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1464 PAPIER-ZEITUNG Nr. 76/1916 die Durchführung der Unfallverhütungs-Vorschriften und die Tätig keit der technischen Abteilung werden wir demnächst einige beson ders bemerkenswerte Abschnitte abdrucken. Maschine zur Verarbeitung von Papier, Pappe und ähnlichen Stoffen Arthur Lippmann in Dresden-A. wurde DRP 291420 vom 13. April 1915 ab in Klasse 11 erteilt auf eine zur Verarbeitung von Papier, Pappe und ähnlichen Stoffen bestimmte Maschine mit elastisch nachgiebiger Traverse und an dieser mit Armen befestigtem Gestänge zum Ausgleich der einseitig auftretenden Kräfte. Bild 1 zeigt eine unter Federdruck stehende, sich in gleichen Zeitabschnitten gegen eine feste Unterlage hebende und senkende Traverse, Bild 2 eine unter Federdruck stehende Traverse, gegen die sich ein vollkommen starrer Druckbalken in gleichen Zeitabschnitten hebt und senkt. Bei Bild 1 ist eine feste Unterlage a vorhanden, gegen die eine Traverse b durch zwei (nicht dargestellte) Exzenter in gleichen Zeitabschnitten bewegt wird. Die Uebertragung der Bewegung erfolgt durch die beiden Exzenterzugstangen c unter Zwischenschaltung federnder Stangen d d r Die Druck federn e e, können, entsprechend dem zu erzielenden Druck, durch die Handräder / mehr oder weniger gespannt werden. Der Ausgleich der auf die federnde Traverse b einseitig wirkenden Kräfte wird erreicht durch die Zugstangen i i 1 unter Zwischen schaltung zweier im Maschinengestell g in den Drehpunkten h h t gelagerter Doppelwinkelhebel k k } und die beiden Stangen m Soll z. B. ein Block n, der sich links von der Maschinenmitte unter der Traverse b befindet, zusammengepreßt werden, so werden durch die Zugstange i, die Stangen m m i und die Doppel- winkelhebel k k } die einseitig auftretenden Kräftewirkungen ausgeglichen und demzufolge auf die zwischengeschalteten Druckfedern e e, und die Exzenterzugstangen c c x gleichmäßig verteilt. Umgekehrt, wenn ein Block n { rechts von der Maschinen mitte unter die Traverse b gebracht wird und zusammengepreßt werden soll, so werden die einseitig auftretenden Kräfte wirkungen durch die Zugstange i Y sowie ebenfalls durch die Stangen m m 1 und die Doppelwinkelhebel k k x ausgeglichen. Um in den Zugstangen i i y die Druckwirkung für alle Fälle auszuschließen, sind diese an den Angriffspunkten mit Lang löchern o o { versehen, so daß Kraftwirkung nur in der Pfeil richtung in der jeweilig beanspruchten Zugstange übertragen! werden kann. Die gleichen Erscheinungen treten auch bei Bild 2 auf. Hier wirkt ein durch zwischengeschaltete Exzenterzugstangen c c y und auf der Exzenterwelle p sitzende Exzenter q in gleichen Zeitabschnitten heb- und senkbarer Preßbalken b gegen eine im Maschinengestell g federnd gelagerte Traverse a. Der Gegen druck wird durch die im Gestell g angeordneten Druckfedern e erzielt. Je nachdem ein Block n oder n x unter den Preßbalken b gelegt wird, wirkt zum Ausgleich der einseitig auftretenden Kräfte die Zugstange i oder i v so daß auch hier die jeweilig beanspruchte Stange nur auf Zug beansprucht werden kann. Die Patent-Ansprüche lauten: 1. Zur Verarbeitung von Papier, Pappe und ähnlichen Stoffen bestimmte Maschine mit elastisch nachgiebiger Traverse und an dieser mit Armen befestigtem Gestänge zum Ausgleich der einseitig auftretenden Kräfte, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgleichgestänge als Doppelzuggestänge (i i k k^ aus gebildet ist, um eine Uebertragung der jeweilig auftretenden Kräfte nur auf Zug zu ermöglichen. 2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugstangen (i an den Angriffsenden mit Lang löchern o oder versehen sind, um eine Druckwirkung in dem Gestänge unter allen Umständen’auszuschließen. Dichtungsringe für Patentflaschen Zu Nr. 71 S. 1349. Ich habe zusammen mit einem Flaschenverschlußfabrikanten einen Verschluß ersonnen und darauf DRGM genommen, der die teuren Gummischeiben bei Bier- und dgl. Flaschen entbehrlich macht. Der Verschluß wurde uns kurz vor Kriegsausbruch geschützt, durch unsere Einberufung unterblieb die Herstellung. Da mein Teilhaber gefallen ist, wurde die Fabrik aufgelöst. Der Verschluß behält den praktischen Drahtbügel der Patent flasche bei. Der Porzellanknopf greift aber mit seinem unteren kegelför migen Teil nicht in den Flaschenhals, sondern umfaßt dessen oberen Teil, der Rand des Halses greift also in eine Vertiefung des Porzellan knopfes. In diese Vertiefung wird eine gefettete Pappscheibe einge legt; durch Herunterdrücken des Drahtbügels wird der Halsrand auf die etwas zusammendrückbare Pappscheibe fest aufgedrückt und sicherer, dichter Verschluß erzielt. Musterflaschen haben die Brauchbarkeit erwiesen. E. Lautenschläger, Gefr. im Landw.-Inf.-Regt. 10S, 9. Komp., 47. Landw. -Division. * * * Heidenau-Dresden, 13. September Ich sende Ihnen anbei eine mit Wasser gefüllte Bierflasche, an der Sie sich überzeugen können, daß der Verschluß vollkommen wasser- und luftdicht hält. Dieser besteht aus mehreren Lagen Zellulose-Seidenpapier (künstliche Watte) und ist mit einer wasser dichtmachenden Flüssigkeit getränkt, die zu haben ist. Der Ring wird nach einmaligem Gebrauch weggeworfen und ersetzt den Gummi- Ring. Die ausgestanzten Seidenpapier-Ringe werden frisch getränkt verwandt und die Flasche geschlossen; nach dem Trocknen ist die Flasche luftdicht. Paul Ernst Altmann, Ing.-Chemiker Die uns gesandte Flasche war dicht verschlossen. Beim 1 Oeffnen des Verschlusses erwies sich der dem Wasser aus gesetzte Teil des Ringes aufgeweicht, und der Außenrand des Ringes klebte z. T. am Porzellanknopf. Schriftleitung Einschränkung von Druckaufträgen bei den Universitäten. Die durch den Krieg geschaffenen Verhältnisse machen es notwendig, auf eine sparsame Verwendung staatlicher Mittel und eine tunlichste Einschränkung des Papierverbrauches Bedacht zu nehmen. Druck aufträge werden daher auf Staatskosten im Bereiche der Unterrichts- verwaltung nur insoweit erteilt, als es unbedingt geboten ist. Dem gemäß ist laut Verfügung des preußischen Unterrichtsministers in Zukunft von einer Verwendung staatlicher Mittel zur Drucklegung von Programmen, Festschriften, Festreden, Preisarbeitenberichten und Einladungsschriften zur Preisverteilung abgesehen. Für die Dauer des Krieges wird ferner die Veröffentlichung der Universitäts chroniken unterbleiben. —n. Höhere Druckpreise in Norwegen. Die Buchdruckereien in Kristiania erhöhten am 1. September die Preise für Drucksachen jeder Art um 20 v. H.; die übrigen Druckereien Norwegens hatten teilweise schon erhöht. Eine vorher vom Buchdruckerverein vorge nommene Untersuchung ergab, daß die Preissteigerung der Ver brauchswaren des Gewerbes 25—150 v. H. beträgt, bg.