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Verein der Zellstoff- und Papier-Chemiker Auszüge aus der Literatur der Zellstoff- und Papierfabrikation (Chemischer Teil.) IV. Vierteljahr 1917 Verfaßt von Prof. Dr. Carl G. Schwalbe, Eberswalde W .-B. = Wochenbi. f. Papierfahr.. P.-F. = Papierfabrikant. P.-Z. = T apier-Zeitung. Zentr.-Bl. = Zentralbl. f. d. österr.-ungar. Papierind. IV. Fortsetzung zu Nr. 21 2. Betriebskontrolle in der Zellstoff-Fabrikation L. IV. Winkler. Schwefelbestimmung, im Pyrit. Zeitschr. f. angcw. Chem. 30, 281—282 (1917) Nr. 93. E. Dittier. Ueber die Adsorption von Schwefelsäure durch Eisen hydroxyd und Bildung kolloiden Schwefels aus Sulfiden. Ch. Ztrlbl. (1917) Nr. 21/22 Bd. 2 S. 671. Bei der Bestimmung des Schwefels in Pyriten können Analysendifferenzen von 0,3—4,5 v. H. entstehen, wenn das gefällte Ferrihydroxyd nicht besonders gründlich ausge- • waschen, oder besser nochmals gefällt wird. Jean Meunier. Nachweis kleiner Mengen von Selen und Unter scheidung von Arsen. Ch. Ztrlbl. (1917) Nr. 7/8 Band 2 S. 193. J. Großfeld. Filtration von Bariumsulfat und anderen feinpulverigen Niederschlägen bei der Gewichtsanalyse. Zeitschr. f. angew. Chem. 30, 284 (1917) Nr. 93. Das Asbestfilter im Goochtigel wird mit einer dünnen Aufschwemmung von Kieselgur übergossen. Carl G. Schwalbe. Die Bestimmung von schwefliger Säure und Kalk in den Kochlaugen der Sulfitzellstoff-Fabriken. Wochenblatt für Papierfabr. 48. 2064—2067, 2116—2118 (1917) Nr. 47 und 48. Uebersicht über die vorgeschlagenen Untersuchungsmethoden. A. Goldberg. Zur technischen Analyse von Sulfitzelluloselaugen und ähnlichen Mischlösungen von freier schwefliger Säure und sauren schwefligsauren Salzen der Alkalien und Erdalkalien mit Benutzung von Nitrophenolen und Phenolphthalein als Indikatoren und ohne lodlösung. Zeitschr. f. angew. Chem. 30, 249—250 (1917) Nr. 83. Zur Titration wird empfohlen Para nitrophenol als Indikatoren in Verbindung mit Phenolphthalein. Paranitrophenol soll im Verhält nis von 5—100 in 50 prozentigem Alkohol gelöst werden. Die Verwen dung beider Indikatoren zusammen nebeneinander macht die Arbeit mit der in jetziger Zeit kostspieligen Jodlösung entbehrlich. Bestimmung der freien schwefligen Säure in Sulfitlaugen. Papier- Zeitung 42, 1713 (1917) Nr. 84. Vergleiche den vorstehenden Aufsatz von Goldberg. J. Großfeld. Ein maßanalvtisches Verfahren zur Bestimmung des Kalziums. Ch. Ztg. 41, 842 (1917) Nr. 137/138. Die zu untersuchende Lösung wird mit einer genau bekannten Menge Ammoniumoxalat quantitativ kalt ausgefällt und der Ueberschuß des Oxalates durch Titration mitoder Zehntelnormal-Permanganatlösung bestimmt. Die Filtration des Niederschlages geschieht mit Filtrierpapier, das mit Kieselgur gedichtet wird. J. Marcusson. Bohröle und ihre Untersuchung. Zeitschr. f. angew. Chemie 30, 288 (1917) Nr. 95. Der Aufsatz enthält eine Uebersicht über die Reaktionen der Sulfitlauge, die als Bohröl unter Zusatz von Alkali behufs Rostschutzwirkung erfahren hat. Ivar Klinga. Analvsenmethoden für rohe Terpentin- und Teeröle. Ch. Ztrlbl. (1917) Nr. 7/8, Band 2, S. 200. Paul Klemm. Unterscheidung von Natron- und Sulfitzellstoff. Wochenblatt f. Papierfabr. 48, 2159-—2161 (1917) Nr. 49. Papier- Zeitung 42, 2145—2146(1917) Nr. 103. WirdNatron- und Sulfitzellstoff mit einer alkoholischen, wässrigen Lösung von Sudan angefärbt, so zeigen die Sulfitzellstoffe eine lebhafte Rotfärbung in den Markstrahl- zellen, die bei den Natronzellstoffen niemals auftritt. Aehnliche wenn auch nicht so deutliche mikroskopische Bilder erhält man bei der Präparation mit Chlorzinkjod. Dem Aufsatz ist eine Farbtafel bei gegeben. M. Freiberger. Die Bestimmung des Holzgummis in unvollständig vereinigter Baumwolle. Ztschr. f. anal. Ch. 56, 299-—308 10. 6. Ch. Ztrlbl. (1917) Nr. 17/18, Bd. 2, S. 568—569. Um die Anteile des Holzgummis in Baumwolle, die nicht Fett und nicht reine Baumwollzellulose sind, zu bestimmen, hat der Verfasser Baum wolle mit kalter, 5 prozentiger NaOH-Lösung extrahiert und durch Fällen mit Alkohol das ,,alkalische”, nach dem Neutralisieren des Filtrats das ,,neutrale” und nach dem Ansäuren das „saure Holz gummi” bestimmt. F. Dienert und F. Wandenbulke. Bestimmung von freiem Chlor in Hypochloritlösungen. Ch. Ztrlbl. (1917) 703, Bd. 2, Nr. 21/22. Zusatz von Jodkalium und Titration mit arseniger Säure. Man mul soweit verdünnen, daß nicht mehr als 0,5 g im Liter vorhanden sind und 150 Teile Ammoniumsulfat oder Ammoniumchlorid auf 1 Teil Chlor zusetzen. 3. Betriebskontrolle in der Paplerfcbrikation R. Campbell. Die physikalische Prüfung von Papier, beeinflußt durch die Feuchtigkeit. J. Ind. Eng. Chem. (1917) 9, 658—661. Journ. Soc. Chem. Ind. 36, 923 (1917) Nr. 16. Neben den Einflüssen der Feuch tigkeit auf Schrumpfung und Zerreißfestigkeit ist zu erwähnen das Anwachsen der Zeit, welche zum Eindringen von Tinte erforderlich ist. Bei ein'” - Zunahme der relativen Feuchtigkeit von 55—100 v. H. bei 80° Fahrenheit nahm.die erwähnte Zeit um 40—50 v. T H. zu. Richard Lucas. Ueber das kapillaranalvtische Verhalten von Filtrierpapieren. Kolloid-Zeitschrift Band XXI, 105—107 X) Heft 3. Zwischen dem kapillaren Steigvermögen und der Filtrier- geschwindigkeit besteht kein Zusammenhang. Wasserundurch lässiges Pergamentpapier besitzt überhaupt kein kapillares Steig vermögen. Bei sehr dünnen Papieren fällt bei Bestimmung der Steig höhe die Verdunstung sehr stark ins Gewicht. Richard Lucas. Ueber das kapillaranalytische Verhalten von Filtirerpapieren. Kolloid-Zeitschr. Band 21, Heft 5/6 (1917) S. 192. Beobachtungen und Betrachtungen über die relativen Porenweiten von Filtrierpapieren. C. Bartsch. Bestimmung der Fettdichtigkeit von Pergamentersatz- und Pergamvnpapieren. Papier-Zeitung 42', 1743—1744 (1917) Nr. 85. Papierfabrikant XV, 533—537 (1917) Nr. 43. Aus Mittei lungen des Kgl. Materialprüfungsamtes. Prüfung der Terpentin- und Blasenprobe. Die verschiedenen Terpentinsorten verhalten sich prak tisch gleich. Geringere Temperaturunterschiede, wie sie vorkommen, sind bedeutungslos. Besser als die Probe mit Terpentin ist der prak tische Dauerversuch mit Schweineschmalz. Als Vorversuch ist die Terpentinölprobe brauchbar. Die Ergebnisse der Dauerversuche mit Schweineschmalz stimmen mit .denen der Blasenprobe einiger maßen überein. Die Blasenprobe ist nicht immer zuverlässig. Doch scheinen Papiere mit starker Blasenbildung stets fettdicht zu sein. Das Versagen der Blasenprobe berechtigt aber nicht, ein Papier ohne weiteres als nicht fettdicht zu bezeichnen. Zur Bewertung der Papiere werden drei Stufen: fettdicht, schwach fettdicht und nicht fettdicht unterschieden. R. E. Bestimmung der Fettdichtigkeit von Pergament-Ersatz und Pergamynpapieren. Papier-Zeitung 42, 1806 (1917) Nr. 88. Kritik an den Ausführungen von C. Bartsch. Bei den Untersuchungen ist auf das Quadratmetergewicht der untersuchten Papiere keine Rück sicht genommen. Es ist aber der Widerstand gegen Terpentinöl und bei der Blasenprobe von 40 grammigem Papier zum Beispiel ganz anders, als bei 100 grammigem Papier der gleichen Beschaffen heit. Pergamynpapiere werden nicht so weit durch gemahlen, wie Pergament-Ersatzpapiere. Voraussichtlich ist das scharfe Glätten bei den Pergamynpapierendie Ursache, daß poröse Stellen d. h. kleine Löcher entstehen und demnach Pergamynpapiere mehr durchlässige Stellen zeigen. Nach den Versuchen von Bartsch ist'die Blasenprobe zuverlässiger als die Terpentinprobe. Fettdichtes Pergament-Ersatzpapier kann ' so behandelt werden, daß es zwar seine Fettdichtigkeit behält, aber keine Blasen mehr wirft. C. Kühn. Die Korngröße von Strichfarben. Zeitschr. f. angew. Chem. 30, 145—147, 29. 5. Chem. Zentralblatt Nr. 11/12, Bd. 2, 337-—338 (1917). Der Feinheitsgrad einer Farbe darf wegen der verschiedenen Dichten nicht auf die Gewichtseinheit, sondern muß auf die Volumeneinheit bezogen werden. Anmerkung des Referenten: Vielleicht ist das Verfahren für die Beurteilung von Füllstoffen von Wert. M. Stange. Eine Methode zur zahlenmäßigen Bestimmung von Farbtönen. Beschreibung eines neuen Apparates, der diesen Zwecken dient. Zeitschrift für angew. Chem. 30, 273, 300 (1917) Nr. 91 und 101. A. R. Haller. Nachweis von Tannin auf gefärbter Baumwollfaser. Ch. Ztg. 41, 359 (1917) Nr. 142. Auf gefärbten Baumwollfasern kann Tannin durch Titantrichlorid nach gewiesen werden. Wird z. B. ein auf Tannin und Brechweinstein gefärbtes Methylenblau im Reagens- glas mit verdünnter Titantrichlorid versetzt und zum Kochen erhitzt, so wird der Farbstoff rasch reduziert und an Stelle der blauen Färbung tritt eine orangefarbene, die dem Titantrichlorid eigen. (Anmerkung des Referenten: Vielleicht ist auch der Nachweis von Tannin für gefärbte Papiere brauchbar.) Papierstoffmarkt Stockholm, 6. März 1918. Für Holzschliff bleibt die Marktlage fest und günstig. Trockener ist zu 300 Kr. für 1 tfob Göteborg begehrt; von feuchtem ist gegenwärtig eine ganz unbedeutende Menge für sofortige Lieferung verfügbar, zur Lieferung bei erst offenem Wasser wurden in den letzten Tagen ein paar Abschlüsse zu 70 Kr. für 11 netto gegen bar, fob Bottnischem Meerbusen, gemacht. Der Sulfitstoffmarkt erfuhr in der letzten Zeit wesentliche Besse rung. Die Verkäufe waren sehr lebhaft, im Februar dürften gegen 70 000 t verkauft worden sein. Besonders die norwegischen Papier fabriken sind zurzeit große Käufer. Die Preise haben steigende Rich tung. Nach Mitteilungen der Tagespresse wird in sehr großem Um fange Zellstoff als Futtermittel für die Haustiere verwendet werden. Es ist sogar die Rede davon, daß die schwedische Regierung über die Lager der Fabriken zu diesem Zweck verfügen will. Man sieht daher in Kürze ein Anziehen des Sulfitstoffmarktes mit wesentlich höheren Preisen voraus, da die Herstellungskosten von Tag zu Tag steigen. (,,Affärsvärlden.") bg. Kristiania, 9. März Der ZellstoffmwrKt bleibt ruhig bei Preisen um 500 Kr. herum oder etwas darüber für die engl. Tonne bleichfähigen Stoffes. Stark faseriger Stoff erzielt 20 bis 30 Kr. weniger. Die Verschiffung von Zell stoff war in letzter Zeit flotter als in den Monaten des Spätherbstes, immerhin genügt der Schiffsraum noch bei weitem nicht der Nachfrage. "T"Der Holzschliff markt ist stetig, aber das Geschäft ist infolge von Mangel an Schiffsraum beschränkt.