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1352 PAPIER-ZEITUNG Nr. 71/1916 Kopierbahn-Zuführvorrichtung Julius Post G. m. b. H. in Hamburg erhielt DRP 291447 auf nachstehend beschriebene Vorrichtung zum Zuführen der Kopier bahn zur Schneidvorrichtung bei Kopiermaschinen. Die beiden in entgegengesetzter Richtung umlaufenden Kettentriebe a, b erfassen mittels der an ihnen angeordneten Greifer c, g die zwischen ihnen durchlaufende Papierbahn d und bewegen sie in Richtung des Pfeiles vorwärts. Der untere Ketten trieb b nimmt dabei die die Messer e tragende Schneidvorrichtung f mit Hilfe der Greifer g mit, die mittels Vorsprünge h an einen an der Schneidvorrichtung angebrachten Doppelriegel i stoßen. Die Schneidvorrichtung wird dabei, indem sie gleichzeitig den Schnitt bewirkt, so weit nach vorn bewegt, bis die Schrägfläche k des Doppelsriegel i an die entsprechende Schrägfläche m eines festen Anschlages n stößt, der den Riegel nach unten, d. i. in seine andere Brief-Falzer Der Firma „Büro-Einrichtungs-Fabriken Fortschritt G. m. b. H.” in Freiburg i. Br. wurde DRP 291046 vom 17. Mai 1914 ab in Klasse 70 erteilt auf eine Vorrichtung zum Falzen von in Umschläge einzulegenden Briefbogen. Der auf einer Auflageplatte gegen einen Anschlag anliegende Briefbogen erhält zuerst eine Längsfalzung, indem er mit Hilfe einer Falzleiste in Förderwalzen gedrängt und auf eine zweite Auflageplatte befördert wird. Auf dieser zweiten Auflageplatte gelangt er unter eine Formatplatte, über welcher die Quer falzung bewirkt wird, worauf der fertig gefalzte Bogen von der Formatplatte abgezogen wird. Die Querfalzung erfolgt durch walzenförmige Falzwerkzeuge, die sich um die Falzkanten der Formatplatte herumbewegen und dadurch scharfes Herum falzen des Briefbogens um diese Kanten bewirken. ' Die heb- und senkbare Format platte wird nur für die Querfalzungen benutzt, während das Längs falzen schon vor dem Senken der Formatplatte auf den Brief- bogen erfolgt. Hierdurch soll die Handhabung der Vorrichtung vereinfacht und die Sauberkeit der Falzung erhöht werden. Die Auflageflächen haben dachförmige Gestalt. An der Firstkante dieses dachartigen Gehäuses liegen die Förderwalzen. An der einen Schräg platte ist die Längs faltschwänge gelagert, an der anderen Schrägplatte ist um deren Unterkante die Formatplatte schwing bar. während seitlich unter halb der Platte parallel zu ihr die an Schwing hebeln angeordneten Quer falzwalzen gelagert sind. Die Einzelheiten sind aus der Patentschrift zu ersehen. Endlage drückt, damit die Schneidvorrichtung auslöst und zum Stillstand bringt. Bei der weiteren Bewegung stößt ein anderer Greifer g des unteren Kettentriebes mit seinem Vorsprung h gegen das untere Ende des Doppelriegels i, mittels dessen die Schneidvorrichtung wieder in ihre Anfangslage zurückgeführt wird. Am Ende dieser Bewegung erfolgt wiederum die Rück führung des Doppelriegels in seine erste Lage mittels Anstoßens an den festen Anschlag q, so daß nunmehr wieder die Vorwärts bewegung der Schneidvorrichtung erfolgen kann. Die Patent-Ansprüche lauten: 1. Vorrichtung zum Zuführen der Kopierbahn zur Schneid vorrichtung bei Kopiermaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß die Papierbahn (d) stetig und zusammen mit der dabei den Schnitt erzeugenden, längs der Papierbahn verschiebbar angeordneten Schneidvorrichtung (/) vorwärts bewegt und die letztere nach dem Schnitt regelmäßig wieder in ihre Anfangslage zurückge bracht wird. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderung der Papierbahn (d) durch zwei in entgegen gesetzter Richtung umlaufende Kettentriebe (a, b) o. dgl. erfolgt, die die Papierbahn mittels an ihnen angeordneter, jeweils paar weise zusammenwirkender Greifer o. dgl. (c, g) zwischen sich er fassen und dabei zugleich die Schneidvorrichtung (/) vorbewegen und wiederum in ihre Anfangslage zurückführen. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn zeichnet, daß das Vorbewegen und Zurückführen der Schneid vorrichtung durch Greifer (g) des einen Kettentriebes (b) erfolgt, die mittels an ihnen angeordneter Vorsprünge o. dgl. (h) einen an der Schneidvorrichtung angebrachten Doppelriegel (i) o. dgl. je nach dessen Stellung — und damit die Schneidvorrichtung selbst — in der einen oder anderen Richtung mitnehmen, wobei der Riegel am Ende der Bewegung jeweils durch einen festen An- schlag in. q) o. dgl. wieder in seine vorige Lage zurückgebracht wird. Grönländischer Graphit. Die Grönlandsk Minedrift- aktieselskab in Kopenhagen läßt jetzt ihr Graphitvorkommen bei Anisok auf Grönland ausbeuten. Am Bruch arbeiten 40 Leute. Etwa 800 Tonnen Graphit von dort trafen in Kopenhagen ein, wo zur Verwertung eine Fabrik errichtet ist. bg. Stellen-Hngebote „auch für Kriegsbeschädigte“ Aus einem Kriegslazarett Immer und immer wieder muß man leider in den Tages- und sonstigen Zeitungen in den Ausschreibungen offener Stellen lesen: „evtl, auch Kriegsbeschädigter“ oder „auch Kriegsbeschädigte werden berücksichtigt“. Was soll das eigentlich bedeuten ? Es war immer schon Brauch, daß ein Stellesuchender im Bewerbungs schreiben körperliche Gebrechen angab, und diesen Brauch wird der Krieg sicherlich nicht umgestoßen haben. Der Geschäftsherr wird also sofort verständigt und kann be urteilen, ob der Suchende für den freien Posten geeignet ist oder nicht. Ich wenigstens kann mir nicht denken, daß man mit diesen Redewendungen eine besondere Vergünstigung oder vielleicht auch Gnade walten lassen will und deshalb erscheint mir die Bemerkung, die in der jetzigen Lebenslage sogar verletzend wirken kann, über flüssig und sollte meines Erachtens endlich verschwinden. Was ist Ihre Ansicht? Kriegsbeschädigter Unseres Erachtens trägt die vom Einsender angefochtene Bemerkung in Stellenangeboten dem Umstande Rechnung, daß viele Kriegsbeschädigte im Bewußtsein ihres körperlichen Mangels sich scheuen würden, sich um gewisse Stellen zu bewerben, weil sie befürchten, daß ihre Eingabe nicht berücksichtigt wird. Steht aber die erwähnte Bemerkung in der Anzeige, so fällt für den Bewerber diese Befürchtung fort, und wir glauben des halb. daß die Bemerkung in vielen Fällen nützlich wirkt.