Volltext Seite (XML)
Lage der Filztuchfabriken. Wie wir erfahren, sind sämtliche Betriebe, welche Wolle verarbeiten, in schlimmer Lage, da sich neue Zufuhren von Rohwolle zurzeit nicht ermöglichen lassen, weshalb viele Betriebe befürchten, in nioht allzuferner Zeit gezwungen zu sein, ■den Betrieb aus Mangel an Rohwollen einzustellen. Hoffentlich wird «die unmittelbar bevorstehende Aufhebung der Blockade die Lage verbessern. Verband Deutscher Strohpappenfabriken G. m. b. H. Nach längeren Vorarbeiten ist in der Hauptversammlung des Vereins Deutscher Strohpappenfabrikanten vom 4. und 5. Juli 1919 in Wernigerode ein Syndikat der Strohpappen-Industrie mit dem Sitz in Berlin gegründet worden. Das Syndikat wird den Namen führen: Verband Deutscher Strohpappenfabriken G. m b H Lase der russischen Papierfabriken Der Mangel an Heizstoffen, der angesichts der traurigen Ver- kehrsverhältnisse kaum auf [Besserung hoffen läßt, trifft auch die Papiererzeugung im Sowjet-Rußland. Insgesamt sind dort nur 32 Fabriken mit 48 Papiermaschinen und 23 Maschinen für be- sondere Zwecke in Betrieb. Vielfach fehlt es auch an Rohstoffen. Die Zellstofferzeugung kann wegen Fehlens von Schwefelkies nicht fort geführt werden. Dazu kommen die schlechten und immer mehr in Verfall geratenden Fabrikseinrichtungen und die großen Verpflegungs- schwierigkeiten. Nur Banknotenpapier konnte bisher zur Not hin reichend erzeugt werden. Die anderen Sorten, vor allem Schreib papier, sind an Menge und Güte ständig zurückgegangen. M. Die Ursachen des Zugrundegehens der russischen Papierfabriken sind in dem Aufsatz „Die russischen Papierfabriken unter der Räte- regierung" inunserer Nr. 25 von 1919 dargelegt. Sonderabzüge davon, ■die sehr zur Aufklärung der Arbeiter und Angestellten beitragen kön nen, sind beim Verlag der Papier-Zeitung erhältlich. Preis für 10 Stück 1 M., für 100 Stück 8 M. und jedes weitere Hundert 7 M. Lase der horwegischen Papierfabriken Hierüber äußert „sich Anglo-Norwegian Trade Journal vom Juni wie folgt:' In England scheinen unrichtige Ansichten über die Gewinne der norwegischen Papierfabriken während des Krieges zu herrschen. Diese Gewinne haben in vielen Fällen mit den Herstellungskosten nicht Schritt gehalten. Nur wenige norwegische Papierfabriken konnten so vielausführen, daß sie gute Gewinne erzielten. Die meisten anderen arbeiteten mit geringem Gewinn und einzelne sogar mit Verlust. So betrug nach amtlicher Veröffentlichung die durchschnittliche Dividende der norwegischen Papierfabriken in den letzten 10 Jahren weniger als 41/, v. H Die während des Krieges mit gutem Gewinn arbeitenden Fabriken werden jetzt den größeren Teil ihres Gewinnes verlieren, da sie Maschinen einstellen oder mit großem Verlust arbeiten müssen. Die Abgesandten des Vereins norwegischer Papierfabri kanten, die in jüngster Zeit in England waren, um sich über den dor tigen Papiermarkt zu unterrichten, haben die britischen Behörden über den wahren Zustand der norwegischen Papierfabriken unter richtet. Man hofft, daß Großbritannien bald wieder die freie Einfuhr von Papier gestatten wird, was dem britischen Volk zum Vorteil gereichen dürfte, da die Verbraucher billigeres Papier erhalten würden. Da Großbritannien einen großen Teil seiner Papierhalbstoffe aus Norwegen bezieht, so erscheint es berechtigt zu verlangen, daß es auch die Einfuhr einer angemessenen Menge norwegischen Papiers gestattet Handelsbrauch im Pappenseschäft Ich habe bei einer Pappenfabrik Maschinenlederpappen, Format 65 X 85 cm, Stärke 160 er und Format 60 x 80 cm, Stärke 200 er bestellt. Die Firma hat mir jetzt die Pappen geliefert und hat sie auf das Normalformat 70 x 100 cm gearbeitet, so daß auf ■das Format 65 x 85 cm statt 160 Blatt, 220 und auf das Format 60 x 80 cm statt, 200, 280 Blatt entfallen. Auf meine Reklamation hin, teilt mir die Firma mit, daß ich hätte angeben müssen, daß die Pappen auf das Abnormalformat herausgearbeitet werden müssen. Die Firma behauptet, daß in der Pappenfabrikation üblich wäre, sobald nicht bemerkt ist, daß die Pappen auf das Abnormalformat herausgearbeitet werden sollen, dieselben auf, das Normalformat 70 x 100 cm bearbeitet werden. X. Es ist im Pappengeschäft üblich, die Stärke der Pappen mit Nummern zu bezeichnen, die angeben, wieviel Stück von Papier der bestellten Art von 70 x 100 cm Größe auf 50 kg gehen. Demnach war die Pappenfabrik berechtigt, so zu liefern, wie es nach'obiger Darstellung geschehen ist. 13 640 700,— 4 494 626.74 45 746 295.33 8 009 330,— 4 949 841,— 17 246 201,63 7 622 124,39 161,— 168,— 2 238 499,93 4 512 353,28 7 055 000,— 4 361 942,56 6 073000,— 13 047 332,58 2 317 600,— 2 194 753.28 12 v. H. Di vidende, 8 v. H. Sonder vergütung. 15 128 000,— 15 830 403,88 Waldhof Mark 32 000 000, Aschaffenburg Mark 12 000 000,— Feldmühle Mark 10000000,— 1. Aktienkapital . . . 2. Teilschuldverschrei- bungenund Anleihen 3. Kreditoren .... 4 Rücklagen und Re serven 5 . Gesamtbuchwert der BHanz-Vergleiche Von den drei bedeutendsten deutschen Unternehmungen der Zellstoff- und Papierindustrie, der Zellstoffabrik Waldhof, Mannheim, Aktiengesellschaft für Zellstoff- und Papierfabrikation, Aschaf fenburg, und Feldmühle, Papier- und Zellstoffwerke, Aktiengesellschaft in Stettin liegen nunmehr die Bilanzen vom 31. Dezember 1918 vor. Alle drei Abschlüsse sind als günstig anzusprechen, denn sie haben ja noch Bezug auf 10 Monate der arbeitsreichen Kriegszeit. Dagegen heißt es in den Geschäftsberichten, daß mit Beginn der Demobilisierung, November 1918, sich das Bild völlig änderte, und daß die Aussichten für das laufende Jahr sehr ungünstig seien. Dies darf nicht weiter Wunder nehmen, wenn man an die unge heure Verteuerung aller Betriebskosten denkt und an die beträcht lichen Ausfälle in den Erzeugungsmengen durch die langen Still stände infolge Kohlenmangels. Nachstehend erfolgt eine Gegenüberstellung der hauptsächlichsten Ziffern der Bilanzen: Gru ndstücke,Gebäu - de, Maschinen, Mobi lien, Werkzeuge usw 18 741 354.50 ,s 483 845,68 6. Inventurbestände u. Waldungen . . . . 28 537 595,57 • 7 153 723,45 7. Kasse, Wechsel, Wert pa piere und Beteili gungen 44 255 026,59 10 732 305,36 8. Debitoren einschließ lich Bankguthaben und Vorschüsse . . 28 115 388.24 14 570 648,72 9. Unkosten, Steuern. Zinsen, Provisionen. Versicherungen, Wohl fahrtsaufwendungen usw 5 389 437,68 3 704 551.53 10. Roh gewinn .... 13 693 986,99 5 199 289,27 11. Abschreibungen auf Anlagen 4 397 563,02 1 861 100,03 12. Reingewinn .... 5 296 423,97 2 008 189,24 13 Au sgesch üttet f. 1919 5 v. H. Divi- 15 v. H. Divi- 14 Börsenkurs in Berlin am 31.Dezember 1918 dende in bar, 10 v. H. Divi dende in 5 v. H. Reichs- a nleih e 183.- dende, 10 v. H. Bonus. 165,- 15. Börsenkurs in Berlin am 30 Juni 1919 . 182,- 185,25 Vertreter-Provision Die Ausführungen unter obigem Stichwort in Nrn. 41 und 46 sollten nicht ganz unwidersprochen bleiben. Ohne Zweifel bringt eine geschickte und fleißige Vertretertätigkeit jedem geschäftlichen Unternehmen beträchtlichen Nutzen, indessen geht die Behauptung des Einsenders in Nr. 41 in ihrer Allgemeinheit wohl zu weit. Es gibt nämlich sehr wohl Fabriken und Unternehmun gen, welche keine Vertreter beschäftigen und dennoch gut verdienen. Das Verfrauensverhältnis, welches sich im Laufe der Zeit zwischen Vertreter, Geschäftshaus und Kundschaft herausbildet, ist als Grund lage aller geschäftlichen Tätigkeit von so bedeutendem Wert, daß keine verständige Firma es unterschätzen, sondern ihr Bestreben darauf richten wird, es auszubauen und zu festigen. Anderseits kann aber nicht bestritten werden, daß der Kunde die Ware der Firma kauft und nicht die des Vertreters, mit anderen Worten, daß die Arbeit des Vertreters unfruchtbar bleiben muß, wenn sie nicht durch ent sprechende Geschäftshandhabung seiner Firma, und nicht zuletzt durch die Güte ihrer Erzeugnisse unterstützt wird. Insofern sind also beide Teile aufeinander angewiesen, wenigstens so lange das gegen seitige Verhältnis besteht. Ein Vorgang, wie er in Nr. 46 vom Ein sender geschildert wird, kann vorkommen. Nicht überall und immer — leider — erweist sich ein verkaufender Direktor geschäftsgewandter als der Vertreter oder ein nachgeordneter Kontorist, aber das ist doch nicht die Regel! Im geschilderten Fall hätte freilich der Direktor vor seinem persönlichen Eingreifen von den bereits erfolgten Ab machungen Kenntnis haben sollen, zum wenigsten hätte man ihn rechtzeitig von Hause aus unterrichten müssen! Für die Behauptung