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Papierwaren ins Feld Eil ne Ware, die zurzeit und weit bis in den Januar hinein geht, sind Abreißkalender je ler Art, die zu lohnenden Preisen in der Etappe verkauft werden und von denen mehr Vorrat sein müßte. Ueberaus hohe Preise müssen oft angelegt sein, wurden doch zum Beispiel für einen Abreißkalender mit kleinem Block (4%x61) mit allerdings großer Papprückwand, in der Mitte das geprägte und gelatinierte Bild eines Oberbefehlshabers, 5 M. bezahlt. Besonders beliebt würden Blumen- und Gartenbau-Abreißkalender sein, für die gern 1—2 M. angelegt würden. Auch Wochenvermerkkalender in einfacher Ausführung im Preise von 2—3 M. sind reichlich verlangt. In diesem Jahre wurde auch Christbaumschmuck in geringen Mengen angeboten, der sofort Liebhaber fand und rasch ausverkauft war. — Von allen Papierwaren, wie Notizbüchern, Briefpapieren aller Art zum Preise von 25—50 Pf. für 5/5 ist ein ganz bedeutender Absatz. Allerdings wird auch für manphe Waren der Rohstoff im Heimatlande knapp sein. Notizbücher mit eingeklebtem oder eingeheftetem Kärtchen von dem betr. Kriegsschauplatz sind sehr gangbar, besonders wenn vorn noch ein abwaschbares Schiefertäfelchen vorhanden ist. Für solche Bücher, am besten mit linierten Papier, wird auch gerne eine entsprechender Preis gezahlt. Auch Kladden mit Buntpapier oder Wachstuchersatz überzogen, werden für manche Zwecke benötigt. Siegelmarken zum Schließen der Briefumschläge, am besten mit Wappen, Städteansichten, Landesfarben, Buchstaben, in Tüten ent haltend 12 Siegelmarken und 12 Schildchen mit Aufschrift „Feldpost”, beides gummiert, auch gegebenenfalls 25/25 gepackt, sind leicht verkäuflich. Weiße Briefumschläge in Geschäftsgröße, undurchsichtig, zu 2 bis 4 Pf. das Stück, werden viel verlangt. In Feldbuchhandhingen werden sogar für einen weißen festen Umschlag 5 Pfennig genommen. Für Büros und Geschäftszimmer sind auch gelbe Berichtumschläge im Gebrauch, daneben Briefklammern in Schachteln zu 1 Groß oder 100 Stück. Gangbare und gebräuchliche Sorten Schreibfedern sollten in praktischen Döschen odei kleinen Tuben von 10—12 Stück vorrätig sein. Photographierähmchen aus Karton in Form einer Postkarte werden sehr gewünscht und gern gekauft, da draußen überaus viel photographiert wird. Es handelt sich um weiße leichte Rähmchen mit viereckigem oder ovalem Ausschnitt zum Einschieben einer Photogaphie, so daß sie als Postkarte oder Brief zu versenden sind. Auch Mitteilungsformulare geblockt zum Abreißen in Heften von 25 oder 50 Stück sollten in Feldbuchhandlungen un Marketendereien vorrätig sein. Durchschreibebücher im Notiz- und Kontobuchformat finden im Etappengebiet größeren Absatz, da sie zu Meldungen, Rapporten, von denen eine Kopie Zurückbleiben muß, vielfach Verwendung finden. Dasselbe gilt für Schnellhefter, die in den vielen Geschäftszimmern in Massen gebraucht werden. —. In den Kantinen und Marketendereien werden viel gefragt: Packpapier, Bindfaden aus Hanf oder Papier, Schachteln, die von den Soldaten oft gebraucht werden und nur in seltenen Fällen zu haben sind. Die von Deutschland gelieferten Stahlfedern, wie sie hier in den Büros gebraucht werden, brachen nach ganz kurzem Gebrauch an der Spitze ab, Dieselben Federn hielten früher bedeutend längere Zeit aus. Folio-Schreibpapier, unliniert und liniert wird oft verlangt und ist fast nie zu haben. Es empfiehlt sich, solches in Röllchen zu 5 bis 10 Bogen in passenden Geschäften, Marketendereien und Buchhand lungen vorrätig zu halten. Ebenfalls starke Mustertüten, aus Tauen- oder Zellstoffpapier, es kommt auf die Sorte nicht so genau an, wenn es nur einigermaßen dicht und fest ist, am besten mit vorgedruckter Adreßseite. Landsturmmann. Kriegsklausel Laut beigehendem Auftragsschein kaufte ich am 26. März 1917 auf der Leipziger Messe von der Firma X Kassetten. Erst nach mehrmaliger Anmahnung im Juli, August und September bekam ich die Nachricht, daß die Firma wegen Materialmangels nicht in der Lage sei zu liefern. Auf dem Auftragsschein steht nur „Kriegs klausel”. Ist diese Bemerkung für vollständige Ablehnung des Auf trages maßgebend? Schreibwaren-Großhändler Die Bemerkung „Kriegsklausel” in der Auftragsbestätigung hat unseres Erachtens keinerlei Rechtswirkung, denn, es gibt verschiedene Arten von Kriegsklauseln, und im Streitfälle, könnte man nicht ent scheiden, welche im vorliegenden Falle zutrifft. Dagegen kann die Firma X ohne Rücksicht darauf, daß das Wort „Kriegsklausel” auf der Rechnung. steht, die Lieferung sowie jeden Schadenersatz verweigern, wenn ihr die Lieferung aus Gründen unmöglich geworden ist, die sie nicht zu vertreten hat. Solche Gründe können in der genannten Zeil leicht obgewaltet haben. Probenschau Briefpostkarte von Bruno Pahlitzsch, Maschinenfabrik in Berlin S 61, Gneisenaustr. 67. Das Neue an dem Formular ist der Adressen aufdruck bei jenem Teil des Kartenbriefes, welcher in den mit Klebe falzen versehenen andern Teil eingeklappt wird. Ein solches Formular ist zunächst im ganzen als Kartenbrief zu benutzen. Außerdem kann aber der anklappbare, mit dem ent sprechenden Aufdruck versehene Teil als Postkarte benutzt .werden, nachdem er von dem mit Klebe falzen versehenen Teil abgetrennt ist. Ebenso kann der verbleibende Teil nach Abreißen der Klebstreifen als Postkarte dienen, wofür zweck mäßig der Doppelaufdruck „Brief- Postkarte” angebracht ist, so daß nach Durchstreichen des nicht Zu treffenden die richtige postalische Benennung stehen bleibt. Schließ lich kann, wenn ein Kartenbrief voll beschrieben ist und damit die Mit teilungen noch nicht erschöpft sind, der abgetrennte postkartenartige Teil von dem nächsten Formular als Ein lage für den Kartenbrief dienen. Bilder 1 und 2 zeigen zwei verschie dene Ausführungsformen. Im Gegensatz zu den bisherigen Kartenbriefen, wo die Klebekante Bild 2. immer doppelt ist, wird Papier ge ¬ spart. Bei Benutzung dieser Karten wird auch die Hälfte an Porto und Papier gespart, weil eben nur die Hälfte gebraucht wird, was bei den bisherigen Kartenbriefen nicht möglich ist. Briefverschluß-Streifen von IV. Hempel in Düsseldorf, Haupt postamt, Schließfach 504. Die Firma bringt gummierte Papierstreifen von 10 % cm Länge und 2 cm Breite in den Handel, welche als Ersatz für Briefumschläge zum Verschluß der Briefbogen dienen sollen. Um ihre Anwendung zu ermöglichen, wird der einseitig beschriebene Briefbogen der Länge nach in drei gleiche Teile gefalzt und die beiden seitlichen Drittel nach der Mitte übereinandergelegt, so daß die Schrift vollständig bedeckt ist. In dieser Form werden die beiden Enden umgefalzt, so daß sie ungefähr in der Mitte zusammenstoßen. Der Briefverschluß-Streifen wird dann über die beiden Ränder ge klebt und seine überstehenden Enden werden umgefalzt und auf der Aufschriftseite verklebt. Die Verwendung solcher Streifen bringt vollständige Ersparnis des Umschlages und ergibt sehr festen zu verlässigen Verschluß. Außerdem ist die Größe des Briefbogens gleichgiltig, da sich der Verschlußstreifen stets verwenden läßt. Die Verschlußstreifen kommen in Blockheften zu je 1000 Streifen gebrauchsfertig mit Anweisung in den Handel. 8