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Nr. 54/1916 PAPIER-ZEITUNG 1017 Geschäfts-Machrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist. wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Gräflich Henckel von Donnersmarck’sche Papierfabrik Frantschach Aktiengesellschaft in Berlin und Frantschach, Kärnten. Das am 31. Dezember abgelaufene Geschäftsjahr schließt mit einem Rein gewinn von 70 405 M., aus dem 5 v. H. Dividende auf 1 200 000 M. Aktienkapital v erteilt werden. Neue Papierfabrik G. m. b. H. in Niederhelmsdorf bei Stolpen, Sachsen. Der Gesellschaftsvertrag ist am 20. Mai 1916 abgeschlossen und am 30. Mai 1916 abgeändert worden. Gegenstand des Unter nehmens ist Herstellung und Vertrieb von Papieren aller Art. Das Stammkapital beträgt 255 000 M. Zum Geschäftsführer wurde Herr Fabrikbesitzer Carl Mayr in Langenthal (Post Hirschhorn) bestellt. Hadern- und Stoffabfälle-Vertriebs-Gesellschaft m. b. H. in Berlin. Gegenstand des Unternehmens ist Verwertung ausländischer Hadern und Stoffabfälle. Das Stammkapital beträgt 25 000 M. Geschäfts führer ist Herr Iwan Meyer. Herrn David Kaufmann wurde derart Prokura erteilt, daß er berechtigt ist, in Gemeinschaft mit einem Geschäftsführer die Gesellschaft zu vertreten. Deutsche Papiergarn-Verwertungs-Gesellschaft m. b. H. in Neu münster. Gegenstand des Unternehmens ist Imprägnierung von Papiergarnen, Papierstoffen und dergleichen nach dem von Herrn Dittmann zum Patent angemeldeten Dittmann-Westphalenschen Verfahren sowie Ausbeutung dieses Verfahrens und der zum Schutze dieser Erfindung etwa erteilten Patente und Gebrauchsmuster. Das Stammkapital beträgt 21 000 M. Die Mitgesellschafter Herren Dittmann und Westphalen bringen als ihre Einlage je zur Hälfte die von ihnen gemachte Erfindung zur Imprägnierung von Papier garnen, Papierstoffen und dergleichen, die von dem Zeitungsverleger Dittmann zum Patent angemeldet ist, sowie die zum Schutze dieser Erfindung etwa erteilten Patente und Gebrauchsmuster in die Ge sellschaft ein. Der Gesamtwert dieser Einlage ist auf 14 000 M. festgesetzt, so daß damit die Stammeinlagen der Mitgesellschafter Dittmann und Westphalen voll geleistet sind. Der erste. Geschäfts führer ist Herr Theodor Dittmann in Neumünster. Der Gesellschafts vertrag ist am 5. Juni 1916 festgestellt. Kunstdruck- und Verlagsanstalt Wezel & Naumann Aktiengesell schaft in Leipzig- Reudnitz. Dem Geschäftsbericht für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1915 entnehmen wir: Die ungünstige Wirkung des Weltkrieges, welche sicn besonders in unserem Leipziger Betriebe fühlbar machte, hat es nicht ermöglicht, das Geschäftsjahr 1915 mit einem Gewinn abzuschließen. Zwar konnten wir durch Schaffung neuer Artikel, welche sich recht gut einführten, einen den Verhältnissen entsprechenden Umsatz er zielen; die erwarteten Vorteile konnten jedoch im abgelaufenen Geschäftsjahr noch nicht zum Ausdruck kommen, weil die erforder lich gewesenen Anschaffungen den Gewinn erheblich kürzten. In unserem Zeitzer Betriebe haben sich die Nachwirkungen des Brandes, welche langdauernde Betriebseinstellung veranlaßten, schädigend gezeigt. Der Betrieb ist jetzt wieder in früherer Weise vollkommen im Gange und berechtigt für das neue Geschäftsjahr, dessen Um satz ganz erheblich den vorjährigen bis jetzt überholt hat, zu guten Aussichten. Unter Inanspruchnahme des Gewinnvortrages 1914 von 7339 M. stellt sich der Verlust für das Geschäftsjahr 1915 auf 21 132 M„ den wir vorschlagen, auf neue Rechnung vorzutragen. Wenn der Krieg keine unerwarteten Zwischenfälle bringt, dann erwarten wir für das laufende Jahr ein besseres Ergebnis. Hauptzahlen der Jahresrechnung (abgerundet). Bestände: Grundstück 220 400 M., Gebäude 472 500 M„ Maschinen 201 300 M., elektrische Licht- und Kraftanlage 64 500 M„ Originale 2800 M., Aluminium- und Zinkplatten 27 000 M., Lithographiesteine 49 000 Mark, Photographie-Utensilien, Prägeplatten, Schriften und Druck stöcke 8600 M., vorausbezahlte Versicherungsprämien 4550 M., Interimskonto 11 500 M., Rohstoffe, halbfertige und fertige Waren 586 400 M., Bargeld, Wechsel, Wertpapiere 18 300 M., Außenstände 386 600 M„ Verlust 21 100 M. Verbindlichkeiten: Aktienkapital 1 000 000 M., Obligations- Anleihe 600 000 M., Rücklage I 18 500 M., Rücklage II 60 000 M., Obligationsanleihe . Agio-Amortisationskonto 10 000 M., Schulden 155 600 M„ Bankschulden 211 100 M„ Interimskonto 18 000 M. t Am 23. Juni fiel auf dem Schlachtfelde der Gesellschafter und Mitbegründer der Deutschen Bergwerks-Zeitung G. m. b . H. in Essen, Ruhr, Herr Willy Hammerstein aus Mülheim- Ruhr. Bei Kriegsausbruch war er als Hauptmann eines Feld-Artillerie-Regiments hinausgezogen und in Anerkennung seiner großen Verdienste wurde ihm das Eiserne Kreuz I. Klasse verliehen. f Herr Buchdruckereibesitzer, Kanonier Fritz Pallaschke in Rastenburg im Alter von 39 Jahren. K. (Königsberg Hartungsche Ztg.) Eisernes Kreuz. Dem Gefreiten Paul Haucke, Angestellten der Cellulosefabrik Okriftel a. M. Ph. Offenheimer, wurde das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen. Jubelfest. Der Berliner Vertreter der Firma Gebrüder Schmitz in Merken b. Düren, Herr Max Lewy, NW 23, Cuxhavener Str. 18, feierte am 1. Juli die 25 jährige Wiederkehr des Tages, an welchem er die Vertretung der genannten Papierfabrik übernommen hat. Arbeiterfürsorge. Die Papierwarenfabrik H. C. Bestehorn in Aschersleben hatte infolge der steigenden Verteuerung und Be schaffungsschwierigkeit fast aller Lebensmittel einem Arbeiter und Angesteilten-Ausschuß 20 000 M. mit der Bestimmung über wiesen, geeignete Lebensmittel im großen möglichst vorteilhaft einzukaufen und mit einer Einbuße von wöchentlich 1000 M. an die Arbeiter und Angestellten nach einem bestimmten Verteilungs plan unter Berücksichtigung der Verheirateten und der Kinder zahl abzugeben. Da sich diese Einrichtung sehr bewährt hat, hat die Firma jetzt ihren Zuschuß auf 50 000 M. erhöht. Eg. (Leipz. N. N.) Um die wirtschaftliche Lage ihrer Arbeiter weiterhin zu ver bessern, hat die Firma C. F. Leonhardt, Papierfabrik in Crossen (Mulde), neben vielen anderen derartigen Kriegsmaßnahmen jetzt auch für jede bei ihr beschäftigte Person den Bezug von wöchent lich zwei Pfund markenfreiem Brot zum Preise von 90 Pf. fürs Brot — die Hälfte des Einkaufspreises —• sichergestellt. In Betracht kommen wöchentlich über 600 Brote. Durch diese Maßnahme soll der durch die Kartoffelknappheit eingetretenen schwierigen Lebensmittelbeschaffung gesteuert werden. Eg. (Greizer N. N.) Die Papierfabriken von Julius Glatz in Neidenfels spendeten für Kriegswohlfahrtszwecke 40 000 M. K. (B. T.) Aufgehobene Geschäftsaufsicht. Die über das Geschäft des Fabrikbesitzers Viktor Jockel in Stolpen, alleinigen Inhabers der handelsgerichtlich eingetragenen Firma Stolpener Holzstoff-, Pappen- und Pappenklammer-Fabrik Viktor Jockel angeordnete Geschäfts aufsicht wurde aufgehoben. Brand. Das Augsburger Werk der G. Haindl’schen Papier fabriken wurde in der Nacht zum 1. Juli von einem Brandschaden heimgesucht. Das Feuer kam nach 1 Uhr im Dachraum aus, wurde aber bald bemerkt, so daß es nicht weiter um sich greifen konnte. Die Entstehungsursache konnte bis jetzt nicht ermittelt werden. Der Betrieb erleidet keine Unterbrechung. Zeitungswesen. Die ,,Frankfurter Zeitung", ,, Kölnische Volks zeitung", ,,Kölnische Zeitung" und ,, Rheinisch-Westfälische Zeitung" geben bekannt: ,,Durch die weiteren erheblichen Preissteigerungen sämtlicher Materialien sehen sich die unterzeichneten Verleger gezwungen, vom 1. Juli ab einen Kriegszuschlag von 10 v. H. auf den Anzeigen- und Reklamepreis zu erheben." Die ,,Oberbadische Volkszeitung" in Freiburg i. B„ Organ der Fortschrittlichen Volkspartei Oberbadens, hat mit dem 1. Juli ihr Erscheinen eingestellt. CI. Am 30. Juni hat die Neustädter Zeitung in Neustadt (Herzogtum Coburg) ihr Erscheinen vorläufig eingestellt. Die Thüringer Landeszeitung in Gotha, 1910 mit einem Aktien kapital von 80 000 M. als konservative Zeitung gegründet, be antragte, auf einer außerordentlichen Generalversammlung die Liquidation, nachdem schon das Jahr 1914 mit Verlust von über 10 000 M. abgeschlossen hatte, der wahrscheinlich 1915 noch be deutend gestiegen ist. Dividende war nur für das Gründungsjahr in kleinem Ausmaß gezahlt worden. —n. Am 28. Juni d. J. entschlief mein langjähriger Vertreter Herr Martin Story Berlin W 62 Ich betraure in ihm einen seit 15 Jahren rastlos tätigen treuen Mitarbeiter. Seine ausgezeichneten Charaktereigenschaften und seine Schaffensfreudigkeit sichern ihm ein ehrendes dankbaies Andenken. Gottfried Klepel, Dresden Glückwunschkartenfabrik 95918]