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PAPIER-ZEITUNG Nr. 24/1918 Zellstoff als Futtermittel in Schweden Die Zentralanstalt für landwirtschaftliche Versuch ein Stockbolm berichtet über die ersten Versuche mit Futterzellstoff u. a. folgendes: Versuche sind mit feuchtem und trockenem Strohzellstoit an gestellt worden, die haben erwiesen, aal oei holzzellston aei stron- zellstoif in keiner Weise nachstent, eher ist das Gegenteil der ball, vie Verdaulichkeit des Zellstns ist sehr günstig, trotzaem erweist er sich als Futtermittel, das unbedingt einen zusatz von eiweißhaltigen stonen verlangt. Man venruttert mn am besten wie Häcksel, gut gemischt mit harerschrot ouer dergleichen. Auch Melasse kann man inm zusetzen. An Milchkühe ist er nur unter Zusatz von Futterküchen, raterschrot oder eiweißreicher Luzerne zu veruttern. Hs stent noch nicht test, ob ment vielleicht allgemein auch noch ein Zusatz von Kalk und Fnospnor notwendig sein wird. Als hiltsuttermittel ist Zellstor, der sicn auch in ieucntei Zustand sehr lange halt, unter den heutigen Verhältnissen gut zu verwenden. Für die Zukumt ist inm nach diesen Ergebnisen wonl Kerne große Bedeutung beizu messen. (Syasvenska vagolaaet Snallposten vom 27. Februar 1918.) ?. .1 Sulfit-Spiritus in Oesterreich L Der österreichische Finanzminister hat einer Unternehmergruppe die Bewilligung zur Erricntung_und Inbetriebsetzung einer Anlage zur_Erzeugung von Spiritus aus dulritablauge unter der Bedingung erteilt, daß der Finanzverwaltung das Hecht zur linanziellen Betei ligung an dem Unternehmen in einem erst zu bestimmenden Ausmaße sowie ein von ihr als notwendig erkannter Einluß aul die Gesell- schalt eingeräumt wird. Die Anlage soll in Kattimau, Hailein oder Gratwein errichtet werden. Weitere Beteiligung des österreichischen Unternehmertums an diesem Industriezweig ist der Regierung er wünscht. Sie läßt derartigen Anlagen staatliche Unterstützung zuteil werden. („Centralbl.") Papier aus Reisstroh in Spanien, Laut „Madrid Cientifico" meldet die Presse von Tortosa, daß die Untersuchungen eines dortigen In genieurs ihrem Abschluß nahe sind, wonach zur Herstellung von Papier Reisstroh verwendet werden kann. Es hat sich bereits eine Gesellschatt zur Ausbeutung der Erfindung mit einem Kapital von einer Million Pesetas gebildet. K. (Reisstroh dient in China von alters her als Papier-Rohstoil. Schriftleitung) Lu. Schleifholzmarkt in Bayern. Der Verkauf von Papierholz ergab m Durchschnitt 132,5 v. H. der laxe bei durchschnittlich 6 M. 50 Pf. Fuhr lohn, in einzelnen Fällen wurde bis zu 15b v. H. der Taxe gezahlt, und der Funrlohn stieg bis auf 18 M. Fachausschuß der österr. Papiergroßhändler. Auf Einladung des Vereines der österreichischen Hapiennteressentenfandam 11. Marz in Wien eine zahlreich besuchte Versammlung der österreichischen Papiergrolsnandler statt. Nach Würdigung der Lage durch den Vor sitzenden Friedrich Wiener entwickelte sicn eine lebnaite Aussprache, an der sich u. a. die Herren Hassel, Wilhelm und Kichaid stein, Angel, kais. Kat Mang, Leobenstein, Stadtrat Hadrbolec aus Prag (namens der Papierhändler in Böhmen), Goldstein aus Krakau usw. beteiligten. Einmütig wurde beschlossen die Regierung um Gründung eines Fachausschusses der Papierhändler zu ersuchen. Mit den vor bereitenden Schritten wurde der Verein der österreichischen Papier interessenten in Wien betraut. Verleitung zum Verrat von Geschäfts geheimnissen Die beiliegende Anzeige befand sich in einer der letzten Nummern einer Hamburger Tageszeitung. Es wäre angebracht, daß diese An zeige in Ihrer Zeitung niedriger gehängt wird. Großhandlung Die 9 X 12 cm große Anzeige lautet: Papier! Großhandlung, deren Arbeitsfeld durch den Krieg eingeschränkt ist, sucht zwecks Einrichtung einer Papier-Engros-Abteilung einen in der Branche durchaus erfahrenen Herrn, welcher in der Lage ist, den Firmen inhaber einige Stundenam Tage zu beraten. Es kommenauch Herren in Frage, welche sich in Stellung befinden und eventl. in den Abend stunden die Informationen geben könnten. Strengste Diskretion wird unter allen Umständen zugesichert. Nur in der Branche durch und durch bewanderte ältere Herren wollen sich unter Angabe ihres Alters, Referenzen und Ansprüche melden unter Chiffre an die Geschäftsstelle Minder charakterfeste Angestellte können durch solche Anzeigen zum Verrat von Geschäftsgeheimnissen verleitet werden, deshalb sollten die Zeitungen solche Anzeigen ablehnen. Allerdings können die Anzeigen bei ihrer Fülle und Dringlichkeit nicht so genau geprüft werden, daß nicht hier und da versehentlich eine bedenkliche auf- genommen wird. Schrißleitung Platten, Hohlkörper u. dgl. aus Papiermasse Dr. Oskar Arendt in Berlin erhielt das DKP 302274'vom 23. De zember 1915 ab in Kl. 54 e auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Platten, Fassonstücken und Hohlkörpern aus Papiermasse, wobei unter Anwendung von Saugluft aus dem Stoff- wasserauf einer Siebform eine Faserstoffschicht niedergeschlagen wird. Die Abbildung zeigt eine Vorrichtung zum Herstellen gerader Platten. Die das Sieb a tragende Form besteht aus einem Rahmen b, über welchen das Sieb a gespannt ist, aus mehreren mit dem Rahmen b fest verbundenen gebogenen oder geraden Stäben c, die das Sieb a in der gewünschten Lage halten, und aus einem in dem Rahmen b senkrecht verschiebbaren Unterteil d. Am Unterteil d angeordnete Federn e halten Rahmen b und,Unterteil d im Abstand voneinander, so daß zwischen den Stäben c und dem Unterteil d ein Raum / verbleibt, welcher mit dem Kanal gim Unterteil din Verbindung steht. Die Gautschform h (Oberform) trägt eine der Form des Siebes a entsprechend gestaltete, mit Löchern i versehene Platte k. Am Um fang der Platte k begrenzen Flacheisen h, die von der Qberform auf zunehmenden Stoffschichten. An der unteren Fläche der Oberform h r= 1 sind kreuzweis angeordnete Rillen l angeordnet, welche mit dem Absaugkanal rn in Verbindung stehen. Die das Sieb a tragende Unterform ist z. B: in einem, das Stoff wasser aufnehmenden Kasten auf und ab bewegbar angeordnet. Während der Tauchstellung der Unterform wirkt Saugluft durch eine Rohrleitung hindurch unter dem Sieb ein. Hierdurch wird das Wasser abgesaugt und eine verfilzte Faserstoffschicht auf der Siebform ge bildet. Die im Unterteil d angeordneten Federn e sind so stark, daß bei Einwirkung der Luftleere der Rahmen b nicht niedergezogen wird. Die Unterform wird nach Bildung der Stoffschicht zwecks Abgaut schens in die Gautschform h gedrückt, wobei der Druck der Federn e überwunden wird und die auf dem Sieb a befindliche Stoffschicht an die Platte k der Oberform gleichmäßig angedrückt wird. Auf diese Weise kann man eine beliebige Anzahl Stoffschichten aufeinandergautschen und so Pappen, Formstücke oder Körper in beliebiger Stärke herstellen. Patent- Ansprüche: 1. Verfahren zum Herstellen von Platten, Fassonstücken und Hohlkörpern aus Papiermasse, dadurch gekenn zeichnet, daß die unter Anwendung von Saugluft aus dem-Stoff wasser auf einer Siebform niedergeschlagene Faserstoffschicht un mittelbar auf eine der Siebform entsprechend ausgebildete Oberform gegautscht und dieser Vorgang so oft wiederholt wird, bis" die ge wünschte Stoffstärke erreicht ist. 2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Patent anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Siebform und Preßstempel durch Federn oder ähnlich wirkende Mittel in einem gewissen Ab stand voneinander bis zum Aufgautschen der Stoffschicht auf die Oberform gehalten werden. Langsiebpapiermaschine P. Herrmann in Lomnitz i. Riesengeb. erhielt das DRP 304196 vom 1. Mai 1917 ab in Kl. 55 dauf eine Langsiebpapiermaschine, bei welcher außer den üblichen, unter dem Langsieb angeordneten Saugkästen noch eine Saugvorrichtung vorgesehen ist, welche die Stoffbahn nach oben aussaugt. Durch Ausgestaltung der oberen Saugvorrichtung als Saugwalze und gleichzeitige Anordnung einer Gegenwalze unter dem Langsieb üben Saugwalze und Gegenwalze gleichzeitig_eine gautschende Wirkung aus. Die oberhalb des Langsiebes angeordnete Saugwalze arbeitet mit einer unter dem Langsieb angeordneten. Gegenwalze zusammen, wobei die Papierstoffbahn zwischen Untersieb undTeinem Obersieb hindurchgeführt wird. Hinter der oberen Saugvorrichtung' ist noch ein üblicher Sauger unterhalb des Maschinensiebes angeordnet. Die Saugwalze ist auf dem nicht’wirksamen Teil durch ein Tuch abgedichtet, wodurch gleichzeitig das die Saugwalze umgebende Filtertuch auf diesem Teil der Saugwalze ausgesaugt" und wieder wasseraufnahmefähig der Papierstoffbahn zugeführt wird. Die Einzelheiten sind aus der Patentschrift zu ersehen.