Volltext Seite (XML)
und Unparteiisches hMr Chemnitz/§ die Vororte: Altchemnih, Altendorf, Bernsdorf, Furth, Mittwoch, 5. SepteMer 1883. Tageblatt ;, Glösa, Helbersdorf, Hilbersdorf, Kappel, Neustadt, Schönau. ^Wlbonnement/^s: vierteljährlich 1 Mk. 25 Pf. (Zutragen 40 Pf.)— Ausgabe jeden Wochentag!JnfertionsP reis: die schmale (6gespaltene) CorpuSzeile oder deren Raum IO Pf. — Die ^Machmittag. - ? Verlags-Expedition und die Ausgabestellen des Chemnitzer Anzeigers in Chemnitz! 5gespaltene (auf Textbreite) unter Eingesandt 30 Bf. — Auf große Annoncen und Wiederholung«» .nu und obigen /orten nehmen auch Monats-Abonnements a 45 Pf. (Zutragen 15 Pf.) entgegen. j Rabatt. — Annoncen-Annahme für die nächste Nummer bis Mittag. In! VerlagMxpedition: Alexander Wiede, Buchdruckerei, Chemnitz, Theaterstraße 48 (ehemaliges Bezirksgericht, gegenüber dem Casino). inenv ^dekannt/rchung, die Wahl der Wahlmänner für D>?' -ie .Mndelskammer zu Chemnitz betreffend. ^ Nach /r Verordnung der Königlichen Kreishauptmannschaft zu Mwickau 13. August dieses Jahres haben die Urwahlen zur Er- nszänzungswchl bei der Handelskammer in Chemnitz stattzufinden. Unte Hinweis auf die Bestimmungen des Gesetzes vom 23. /'Juni 13(8, die Abänderungen mehrerer Bestimmungen des Gewerbe- Gesetzes wm 15. October 1861 betreffend, in Verbindung mit den estimmungen der Verordnung, die Handels- und Gewerbekammern betreffend, vom 16. Juli 1868 und des Gesetzes vom 2. August ,1878, einige durch die Reform der directen Steuern bedingte Abän derungen gesetzlicher Vorschriften betreffend, Nr. 111, sowie auf die ZA /17,ch und 21 des Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1878, werden deshalb alle in der Stadt Chemnitz wohnhaften Kaufleute und Fa brikanten, welche ' a. mit über 1900 Mark Einkommen nach tz 17,1 und 8 21 des Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1878 im Orts- * steuercataster eingeschätzt, 1». 25 Jahre alt und o. nicht nach den gesetzlichen Bestimmungen vom Stimmrecht in der Gemeinde oder in Folge der Verübung eines Verbrechens von den staatsbürgerlichen Rechten ausgeschlossen sind, sowie die Vertreter beziehentlich Besitzer der in der Stadt Chemnitz gelegenen fiscalischen und kommunlichen Gewerbsanstalten, Eisenbahn-, Schifffahrts-, Bergwerks- und Steinbruchs-Unternchmungen, soweit sie den unter !>. und e. angegebenen Bedingungen genügen, beziehentlich in der unter .->. angegebenen Weise eingeschätzt sind, hiermit aufge fordert, zur Ausübung ihres Wahlrechtes und bei Verlust desselben für die diesmalige Wahl Donnerstag den 13. September r». v Vormittags 0—12 Uhr und Nachmittags von 3-6 Uhr im Wahllokale, Rathhaus, Poststraße Nr. S1, -1. Stock links, Zimmer Nr. 43, Tageschvosiik. 5. September. 1800. Einnahme v n Malta. 1836. Ferdinand R.innind gestorben. 1858. Saphir der Humorist gestorben. 1870. Ankunft Napoleons III- aus Wilhelmshöhe als Gefangener- 1876. Franz Föttcrle, Geologe gest. 1877. Kämpfe vor Rustschuk AnS vr. L. Overzier's Wetterprognose. Nachdruck verboten. 5. September. Mittwoch. Frühmorgens aufgeheitert besonders im Nor den, nach Süden zu nebelig bis dunstig, vormittags zerstreut wolkig, nachmittags kurze Zeit aufgcbesscrt, dann wieder von dunklem Hanfen gewölk bedeckt, abwechselnd mit Sonnenblicken, abends ausgebessert doch verhältnißmäßig kühl, zumal im Süden und Westen Deutschlands. Nach Norden zu ist das Wetter im Allgemeinen besser und in Folge der Besonnung noch wärmer, in Süddeutschland und de» Alpengebieten ist die Bedeckung dichter und sind namentlich die nächtlichen Niederschläge ergiebiger. Die Wasserstände werden erheblich steigen, soweit sie aus den südlicheren Gebieten gespeist werden «K. September. Donnerstag Fortdauer des frühmorgens nebeligen, nach Norden und Nordostcn zu aufgchcitcrten, mittags zerstreut wolkigen, nachmittags kurze Zeit besseren, dann gewitterhaft bedeckten, abends wie der besseren Wetters- Das nächtliche Minimum sinkt örtlich auf 6 bis 8" 0. Tagsüber ist die Temperatur noch mäßig, und in Folge des weniger bedeckten Himmels nach Norden zu höher. 7. Scvtembcr. Freitag. Frühmorgens kühl, dunstig, später aufgebessert aus Mittag zu zerstreute dunkle Ballen bis bedeckt, örtlich mit kurzen Schauern, nachmittags anfangs aufgebessert, spätnachmittags drohend im Süden mit Niederschläge», abends aufgcbesscrt jedoch kühl. Nach Süden zu mehr allgemein regnerisch. Veränderlich mit Niederschlägen in West- und Nordwestdeutschland. Im Osten und Norden trockener mit auffälligen Temperatursprüngcn. Telegramme des Chemuitzer Anzeigers. Würzbllrg, 3. September. Se. K. K. Hoheit der Kronprinz ist in der Nacht hier angekommen und Morgens zur Abhaltung von Kavallerieinspectionen in die Umgegend gefahren. Abends um 6 Uhr findet ein Galadiner statt, darauf um 8 Uhr ein Fackelzug. Kopenhagen, 3. September. Der Prinz von Wales wird am Donnerstag hier erwartet. London, 3. September. Dem „Reuter'schen Burean" wird aus Hongkong, vom 2. d. M. gemeldet: Die Franzosen besetzten Kouang- Jen widerstandslos. Admiral Courbet verfügte die Blokade der Küste von Tonkin und Saigon; neutrale Schiffe sollen behufs Durchsuchung der Ladung drei Tage zurückgehalten werden. General Bauet ver langte einen Nachschub von 500«> Mann. GlaSgotv, 2. September. Hier wurden 9 Irländer wegen ihrer Betheiligung an der am 20. Januar cr. erfolgten Sprengung eines Gasometers und anderer Dynamit-Exzesse verhaftet. Gewinne der S. Klaffe 104. König!, sächf. Landeslotterie. Gezogen in Leipzig, 4. Sept. (Telegramm des Chemnitzer Anzeigers.) Mark 5«,«v« Nr. »V811 Mk. 3«.««« Nr. 8« «4« Mk. 2V,««« Nr. 77 ««1 Mk. 15.««« Nr. 5V 47« Mk 5«v« 4«»5 15218 1««7« Mk. 8«v« Nr. 822« 82621 5252» 7« 854 8«7«2 »4787 Mk. 1««« «r. 8527 11521 15441 27272 28831 2»88« 825>5 37278 4«8»8 4578« «8228 74«28 84717 57681 7»244 8472» 81271 »1881 <W1«S »4 ««4 84171 778», Mk. 5«« Nr. 15« 31« 1417 8«»8 447» 8855 1«»«8 17V7« 4V212 42V84 485»« 48»«8 48«7« 52584 V8»V1 55 144 5»74« «i»«N3 7V121 «v717 «7»74 78»«1 8»»12 »«55» »«4VV 74274. persönlich sich einzufinden, betreffs ihres Wahlrechts durch Vor zeigung der Quittung über Bezahlung des zuletzt vorhergegangenen Einkommensteuertermins sich auszuweisen, die ihnen nach H 9 der Verordnung vom 16. Juli 1868 etwa erforderliche Legitimation bei zubringen, auch soweit nöthig, das Vorhandensein der oben hervor gehobenen Erfordernisse der Stimmberechtigung nachzuweisen und einen mit den Namen von 13 wählbaren Personen beschriebenen Stimmzettel abzugeben. Bemerkt wird, daß alle stimmberechtigten Personen auch wähl bar sind. Chemnitz, den 22. August 1883. Der Rath der Stadt Chemnitz. Vetters, Bürgermeister. Bekanntmachung, die Wahl der Wahlmänner für die Gewerbekammer der Stadt Chemnitz betreffend. Nach der Verordnung der Königlichen Krcishauptmannschaft zu Zwickau vom 13. August dieses Jahres haben die Urwahlen zur Er gänzungswahl bei der Gewcrbekammer in Chemnitz stattzufinden. Unter Hinsweis auf die Bestimmungen des Gesetzes vom 23. Juni 1868, die Abänderungen mehrerer Bestimmungen des Gewerbegesetzes vom 15. October 1861 betreffend, in Verbindung mit den Bestimmungen der Verordnung, die Handels- und Gewerbekammern betreffend, vom 16. Juli 186» und des Gesetzes vom 2. August 1878, einige durch die Reform der directen Steuern bedingte Abänderungen gesetzlicher Vorschriften, betreffend, Nr. III, sowie auf die HZ 174 und 21 des Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1878 werden deshalb alle in der Stadt Chemnitz wohnhaften Gewerbtreibenden, welche o. als Kaufleute und Fabrikanten mit höchstens 1900 Mark, aber mit über 600 Mark Einkommen, nach H 174 und tz 21 des Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1878 im Ortssteuerkataster eingeschätzt sind, d, ohne U den Kaufleuten und Fabrikanten zu gehören, mit über Eine politische Krisis in Ungarn Zwei direkt gegen die Autorität der ungarischen Regierung ge richteten Bewegungen, die fanatischen und zugleich räuberischen Tumulte der Antisemiten und ihrer Helfer gegen die Juden im Zalaer Comi- tate und die Auflehnung der Croaten in Zagorien, einer Gebirgs landschaft Kroatiens, gegen die magyarische Oberherrlichkeit, sind es, welche die ungarische Regierung in eine schwere Krisis getrieben haben. Zwar sind im Zalaer Comitate und den umliegenden Ort schaften die Unruhen durch das Aufgebot einer starken Militärmacht und durch Einführung des Standrechts zur Zeit unterdrückt, aber eine schwere Verantwortung lastet wegen jenes Aufruhrs, der rohe Plünder ungszwecke verfolgte, trotzdem noch auf der ungarischen Regierung, welche ihre Comitatsverwaltungen ganz entschieden noch nicht ge nügend mit uneigennützigen, ehrliebenden und energischen Beamten besetzt hat, denn sonst würde der Geist des Aufruhrs, der Plünderung und das Vorwalten roher Leidenschaften in vielen Kreisen der ungari schen Bevölkerung nicht so leicht schlimme Früchte tragen. Sieht es nun in dieser Hinsicht schon schlimm für die Leistungen der ungarischen Regierung aus, so sind die Vorgänge in Croatien für das Cabinet Tisza und das ungarische Staatswesen doch noch weit gefährlicher, denn hier treiben sie zum offenen Conflicte, wenn nicht eine geschickte und energische Hand einzulenken versteht. Im ganzen Gebiete von Zagorien haben die Croaten die ungarischen Wappen schilder heruntergeriffen, darauf erhielt der Banus von Croatien, Pejacsevics, auf Grund eines gemeinsamen in Wien gepflogenen Ministerrathes den Befehl, die heruntergerissenen magyarischen Wappen schilder im Gebiete von Zagorien wieder an Ort und Stelle zu dringen und gegen die Ruhestörer nöthigenfalls Waffengewalt anzu wenden. Der Banus Pejacsevics hat aber erklärt, daß er angesichts der unter den Croaten herrschenden Stimmung den Befehl nicht durch zuführen vermöge und hat darauf sein Amt niedergelegt. In Buda pest schnaubt man nun Wuth gegen die Croaten und will gegen sie drakonische Strenge angewandt wissen. Die Stimme der österreichischen Slaven, zu denen ja auch die Croaten gehören, gilt indessen in der Wiener Hofburg jetzt auch viel und man darf begierig darauf sein, wie sich ein neuer Ministerrath und speziell der Kaiser Franz Josef über diesen kritischen Fall entscheiden wird und welchen weiteren Ver lauf die Aufruhraffaire in Croatien nimmt. Ueber die staatsrechtliche Stellung Croatiens ist zu bemerken, daß dasselbe bei dem österreichisch ungarischen Ausgleiche zur ungarischen Reichshälfte geschlagen wurde, daß aber eine Art Autonomie und auch die kroatische Landessprache den Croaten und auch der gesammten Militärgrenze gewahrt wurde. Wie bekannt suchen aber die Magyaren alle anderen Völkerschaften ihrer Reichshälfte mit List und Gewalt zu magyarisiren und haben dies auch in Croatien zunächst damit versucht, daß sie die mit kroati scher Schrift beschriebenen österreichisch-ungarischen Wappenschilder ab- nehmen und solche mit magyarischer Schrift anbringen ließen, welche die über diese Anmaßung erbitterten Croaten einfach abrissen und nun ihrerseits eine Nationalpartei gegründet haben, welche die Lostrennung Croatiens von Ungarn bezweckt. Der magyarische Hochmuth und Größenwahn hat also die Krisis in Croatien hervorgerufen und wenn in Siebenbürgen, Slowenien und dem Banat ähnliche Krisen eintreten, so wird man noch begreifen lernen, welch vcrhängnißvoller Fehler der ungarische Ausgleich war, der den Millionen Magyaren den Wahn, eine Großmacht zu sein, beigebracht hat und sie im klebrigen ver hindert, den nothwendigsten Culturaufgaben gerecht zu werden. Ein Aufstand in Ungarn würde dem Ansehen der österreichisch-ungarischen Monarchie ungemein schaden und auch dem deutsch-österreichischen Bunde nachtheilig sein, weshalb zu hoffen ist, daß auch in der Unter redung, welche der österreichische Minister Graf Kalnoky mit dem 600 Mark Einkommen nach Z 174 und Z 21 deS Einkommen steuergesetzes im Ortssteuerkataster eingeschätzt sind, o. 25 Jahr alt sind, 4. nicht nach den gesetzlichen Bestimmungen vom Stimmrecht in der Gemeinde oder in Folge der Verübung eines Verbrechens von den staatsbürgerlichen Rechten ausgeschloffen sind, aufgefordert, zur Ausübung ihres Wahlrechts und bei Verlust desselben ür die diesmalige Wahl, Freitag den 14. September » «». Vormittags vo» 0—12 Uhr nnd Nachmittags von 3—6 Uhr i« Wahllocale, Rathhans, Poststraße Nr. »1, L. Stock links, Zimmer Nr. 43, persönlich sich einzufinden, betreffs ihres Wahlrechts durch Vor zeigung der Quittung über Bezahlung des zuletzt vorhergegangenen Einkommensteuertermins sich auszuweisen, die ihnen nach 8 9 der Ver ordnung vom 16. Juli 1868 etwa erforderliche Legitimation beizu bringen, auch, soweit nöthig, das Vorhandensein der oben hervorge hobenen Erfordernisse der Stimmberechtigung nachzuweisen und einen - < mit den Namen, von 7 wählbaren Personen beschriebenen 4 0, Stimmzettel abzugeben. -' Bemerkt wird, daß alle stimmberechtigten Personen auch wählbarsind. Chemnitz, den 22. August 1883. Der Rath der Stadt Chemnitz. > . > Vetters, Bürgermeister. ^ Der Färber Friedrich Wilhelm Ebert aus Kallen berg, bis vor Kurzem in Gablenz aufhältlich, gegen welchen in' einer hier anhängigen Strafsache die Hauptverhandlung stattfinden soll, wird hiermit veranlaßt, seinen derzeitigen Aufenthalt ehebaldigst hi« anzuzeigen. Man ersucht, Ebert im Betretungsfall hierhev zü . weisen und von seinem Aufenthalt Nachricht hierher zu geben. ' '!>: , Königliches Amtsgericht Chemnitz, am I.Septbr. 188L. Becker. Fürsten Bismarck in Salzbnrg hatte, die Zustände in Ungarn ex- wogen worden sind. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Der Reichskanzler Fürst Bismarck weilt mit seiner Gemahlin und dem Grafen Herbert Bismarck seit vorigem Sonnabend zur Nachcur in Gastein. Am Tage vorher conferirte der Reichskanzler noch wiederholt in Salzburg mit dem Grafen Kalnoky. dem österreichisch-ungarischen Minister deS Auswärtigen; am Freitag Abend soupirten Graf Kalnoky und der Statthalter Graf Thun beim Fürsten Bismarck. Das Sedan fest ist, soweit sich dies aus den bis jetzt vor liegenden Berichten ersehen läßt, auch diesmal überall in Deutschland unter lebhafter Betheiligung aller Beoölkerungsklaffen in würdiger Weise begangen worden. Oesterreich-Ungarn. Am österreichischen Kaiserhofe herrscht anläßlich eines freudigen Familien - Ereignisses frohe Be wegung. Am Sonntag früh ist Kronprinzeß Stefanie, wie wir be reits gestern durch Depesche mittheilten, von einer Tochter glücklich entbunden worden. — In der ungarisch-kroatischen Streitfrage ist noch keine weitere Entscheidung erfolgt. Vorläufig sind die Croaten nicht gesonnen, in der Wappenfrage nachzugeben, während anderseits das ungarische Ministerium entschlossen ist, die auf ven Wiener Mi nister-Conferenzen gefaßten Beschlüsse durchzusetzen oder seine Demission zu geben. Frankreich. Der Vertrag von Hue hat augenscheinlich die ohnehin nicht günstigen Beziehungen zwischen Frankreich und China noch verschlechtert. Nach einer Meldung des „Gaulois" ist der Ver trag von Frankreich der chinesischen Regierung officiell mitgetheilt worden und dieselbe aufgefordert, die mit den „Schwarzen Flaggen" verbündeten chinesischen Truppen zurückzuziehen. Der Mandarin Li-Fong-Pao, Botschafter Chinas in Deutschland, soll erklärt haben, daß dieses Verfahren Frankreichs von China als eine Kriegserklärung betrachtet werden würde. — In Paris ist aus Tamatave ein vom 26. August datirtes Telegramm eingetroffen, welches den Tod der Königin von Madagascar bestätigt. Die Nichte derselben hat als Königin Ranavalo III. die Herrschaft angetreten; der bisherige Premier minister bleibt auch ferner im Amte. England. In England befürchtet man einen neuen Ge waltstreich der Fenier. Eine große Anzahl amerikanischer Irländer ist in den letzten Tagen in London und Liverpool eingetroffen und bringt man diesen Umstand mit dem nächstens beginnenden Prozesse gegen O'Donnel, den Mörder des Kronzeugen Carey, in Verbindung. Es ist allerdings nicht unwahrscheinlich, daß die Fenier die voraus sichtliche Verurtheilung ihres Genossen dazu benutzen werden, irgend einen Gewaltakt auszuführen. Trotz der größten Anstrengungen ist eS aber der Polizei noch nicht gelungen, etwas Näheres über das allem Vermuthen nach geplante Complott zu erfahren und hat sie dämm gegen die verdächtigen Personen noch nicht einschreiten können. Dänemark. Die Annahme, daß dem Besuche des russischen KaisersinKopenhagen eine Zusammenkunft zwischen Alexander III. und Kaiser Wilhelm folgen würde, hat sich bis jetzt als unbegründet erwiesen. Es deutet Alles darauf hin, daß sich Kaiser Alexander und seine Gemahlin von Kopenhagen direct nach Peterhof zurückbegebe« werden und wünscht überhaupt der Czar in Kopenhagen so unbehelligt wie möglich zu bleiben. Egypten. Die egyptische Regierung hat soeben einen officiellcn Bericht über die Opfer an Menschenleben veröffentlicht, welche die Cholera in Egypten seit ihrem Ausbruche bis 31. August verursacht hat. H'erii'ch sind im G w en während dieser ZOt 27, 1Z, - - -- > >