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Nr. öS. — 4. Jlchrg«»,. DienSt«g, 18. Mitkj 188». t r Ail//«/ IMbole. ^ und Unparteiisches Tageblatt für Chemnitz und die Vororte: Attchemnih, Mendorf, Bernsdorf, Borna, Furth, Gablenz, Glösa, Helbersdorf, Hilbersdorf, Kappel, Neusta-t, Schönau. Ubonnements: Vierteljahr!. 1 Mk. 25 Pf. (Zutragen 40 Ps.), sowie monatlich 42 Pf. (Zutragen 15 Pf.) > Jnfertionspreis: die schmal- (Ispaltige) Korpuszeile »der de«« Raum 18 Pf. -(Lokal-Anzeigen «ehmen entgegen die Verlagsexpedition und die Ausgabestellen des Chemnitzer Anzeigers in Chemnitz und! 10 Pf.) — Unter Eingesandt pro Zeile 30 Pf. — Auf große Annoncen und Wiederholungen Rabatt. — objge» Vororten, sowie sämmtliche Postanstalten. (Postzeitung-.Preisverzeichuiß für 1884 Nr. 1059. j Annoncen-Annahme für die nächste Nummer bi, Mittag. — Ausgabe jeden Wochentag Nachmittag. Verlags-Expedition: aklexander Wiede, Buckdruckerei, Chemnitz, Theaterstraße 48 (ehemaliges Bezirksgericht, gegenüber dem Kasino). Bekanntmachung, die Herstellung ,md den Betrieb von Waarenauszügen und , . tungen in Fabriken und anderen Gewerbeanlagen, Niederlagen, ö! Gebäuden und Gasthäusern betreffend. Nachdem über die Herstellung und den Betrieb der vorstehend genannten Anlagen Seiten des Königlichen Ministeriums deS Innern mittels Verord nung vom 26. Januar dieses Jahres Bestimmung getroffen worden ist, nehmen wir hierdurch «eranlassung, auf nachstehende Vorschriften der vorgedachten Berordnung noch besonders hinzuweisen: z 1. »er in einer Fabrik oder anderen Gewerbeanlage, einer Nieder lage, einem öffentlichen Gebäude «der einem Gasthause einen Waarenaufzug Bereit» bestehende Anlagen dieser Art sind bis zum 1. Mai 188» bei der Obrigkeit anzumelden. 8 2. Fahrstühle für Güterbeförderung können von den die Fahrstuhl- einrichtung bedienende» Personen zur eigenen Beförderung mit benutzt werden, wenn sie den Borschristen dieser Berordnung entsprechen, dich darf der Fahr stuhl niemals von einer anderen, als der bedienenden Person benutzt werden. Derartige Fahrstuhleinrichtungen sind bei der in Z 1 angeordneten An zeige oder Anmeldung ausdrücklich als Fahrstuhleinrichtungen für Güterbe förderung in Begleitung einer Person zu bezeichnen. Z 3. Fahrstuhleinrichtungen zur Beförderung einer »der mehrerer Per sonen außer der bedienenden Person in Fabriken oder anderen Gewerbean lagen, Niederlagen, öffentlichen Gebäuden oder Gasthäusern bedürfen vor ihrer Errichtung der Genehmigung der Obrigkeit. Dem Genehmigungsgesuch ist die Konstruktionszeichnung der Fahrstuhleinrichtung mit Angabe der Personeu- zahl, für welche sie bestimmt ist, beizusügen. Bor Ertheilung der Genehmigung zur Inbetriebsetzung ist die Fahrstuhl einrichtung einer Fahr- und Belastungsprobe zu unterwerfen, wobei die Probe-Belastung so viel Mal 150ks betragen muß, als die Zahl der Per sonen. für welche der Fahrstuhl bestimmt ist. Bereits bestehende Anlagen dieser Art find bi» zum 1. Mai 188» bei der Obrigkeit anzumelden, welche nachträglich über die GenehmigungSerthei> lung Entschließung »u fassen hat. rc. rc. 8 11- Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen in 88 1 bis » dieser Verordnung werden mit Geldstrafe bis zu 156 Mark »der mit Haftstrase bis zu 6 Wochen geahndet, rc. rc. Demgemäß fordern wir alle Besitzer bereits bestehender Anlagen obae- dacht«. Art ans, die vorgeschriebene . Anmeldung bis zum 1- Mat d». IS. bei uns (RathhauS, links 2 Treppen, Zimmer Nr. 55) zu bewirken. Chemnitz, am 13. März 188». Der Rath der Stadt Chemnitz. Vetters. vr. Feig Bekanntmaqung. Die Erd- und Chaussirungsarbeiten für den Schleußenbau in der Wiesenstraße sollen durch Submission vergeben werden. Blankett« und Aussührungsbedingungcn können bei der Unterzeichneten Verwaltung gegen Erlegung der Schreibgebühren entnommen werden, wo selbst auch die Angebote bis zum -2L. dss. Mts., Mittags 12 Uhr, «inzu reichen sind. Ehemnitz, den 13. März 188». Di« Stadtbauverwaltung. Hechler, Stadtbaurath. T. Der Agent August Hermann Köhler aus Glauchau — früher hier und in Leipzig aufhältlich, jetzt unbekannten Aufenthaltes — wird hiermit zu seiner Vernehmung als Zeuge in Straffachen gegen den Weber und Agenten Friedrich Wilhelm Zander jr. aus Lichtenstein wegen Urkundenfälschung auf den 25. März 188» Nachmittags 3 Uhr vor die Strafkammer I des Königlichen Landgerichts hier, Justizgebäude, geladen. Er wird hierbei bedeutet, daß Zeugin, welche ohni genügende Entschul digung nicht erscheinen, nach 8 50 der Strasprozeßordnung in die durch das Ausbleiben verursachten Kpsten, sowie zu einer Geldstrafe bis zu 306 Mark, und für den Fall, daß dies« nicht beigetrieben werden kann, zur Strafe der Haft bis zu 6 Wochen zu verurtheilen sind, auch deren zwangsweise Vorführung zulässig ist. Im Betretungsfalle wolle man Köbler'u auf diese Vorladung aufmerksam und über den Aufenthaltsort hierher Mittheilung machen. Chemnitz, am 11. März 188». Königliche Staatsanwaltschaft. Böhme. N. Aufgebot. Herr Friedrich August Eh zu Chemnitz hat das Aufgebot der ihm an- zeiglich im Jahre 1878 abhanden gekommenen 3 Stück, mit Nummer »035, »036 und »037 bezeichnet«» uud aus den Inhaber lautenden Aktien der Aktiengesellschaft „Dampf- und Spinnereimaschinenfabrik zu Chemnitz" über je 100 Thaler — 300 Mark ä. ä. Chemnitz, den 19. Oktober 1872 bean tragt. Der Inhaber der Urkunden wird ausgesordert, spätestens i» den aus den 30. Sevtember 188», Vormittags 10 Uhr, vor d«m Unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine-Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulege», widrigenfalls die Kraftloserklärnng der Urkunden erfolgen wird. Chemnitz, den ,. März 183». Königliche- Amtsgericht. . . ...... Rohr. ... Psch. tags, den 27. März 188», von Vormittag» 9 Uhr an, im Nachlabgut- ver- auktionirt werden. , Beschreibung und Kaufbedingungen hängen im Gasthofe zu OberhermS» dorf aus. Königliches Amtsgericht Chemnitz, Abtheilung K.» den 25. Februar 188». I. A.: Graupner, Assessor. othekenbuchS für läche mit »0,83 HauSverkau f. Erbtheilungshalber soll das zum Nachlasse Carl Hermann Richter'» in Altchemnitz gehörige Hausgrundstück Nr. 19 de» Brandkatasters, Fol. 19 des Grund- und H> Altchemnitz, Parz. 113a und 113d des Flurbuchs, »98 Ar Steuer-Einheiten, ortsgerichtlich auf 3300 M. gcwürdert, den ». April 1881. Mittag» 12 Uhr, an Gerichtsstelle im Wege der freiwilligen Versteigerung verkauft werden. Beschreibung des Grundstücks und die Versteigerutp " e im Lohse'schen Gasthofe zu Altchemnitz beigefügt, können auch an Amtsstelle eingeseheu werden. Königliches Amtsgericht Chemnitz, Abtheilung L, den 10. März >88». Beyer. Gutsverkauf. Erbtheilungshalber soll das zum Nachlasse Carl Friedrich Stopp's in OberhermerSdorf gehörige Bauergut, Nr. 32 des Brand-Katasters. Fol. 12 des Grund- und Hypothekenbuchs daselbst, welches auf 33,000 Mark gewürdcrt worden ist, 20 Hektar 50 Ar »der 37 Acker 12 Quadrat-Ruthen hält, mit 613,9» Steuer-Einheiten belegt ist, Freitags, den 21. März 1884, Mittags 12 Uh», an Gerichtsstelle versteigert, das tobte und lebende Inventar Donners Erledigt hat sich die unter'ur 25. Februar 188» an den Fleischergesellen Carl Friedrich Richter aus Ncukirchen erlassene öffentliche Vorladung durch Gestellung des p. Richter. Chemnitz, am 15. März 188». Der Untersuchungsrichter beim Königl. Landgericht«. Inner, L.-G.-R. Erledigt hat sich die am 10. ds». MtS. erlassene Vorladung de» Damenschneiders Friedrich Richard Quinger von hier. Chemnitz, 13. März 188». Der Königl Amtsanwalt. I. A.: von Schnorr. Erledigt hat sich die am 8. Januar d. I. an die ledige Anna Emilie Lang aus Raschau erlassene Vorladung. Chemnitz, 13. März 188». Der Königl. Amtsanwalt. I. A: von Schnorr. . - - ' Im Handelsregister für den Stadtbezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts wurde heute auf Folium 2621 die Firma G. Döring in Chemnitz und als deren Inhaber der Kaufmann Herr Heinrich Georg Döring daselbst, Besitzer einer Eisengießerei, eingetragen. Chemnitz, am 15. März 188». Königliches Amtsgericht, Abtheilung B. Nohr. Tr. Tageschronik. 18. März. 1229. Kaiser Friedrich II. krönt sich In Jerusalem als König. 1805. Napoleon 1. in Mailand als König von Italien gekrönt. 1812. Hebbel geb. 1818. Straßenkampf in Berlin. 1871. Gervinus gest. Telegramme des Chemnitzer Anzeigers. Vom 16. März. Berlin. Der Parteitag des Fortschritts ist von etwa 500 Dele- girten besucht. Hänel und Richter entwickeln unter großem Beifall die Gründe der Vereinigung. Lenzmann verliest in seinem und Wendt's Namen die Erklärung, daß sie der Vereinigung nicht bei- treten, weil sie nicht den althistorischen Boden der Fortschrittspartei 'aufgeben wollen, besonders aber, weil sie mit der ablehnenden Stel- luugnahme des neuen Programms gegen die Sozialpolitik der Re gierung nicht einverstanden find. Wigard (Dresden) tritt für die Vereinigung ein, Büchner <Darmstadt) macht einzelne Bedenken geltend. Nachdem in das Programm das gleiche Wahlrecht ausgenommen ist, Wird die Vereinigung einstimmig angenommen und den Abgg. Hänel und Richter ein Dank votirt. Berlin. Der König von Italien trifft frühestens zur Früh jahrsparade der Berliner Garnison, spätestens zum Königsmanöver des 7. und 8. Armeecorps ein. London. Ein Telegamm aus Kairo meldet, daß man wegen des Generals Gordon besorgt ist, weil der aus Khartum in Berber fällige Dampfer ausgeblieben ist. Der sofortige Rückzug der Armee des Generals Graham wird als ein Fehler angesehen, weil derselbe die Rebellen im Zentral-Sudan veranlassen dürfte, die Beunruhigungen der Straße nach Berber fortzusetzen. Von Berber ist ein Schiff in der Richtung nach Khartum zur Rekognoszirung abgesendet worden. Ko nsta n tino pel. Laut Instruktionen der Pforte soll Musurus Pascha das englische Kabinet bewegen, bezüglich Egyptens Negoziationen mit der Pforte sofort zu beginnen, wofür in Aussicht gestellt wird, der Sultan werde das bisherige Vorgehen Englands billigen. PhotiadeS Pascha Weigert sich, nach Kreta abzureisen, ehe er weiter- gehende Vollmachten zur Stillung der Klagen der dortigen christlichen Bevölkerung erhalten habe. Kairo, 17. März, Mittags. Eine Meldung aus Suakin be sagt, daß Hewett eine Proklamation erlaffen habe, in welcher für die Einbringung OSman Digmas — lebendig oder todt — eine Beloh nung von fünftausend Dollars ausgesetzt wird. Apolitische Rundschau. Deutsches Reich. Der Reichstag verwies am Sonnabend das Unfallversicherungsgesetz an eine Kommission von 28 Mitgliedern. Die Sitzung wurde wiederum durch die Anwesenheit des Reichskanzlers ausgezeichnet, welcher denn auch in längerer Rede das Wort zur Bertheidigung der Vorlage nahm und, anknüpfend an die Ausführungen der einzelnen Redner in den vorhergegangenen Sitzungen, den prin zipiellen Standpunkt der Regierung bezüglich der Vorlage darlegte. Von den folgenden Rednern, den Abgg. Sonnemann, vr. Bamberger und vr. Max Hirsch, wurde nichts wesentlich Neues zu der vor liegenden Materie vorgebracht. — Die Sitzung des preußischen Abgeordnetenhauses am Freitag gestaltete sich infolge der Interpellation des Abgeordneten Zelle über die Vorgänge in Neustettin zu einer äußerst stürmischen. Nachdem Minister v. Puttkamer eine durchaus sachliche Darstellung über die Tumulte gegeben, gestaltete sich die Debatte namentlich durch das Eingreifen des Abgeordneten Stöcker zu einer großen Diskussion über die ganze Judenfrage, in welcher die philo- und antisemitischen An schauungen stark aufeinander platzten. Die Diskussion über die Interpellation nahm fast die ganze Sitzung in Anspruch, die übrigen Gegenstände der Tagesordnung waren nur von untergeordneter Be deutung Nächste Sitzung Mittwoch. — Die bayerische Abgeordnetenkammer hat am Freitag mit großer Majorität die von der Regierung beantragte Ausbesserung der Beamtengehälter abgelehnt. — Der Abgeordnete Windthorst hat von Neuem den Antrag auf Aufhebung des „Expatriirungsgesetzes" oder, wie der offizielle Titel lautet, des Gesetzes zur Verhinderung der unbefugten Ausübung von Kirchenämtern vom 4 Mai 1874, eingebracht. Ein ähnlicher Antrag war schon in der ersten Session der laufenden Legislaturperiode ge stellt und angenommen worden. Der Bundesrath aber lehnte die Aufhebung des Gesetzes ab. In der vorigen Session war ein neuer Antrag eingebracht worden; derselbe kam aber wegen des Schluffes der Session nicht zur Berathung. Wenn Herr Windthorst jetzt diesen Antrag wiederholt, so scheint dies mit dem demnächstigen Verhalten des Zentrums der Verlängerung des Sozialistengesetzes gegenüber zu sammenzuhängen. — In den Kreisen der Lehrer höherer Schulen hat sich in letzterer Zeit die Ueberzeugung verbreitet, daß Brasilien für deutsche Lehrer mit Universitätsbildung das gelobte Land sei. Ein Lehrer aus Anhalt wandte sich demzufolge in einem Schreiben unter Beifügung seiner sämmtlichen Zeugnisse an den Vorstand des gesammten deutschen Schulwesens in Rio de Janeiro. Aber die Anwort, die er erhielt, ist nicht danach angethan, deutsche Lehrer nach jenem überseeischen Schulparadics lüstern zu machen; als Warnung möge sie daher hier veröffentlicht werden. Das Schreiben lautet: Rio de Janeiro, 11. Februar 188». Geehrter Herr! Auf Ihr geehrtes Schreiben vom 27. Dezember v. I. müssen wir Ihnen bedauerlicher Weise mittheilen, daß an unserer hiesigen Deutschen Schule keine Vakanz vorhanden ist, auch in nächster Zeit »oraus- sichtlich keine eintritt. Auf Ihre weitere Bitte, betreffs anderweitiger Stel lung hier, geben wir Ihnen den wirklich wohlgemeinten Rath, von einer Auswanderung nach Brasilien wenigstens zur Zeit abzusehen, da hier weder die staatlichen, »och die sanitären, noch die sozialen Verhältnisse verlockend sind und für einen Einwanderer, welcher der portugiesischen Sprache nicht vollkommen mächtig, die erste Anstellung eine sehr schwere ist. Jeder, der das jetzige Brasilien aus eigener Anschauung kennt, wird Ihnen die Wahrheit dieser Mittheilung bestätigen. Anbei empfangen Sie Ihre betr. Anlagen wieder zurück; wir bitten Sie, unS per Karte den Rückempfang anzuzeigen. Hochachtungsvoll Otto Eticher, Carl Rehay, Oberlehrer an der „Deutschen Schule" zu «io de Janeiro. Oesterreich-Ungarn. In dem Prozesse Schenk wurden die Angeklagten Hugo Schenk, Schloffarek und Karl Schenk der ihnen zur Last gelegten Verbrechen für schuldig erklärt und zum Tode durch den Strang verurtheilt. — Die Leiter der sozialistisch-anarchistischen Bewegung in Oesterreich scheinen — jedenfalls infolge der Ausnahmeverfügungen der österreichischen Regierung—ihr Hauptquartier nach der ungarische« Hauptstadt verlegt zu haben. Wie die Pester Blätter melden, hat die Polizei in Pest von einer durch die Anarchisten beabsichtigten Aktion Kenntniß erhalten und infolge dessen 36 Personen, darunter mehrere Frauen, verhaftet. Gleichzeitig sollen viele Briefe, Schrift stücke und Zeitschriften anarchistischen Inhalts mit Beschlag belegt worden sein. Frankreich. Eine Depesche Millot's meldet, daß die Ver luste der Franzosen bei der Einnahme von Bacninh 6 Todte und 25 Verwundete betrugen; hundert Kanonen, eine große Anzahl Ge wehre und viele Munition wurden in der Festung erbeutet. — Die französische Politik in Ostasien hat endlich den längst erwarteten Triumph gefeiert, indem am Mittwoch Bacninh den Franzosen in die Hände gefallen ist. Aus den über dieses Ereigniß vorliegenden Depeschen des Generals Millot ergiebt sich, daß die ge nannte Festung von den Franzosen ohne großen Kampf und haupt sächlich mfolge eines geschickten UmgehungSmanöbers besetzt wurde, welches die chinesischen Truppen zum schleunigsten Rückzuge zwang. Mit der Einnahme von Bacninh sind indessen die Operationen der Franzosen im Norden von Tonkin noch keineswegs abgeschlossen, eS heißt vielmehr, daß die französischen Truppen nunmehr ans Thaing- hüten und Sang-Son marschieren würden, da die Okkupation dieser Plätze zur Schaffung einer geeigneten Grenze nothwendig sei. England. England hat im Ostsudan einen neuen Waffen erfolg zu verzeichnen. An dem gleichen Tage, an Welchem das Ex peditionskorps des Generals Millot in Bacninh einrückte, sind vom General Graham die Schaaren Osman Digma's in einem äußerst erbitterten Kampf bei Tamaninh völlig geschlagen und zersprengt worden. Das Gefecht war viel blutiger als das bei kl Teb, die Araber wollten weder fliehen noch sich ergeben und wurden daher fast sämmtlich niedergemacht; nicht weniger als 4300 Todte und noch mehr Verwundete sollen sie auf dem Platze zurückgelaffen haben. Die Engländer haben ihren neuen Sieg theuer genug erkauft, denn Graham beziffert die eigenen Verluste auf 100 Todte und 150 Ver wundete. ÖSman Digma ist mit wenigen Getreuen in die Berge westlich von Suakin geflohen, während das GroS des englische» Expeditionskorps nach Suakin zurückkehrte und kann man demnach den Krieg im Ostsudan als beendigt ansehen. Spanien. Die allgemeine politische Lage in Spanien wird von den Madrider Regierungsblättern fortdauernd als eine günstige be zeichnet. Zu der Konsolidirung der inneren spanischen Verhältnisse i dürfte die anscheinend im Werke befindliche Annäherung der republi- ! kanifchen Partei an die monarchisch-liberale Partei wesentlich mit bei tragen, wenigstens heißt es, daß da- Haupt der ersteren, Emili» Castelar, in diesem Sinne eifrig thätig sei, allerdings stoße er hierbei noch auf vielfachen Widerspruch. Im Finanzministerium ist man mit Vorarbeiten zur Beseitigung des Defizits beschäftigt, welches unter Sagasta entstanden war. Nordamerika. Aus Nordamerika wird von einem große» Kohlengrubenunglück berichtet. Zirka 150 Personen sind in der Kohlengrube bei PocasontaS (Virginien) infolge einer Explosion um» Leben gekommen. Egypten. Neuere Depeschen deS Generals Graham über de« letzten Zusammenstoß ^it den Aufständischen beziffern den Verlust der Engländer auf 91 Todte und 111 Verwundete; 19 Mann werden vermißt. Ein englisches Carrö wurde von den Arabern durchbrochen.