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Klammerkamm „ Reform” Gesellschaft für Heiz- und Trockenanlagen in. b. H. in Görlitz erhielt das DRP 302761 vom 4. Juli 1916 ab in Kl. 55 d auf einen Klammer kämm, insbesondere zum Aufhängen von Pappen, Kartons u. dgl., Zusatz zum DRP 240424 (Vergl. Papier-Zeitung 1917, S. 3440). "a* , Bei der Verwendung der Klammerkämme nach DRP 240424 zum Aufhängen besonders starker Pappen kann es vorkommen, daß die Klemmglieder beim Abwärtsfedern behindert werden und in einer solchen Entfernung vor dem benachbarten feststehenden Klemmbacken verharren, daß die aufgehängten Pappen ihren Halt verlieren und abgleiten, ohne das Klemmglied herunterzuziehen. Um dies zu verhindern, werden gemäß vorliegender Erfindung die einzelnen Klemmglieder b paarweise so einander zugekehrt angeordnet, daß die Klemmstelle nicht mehr durch ein Klemmglied und einen fest stehenden Klemmbacken, sondern durch zwei federnde Klemmglieder gebildet wird, zwischen welchen die Pappe aufgehängt wird. Die Klemmglieder bilden auf diese Weise die Klemmbacken selbst. 8 • Nach Bild 1 besteht jede Klammer aus zwei Trägern c und c 1 mit je einem federnden Klemmglied b und b 1 , von denen das eine nach links, das andere nach rechts gewandt ist. Diese Klammern können unmittelbar aneinander anschließend folgen oder durch auswechselbare Zwischenstücke getrennt sein, um die Klammern gegen Verschieben zu sichern. Auch läßt sich die Anordnung nach Bild 2 so treffen, daß jeder Träger c zwei entgegengesetzt gerichtete Klemmglieder b und b 1 trägt, die mit den entsprechend entgegengesetzt gerichteten Klemm- gliedern des Nachbarträgers. Zusammenwirken. Die abwechselnde Anordnung der Träger und Zwischenstücke und die Aufreihung derselben auf einer gemeinsamen Tragstange geschieht im übrigen wie in DRP 240424 angegeben. Patent-Ansprüche: 1. Klammerkamm, insbesondere zum Auf hängen von Pappen, Kartons u. dgl., nach Patent 240424, dadurch gekennzeichnet, daß j oder Klammerkamm aus zwei Trägern (c und c 1) mit je einem federnden Klemmglied (b und b 1) paarweise einander zugekehrt sind und die Klemmbacken selbst bilden. 2. Klammer kamm nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Träger (c) entgegengesetzt gerichtete Klemmglieder (b und b 1) trägt, von denen jedes Klemmglied mit dem entsprechend entgegengesetzt gerichteten Klemmgliede des Nachbarträgers zusammenwirkt. Schwefelpreis. Der bei der Uebernahme von Schwefel von der Kriegs-Chemikalien-Aktien-Gesellschaft zu zahlende Preis, der bisher auf höchstens 32 M. für 100 kg festgesetzt war, entsprach laut Mel dung des W. 1. B.” nicht mehr den inzwischen erheblich gestiegenen Unkosten oer inländischen Schwefelgewinnung. Der Reichskanzler hat daher diese Preisbeschränkung aufgehoben, so daß die Kriegs- Chemikalien-Aktien-Gesellschaft auch einen höheren Preis als 32 M, zahlen kann, falls er angemessen ist. Farbreaktion auf Holzschliff (bzw. die Inkrusten des Holzes) mittels Phenylhydrazinchlorhydrat Zu einer kurzen Mitteilung, die von Herrn Professor Dr. Schwalbe*) in der Hauptversammlung des Vereins der Zellstoff- und Papier- Chemiker am 4. Dezember 1917 gemacht wurde, eine Beobachtung betreffend, aie ich bei der Prüfung des Verhaltens des Phenylhydrazin chlorhydrats gegenüber ligninhaltigen Stoffen oder verholzter Mem bran machen konnte, sei folgendes ausgeführt: Die Aufnahme von CH,NH . NH,HCI durch Pflanzenfaser ist schon von C. Hoffmeister**) quantitativ gemessen worden. Dabei empfahl er die „Phenylhydrazinzahl" als Maß für die Verholzung. Auch findet sich von C. Hoffmeister ein Hinweis, daß Phenylhydrazin gelb färbt. Bringt man eine wässrige Lösung des Phenylhydrazinchlor hydrates mit Holz, Holzschliff oder holzschliffhaltigen Papieren in Berührung, so tritt nicht nur eine intensiv orangegelbe Färbung ein, ähnlich der, die man bei der Berührung von Anilinsulfat mit Holz schliff erhält, sondern diese Farbe geht auch nach dem Trocknen unter der Einwirkung des Luftsauerstoffes allmählich, nach Verlauf einiger Stunden, in ein ganz charakteristisches leuchtendes Hellgrün über. Die Deutlichkeit dieser Färbung ist der Deutlichkeit der Reaktion des Pente senreagenses (salzsaure Phlorcglucinlösung) durchaus an die Seite zu stellen. Die Herbeiführung dieser Grünfärbung kann durch geeignetes Erhitzen des Probestückes wesentlich beschleunigt werden, wobei sie schon nach einigen Stunden mit großer Schärfe hervortritt. Ich habe ferner die Beobachtung machen können, daß bei An wendung reiner Cellulose, Hadernpapieren oder ähnlichen, die anfäng liche Gelbfärbung nur ganz blaß auftritt, aber nach dem Trocknen an der Luft in ein ebenso charakteristisches Hellbraun übergeht. Damit wäre ein deutliches Kriterium von verholzter Membran gegenüber reiner Cellulose gegeben. Da die Anwendung des oft sehr stark salzsauren Phloroglucin- reagenses sehr häufig ein Zerstören der benetzten Fasern herbeiführt, wäre für manche Zwecke der Verwendung der wässrigen Lösung des Phenylhydrazinchlorhvdrats, wobei eine Säurewirkung nicht in Betracht kommt, der Vorzug zu geben. Sehr gut läßt sich mit Hilfe dieses Reagenses der Aufschließungsgrad der Cellulose bezw. ihr Gehalt an Ligninstoffen beurteilen. Es empfiehlt sich, die Indikatorflüssigkeit des Phenylhydrazins in dunkler Flasche aufzubewahren, da sich durch die Einwirkung des Lichtes allmählich eine harzige, dunkelbraune Substanz aus scheidet, wie sie auch bei der Nitrierung von Phenolen auftritt. Parallelversuche mit Phloroglucinsalzsäure haben gezeigt, daß die, übrigens dauerhafte, intensive Grünfärbung des Phenylhydrazin- chlorhydra-Indikators subjektiv deutlicher erscheint als das Violett rot des Pentosenreagenses. Dr.-lng. S. Jentsch Rohre aus Preßzellstoff werden, wie das Zentralblatt der Bau- Verwaltung vom 19. Dezember 1917 mitteilt, unter dem Namen Kruskopfsche Leichtlutten in Weiten von 300 mm aufwärts in Berg werken als Ersatz für Blechrohre verwendet. Die Rohre haben 3,5 bis 5mm Wandstärke und sind 1 bis 2 m lang und sehr leicht. Sie können mit einer asphaltartigen Masse säure- und wasserfest oder auch säure- und feuerfest getränkt werden. Diese Lutten sind gegenüber geringen Drücken .dicht, gegen chemische Einwirkungen, besonders schwache Säuren und alkalische Dämpfe, wenig empfindlich und schlechte Leiter von Wärme und Elektrizität. Die wasserdicht getränkten Rohre können auch in frischem Zement oder Kalkmörtel verlegt werden. Die Bearbeitung geschieht durch Sägen, Bohren mit ge wöhnlichen Tischlerwerkzeugen; zum Aufhängen verwendet man Drahtschlingen oder Rohrschellen' Ueber die Rohrstöße werden etwa 200 mm lange Muffen gekittet. Biegen lassen sich die Rohre nicht; auch sind sie für Wasserdampf von mehr als 100° und bei äußerem oder innerem Druck von mehr als 1 at nicht zu empfehlen. Dagegen eignen sie sich besonders für ortfeste Leitungen saurer und alkalischer Dämpfe, kalter und warmer Luft und von Staub. Bei den hohen Kosten der für solche Kanäle im Hochbau üblichen Rabitz- und Monierkasten sowie bei den augenblicklichen Schwierig keiten der Beschaffung von Blechrohren dürften sich Versuche mit diesen Preßzellstoffrohren für Abgas- und Abluftkanäle usw. emp fehlen. (Ztschr. d. Vereins Deutscher Ingenieure.) Beschädigung einer Dampfmaschine durch schlechtes Schmieröl. An einer 500 pferdigen Gleichstrom-Dampfmaschine wurde, wie die Zeitschrift des Bayer. Revisions-Vereins mitteilt, während des Betriebes der hintere Zylinderdeckel hinausgedrückt. Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, daß das schlechte Zylinderöl (Teeröl) den Bruch verursacht hatte. Die Rückstände dieses dickflüssigen Oeles brannten an den Flächen der Zylinder und Kolbendeckel fest und wuchsen zu immer dicker werdenden festen Krusten an, bis schließlich im hinteren Teil des Zylinders der schädliche Raum ganz ausgefüllt war. Da die Kruste weiter an Dicke zunahm, kam es schließ lich dazu, daß der Kolben an sie anstieß, sie allmählich immer fester zusammenpreßte und schließlich aus diesem Anlaß den Zylinder deckel herausdrückte. (Ztschr. d. Vereins Deutscher Ingenieure.) *) Schwalbe, Chemie der Cellulose 1911, Seite 428. *♦) C; Hoffmeister, Flachs und Leinen 1907, 3602.