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Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 03.02.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512382794-188402034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512382794-18840203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512382794-18840203
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-02
- Tag 1884-02-03
-
Monat
1884-02
-
Jahr
1884
- Titel
- Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 03.02.1884
- Autor
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Chemnitzer Anzeiger und Stadlbote. Nr. s». Sonntag, 3. Februar. Seite 7 worden sei. ES mußte eine Leiter requirirt werden, um den an scheinend Bedauernswürdigen heraufzubringen. Natürlicherweise ent stand hierbei ein großer Menscheuauflauf. Die hinzugekommenen Schutzleute schenkten der Angabe de- in so eigenthümlicher Lage Auf gefundenen keinen Glauben, und hierauf gab derselbe an, daß er selbst von der Brücke hinabgefallen sei. Nachdem er jedoch eine Nacht hinter Schloß und Riegel zugebracht hatte, wollte er überhaupt nicht wissen, wie er über die Brücke hlnabgekommeu sei. UebrigenS hat er sich hierbei einen Fuß stark verrenkt. Am nächsten Vormittag wurde der Ehefrau desselben das Vergnügen, ihn bei der Polizei in Empfang zu nehmen und nach Hause zu bringen. — Seit einigen Tagen hat sich in Leipzig eine Aktiengesell schaft unter dem Namen „Südamerikanische KolonisationSgesellschaft zu Leipzig" konstituirt. Die allgemeinen Ziele dieser Gesellschaft ergeben sich aus dem Namen; auf die besonderen Ziele schon jetzt näher einzugehen, erscheint im Interesse der Sache selbst nicht ange zeigt. Hoffentlich sind wir in nicht zu ferner Zeit in der Lage, von den ersten gelungenen Unternehmungen der Gesellschaft Mittheilung machen zu können. Der Export nach den Bereinigten Staaten all dem Distrikt der Konsular-Agentur Glauchau im Monat Januar 1884 belief sich auf M. 1.382.135.76. An Kleiderstoffen allein wurde exportirt für M. 1,018,227,76. »ermifchtes. — Ein rumänischer Heilkünstler, dem .... geholfen werden soll. In deutschen Zeitungen begegnet man seit einiger Zeit folgendem Inserat: „Wassersucht (ii/stropisie) geheilt —Schreiben Const. Braesco- Bacau Rumänien." Ein Kranker nun, der sich an die bezeichnete Adresse gewandt hatte, erhielt aus Bacau folgenden, der „Deutsch. Medicin. Zeitschrift" im Original vorliegenden Brief, den dieses Blatt im Interesse der Sache in wörtlicher Uebersetzung aus dem Französischen ohne Glossen der Oeffentlichkeit übergiebt: „Mein Herr! In Beantwortung Ihrer Postkarte habe ich die Ehre, Ihnen die Bedingungen mitzutheilen, unter denen ich Ihre Heilung unter nehmen kann. — Sie wissen ohne Zweifel, daß die Wassersucht eine Krankheit ist, welche die Aerzte nicht zu heilen im Stande sind, deren verhängnißvollen AuSgang sie aber zuweilen in ziemlich schmerzvoller Weise hinauszuschieben wissen. Ich habe ein wirksames Heilmittel gegen diese Krankheit entdeckt und, nachdem ich es mehrmals mit Erfolg versucht habe, glaube ich, davon das Publikum benachrichtigen zu müssen, aber wie jede Erfindung will ich es ausbeuten, und daher sind hier meine Bedingungen: 1) Sie zahlen mir als Gratifikation eine Summe, welche noch festzustellen ist, aber die Ihrem Vermögen proportional sein wird. Also: wenn Sie eine Million Vermögen haben, werden Sie ohne Zweifel nicht zögern, davon 200,OM zu opfern, um die Gesundheit wieder zu erlangen und den Rest Ihres Ver mögens zu genießen. Ick habe dies Beispiel aufgestellt, um Ihnen einen Maßstab anzugebrn. Die Summe muß vorher bezahlt oder bei einer dritten Person deponirt werden, welche notorisch als ehren haft bekannt ist. Uebrigcns werde ich Gelegenheit nehmen, mich ge nau über den Stand Ihres Vermögens zu insormiren 2) Da es sich um eine Erfindung handelt und ich darauf halte, daß sie nicht ausgeplaudert werde («ibrnitös) so unternehme ich die Heilung nur persönlich, d. h. ich muß mich selbst an den Wohnort des Kranken begeben. Zu diesem Zweck werden Sie die Verbindlichkeit haben, mir 1200 Mark zu schicken, als Kosten für die Hin- und Rückreise und den Aufenthalt in Berlin während 15—20 Tagen, denn die Kur soll 2—3 Wochen dauern In dieser Summe ist die Bereitung der Arzneimittel mit einbegriffen. Wenn Ihnen diese Bedingungen angenehm sind, so haben Sie die Güte, mir die 1200 Mark zu schicken und mir gleichzeitig mitzutheilen: 1) das Alter des Kranken, 2) das Geschlecht, 3) wie lange schon die Krankheit dauert, 4) ob eine Komplikation mit einer anderen Krankheit vorhanden ist und welches diese Krankheit ist Es ist selbstverständlich, mein Herr, daß falls, was eigentlich unmöglich, meine Behandlung ohne Erfolg bleiben sollte, ich kein Honorar beziehen werde, mit Ausnahme der 12M Mark, die ich Ihnen in keinem Falle gehalten sein werde, zu erstatten. Ich hoffe, mein Herr, daß Ihnen diese Bedingungen nicht exorbitant erscheinen werden, und daß das Opfer eines winzigen Theils seines Vermögens einen Kranken nicht zurückschrecken kann, welcher von einem so schmerzhaften und so unbarmherzigen Uebcl befallen ist. Ge nehmigen Sie, mein Herr, die Versicherung meiner vorzüglichen Hoch achtung. Der Ihrige, C. Braesco. 0. 8. Antworten Sie gefälligst in französischer Spracke, oder, wenn Sie dazu nicht im Stande, schreiben Sie auch deutsch, aber sehr leserlich, denn ich verstehe dies sehr wenig, und wenn möglich in frankirtem Brief und nicht durch Postkarte. C. B." — Ueber eine amüsante Vorzimmerscene wird in Agramer Blättern berichtet: Ein elegant gekleideter Herr erschien im Bureau einer höheren Behörde und wollte mit dem Vorstände derselben sprechen. Im Vorzimmer waren einige Amtsdiener versammelt, welch« sich mit banalen Gesprächen und tüchtigem Dampfen aus Tabakspfeifen die Zeit vertrieben Der fremde Herr theilte einem der Amtsdiener sein Begehr mit und erhielt die kurzangebundene Antwort: „Warten's nur, beim Chef ist ein anderer Herr!" Die Amtsdienergilde setzte ungezwungen ihre Unterhaltung fort. Dem fremden Herrn wurde endlich das Warten zu lange und die Atmosphäre z« schwül; er wendete sich daher lächelnd an den AmtSdiener mit den Worten: „Ich bitte, sagen Sie dem Herrn Vorstand, der Banns wartet hier, der mit ihm zu sprechen wünscht!" . . Tableau! Ludwig Langhofer. (Fortsetzung.) Mt Illustrationen. — Blätter und Blüthen: Auf einer alten Handelsstraße in den Alpen. Mit Illustration. - „Sei wieder gut." Mit Illustration. — Nochmals die Sitze in den Eisen bahnwagen. - Allerlei Kurzweil: Krevzräthsel- Auslösungen. Kunst und Wissenschaft. f Am Todestage.Richard Wagner'S, am 18. Februar also, wird Direktor Angela Neumann im Bremer Stodttheater eine Gedächtniß- seier veranstalten, bei welcher di« bedeutendsten Kompositionen Wagner'S zur Ausführung kommen sollen. f Bon den vielen Anekdoten, die über den verstorbenen Militärmustker Gottfried Piefke in dessen Vaterstadt Frankfurt a. O. kolportirt werden, theilt die „F. O. Ztg." die folgende mit: Die größte Anerkennung zollt« Richard Wagner dem Verstorbenen, indem er ihm nicht nur Original-Kompositio- nen im Manuskript für seine Arrangements anvertraute, sondern ihn sogar mit einer direkten Einladung zu den Bayrsuther Bühnenfestspielen aus- zeichncte. Pieske war „Wagnerianer" vom reinsten Wasser- Als er vor etwa zehn Jahren bei Gelegenheit eines Konzertes in Frankfurt die Ouver türe zu den „Meistersingern" dirigirt halte und im lebhaften Gespräch mit vielen Bekannten vor dem Orchester stand, trat ein Herr in den Kreis und reichte ihm mit den Worten die Hand: „Allen Respekt; lieber Direktor, vor Ihrem Arran gement und der eminenten Leistung Ihrer Kapelle; aber eine Polka von Faust ist mir lieber, als dies verrückte Zeug!" Pieske schien bet dieser Anrede um einige Zoll größer zu werden, stemmte die Hand aus den Griff seine- De gens und antwortete Folgende-: „Ich will Hhnen was sagen! Wenn man kleinen Kindern einen werthvollen Kupferstich und einen Neuruppiner Bilder bogen hinhält, so greisen sie nach den bunten Fetzen. Aehnlich ist- mit ,- greifen sie nach Leuten, die zu Hause eine Polka klimpern und nachher über ein Wagner'scheS Meisterwerk urtheilen wollen". Literarisches. Nr- 5 der „Gartenlaube" briugt folgenden Inhalt: Lin arme- Mädchen- Bon W. Heimburg. (Fortsetzung.) — Der Schutz «vor der Un- kenntnttz der Gesetze. Tine strafrechtliche Studie von Fr- Helbig. - Im Herzen LalabrienS- Landschaftliche Studie von -Waldemar -Kaden. Mit Illustration. — Doctor Barnardo. Bon AgneS-W. Rüge. — Dschapei. Bvu I Kaufmännischer Verein. IV. Vor einer sehr zahlreichen Versammlung von Damen und Herren hielt am vergangenen Donnerstag Herr De. A. Ohorn von hier im Elysium einen höchst interessanten und fesselnden Bortrag über das eigenartige Thema: „Absonderliche Poeten." In geistvoller Einleitung erörterte Redner, wie Genialität und Narrheit im Grunde Schwestern sind, deren gemeinsame Mutter die Phantasie ist, während die Genialität den Verstand, die Narrheit aber den Dünkel zum Vater hat- Zu allen Zeiten, wenn die Genialität ihre höchsten Blüthen ge trieben, ist auch die Narrheit hinterhergehinkt und hat sich dünkelhaft breit gemacht: denn wo viel Licht ist, da ist auch viel Schatten. Solches läßt sich denn auch deutlich und an mancherlei Beispielen Nachweisen in den zwei Zeiträumen, in denen unsere nationale Literatur auf einem glänzenden Höhe punkt angelangt war und in unsterblichen poetischen Geisteswerken ihren herrlichen Ausdruck fand. In beiden Epochen hat es nicht an jenen absonderlichen Poeten gefehlt, die sich mit anmaßendem und lächerlichem Dünkel neben die berufenen Heroen stellten und schließlich moralisch o> geistig Schiffbruch litten. Nach der Ausführung diqser einleitenden Gedanken griff der Bortragende zuerst in's Mittelalter hinein, charakterisirte kurz und treffend die Blüthezeit des Minne- und Heldengesangs und folgerte dann, wie hinter der Genialität dieser großen Zeit auch die Narrheit herhinkte, und zwar in Gestalt von jenen bettelhaften und dünkelhaften fahrenden Sängern, die sich zuweilen sogar zu fürstlichen Schalksnarren herabwürdigten. Aus der großen Zahl dieser Erscheinungen griff er als eine der hervorragendsten den Ritter Ulrich von Liechtenstein heraus (geb- um 1200, gest. 1276), dessen abenteuerlich tolles Leben er in den köstlichsten Zügen schilderte und ihn dar nach als den Don Quixote des Mittelalters, als den zwar hochbegabten aber trotzdem verschrobenen Repräsentanten der sittlichen und geistigen Ge- sunkenheit des RitterstandeS hinstelltc. Auch den Tannhäuser erklärte Redner für einen solch absonderlichen Poeten und wies dies deutlich anseinen Fahrten und Abenteuern nach, wobei er zugleich aus die bedeutungsvollen Unterschiede zwischen der alten Tannhäusersage und der von R. Wagner will kürlich bearbeiteten Dichtung zu sprechen kam. Wie im ritterlichen Mittelalter, — so führte Herr Or. Ohorn weiter aus — so finden wir in der ganzen weitern Entwickelungsgeschichte unserer Literatur neben den genialen Geisteshcroen immer auch deren mehr oder weniger zu Zerrbildern herabgesunkene Nachtreter; so steht dicht neben dem großen Satiriker Joh. Fischart der streitlustige, närrische Thomas Murner, neben den Dichtern des >7. Jahrhunderts Flemming, Gryphius und Dach eine Reihe von absonderlichen poetischen Zerrgestalten und später neben den« großen Klopstock der lächerlich übermüthige Freiherr von Schönaich. Zu der zweiten klassischen Blütheperiode der deutschen Literatur über gehend, erwähnte der Vortragende, daß wie im Mittelalter die Wartburg, so am End, des vorigen und beim Beginn unseres Jahrhunderts wieder ein« Stätte in Thüringen, nämlich Weimar, sich zum gefeierten Musenhof ge staltet, von dem ein herrliches Licht ausging in die deutschen Lande. Er charakterisirte in außerordentlich knappen und klaren Lapidarzügen die soge nannte Genieperiode der Sturm- und Drangzeit und zeigte, wie in den stürmisch aufgeregten Wogen d-eser Zeit nur die kräftigen Schwimmer sich durchzuringen vermochten» wie aber der einseitige, ungezügelte Drang nach Originalität neben einem Klopstock, Wieland und Goethe auch Wildlinge wie Klinger, Leopold Wagner, Friedrich Müller u.s. w. hervorgebracht habe, die als „absonderliche Poeten" die Kehrseite zu der herrlichen Lichtseite unserer klassischen Literatur darzustellen berufen waren. Unter diesen Wild lingen griff Herr vr. Ohorn Einen heraus, dessen Stirn zwar den Weihe kuß der Musen empfangen hatte, der aber trotzdem der Nacht des Wahnsinns verfiel: Neinhold Lenz >750—1792, den genialen Stürmer und Dränger, der sich ein zweiter Goethe zu sein dünkte und doch nur ein Zerrbild von ihm war. Die Schilderung des Lebens dieses Originals von seinen tollen jugend lichen Kraftäußerungen an bis zu dem erschütternden tragischen Schuß bildete eine der intereiiantesten, an drastisch komischen, wie an tief ergreifenden Zü gen reichen Partien des Vortrags. Auch die dichterischen Produktionen von Lenz fanden dabei eine gerechte Würdigung. Aber immer neue Bilder, farbenreich und anziehend, entrollte der Vor tragende vor seinem andachtsvoll gespannten Auditorium. Nach der klassi schen Periode kam er auf die der Romantik zu sprechen, deren Licht- und Nachtseiten er kurz beleuchtete, um dann die aus ihr hervortauchenden „ab sonderlichen Poeten", einen Heinrich von Kleist, einen Clemens Brentano, einen Amadeus Hosfmann nach ihrer charakteristischen Be deutung zu betrachten und um schließlich den absonderlichsten von allen Ro mantikern, den Königsberger Zacharias Werner (1768—1828), ausführ lich zu behandeln. Die wunderliche, an unglaublichen, oft widerlichen, oft lächerlichen, oft aber auch erschütternden Einzelheiten und Gegensätzen reiche Tragi-Komödie seines Lebens und die Würdigung der genialen, aber ebenso widerspruchsvollen, phantastischen, mystisch verworrenen Werke des hochbe gabten Dichters bildete den letzte» Theil des gediegenen Vortrags, an dessen Schluß der Redner erwähnte, wie die von ihm heraufbeschworenen Poeten naturen zwar nicht Helle Leuchten der Literatur, sondern gleichsam nur qualmende Fackeln gewesen seien, deren zum Himmel sprühende lichte Funken aber dennoch der Ausfluß des echten, gottgeweihten Genius gewesen sei und die deshalb verdienen, im Gedächtniß der Nachwelt weiter zu leben. Dem klaren, schön gegliederten, gehaltvollen und spannenden Vortrag folgte stürmi scher Beifall. Briefkasten. L. X., Chemnitz. Sie scheinen sich in der That für türkische Jnstitu tionen stark zu interessiren, oder sollte nur alleiniger Wissensdrang Sie bewogen haben, die Frage noch Namen und Reihenfolge der 12 Monate des türkischen Jahres und nach den türkischen Festtagen an uns zu richten? Nun, sei dem, wie ihm wolle; wir kommen Ihrem Wunsche nach und bringen Ihnen hiermit das Gewünschte. Die 12 Monate des türkischen JahreS find der Reihe nach folgende: Mudarram. Safor, I. Rabia, II. Rabia, I. Jomada, II. Jomada, Rajab, Schaban, Ramadan (Fastenmonat), Schwall, Dulkada, Dulheggia, und die bedeutendsten Festtage sind: Neuiahr (1. Muharram), Geburt Mohammeds (12. Rabia I), Eroberung KonstantinopclS (20. Jomada l), Siegestag (15. Rajab), Erbebung Mohammeds (27. Rajab), Barah-Nacht (15. Schaban), Großer Beiram (1., 2. und 3. Schwall), Kleiner Äeiram (10. Dulheggia'. X. in P. Es fehlt uns hier an Raum, Ihre Anfragen eingehend zu beantworten. Ausführliche Auskunft über die gewünschten Gegenstände finden Sie übrigens in jedem KonversationS-Lexikon. Ein Abonnent in Zwickau. Senden S e uns Ihre genaue Adresse ein, so werden wir Ihnen die gewünschte Nuuimcr aiSbald zukommen lassen. 6. 1. in N. Ihnen mangelt gesunder Schlaf. Eßlust, Lebenslust! Sie Unglücklicherl Da wissen wir keinen besseren Rath, als den. welchen Göthe im Faust giebt. Derselbe lautet: Begieb Dich gleich hinaus aufs Feld, Fang an zu hacken und zu graben, Erhalte Dich und Deinen Sinn In einem ganz beschränkten Kreise, Ernähre Dich mit ungemischter Speise u. s. w. IV. X. in F. „Rivo u'est de»» g»g >0 ,rai; >8 vrn! smii s»t aimablo" (Einzig nur da« Wahre ist schön; das Wahre allein ist liebenswürdig), sagt Bvilea« in seiner „Kunst zu Dichten", 1l. 8. Abonnent in Chemnitz. Wenden Sie sich an eine der hiesigen Eisenhandlungen. 8. X. in D. Ausführliches finden Sie in dem Merkchen „Der Mai-Auf- stand in Dresden" von A. v. Montbs, Oberlieutenant im König!. Sächs. Generalstabe (jetziger General-Lieutenant). <1. vV. in K. Di« Wetterregeln der Bauern, oder die sog. Bauerregeln sind durchaus nicht gänzlich zu verwerfen. Man muß sie mit Verstand prüfen und in ihrem wahr«, ursprünglichen Sinne aufzufaffen suchen, dann wird ma« finden, daß viele desselben auf langjährig« Erfahrung gebaut sind und einen gewissen Zusammenhang «it der Witterung erkennen lassen. Man darf sicher dieselben nicht im Allgemeinen als abergläubisch oder unsinnig ver dammen. dl. X, in H. „Lrrars ost duwauum" d. h. „Irren ist menschlich". 8. v. in F. Kannst Du nicht Allen gefallen durch Deine That und Dein Kunstwerk, Mach' es Wenigen recht; Bielen gefallen, ist schlimm. 6. 8 -in S. Recht so l ^ut Oavsar, aut nikil I O. X. m Z. Nach MoteschottS Ausspruch schärft The« das Urtheil; Kaffee -wirkt dagegen auf di« -Erregung der Phantasie. V. Ä. in E. Sie haben in Ihrer Novelle das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden wollen Es ist da- recht löblich, aber die Haltung deS Ganzen ist dadurch sehr gezwungen, steif und langwellig geworden. V. 8. in K. Wir rathen Ihnen zu -einem Vergleiche. ES ist unter be wandt«« Umständen kaum «lug, die Sach« auf die Spitze z« treiben X. I-. in «. Die „FritjofS-Sage", nicht „Friedhofs-Sage, ist von GsaiaS Tegner. Oefteren in« Deu ' kann, sich dicftüe 0. K. in Ch e mniitz- Witz ist wie ein Aal, er windet sich heraus. 8t. in Chemnitz. Di« Seidenraupen sind seit dem 6. Jahrhundert «NS Ehina natz dem südlichen Europa eingeführt worden. St: X. X. in «. Rückert Dein wahrer Freund ist nicht, wer dir den Spiegel hält Der Schmeichelei, worin dein Bild dir selbst gefällt. Dein wahrer Freund ist, wer dich sehn läßt deine Flecken, Und sie dir tilgen Hilst, eh' Feinde sie entdecken. Beherzigen Sie die«, ^ „ 1. L. Nr. 5. Gurgeln Sie sich früh und Abends mit lauem Wasser, dem Sie eine Messerspitze pulveristrten Alaun beigefügt haben und nehmen Sie jeden Abend vor dem Schlafengehen ungefähr ein Weinglas frische» Wasser mit einigen Tropfen ArnikasptrituS zu sich. Außerdem ist «S notb- wendig, daß Sic Ihren Hals durch tägliche kalte Waschungen gegen dl« Witterung abhärten, und starkes Rauchen, vieles Biertrinker, und zu heiße Speisen vermeiden. Ein Fortbildungsschüler. Sie meinen wirklich, daß wir mit den Worten unseres Artikels, welchen wir anläßlich des jüngst verübten Morde» veröffentlichten, „die Fortbildungsschule müßte einzig an» dem Grunds ver- Nicht doch! Sie scheinen von falschen Voraussetzungen auSzugehen; denn auch wir erkennen sehr wohl an. daß eS unter den FortbildungSschülern ge- " 'sch - -- sittete und anständige Menschen genug giebt. Bedenken Sie, daß wir über haupt immer nur bedingungsweise gesprochen und allgemein nur die äußersten Konsequenzen gezogen haben, ohne dabei irgendwie Jemandem zu nahe treten zu wollen. , ^ X. 26. Ueber die Kosten der Feuerbestattung in Gotha können wir Ihnen Einschluß der Gebühren für den Sängerchor und den Kreuzträger» 6 M. Ge bühren der Leichenfrau, 18 M. Gebühren der Leichenträger für da- Abholen der Leiche am Äahnhose und den Transport derselben aus den Friedhof, so wie für Assistenz bei der Leichenfeier, nur 12 M-, wenn di« Leichenträger bei der Leichenfeier keine Assistenz leisten, 6 M. Gebühren für den Leichen wagen, 2 M. dergl. der Leichenfrau für Mehrbemühung (dieselben fallen weg bei Stadtangebörigen), 5V M. für 50 Centner Braunkohlen (weniger, wenn wei oder einige Verbrennungen kurz hintereinander erfolgen. Es wird nur -er Selbstkostenpreis berechnet). 6 M. ca. für Stroh und Holz, 16 M- für Abnutzung des Apparates, 14 M. für Bedienung deS Apparates, 5 M. stadt- räthliche Kosten (dieselben fallen weg bei Stadtangehörigen,) 5 M. an un vorhergesehene Unkosten. In Summa: 104 M. 2) Wenn die Bestattung in der III. Klasse stattfindet: 20 M Stolgebühren mit Einschluß der Gebühren für den Singchor und den Kreuzträger, 4 M. Gebühren der Leichenfrau, 18 M. Gebühren die Leichenträger für da- Abholen der Leich« vom Bahn hofe und den Transport derselben nach Friedhof V, sowie für Assistenz bei der Leichenfeier —< nur 12 M-, wenn die Leichcnträger bei der Leichenfeier keine Assistenz leisten. Die übrigen Gebühren sind dieselben wie oben an gegeben. In Summa 146 M. 2. Nach anderm als evangelischem Ritus. 1. Wenn die Bestattung in II. Klasse erfolgt: 9 M. dem Singchor, 1 M. 20 Pf. dem Kreuzträger, 128 M. Summa der unter X bemerkten Gebühren exkl. der Stolgebühren. In Summa 138 M. 20 Pf. 2. Wenn die Bestattung in Hl. Klasse statt findet: 6 M. dem Singchor, 90 Pf. dem Kreuzträger, 126 M. Summa der unter X bemerkten Gebühren exkl. der Stolgebühren. In Summa: 132 M. SO Pfg. 6. Bei Ausschluß jeglicher rituellen Feierlichkeit: 128 M. nach den einzelnen Sätzen, wie solche unter X 1 mit Ausschluß der Stolgebühren spezifizirt sind. Verantwortlicher Redakteur: vr. plül. O. Müller in Chemnitz. An Eltern, Vormünder, Lehrer und Erzieher tritt gegenwärtig die schwere Frage heran, welchem Gewerbe sie ihre Kinder oder Pflegebefohlenen, die nächste Ostern dle Schule verlassen, zusühren wollen, um den Grund zu einem gesicherten weiteren Fortkommen zu legen. Um die Aufgabe aber gewissen haft zu lösen, ist eS zunächst nothwendig, sich über die Verhält nisse der verschiedenen Gewerbe genau zu orsentsren. Gstviß werden aber Alle darauf bedacht sein, die jungen Leute von einem solchen fern zu halten, das schon heute thatsächlich mit Arbeits kräften wett überfüllt ist. Zu einem solchen gehött in'Wtt Linie die Buchdruckerei. Wir erachten es daher iilS Üttsere Pflicht, den betr Eltern ,c. in Nachstehendem mit einer Statistik vom I. Oktober 1882 bi» Ende September 1883 an die Hand zu gehen. Derselben entnehmen wir, daß die durch schnittlicke Zahl der arbeitslose» Buchdruckergehilfe« über LS80 beträgt. Es befände» flch auf -er Reifer Oktober 86S, November 716, Deeewber 832, Januar ASS Februar 383. März 362, April 433, Mai »SO, !uni 687, Juli 818, August »31. September »18 iehülfen. An de« einzelnen Orte» hielte» stch ar beitslos auf: Oktober 1S2, November 11», Deeem» her 136, Januar 138, Februar »3, Mär» 166, April »6, Mai 136, Juni 186, Juli 171, August 217, September 264 Gehilfe». Unter den vorgenannten Ziffern sind nur diejenigen Buchvruckergehilfen inbegriffen, welche schon länger dem UnterftützungSverein Deutscher Buchdrucker angehören; es ist somit eine größere Anzahl, welche zur Reise- und Arbeits losenunterstützung, die eine längere Beitragsleistung in den ge nannten Verein voraussetzt, keine Berechtigung hat, nicht in An rechnung gebracht. Ferner umfaßt der Verein mit seinen 11.000 Mitgliedern erst '/, der sämmtlichen Buchdruckergebtlfen und ist nach den statistischen Ausnahmen erwiesen, daß die Arbeitslosigkeit unter den Richtmitgliedern noch eine wett größere, die durchschnitt liche Zahl der Arbeitslosen mit 1500 also eher zu niedrig ge griffen ist. Diese in steter Zunahme begriffene große Zahl der Arbeitslosen ist keineswegs in einem Rückgang des Buchdruckge- werbeS zu suchen, sondern hat seinen Grund in der Aufnahme einer zu großen Zahl von Lehrlingen. So kommt eS denn, daß in Deutschland stch über 70VV Buchdruckerlehrlinge bet kaum 16,000 Gehilfen befinden. Es gtevt Bruchdruckereten, die, um recht billig «»beiten zu können, fast nur Lehrlinge beschäftige». Wie eS den Letzteren nach der Lehre geht, ob sie in Folge der mangelnden technischen Ausbildung überhaupt im Stande find, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, daS ist Nebensache. Dir Ver kennung der thatsächlichen Verhältnisse veranlaßt noch heute viele Eltern und Vormünder, ihre Kinder bezw. Pflegebefohlenen dem mit Arbeitskräften überladenen Buchdruckgewerbe zuzuführen, ohne stch zu erkundigen, ob dieselben stch für den Beruf eignen, das betreffende Geschäft eine Garantie für die nöthigr Ausbildung deS Lehrlings bietet und ob nach verflossener Lehrzeit auch Aussicht auf eine Beschäftigung vorhanden ist. Wir halten eS deshalb für unsere Pflicht, auf die angeführten Verhältnisse aufmerksam zu machen. Mögen Eltern und Vormünder, Lehnr und Erzieher die mit Ziffern belegten Angaben der nöthigen Beachtung würdigen. Generalversammlung der Schuhmacher Genossenschaft Montag, den 1. Februar d. I., nächsten Montag, Abends V Uhr, Im Saale der Centralherberge. Tagesordnung: 1. Jahresbericht. 2. Aufdmgen und Lossprechen. 3. Ablegung der Jahresrechnung und Justifikation derselben/ 4. Wahlen nach den Bestimmungen deS Statut-. 5. Alluemeine genossenschaftliche Angelegenheiten. Zu dieser Versammiunq lnd-t lreundlichst ein Der Vorstand. «ermann ckgel.
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