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Papiermacher-Berufsgenossenschaft Sektion VI, Hagen Die diesjährige ordentliche Sektionsversammlung findet am Mittwoch, den 6. August 1919, nachmittags 4 Uhr, in Hagen i. W., in der Concordia, Hochstraße, statt. Tagesordnung: 1. Erstattung des Verwaltungsberichts für 1918 2. Prüfung und Abnahme der Jahresrechnung für 1918 3. Aufstellung des Voranschlages für 1920 4. Wahl des Rechnungsprüfungsausschusses für 1919 5. Laufende Verwaltungsangelegenheiten und Anträge aus dei Mitte der Versammlung. Lassen sich Mitglieder durch einen bevollmächtigten Leiter ihres Betriebes oder ein anderes stimmberechtigtes Mitglied vertreten, so hat sich dieses durch eine schriftliche Vollmacht auszuweiser Hagen i. W., den 7. Juli 1919 Der Vorstand: Dr. Kumpfmiller, Vorsitzender * * * Sektion V : Köln Der Sektionsvorstandhielt am 17. Juni in Düren seine 75. Sitzung ab. Diese wurde vom Vorsitzenden, Herrn Gustav Renker, geleitet. Anwesend waren die Herren Robert Hoesch, Düren; Emil Buth, Kirchberg; Alfred Schöller, Düren, und der Geschäftsführer Schwanck. Herr Kremer, Küppersteg, war am Erscheinen verhindert. Der Vorsitzende macht Mitteilung von dem Rundschreiben des Verbandes der Berufsgenossenschaften, wonach das Reichsversiche- rungsamt in anbetracht der Erschwerung des Verkehrs sieh dahin ausgesprochen hat, daß von Abhaltung der Sektionsversammlungen Abstand genommen werden kann, wenn besondere Gegenstände zur Beschlußfassung nicht vorliegen und kein Widerspruch seitens der Mitglieder erhoben wird. Unterm 6. Mai hat der Vorstand eine ent sprechende Bekanntmachung in den Fachblättern veröffentlicht. Gegen diese erfolgte kein Einspruch. Alsdann erörtert der Vorsitzende den Geschäftsbericht für 1918, welcher sämtlichen Mitgliedern zugesandt wurde. Ueber die Zunahme der entschädigungspflichtigen Unfälle sowie über das Steigen der Ent- schädigungslast findet lebhafte Aussprache statt. Der Haushaltsplan für 1920 wird eingehend beraten und im Einzelnen festgesetzt. Der Vorsitzende weist darauf hin, daß die für das laufende Jahr erforder lichen Nachbewilligungen sowie die Erteilung der Entlastung für das abgelaufene Geschäftsjahr durch die nächste Sektionsversammlung vorzunehmen seien. Es wird beschlossen, die bisherigen Rechnungs prüfer im nächsten Jahr zu ersuchen, die Jahresrechnungen für 1919 zu prüfen. Dann werden die Maßnahmen eingehend besprochen, die zur Durchführung der Unfallverhütung ergriffen werden müssen. Die Unfallsicherheit in den Betrieben läßt infolge der Kriegsjahre zu wünschen übrig, und es muß alles geschehen, um die Unfallverhütung auf den früheren Stand zu bringen. Auf Grund dieser Besprechungen sollen dem technischen Aufsichtsbeamten für seine Ueberwachungs- tätigkeit in diesem Jahre besondere Anweisungen erteilt werden. Der Vorstand nimmt wiederholt von dem Entwürfe der neuen Unfallverhütungsvorschriften Kenntnis. Er hat bereits früher dem Genossenschaftsvorstand dazu gegenüber Stellung genommen. Schließ lich folgt Besprechung und Beschlußfassung in verschiedenen schwe benden Unfallsachen. Meldepflicht für Papierstoff und Papier Die Notiz in Nummer 53 Ihrer Zeitung vom 3. Juli 1919 „Melde pflicht für Papierstoff und Papier“ hat in der Fassung, in der sie von Ihnen wiedergegeben worden ist, zu einer großen Anzahl von An- fiagen bei uns geführt, ob die Meldungen, die bisher an die Kriegs wirtschaftsstelle •zu erstatten waren, nunmehr an den Zentralaus- schuß der Papier-, Pappe-, Zellstoff- und Holzstoffindustrie zu er statten sind. Wir bitten Sie, in der nächsten Nummer Ihrer Zeitschrift eine Erklärung des Inhalts aufzunehmen, daß die Meldungen, die auf Grund der Bekanntmachung vom 26. Juni 1919 an den Zentral ausschuß zu erstatter sind, sich ausschließlich auf Zellstoff- und Papierfabriken erstrecken, nicht aber auf die Bezieher und Ver braucher von Papier, deren Meldungen nach wie vor ausschließlich an die Kriegswirtschaftsstelle zu richten sind. Kriegswirtschaftsstelle für das Deutsche Zeitungsgewerbe Gesellschaft mit beschränkter Haftung Reiß Englisches Kasein. The British Casein Co. (1911) Ltd. in London S E 1, 24 Great Dover Str., bietet in Zeitungen Skandinaviens große Mengen Kasein, technisch rein, für sofortige Verschiffung ab London an bg Deutsche Papierholzhändler I Aus den Fachblättern ist ersichtlich, daß über den Kopf der daran zumeist Beteiligten hinweg eine Organisation des Holzhandels und auch der Papierholzindustrie seitens des Reichswirtschaftsamtes beschlossen worden ist. Der unterzeichnete Verband verlangt, zu den Verhandlungen zugezogen zu werden. Um seinen Worten und zu stellenden Anträgen den größtmöglichen Erfolg zu verschaffen ist es erforderlich, daß er sich als Beauftragter der überwältigenden Mehrzahl der am deut schen Papierholzgeschäft beteiligten Firmen ausweisen kann. Wir fordern daher dringend die noch außenstehenden Firme» auf, umgehend ihre Anmeldung bei unserem Syndikus Dr. Senator, Berlin SW19, Jerusalemer Str. 9, zu bewirken und dabei die Menge» anzugeben, welche sie im Durchschnitt des Jahres 1918 an Papier holz gehandelt haben. Lauheit oder Gleichgültigkeit in dem jetzt entfesselten Kampf im freien Handel oder gebundene Wirtschaft kann, unserm bisher so blühenden Erwerbszweig den Todesstoß versetzen. Verband deutscher Papierholzhändler e V Pappen-Preise Zu}Nr. 54 Seite 1614 Wir stellen fest, daß seit dem Februar 1918 erst im April 1919 die Preise der Pappen geändert sind und zwar um durchschnittlich 10 M. je 100 kg. Aber welche Preissteigerungen haben die Erzeugungs kosten in dieser Zeit erfahren! Wir nennen nur Frachten, Kohle», Schleifholz und Löhne. Löhne sind erst im April tariflich festgesetzt, und gegenwärtig schweben neue Verhandlungen, da die Arbeitnehmer Lohnforderungen mit 100 v. H. Erhöhung eingereicht haben. Infolge des Standes unserer Valuta stellen sich die holländischen Pappen zu 33 M. noch höher als unsere deutschen Erzeugnisse, und 22 Fl war vor Jahresfrist noch wohlfeiler für uns als jetzt 14 Fl. Jetzt kostet Altmaterial bei uns noch das Doppelte der fertigen Pappen vor dem Kriege. Verein sächsischer Pappenfabrikanten, E V. Holtzhausen * ♦ * Wir sind über die Ansicht des Herrn „Pappenhändlers", der von den Kosten der Pappenherstellung keine Ahnung zu haben scheint, sehr erstaunt. k Die Herstellungskosten sind seit einem Jahre sehr beträchtlich gestiegen. Holz kostet bedeutend mehr, da das Schlagen, die Abfuhr, das Schälen infolge der Lohnsteigerungen viel teurer sind; für die Tonne Kohlen bezahlten wir vor einem Jahre 26 M. 50 Pf., jetzt 74 M. 10 Pf. Auch die Fracht und die Abfuhr sind wesentlich höher als voriges Jahr. Filze, Siebe, Schmiermittel, alle sonst für den Betrieb notwendigen Stoffe sind bedeutend im Preis gestiegen, sämtliche Reparaturen sind teurer. Dazu kommen die hohen Löhne, die in keinem Verhältnis zu den früher bezahlten stehen, und der Umstand, daß wir infolge der achtstündigen Arbeitszeit jetzt mehr als 30 v. H. Arbeiter mehr brauchen als bisher. Jeder Fabrikant und Sachverständige kann und wird aus diesen Angaben ersehen, daß eine Preiserhöhung für fertige Pappen mehr als berechtigt ist. Die kürzliche Preiserhöhung, bei der der Fabrikant sogar noch die Fracht trägt, kann keineswegs die Mehrkosten der Herstellung decken. Pappenfabrik Papierpreise Vorn Rhein Nachdem die Zellstoffabrikanten ihre Preise wieder um 11 M die 110 kg zurückwirkend mit 1. Juli und die Bergwerksbesitzer die Kohlen zu durchschnittlich 7 M. rückwirkend auf den 16. Juni erhöht haben und der Achtstundenarbeitstag mit seinem erhöhten Lohntarif in allen Papierfabriken nunmehr durchgeführt ist, haben die Rhein.-Westfälischen Packpapierfabrikanten, der Not gehorchend, den Stein ins Rollen gebracht und ihre Preise erhöht. Gefolgt sind jetzt die Lichtpauspapierfabrikanten mit einem Teuerungszuschlag von 30 v. H. Bald werden wohl alle Papierfabrikanten einsehen, da ß entsprechende Erhöhung unbedingt stattfinden muß. E.| Zweifellos haben die letzten Monate jedem Fabrikanten Erhöhung der Herstellungskosten gebracht, aber angesichts des erfolgten Frie densschlusses und der Aufhebung der Blockade empfiehlt es sich, bei Festlegung der Preise auch den Auslandswettbewerb zu berück sichtigen und zu prüfen, ob nicht manche Preise während des Krieges so stark erhöht wurden, daß sie trotz der jüngst eingetretenen Er schwerungen immer noch auskömmlich sind. Schriftleitung