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1508 PAPIER-ZEITUNG Nr. 78/1916 Schließlich teilte Herr Dittmann noch mit, daß er kürzlich in einem großen Kinematographen-Theater einen amerikanischen Film gesehen habe, durch den die Herstellung einer großen illustrierten Zeitung in zweifarbiger Ausführung vom Satz bis zur Expedition in allen Einzelheiten, mit Stereotypie und Galvanoplastik, veran schaulicht wurde. — Der Vorsitzende wies darauf hin, daß auch bei uns bereits Filme für Schulzwecke hergestellt wurden, die den Knaben die Arbeitstätigkeit verschiedener Berufszweige vorführen, damit sie sich danach für die Erlernung eines ihnen zusagenden Berufes entscheiden können. Schluß der Sitzung 11 Uhr. Bestands- und Gebrauchs-Aufnahme von Leim S. Nr. 76 Seite 1463 Wie wir hören, ist mit der Versendung der amtlichen Frage bogen für die gesamte Kartonnagenindustrie der Zentralverband Deutscher Kartonnagen fabrikanten, E. V., in Berlin C, Jüden- straße 53, betraut worden. Lohnbewegung in der Berliner Kartonnagen- Industrie In der Berliner Kartonnagenindustrie sind die bestehenden Tarife seitens der Arbeitnehmer gekündigt worden, doch schweben mit den Arbeitgebern Verhandlungen, die voraussichtlich zur Zufriedenheit aller Beteiligten verlaufen werden. Die in Tages zeitungen bekannt gegebenen Lohnerhöhungen beziehen sich ausschließlich auf die Herstellung von Zigarettenkartonnagen. Sind Korrektoren Angestellte im Sinne des Gesetzes über Angestellten-Versicherung ? Das Oberschiedsgericht für Angestellten-Versicherung hat in seiner grundsätzlichen Entscheidung vom 28. März 1916 (A.-Z. P. 4/16) den Korrektor E. der Buchdruckerei H. in L., der mit 37 M. Wochenlohn angestellt ist, für nicht versicherungspflichtig erklärt. Aus den Gründen: E. ist auf achttägige Kündigung angenommen, bezieht Wochen lohn, dessen Höhe über den Verdienst eines gelernten Arbeiters nicht hinausgeht, und ist dem Faktor unterstellt, der ihm seine Arbeit zuweist, während ihm selbst keine Anordnungsbefugnisse gegenüber anderen im Betriebe der Druckerei beschäftigten Personen zustehen. Die ihm obliegende Vergleichung der Manuskripte mit den ersten Abzügen des Satzes, die Nachprüfung der Interpunktion sowie die Beseitigung etwaiger orthographischer oder grammatischer Unrichtigkeiten, wie sie infolge undeutlicher Schrift des Verfassers oder Flüchtigkeit des Abschreibers vorkommen, erfordert zwar viel Aufmerksamkeit, setzt dagegen keine bedeutenderen geistigen Fähig keiten und kein größeres Maß von Kenntnissen voraus, als es die Volksschule vermittelt, und als nach dem Gutachten des Tarifamts der deutschen Buchdrucker auch diejenigen Buchdruckereigehilfen besitzen müssen, welche als Setzer tätig sind. Uebrigens müssen auch die letzteren im Hinblick auf die schwere Lesbarkeit vieler Manu skripte imstande sein, in das Verständnis der von ihnen zu setzenden Ausarbeitungen einigermaßen einzudringen; an die Denktätigkeit und das Wissen stellt also die Tätigkeit eines Korrektors keine we sentlich größeren Anforderungen, als an die eines Setzers. Dem Ein- wand, daß E. zum Korrekturlesen genaue Kenntnis der Stilistik benötige, kann nicht beigetreten werden, da er ebensowenig wie die ganz überwiegende Mehrzahl aller Korrektoren zur Vornahme von Aenderungen des Wortlauts befugt ist. Ob seine Tätigkeit anders zu beurteilen wäre, wenn er in größerem Umfang fremdsprachliche Korrekturen zu lesen hätte, kann dahin gestellt bleiben, da ihm eine solche Aufgabe nur ganz selten, etwa alle Vierteljahr einmal, obliegt. Die Deutsche Buchdrudcer-Berufsgenossensdiaft im zweiten Kriegsjahre Der Einfluß des Krieges hat sich im Jahre 1915 in erheblichem Maße geltend gemacht. Zu den am Jahresanfang vorhandenen der Genossenschaft angehörenden 8548 Betrieben kamen 66 neue hinzu, dagegen mußten 162 gelöscht werden, so daß ihre Anzahl am Jahresschluß um 96 geringer war als am Anfang. Stärker noch war der Rückgang bei den versicherten Personen, es wurden 138 330 nachgewiesen, d. s. 28 049 weniger als im Vorjahre. Die Summe der gezahlten Entschädigungen mit 638 814 M. war dagegen um 5325 M. höher als 1914. Da sie auf die geringere Lohnsumme verteilt werden mußte, erfuhr die Belastung der Mitglieder mit Beiträgen eine Steigerung um etwa 20 v. H. auf je 1000 M. Löhne. Der Jahres durchschnittsverdienst einer versicherten Person verringerte sich von 1202 M. 20 Pf. auf 1152 M. 99 Pf. Auch die Zahl der in Betrieb befindlichen Maschinen erfuhr Verminderung; sie betrug bei den Schnellpressen 1036, bei den Tiegeldruckpressen 758, bei den Schneidemaschinen 831 Maschinen; die Rotationsmaschinen allein vermehrten sich um 13. Zum Gegensatz zu allen anderen Maschinen gattungen, die sämtlich eine geringe Anzahl von Unfällen aufwiesen, erfuhren die durch Rotationsmaschinen verursachten Unfälle eine Steigerung von 202 auf 299. Bei der Besichtigung der Betriebsein richtungen durch die Aufsichtsbeamten der Genossenschaft wurden besonders zahlreiche Mängel an den Händeschutzvorrichtungen der Tiegeldruckpressen vorgefunden. Um das .gefahrdrohende Anlegen von der Seite der Tiegeldruckpressen her zu verhindern, wurde neuer dings die Anbringung einer besonderen Schutzstange angeordnet. Sie besteht aus einem 3 mm starken Bandeisen, das am oberen Rande des Händeschutzes zu befestigen ist und sich mit einer Abbiegung im oberen Teile nach unten verlängert. Bei Tiegeln mit seitlicher Zugstange soll das Bandeisen innerhalb der Zugstange liegen. Von den zur Anmeldung gelangten 3024 Unfällen entfielen 1654 auf den Maschinenbetrieb, 1370 hatten andere Ursachen. 14 Unfälle verliefen tötlich, in zweien war Unachtsamkeit beim Fahrstuhlbetriebe die Veranlassung des Unfa.lls. Die Stuttgarter Fachschule für das Buchdruckgewerbe, zugleich Schille für kriegsverletzte Buchdrucker, veröffentlicht ihren ' Bericht für das 12. Schuljahr 1915/16, welcher in der Fachschule (Tübinger Straße 77 a) gedruckt wurde. Nachdem durch den Krieg im Jahre 1914 die Schulräume für Kriegszwecke geräumt werden mußten (das Gebäude, welches die Fachschule beherbergte, wird als Kriegsgefangenenlager benutzt), konnten erst im Oktober 1915 neue Schulräume bezogen werden, die mit ihrem reichhaltigen Satzmaterial nebst Schnell- und Tiegeldruckpressen, denen eine Setzmaschinen- Abteilung mit einer Linotype- und Typograph-Maschine angeglie dert wurde, des Tages den Kriegsverwundeten Gelegenheit bieten zum Wiedereinlernen oder Umlerne, des Abends aber die künftigen Gehilfen heranbildet. Die Leitung der Schule besteht aus 4 Prin zipalen, 2 Mitgliedern des Graphischen Klubs und 2 Mitgliedern des Stuttgarter Faktorenvereins unter dem Vorsitz des Herrn Kommer zienrats Krais. Als Lehrer sind 4 Setzer und 5 Maschinenmeister tätig. Zu Setzern wurden 21 und zu Druckern 5 Kriegsbeschädigte ausgebildet. Höhere Steindruckpreise in Dänemark. Der dänische litho graphische Prinzipalverein“ erhöhte am 18. September unter Hinweis darauf, daß die Preise für Papier, Farbe und Bronze seit Beginn des Krieges um etwa 100 v. H. gestiegen seien, und alle Betriebsunkosten stiegen, den Preis für alle Steindruckarbeit um 10 v. H. bg. Papierkleingeld in Finland. Auf Antrag auf Finlands Bank beschloß der Senat Banknoten in den Werten von 1 f. M. (66 X 100 mm groß, braun), 50 penni (55 x 90 mm, graublau) und 25 penni (45 x 80 mm, braungelb) herstellen zu lassen, bg. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII Aer am 6. Februar 98 Mark hat fann und mus jetzt 100 Marf Kriegsanleihe zeichnen. Dente feiner: auf meine 100 Mart fommt es nicht an! Die Schlacht schlägt man nicht nur mit Generalen — es muffen auc Die Mafsen Der Soldaten dabei fein.