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Nr. 14/1918 PAPIER-ZEITUNG 2.9 Verpackung von Papierbindfaden] Von einer Bindfaden-Großhandlung wird mir neuerdings, ob gleich der Faden brutto für netto gewogen und bezahlt wird, außerdem Verpackung in Höhe von 70 Pfg. für jeden Ballen berechnet, obgleich die Verpackung nur aus Packpapier mit Bindfaden umschnürt be steht. Auf meine Beschwerde, daß ich die Verpackung doch nicht zweimal bezahlen kann, erhalte ich folgenden Bescheid: „Ich kann mich mit dem Abzug von 6,30 M. auf keinen Fall einverstanden erklären, dies sind meine reinen Unkosten. Die Ver packung wird mir von meinen Lieferanten berechnet, und ich bin infolgedessen berechtigt dies weiter zu berechnen”. Bin ich verpflichtet, die Verpackung, die dadurch, daß brutto für netto gewogen wird, bei den heutigen hohen Papierbindfaden preisen schon reichlich bezahlt ist, besonders mit 70 Pf, für einen Ballen zu bezahlen? Papierverarbeiter Wie wir erfahren, wird auf Grund der Verkaufsbedingung des Verbands Deutscher Hanfindustrieller Hanfbindfaden sowie Papier bindfaden brutto für netto berechnet. Das ist so zu verstehen, daß die einzelnen Knäule Bindfaden, welche zum Teil in 500-Gramm- Knäulen, zum Teil in kleineren (200 und 100 Gramm) gewickelt sind, in Paketen von 1, 2 und 3 kg verpackt werden, also mit einem Pack papierbogen umhalten und Bindfaden umschnürt das Gewicht von 1, 2 oder 3 kg ergeben, wobei die Umhüllung mitgewogen, also als Ware mit bezahlt wird. Grund zu dieser Berechnung ist, daß das teure Packpapier sowie Bindegarn nicht unentgeltlich geliefert werden kann, auch entstehen durch die Arbeit des Packens der Pakete erhebliche Unkosten. Was die Ballenverpackung betrifft, so ist der Stoff, welcher zum Verpacken benutzt wird, sowie auch die Zeit, welche die Arbeiter dazu verwenden, heute sehr teuer. Zu größeren Ballen von mehr als 100 kg werden feste Packstricke verwendet, und die Arbeiterlöhne sind sehr hoch. Eine Berliner Bindfaden-Großhandlung zahlt ihren Arbeitern stündlich 1,50 M., um zuverlässige Leute zu haben. Zum sorgfältigen Verpacken eines großen Ballens, z. B. von 100 kg, ver wendet der Packer eine halbe Stunde, das sind 75 Pf., die Pack stricke und das starke Packpapier dazu dürften das Doppelte kosten. Diel Großhandlung, der wir diese Auskunft danken, hat diese großen Ballen ihren Abnehmern mit 2—3 M. berechnet, und dies wurde bisher nicht beanstandet. Ihr werden seitens ihrer Lieferer die gleichen Beträge für Ballenverpackung und für Kisten vor kurzem 15 M. die Kiste berechnet. Demnach scheint der Lieferer der anfragenden Firma mit 70 Pf. Verpackungsberechnung für einen Ballen entgegengekommen zu sein und kein Grund vorzuliegen, diese Berechnung zu beanstanden. Spinnpapier Gibt es Papierfabriken, die Spinnpapier genau aufs Gramm ar beiten können, wie in der Nachtragsbekanntmachung betreffend Höchstpreise für Spinnpapier Art. I festgesetzt ? Z. B. 23/24 g, 21/22 g usw. pollenschneider Der Spielraum 21/22 g entspricht ungefähr einer Schwankung ■von 5 v. H. der mittleren Schwere. Wenn auch die Schwankung auf der Papiermaschine bei so dünnem Spinnpapier in der Regel etwas größer ist, so bedeutet doch die in der Verordnung angegebene Schwere nicht, daß alle Teile der ganzen Fertigung die angegebene Schwere haben, sondern daß diese Schwere dem Durchschnitt der Anfertigung entspricht. In diesem Sinne dürften die Fabriken, die auf Herstellung 20 grammiger Papiere eingerichtet sind, die vorgeschriebenen Schwe ren auch ein halten können. Forschungsstellen für Papierspinnerei Zu den teils in Errichtung, teils im Ausbau begriffenen For schungsstellen für Textilersatzstoffe in Dresden, Karlsruhe und Sorau, N.-L., gesellt sich jetzt peutlingen. Auf Einladung der K. Württ. Zentralstelle für Gewerbe und Handel wurde im Stuttgarter Landesgewerbemuseum eine von 150 Vertretern der süddeutschen Textilindustrie besuchte Versammlung abgehalten, die sich mit dem weiteren Ausbau des Technikums für Textilindustrie in peutlingen befaßte. Hierzu gab Direktor Professor Dr. Ing. Johannsen, unter stützt durch Lichtbilder, Aufschluß über die Forschungsarbeiten der Reutlinger Anstalten, besonders über Papier- und Nesselspinnerei. Danach wird in der Anstalt die wissenschaftliche Untersuchung und Verarbeitung von Papiergarn seit 1905, die der Nesselverarbeitung seit 1910 betrieben. Die Anstalt habe eine Papierspinnerei eingerichtet, und die Erfahrungen im Kriege haben gezeigt, daß Papier mit Jute erfolgreich in Wettbewerb treten könne. Einstimmig wurde der Verein für das Reutlinger Forschungsinstitut gegründet. Notwendig sei die Herausgabe regelmäßiger Veröffentlichungen in einer beson deren Zeitschrift und engere Verbindung mit der tech nischen Hochschule in Stuttgart zur Wahrung des wissenschaftliche* Charakters des neuen Institutes. —s—• * * * Das Institut für Textilforschung in Dresden ist jetzt gesichert. Die sächsische Regierung wird einen einmaligen Beitrag von einer Million und laufend jährlich 100 000 M. gewähren, die Stadt Dresden schenkt den Bauplatz im Werte von 1 % Mill. M., die sächsische Textilindustrie hat große Unterstützungen zugesichert. (Berl. Tagebl.) ur rrbesse Cepzg Jnsefste zo "(A A // L- ^taubejtaschuien -uupuagnggreüzugutruzusas,. jede ein. yUeisterstüdz g