August 1919 stattfindende Sitzung des Tarifausschusses. Dem Referate folgte eine sehr rege Aussprache. Zur besseren Durchführung der beschlossenen Er höhungen der Preise für Drucksachen soll eine geeignete Auf klärungsarbeit einsetzen. Die von Herrn Otto Säuberlich im Verein mit namhaften Berufsgenossen bearbeitete Lehrlingsordnung wird eine nochmalige und eingehende Durcharbeitung erfahren. Der Kreis VII wird der Ausbildung der Lehrlinge seine vollste Aufmerksamkeit widmen. Die nächste Kreisversammlung wird in Plauen stattfinden, d. Gau Leipzig des Verbandes der Deutschen Buchdrucker. Die arbeitslosen Buchdrucker faßten kürzlich einen Beschluß, der besagt, daß offene Stellen nur noch durch Vermittelung des Ar beitsnachweises besetzt werden dürfen. Die Vertrauensleute aller Druckereien kontrollieren jeden Neueingestellten daraufhin, ob er durch den Arbeitsnachweis vermittelt wurde. Ist dies nicht der Fall, so muß der betreffende Gehilfe einem vom Arbeitsnachweis vermittelten Gehilfen Platz machen. Die Rechtlichkeit dieses Beschlusses wird vielfach angezweifelt, da nach den tariflichen Bestimmungen ein Zwang zur Benutzung der Arbeitsnachweise nicht besteht und bisher gegen die Konditionsannahme durch Verschreibung usw. keine Einwendungen erhoben wurden. Die Gaukasse vereinnahmte im ersten Vierteljahr (einschließlich eines Zuschusses aus der Hauptkasse des Verbandes von 88 628 M. 50 Pf.) 154 163 M. 5 Pf. Für Arbeitslosenunterstützung wurden in diesem Zeitraum 107 653 M. 75 Pf. ausgegeben, für Kranken unterstützung 12 661 M. 80 Pf., für Invalidenunterstützung 13 765 M. 25 Pf. und für Begräbnisgeld 5350 M. Insgesamt waren während dieser Zeit 4323 Mitglieder 16 336 Wochen arbeitslos, krank 313 Mitglieder 1649 Wochen. Am 19. Juli waren 559 Ar beitslose vorhanden (gegen 663 am 28. Juni). D. Vom Deutschen Buchdruck-Preistarif. Gelegentlich der ge meinsamen Tagung der Kreis-, Bezirks- und Ortsvereinsvorsitzen den mit dem Hauptvorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins am 3. August in Leipzig hielt Herr Buchdruckereibesitzer Wilhelm Bär, ‘der Vorsitzende des Berechnungsamtes in Leipzig, einen Vortrag, in dem er u. a. darauf hinwies, daß die im Laufe der Zeit beschlossenen Teuerungszuschläge im großen und ganzen durch- geführt werden konnten. Nur bei der letzten Druckpreiserhöhung (50 v. H.). die sich infolge des Schiedspruches notwendig machte, hat sieh die Durchführung ungünstiger gestaltet. Es wurde seitens des Rednersauch daraufaufmerksam gemacht, daß die Befürchtung ausgesprochen wurde, daß dasauf dem Preistarifgebiet Errungene wieder verloren zu gehen drohe,wenn nicht vom Deutschen Buch drucker-Verein ernstlich Schritte unternommen würden, um dies zu verhindern. Auch sei die Meinung zum Ausdruck gekommen, daß mit dem Eintritt in die Uebergangswirtschaft die Jagd nach Arbeit und die Annahme der Aufträge um jeden Preis wieder in der früheren Weise um sich greifen werde. Herr Bär empfahl daher, überall Versammlungen einzuberufen mit der Tagesordnung: „Die Durchführung der erhöhten Druckpreise und des Deutschen Buch druck-Preistarifs“. Es müßten ferner überall örtliche Ver einbarungen angestrebt werden, nach denen eine Verständigung gegenüber den Umfragen nach dem Billigsten zu erfolgen habe. Ferner müsse das Berechnungswesen mehr gefördert werden. Von erfahrenen Berufsgenossen müßten belehrende Vorträge gehalten und Berechnungskurse eingerichtet werden. Auch sonst wurden von Herrn Bär noch verschiedene Maßnahmen erwähnt, die der Deutsche Buchdrucker-Verein zur Durchführung des Preistarifs unternehmen wird. Im Interesse des Buchdruckgewerbes wäre zu wünschen, daß alle diese Schritte vom besten Erfolg begleitet wären. R.