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527 Neuzeitliche Großdrehknotenfänger Nach einem Aufsatz von Professor Ernst Blau, Bielitz in der Zeitschrift für Dampfkessel und Maschinenbetrieb, Berlin SW 19. Die Benutzung der Trommelknotenfänger bisheriger Ausge- gestaltung genügt nicht den neueren Anforderungen, da für die Großerzeugung eine Reihe von solchen Einrichtungen mit vielen Stoffwegen erforderlich ist, wodurch der Stoffverlust beträchtlich, die Leistungsfähigkeit sehr herabgesetzt und die Wartung schwieriger wird. Es ist daher versucht worden, große Papiermaschinen mit einem einzigen Knotenfänger auszustatten. So baut die Maschinenbau anstalt F. Hüll'ner zu Warmbrunn in Schlesien den Großdrehknoten- fänger, System Pape, der der Firma durch DRPNr. 184067und 219727 und Auslands-Patente geschützt ist. selbsttätig und geräuschlos ein- und auslegt, weshalb Abnutzung der Zähne so gut wie ausgeschlossen ist. Ferner wurden die Schub stangenlager und Hebelstützbolzen von einem Gehäuse eingeschlossen und laufen in Oel, was der vorzeitigen Abnutzung der Kurbelzapfen und Stützbolzen vorbeugt. Die Abdichtung zwischen Sortierzylinder und Stoffkasten durch Dichtungsbänder hat sich bewährt. Der Sortierzylindermantel ist geteilt und leicht abnehmbar: bei Platten wechsel werden bloß die beiden Plattenhälften herausgenommen und die beiden Drehhälse, können im Apparat gelassen werden. Um große Sortierfläche zu erhalten, wird der Knotenfangzylinder mit 600, 800, 1000Jund 1200 mm Durchmesser, sowie mit Längen bis 2500 mm gebaut. Der größte Apparat ist auf diese Weise.imstande je nach Schlitzweite und Stoffart, bis 45 000 kg Stoff in 24 Stunden zu sortieren. Die Reinigung des Sortierzylinders wird durch ein über Das Eigenartige des in Bildern 1 bis 3 dargestellten Knoten fängers besteht darin, daß der Stoff, der zu beiden Seiten in ihn tritt, mittels eines Schwingzyhnders durch den nicht geschüttelten, sich nur langsam drehenden und etwa zu 70 v. H. in den äußeren guß eisernen muldenförmigen Trog eintauchenden Sortierzylinder von innen nach außen hindurchgetrieben wird. Die kurzen, schnell Bild 2 ihm liegendes Spritzrohr, das von außen nach innen spritzt, zustande gebracht, wodurch auch Aussortieren stark verunreinigten Stoffes ermöglicht ist. Das Spritzwasser und die Knoten werden durchweine innen liegende Rinne abgeleitet. Bei dem Betrieb durch]den schnell schwingenden Schwingzylinder werden bei jeder Umdrehung der Kurbelwelle zwischen der im Stoff eintauchenden Sortierfläche Bild 3 aufeinanderfolgenden Schwingungen empfängt der Schwingzylinder mittels Winkelhebel, Schubstangen und Kurbelscheiben. Der Hub und die Zahl dieser Schwingungen in der Minute können leicht eingestellt und dem Stoff angepaßt werden. Gegen die äußeren Stirnwände ist der Schwingzylinder nachgiebig durch Filzmanschetten abgedichtet. Wie er als Hohlzylinder ausgebildet ist, liegt"er im Auf trieb und schwimmt, so daß seine Auflagerung völlig entlastet ist. Der Arbeitsaufwand zu seiner Bewegung beträgt infolgedessen nur 1 bis 2 PS.’. Die Drehung des mit einem Bronzemantel, in dem die feinen Schlitze eingefräst sind, versehenen Sortierzylinders geschieht nicht wie bei anderen Systemen mittels Schnecken und IKegelräder oder ähnlichen Getrieben, sondern durch Differentialklinken mittels Exzenters. Der Antrieb ist in jüngster Zeit durch Anbringung einer Zwangssteuerung verbessert worden, welche die Differentialklinken nacheinander Saug- und Druckwirkungen hervorgerufen, die das Offenhalten der Schlitze bewirken. Durch Verstellung des’’Hubes und Veränderung derl Umdrehungszahl ist nach Bedarf verminderte oder erhöhte Druckwirkung erreichbar. Da der sortierte Stoff an der tiefsten Stelle des Troges austritt, gelangt’kein Schaum auf'die Maschine. Infolge der nur kleinen Zwischenräume zwischen Trog und Sortierzylinder sowie zwischen diesem und’dem'Schwingzylinder wird lebhafte Strömung hervorgerufen, es entstehen dabei nirgends Stoffablagerungen. V Indem ferner im? Apparat keine beweglichen Organe angeordnet sind, eignet'er sich auch sehr gut für’langfaserige Stoffe. I Zum Reinigen bei Farbwechsel ist er bequem zugänglich und verursacht wenig Stoffverlust, weil etwa die Hälfte,des_Stoff- kasteninhaltes vom Schwingzylinder eingenommen wird. :a Nachdem von der Maschinenbauanstalt H. Füllner ein kleiner