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Kriegstinte für leimschwache Papiere (siehe Nr. 72 S. 1374 und Nr. 74 S. 1417) ist zurzeit noch ein frommer Wunsch, und ob es gelingen wird, ein wandfreies Fabrikat herzustellen, ist fraglich. Ein dringendes Bedürf nis besteht kaum, denn man kann-als Ersatz für Tinte auf leimschwa chem Papier Tintenstifte verwenden, mit denen sich noch dazu besser und angenehmer schreiben läßt. Wenn man den geschrie benen Brief oder das Memorandum anfeuchtet, so ist die Schrift nicht auszulöschen und sie schlägt nicht durch. Die beiliegenden Proben sind mit Erzeugnissen der Schwan-Bleistift-Fabrik in Nürnberg auf leimschwachem Postpapier mit gewöhnlicher Buchtinte und zum Vergleich mit den lintenstiften Nr. 1023 Othello, Nr. 7800 Notabene und Nr. 9800 Aldebaran geschrieben und durch die Kopierpresse gelaufen. Sie zeigen, daß diese Tintenstifte den Anforderungen voll genügen, und dabei geben sie noch tadellose Kopien, wenn solche gewünscht werden. Wo keine Kopierpresse zur Verfügung ist, genügt es, die Schrift mit einem feuchten Löschblatt und dieses mit Lederpappe zu be decken, über die man eine Rolle mit mäßigem Druck führt, oder man hält sich gleich eine mit Löschpapier überzogene Rolle, die man für den gedachten Zweck anfeuchtet. M. Die uns eingesandte Probe bestätigt die Richtigkeit obiger Angaben, * * * Die Einsendung unter obiger Ueberschrift -veranlaßt mich zu einer kurzen Erwiderung, obgleich ich nicht eine von den drei Tinten fabriken bin, mit denen der Einsender korrespondiert hat. Die Ausführungen des Einsenders sind durchaus anzuerkennen. Die Kriegstinte ist noch keine tadellose Schreibflüssigkeit für schwach geleimte Papiere. Allerdings möchte bedacht werden, daß die ersten Proben der leimschwachen Papiere noch bedeutend besser waren als die mir z. B. jetzt bemusterten; es sind dabei Papiere, die über haupt nicht mehr beschreibfähig, sozusagen überhaupt nicht mehr geleimt sind, und ein löschblattartiges Papier läßt sich mit keinerlei Flüssigkeit beschreiben, ohne daß die Tinte ausläuft und durch dringt. Die Kriegstinte ist ein Notbehelf, um über die jetzige Zeit hin- wegzukommen und wird auch nach meinem Dafürhalten kaum in normalen Zeiten Anspruch darauf haben, beibehalten zu werden. Trotzdem ist es meiner Ansicht nach jetzt ein Ausweg, der beschritten werden muß. Der Einsender schreibt von Schultinten. Wenn er zu seinen Versuchen eine Kriegs-Blauholz-Tinte verwendet hat, so kann ich ihm noch mehr Recht geben. Zum Beschreiben von leimschwachen Papieren eignet sich nach meinen Erfahrungen nur eine blaufließende Eisengallustinte. Ich stehe gern mit Musterfläschchen meiner blaufließenden Tai- fun-Eisengallus- Schultinte Nr. 297, Taifun-Eisenga.llus- Schreibtinte Nr. 298, sowie Taifun-Eisengallus-Kopiertinte Nr. 299 zur Verfügung. Eduard Beyer, Chemnitz. Deutsche Bücherei des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig In der Woche nach Kantate 1916 hat die Deutsche Bücherei ihre Bestände in ihr neues Heim übergeführt und ist mit ihrem Beamtenkörper in die Verwaltungsräume des stattlichen Gebäudes eingezogen. Sie trifft alle Vorbereitungen, um im Anschluß an die feierliche Einweihung, für die am Sedantag dieses Jahres vor einer glänzenden Festversammlung stattgefunden hat, ihre Schätze der Oeffentlichkeit zur Benutzung darzubieten. Die Deutsche Bücherei bittet alle deutschen Verleger, ihr bisher in ihren Beständen fehlende Erscheinungen des jeweili gen Verlages zu überweisen. Durch Unterzeichnung eines von der Deutschen Bücherei zu beziehenden Scheines, worin die Ge neigtheit erklärt wird, die Veröffentlichungen ihr fernerhin zur Verfügung zu stellen, tritt jeder Verlag in die stattliche Reihe der Stifter der Bücherei und genießt deren Vergünstigungen. Schulsachen nur gegen bar! Sechs Buch- und Papierhändler Bruchsals. Baden, machen durch gemeinsame Anzeige in der dortigen Zeitung bekannt, daß sie in Anbetracht der Zeit Verhältnisse sämtliche Schulsachen nur noch gegen bar abgeben. Einrichtung und Betrieb einer Schreibwaren- Handlung Von G. Klein Fortsetzung zu Nr. 75 5. Tuschen Tusche in Stücken findet heute wenigstens in Deutschland nur noch geringe Verwendung, sie ist verdrängt worden durch flüssige Tusche, die sich trotz ihres verhältnismäßig niedrigen Preises für viele Zwecke (Arbeiten mit der Reißfeder) noch weit besser eignet als solche in Stücken. Als Haupt färben kommen in Betracht: schwarz, preußisch-blau, dunkel- und hellgrün, carmin, zinnober. In zweiter Linie die nachstehenden Farbtöne, aber nur dann, wenn Maschinenfabriken, Zechen, Kataster ämter oder entsprechende Lehranstalten zur ständigen Kund schaft rechnen: weiß, orange, violett, Sepia Sienna, gebrannte Sienna, Neutraltinte. Die zuletzt genannten. Tuschen werden fast ausschließlich in Flaschen zum Verkaufspreise von 25 Pf. gekauft, die ersteren aber auch in solchen zu 50 Pf. und 75 Pf., besonders schwarz von Großverbrauchern auch in %- und 1-Literflaschen. Durch direktes Sonnenlicht leiden die Tuschen, größer aber noch ist die Frostgefahr. Durch Frost beschädigte Tusche bildet einen flockigen Niederschlag und ist durch kein Mittel wieder brauchbar zu machen. Während des Winters gehört daher keine Tusche ins Schaufenster. Bei offenen Gefächern werden die Flaschen und Korken besonders der weniger gängigen Sorten durch Einwirkung des unvermeidlichen Staubes bald unansehnlich und dadurch schwer verkäuflich. Es haben sich die nachstehend beschriebe nen Verkaufskästen bewährt: Die Bodenfläche der Flaschen zum 25-Pf.-Verkauf ist etwa 3x3 cm. Es werden Kästen aus kräftiger Pappe hergestellt, die Fächer dieser Größe enthalten, möglichst so tief, daß sie 14 bis 15 Flaschen hintereinander aufnehmen können. Diese Auf nahmefähigkeit ermöglicht Auffüllen von Originalschachteln, wenn der Ladenvorrat bis auf 2 bis 3 Flaschen zur Neige gegangen ist; mithin keine angebrochenen Originaldutzendverpackungen auf Lager. Die Breite muß so groß sein, daß für schwarz zwei Reihen, für die andern Farbtöne je eine Reihe zur Verfügung steht. Bei Zugrundlegung oben angegebener Farben wären mithin 7 Fächer nötig, d. h. eine Außenbreite von ungefähr 30 cm. Für die größeren Flaschen läßt sich die gleiche Ein richtung mit den sich von selbst ergebenden Maßänderungen ebenso leicht ausführen, der Handlichkeit halber aber für eine geringere Anzahl Flaschen. Der Deckel ist abnehmbar zu fertigen, und auf der Innenseite kann ein Blatt Zeichenpapier mit Originalaufstrichen befestigt werden. 6. Schulhefte Oft sind für das Papiergeschäft Schulhefte einer der Haupt artikel, bei überwiegender Bürokundschaft allerdings nur Neben artikel. Im ersteren Falle ist den Schulheften besondere Auf merksamkeit zu schenken. Von einem annehmbaren Nutzen kann nur dann gesprochen werden, wenn durch Bezug größerer Mengen unmittelbar mit den Fabriken gearbeitet werden kann, auf der andern Seite aber würde sich unvorsichtiges Ueber- schätzen der Bedarfsmengen sehr rächen. Die Anordnungen der Schulleiter sind oft ganz unberechenbar. Zusammenschluß der in Frage kommenden Händler ist daher sehr ratsam, da dann ein weit größerer Druck ausgeübt werden kann, Neuanordnungen wenigstens so zeitig bekannt zu geben, daß sich die Verkäufei entsprechend einrichten können. Dann aber haben die Händler durch eine solche Vereinigung weit mehr Aussicht, den Kampf gegen den Verkauf von Schulmaterial durch die Schuldiener erfolgreich durchzuführen. Zu diesem Zwecke gegründete Vereine haben in manchen Städten vorzügliche Erfolge erzielt allerdings ist auch die Zahl der Gemeinden noch immer sehr erheblich, wo kein wenigstens augenblicklich greifbarer Erfolg erzielt werden konnte. Der Andrang der Schulkinder zu den Hauptversetzungs zeiten, also Ostern und Michaelis, macht es häufig nötig, auch