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Nr. 16/1918 Setz-, Stanz- und Prägevorrichtung Der Verein zur Förderung der Deutschen Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig E. V. in Leipzig erhielt das DRP 301501 vom 9. Ja nuar 1917 ab in Kl. 15 a auf eine Setz-, Stanz- und Prägevorrichtung, die sowohl zur Erzeugung von Blindenschrift dient, als auch eine Schreib- und Lesevorrichtung für Blinde ist. Die Einzelheiten sind aus der Patentschrift zu ersehen. Papierlöffel in Amerika. Eine neue Fabrik in Lynn, Massa chusetts, stellt täglich 2 500 000 Löffel aus Papier her. Sie finden in den „soda fountains” und „ice cream parlours" Anwendung und werden nach einmaliger Benutzung weggeworfen. Trinkbecher aus Papier verwenden die Amerikaner jähilich 500 Mill. Stück, bg. Papier-Spinnerei Spinnfasern aus Torf Ernst Ludwig Fegraeus in Lerum, Schweden erhielt das DRP 302261 vom 25. Februar 1917 ab in Kl. 29 b auf ein Verfahren zur Herstellung von Faserwolle aus den Eriophorumfasern der Torf moore. Die Torffasern werden zunacnst von iormoos und anderen Torfteilen befreit, worauf sie in einen, ein schwach alkalisches Bad (1 bis 3 Gewichtsprozent Natron oder Kali) enthaltenden Bottich gebracht werden. In diesem Bade beläßt man sie 4 bis 6 Stunden, wobei das Bad in Umlauf gesetzt wird. Dadurch werden einige Humussäuren gelöst. Nachdem das schwache Bad abgelassen ist, wird ein ebenfalls kaltes aber stärkeres, 10 bis 20 Gewichtsprozent Natron oder Kali enthaltendes Bad in den Bottich gegeben. In diesem Bade werden die Fasern % bis 1 Stunde behandelt, worauf sie in kaltem Wasser gespült werden. Das Spülwasser kann darauf als schwach alkalisches Bad zur Behandlung von neuen Fasermengen verwendet werden. Nach der Spülung werden die Fasern in ein schwaches Schwefelsäurebad gebracht, darauf wieder gespült und abgeschleudert. Hiernach werden sie in einer gewöhnlichen Hammer oder Stempelwalke mit Olein getränkt, worauf sie wieder geschleudert und schließlich bei 50 bis 60 0 C getrocknet werden. Nach dem Trocknen kann die erhaltene Faserwolle für sich oder mit gewöhnlicher Wolle gemischt versponnen Werden. Patent- Ansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Faserwolle aus Eriophorumfasern, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern zuerst in bekannter Weise mit einem kalten, schwach alkalischen Bade und darauf mit einem ebenfalls kalten, aber wesentlich stärker alkalischen Bade behandelt und schließlich mit Olein oder einer anderen geeig neten Oelemulsion imprägniert werden. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern in dem schwach alkalischen Bade 4 bis 6 Stunden und in dem stärkeren Bade % bis 1 Stunde behandelt werden, worauf sie gespült und in einer Hammer- oder Stempelwalkemit Olein oder einer anderen Oelemulsion imprägniert und schließlich in bekannter Weise abgeschleudert und getrocknet werden. Papierspinnerei in Oesterreich. Die Zahl der Spinnereien und Webereien in Oesterreich, welche Papiergarne und Papiergewebe herstellen, wird auf rund 300 angegeben. (Schles. Ztg.) Eg. Büchertisch Neues über Papiergarne und -gewebe. 1. Ergänzungsheft zu dem Handbuch der Papierspinnerei und -Weberei von Dr. Ing. Wilh. Heinke, unter Mitarbeit der Herren Dr.-Ing. Bayer und Dr.-Ing. Frenzel. Preis geheftet 4 M. Verlag: Buchdruckerei Max Emil Fischer, Dresden- A 16. 112 Oktav-Seiten. Das Buch bringt folgende Aufsätze: 1. Beitrag zur Theorie des Spinnprozesses bei Papiergarnen von Dr.-Ing. Fritz Bayer. 2. Berechnung der Papiergewebe von Dr.-Ing. W. Frenzel. 3. Prüfung der Papiergewebe von Dr.-Ing. Frenzel. 4. Neues über Papierschneide maschinen. 5. Ueber den Feuchtigkeitsgehalt von Papiergarnen (Beschreibung wie der Trockengehalt im Materialprüfungsamt in Lichterfelde ermittelt wird). 6. Holzlaser gar ne. Versuche, spinnbare Fasern unmittelbar aus dem Holz herzustellen und 7. Ueber das Falten der Streifen bei Papiergarnen und einige Worte über Verkaufs organisation. Die Aufsätze 4—7 stammen von Dr.-Ing. Heinke. Die ersten drei Aufsätze bringen bemerkenswerte Untersuchungen, der vierte eine brauchbare Zusammenstellung, die übrigen wieder holen größtenteils bereits Veröffentlichtes. Riesenfortschritt der Papierspinnerei Papiergarn kann jetzt in einem Arbeitsgang auf der Schneidemaschine gleichzeitig spinnfeucht gemacht, gefärbt und imprägniert werden und zwar durch und durch und vollständig gleichmäßig. Dieses bedeutet eine riesenhafte Qualitätsver besserung der Papiergarne. Setzen Sie sich sofort mit mir in Verbindung, damit Sie nicht, wenn große Bestellungen kommen, bei denen mein Verfahren vorgeschrieben ist, auf lange Liefer zeit warten müssen. Der zu obigem Verfahren an gewandte Apparat ist patentamtlich geschützt. Prüfen Sie mein Angebot, bevor Sie Schneide maschinen kaufen. Im übrigen verweise ich nochmals auf die glän zenden Resultate meiner Maschinen, ferner auf die enorme Abfallverminderung, die durch eidliche Gut achten sachverständiger Zeugen vor Gericht fest gelegt sind, und auf die riesenhaften Vorteile des neuen Feuchtapparates, der eben fertig geworden ist, und der mit allen Schwierigkeiten der Befeuchtung auf räumt, da er außerhalb der- Spannung feuchtet und auf einfachste Art während des Laufens regulierbar ist und dabei von einem Kind bedient werden kann. Besonders von Bedeutung ist die Tatsache, daß irgendwelche Mehrkosten durch die Extrafärbung und Extraimprägnierung, wie bisher erforderlich, gänzlich fortfallen. Gleichzeitig mache ich Sie auf die riesenhafte Verbesserung meiner Schneidemaschine mit Trennung aufmerksam, besonders darauf, daß ich Rollen mit Löchern an den Stellen, wo die Löcher sind, unge trennt schneiden kann, und die ganzen anderen Rollen scharf getrennt sind, was bisher einzig dasteht und mir patentamtlich geschützt ist. Für schlechte Papiere mit geringer Reisslänge weise ich auf meinen neuesten Feinantrieb „Record” hin, eine Verbesserung von größter Tragweite, da ich durch denselben jede beliebige, dem Papier an gepaßte Zugstärke und Geschwindigkeit in Sekunden schnelle ohne Ausschaltung verstellbar einstellen kann. Um Einsendung minderwertigen Papieres zum Schneiden, Feuchten und Färben wird gebeten. ] J. H. Spoerl, Maschinenfabrik Düsseldorf