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Ehev.nttzer Anzeiger und Stadtbote. ?kr. S. Sonntag, de» 6. Januar. Seit« 3. haben wir'- mit standencn Lustspiel! lauschten und zur A-isch leringen Ausnahmen nicht mit den herkömmlichen gbge- b> gureir zu thun, sondern mit wirklichen, dem Leben nbge> ten und zum Theil charakteristisch fein ausgeprägten Menschen von isch und Blut, und auch von Ideen und Gedanken. Gehen auch diese Gedanken und Ideen nicht tief und hoch, so gewinnen sie doch in einer glatten und flotten Form einen höchst amüsante» und unterhaltenden, ja oft entzückenden Ausdruck. Die ganze Wirkung beruht auf diesem Witz- und lebensprühenden, an fein und derb ironischen Wendungen reichen und oft poetisch beschwingten Dialog. Einige Scenen, sonderlich die zwischen dem Assessor und Hedwig sind in dieser Hinsicht geradezu einzig und stehen dem Besten nahe, was der Meister des Konversationsstückes, Bauernfeld, geschrieben hat. Freilich darf habet auch nicht verschwiegen werden, daß der Assessor nicht bestimmt genug herauSgcarbeitet und daß die Einfalt der Hedwig doch zuweilen zu bedenklich ist, als daß wir die Neigung von ihm zu ihr völlig glaubhaft finden können. So viel steht aber fest, daß die Novität trotz ihrer Schwächen ganz «norm gezündet hat. Die Stimmung des Publikums war außerordentlich animirt und öfters geradezu ausgelassen. An stürmischem Beifall und Her- Vorruf fehlte cs nicht, ja zuweilen mitten in der Scene gab sich die herzlichste Anerkennung kund, Unsere Leute haben aber auch wieder Alles eingesetzt, um den Verfasser zu unterstützen. Das Lustspiel war von Herrn Otto mit lobenswürdigster Sorgfalt in Scene gesetzt und entwickelte sich rasch, flott und schlagkräftig. Etliche kleinere Unebenheiten, die noch mitunterliefen, werden sich zweifels ohne bei Wiederholungen noch abschleifen. Möchten diese Wiederholungen nur noch bester besucht werden I Es ist in der That zu beklagen, daß unser Publikum gegenüber so vortrefflichen Leistungen unseres Personals immer noch zurückhaltend und saumselig ist. Besseres, als bisher unter der Direktion Schindler geboten worden ist, können wir wahrlich hier nicht verlangen. Wir sagen nicht zu viel, wenn wir behaupten, daß Chemnitz in hieser Saison Ursache hat, stolz zu sein auf sein Schauspiel Möchte doch Chemnitz das bald einsehen! Und nun wieder zurück zur Vorstellung. Wieder war es Frl. Krauß, die de» Hauptanlhcil an dem Gelingen des Ganzen hatte. Mit feinem Ver- ständniß und reizender Natürlichkeit lebte sie die Nolle der drolligiinbeholfe- nen, schämigen und doch s» liebenswürdigen Hedwig aus sich heraus. Da war jeder kleinste Zug fein durchdacht und sympathisch belebt. Es war eine ordentliche Herzensfreude, ihrem köstlichen Spiel zu folgen, welchem denn auch herzlicher Beifall und eine wohlverdiente Älumenspende zu Theil wurde. ! Herr Stein blieb natürlich auch nicht zurück und verlieh dem Assessor prächti gen Humor und seelische Frische. Freilich in Hinsicht auf äußere Haltung und Mienenspiel wäre immer »och mancherlei zu tadeln. Herr Otto spielte den Commerzienrath Schlüter mit wohlthuender und von wirksamer, seiner Komik beseelter Naturwahrheit, und Frau Denker ließ als resolute Frau Commerzienrath nichts zu wünschen übrig. Ebenso fand das Ehepaar Baumbach in Herrn Zeißler und Frau MoseviuS die treff lichste Vermittlung. Das kecke, überspannte und geschwätzige Töchterlein dieses Ehepaares wurde von Frl. Kuhse mit staunenSwerther Zungenfertig keit und energischer Lebensfrische dargestellt. ÄaS nun die Schriftsteller anlangt, die der Verfasser in seinem „Schrift stellertag" paradiren läßt, so ist nicht gerade zu behaupten, daß er sie «uS der Elite der deutschen Schriftstellerwelt geholt hat. Es sind entweder brave Biederleute, denen man ihren Ruhm und ihre geistige Bedeutung nicht weiter anmerkt, oder auch Vertreter der flachen Unbedeutendheit, wie der Von Hrn. Harbmami ganz lebendig verkörperte vr. Richard Vogel. Die Schriftstellerin Therese Fricdeck wurde durch Frl. Winckler mit ansprechender Laune und warmer Empfindung und der Romandichter Carl von Hellborn durch Herrn Brüggemann mit gutem Humor, wenn auch etwas trocken, zur Geltung gebracht. Der poetische Knallbonbon-Versefabrikant Mumme, der sich mit rührender Unverschämtheit in die Versammlung seiner literarischen „Tollegen" eindrängt, wurde von unserm Komiker Herrn Huhn in hochergötzlicher Weise gespielt- Auf einige dicke Striche kam es dem Darsteller bei seiner Charak teristik allerdings nicht an. Doch, Herr Mumme konnte schon etwas vertra- sts - ^ ' gen und errang sich stürmischen Applaus. r. Lipps. Verantwortlicher Redakteur: vr. MI. O- Müller in Chemnitz. Gottesdienste. A>» Fette der Erscheinung Christi, Sonntag den «. Januar. s St- Jacobikirche: Früh S Uhr predigt Herr Archidiakonus von Soden über E». Joh 1, 4. 5 Musik vor der Predigt: Recitativ, Terzett und Chor mit Choral aus dein unvollendeten Oratorium „Christus" von Fel. Mendelssohn-Barth. ! Vormittags '/,1t Uhr Gottesdienst im städtischen Versorghause. Herr Oberpfarrer vr. Gr aue. ! Abends 6 Uhr predigt Herr DiakonuS I-io. vr. Karo über Luk. 2, 25-82.> Nach der Predigt ist Beichte und Kommunion. Beichtrede: Herr DiakonuS Vw. vr. Karo. Bei dem Vormitt-gs- und Abendgottcsdienste Kollekte für die evangel.- l»th. Mission. Wochenamt: Herr DiakonuS I>io. vr. Karo. St. Johanniskirche: Früh 9 Uhr predigt Herr DiakonuS Via. Acker mann über Jes. 55, 3 5. Nach der Predigt Beichte und Kommunion. Beichtrede: Herr Pastor Trautzsch. Musik vor der Predigt: „Das Volk, da» im Finstern wandelt" von Enget, rr oapoll». > Abends 6 Uhr Predigt Herr Pastor Seidel. An beiden Gottesdiensten wird eine Kollekte gesammelt für di« He St. Paulikirche: Früh 9 Uhr predigt Herr Dialom ' ^ Nach der Predigt Beichte und Kommunion. Bnchtrwe Fromm bolh. Musik nach der Predigt: Recitativ, Terzett und Thor an« dem Oratoriu« „Christus" von MendelSs.-Barth Abends 6 Uhr zu« Jahres-MissionSfest des Chemnitzer Zweig-Misfivu»» Verein- predigt Herr Pastor vr. Hoffman». Musik vor der Predigt: „Mache dich auf, «erde Licht", Motette von Fr. Kücken. Bei beiden Gottesdiensten wird eine Kollekte für die Zwecke der H§tden- misston «Ingesammelt. An den Abendgottesdienst schließt sich eine Generalversammlung dt» nitzer Zweig-Missions-Bereins im Gasthaus „zum Deutschen kleme Brüdergass 2, an, bei welcher von mehreren dertz«r«N Ansprachen gehalten werden. Wochenamt: St. Pauli: Herr Pastor vr. Hoffman». St. Petri: Herr Pastor Gutzschebauch. Schloßkirche: Früh 9 Uhr Predigt Über Jes. 65, 3-6. Motette: „Jauchzet dem Herrn, alle Welt" von F. W. Markull. Nach der Predigt Verpflichtung der neugewählten Kirchenvorst an dSmitglieder- Kollekte für die äußert Mission. St Nicolai: In der Paulikirche predigt früh 9 Uhr Herr Diakonatsvikar Jermis. Abends 6 Uhr feiert der Chemnitzer Zweigverein für Heidenmissto» sei» Jahressest in der Paulikirche, wobei Herr Pastor vr. Hoffmann die Fcstpredigt hält. Nach dem Gottesdienst Generalversammlung im Saale „zum Deutschen Krug" mit Ansprachen mehrerer Herren Geistlichen. Altchcmnitz: Früh -/9 Uhr Beichte. Früh 9 Uhr Predigt und « dienst in der Bezirksanstalt. Herr Sup. Michael. Wochenamt für St. Nicolai: Herr Diakonatsvikar JermiS. Katholische Kirche: Früh 7 Uhr heilige Messe. Früh 9 Uhr Predigt (Herr Kaplan Wiertz), dann feierlich! Nachmittags 2 Uhr Segenendacht. Abends 7 Uhr Gesellenverein (Tentralherberge 1. Et.) Wochenmessc früh '/ S und 8 Uhr- Israelitische Religionsgemeind«: Freitag, den 1l. Januar, Abend» 4 Uhr. Sonnabend 12. Januar früh 9 Uhr Antritt-Predigt de» Herrn vr. Mühls-lder. tzotte»- s)- .l Am- lloel: tteut» unä mor-Aso äen ^,i88t«>I,»i»zx van LL»Lrivll-VSKoIu verbu»ilvn mit I^püin Nrav K anä Verl« vs « ox. Veranstaltet von «len Uitblisckern 6ss Kemnitz er XaiiarievLüelitei'-Vei'eiQS Io lim imtem! lim Vsstiiamm „rsi' beiilknet v«« k>»I» K kil8 7 »»»»»»» »v L»kK. Oie 2>viiiink Lnäet stlont»« <I«n 7. z«our»r, AaobmittaAs 3 I7lrr, unter polireilleker Controls statt unä veräen äie Oervinnounnnern am 8. äanuar im Lstiewnitrer laAsblatt ielcannt ASAeben. — !,<»»>>.« n 50 siaä au äer Lasse unä im 6astliaus rur I.inäs ru ^sn. 2u rselit salärvieksm Lesuok laäet krsunäliekst ein 3 «t»« I. v. LevLswsr Chemnitz, innere Johtnnisstr. IS, Parterre nnd 1. Etege. «SM R Mei - M «OM - KMüM .' VoUstüväiAe DivriektuvAea kür krivale, Hotels, Restaurants, Oouältüreieu eto. 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En4 r e e f r eL. Achtungsvoll RK. >8lLlU'A»l liS88b6!^, Löckl I, dies am Aufga«§ der Kastberatreppe. "^8 Ü88I8MI M l SillgfS Ug MM. ichhaltige Tpeisenkarte, Mittagstisch (im Abonne- fürchüO Pfg ) groste Auswahl von Stamm zu jeder Hochfeine Biere und Golfe. Achtungsvoll lk. hast, itz, Sonnabend von Mittag ab vor AWtiliSknochen mit Klößsi, und Sauerkraut. Aman« S Restaurant, e«te;rv Wtn »«Ke iA». Lv. wech Heute und folgende Sage ^^in meinen Mich decorirten Lokalitäten^ tra^^ bbEtlU kablenr. LrvllS. Ksblenr. Heute Sonntag Ballmustk. Vmttzi'i'vji;!! 8 l!iei 8lukp uill! liiel nielll'ilaW, Nkolaigrabkli 22. Empfehle meinen neu gebauten rauchfreien Gartensalon dem Publikum aufs Beste und bringe meine echt Bayerische» Biere, Lager und Einfaches von Böttcher L Co., sowohl vom Faß als auch in Flaschen, in Erinnerung. HieäerlLKv von evktvll Lerliner VeiLwbier. Es bittet um freundlichen Besuch MM MU N kMWW. Sonntag, den 6. Januar Der Jnvaliv und der Flüchtling oder: Kaspar als Spannbauer in Frankreich. Lebensbild in 5 Akten. KAP" Hierauf ein Nachspiel. Kasienöffnung »/,7 Uhr. — Anfang Uhr. M«vl»»«tt»»-r8 rür NLt«a«i7. Kasienöffnung 2 Uhr. — Anfang 3 Uhr. Es ladet ergebenst ein Zur Theilnahme an vem Muie dieser Monat» beginnenden UnterrichtSkursuS in Gabelsberger's Stenographie wird hiermit eingelavkn u»v werden Anmeldungen vüzu tnhzegen- genemmen von de» Herren Lehrer Mther, Annenstr. 25 I, Rath-« erved. Scknr-t, Frtedrichflr. 10 ll und Earl Ztvktt'S Ltgarrcn. geschäften Markt 8. Röniastr. 3 und Poststr. 19. Gabelsberger Stenographenverei«. Kv8launant prtzUZsjZokkn ttof. Zum Besten der Sammelbüchse des runden Tisches wird das Billardgeld v«i»a V. Via «»It ÄS der selben überwiesen. Um recht zahlreiche und fleißige Benutzung des Billards bittet Runder Tisch, Preußischer Hof. Zum Besten armer, alter, würdiger Leute ladet Gönner, Freunde und Nachbarn zu morgen Sonntag Abend höflichst ei« Vv, 8t« I»«r Nösselbortk. Bei « Mas eine BoSmütze. Wenden Könnern und Freunden zur gkiMigen Rachricht, daß ich das »V8l«»i'»i>t, Loqenflrape 2, im Hause des Herrn Hinkelmann» übernommen dabe „nv am heutigen Tagt eröffne Gute Küche,sf. Biere (Schloßlager,Bairisch u ilonningsr, Einfach aus ber Stadidrauerel) unv solide Bedienung zusich,rnd zeichne mit all,r Hochachtung Herrmann »klig. virools Post-Dampfschiffahrt »smbui'g-^msi'i'IcL Nach Kiew-Volk jeden Mitttvoch u. Sonntag mit Deutschen Dampfschiffen der NOW-LMMMkljM kgeikMitt-Letieii-kLLMM » August Volten, tkswbui'g. » »uttunft ». M»ers«tzr»>»«rtri>m Nii Julius Lrni-t «Inuersderger in Chemnitz, Zschopauerstraße 32. Cajüte M. 300. Zwischendeck M. 80. Kind uni. 12 d. Hälfte, unt. 11.9M. Bureau für Wokmunas-Nachtveis 2 I, L.»nzr«88« », I. 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