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1328 PAPIER-ZEITUNG Nr. 70/1916 des zusammensetzen, nicht Rücksicht zu nehmen, so hätten wir schon früher von den günstigen Angeboten von Verlagsfirmen Gebrauch gemacht oder wären der Neugründung einer Fachzeitung näher ge treten. Die Verbandsleitung will kein Mittel unversucht lassen, um auf friedliche Weise Verständigung herbeizuführen, dabei darf aber selbstverständlich der Verband nicht zu stark belastet werden, nachdem er durch die frühere Verbandsleisung für den Verlag ohnehin schon stark blutete, und es dürfen insbesondere von Seiten des Verlags auf Grund der tatsächlich bestehenden Verhältnisse, keine Forderun gen gestellt werden. Falls sich keine Einigung erzielen ließe, bliebe für den Verband immer noch die Möglichkeit, die Gesellschafter, die der Verschmelzung das richtige Verständnis entgegenbrächten, insbesondere die Ortsgruppen als Gesellschafter, durch Anteilscheine auf die neue Zeitung zu entschädigen. Die „außerordentlichen Mit glieder" des Verbandes Deutscher Papier- und Schreibwarenhändlei üben auf die Bestrebungen des Verbandes keinen Einfluß aus, sie haben weder Sitz noch Stimme. Wenn sie sich jedoch verpflichter den Bestrebungen des Verbandes nicht zuwiderzuhandeln, sich ins besondere jeder direkten Lieferung enthalten und an Warenhäuser nur gegen die Verpflichtung der Einhaltung der ortsüblichen Ver kaufspreise liefern, so sind die Mitglieder des V. D. P. u. Schw. ver pflichtet, bei Einkäufen die außerordentlichen Mitglieder nach Mög lichkeit in erster Linie zu berücksichtigen. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Antrag des Ortsvereins Neukölln: Der Verbandstag möge beschließen, da« jetzt provisorisch und ehrenamtlich verwaltete Büro derartig zu erweitern, daß von demselben alle geschäftlichen Arbeiten nicht nur des Verbandes, sondern auch der Ortsvereine bearbeitet wer den können. Dazu ist eine Person anzustellen. Die Kosten sind von den Mitgliedern zu tragen. Der Antrag wird mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Antrag, von jedem Verbandsmitgliede einen Sonder-Jahres- ' beitrag von 3 M. zu erheben, um die in früheren Verbandstagen gefaß ten Beschlüsse verwirklichen zu können, wird angesichts der bevor stehenden Verschmelzung nicht verhandelt. Der Antrag, die Mitglieder zu verpflichten,Waren an Ladenkun den nicht unter 5 Pfennigen abzugeben, wird zurückgezogen. Der Antrag, die Versicherung der Mitglieder im Sterbefalle in die Wege zu leiten, wird einstimmig abgelehnt. Der Antrag, der Verband möge anstreben, daß die selbständigen Kleingewerbetreibenden verpflichtet werden, der staatlichen Kran ken- und Invalidenkasse beizutreten, wird gegen die Stimme des «Charlottenburger Ortsvereins abgelehnt. Antrag des Ortsvereins Berlin: Der Verband wolle sich erneut mit der Frage beschäfti gen, wie dem für den Kleinhandel geradezu verhängnisvoll werdenden Handel eines großen Teiles der Fabrikanten und Großhändler unseres Faches direkt mit den Verbrauchern energisch entgegengetreten werden kann. Der Berichterstatter bittet die Mitglieder von ihren Lieferanten zu verlangen, daß diese nicht an Verbraucher liefern, und jeden Fall dem Verbandsvorstande zur weiteren Bearbeitung zu übermitteln. Der Antrag des Ortsvereins Berlin wird einstimmig angenommen. Antrag des Ortsvereins Berlin: Der Zentralverband wolle bei den zuständigen gesetz lichen Körperschaften Aenderung des Gesetzes betr. Verkauf von Giftfarben in Pasten, Steinen und geschlossenen Tuben herbeizuführen sich bemühen. Der Antrag wird angenommen. Der Antrag Berlin „Der Verband möge in Erwägung ziehen, ob es nicht ratsam wäre, unsere Zeitschrift einem größeren Zeitungs- untemehmen zu übertragen“ wird vom Antragsteller in Anbetracht der zu erwartenden Verschmelzung zurückgezogen. Antrag des Vorstandes auf Aenderung der Verbands satzungen Es wurde ein Ausschuß gewählt, welcher die Satzungsänderun gen nur dann beraten sollte, wenn aus der Verschmelzung nichts wird. Dringlichkeitsantrag des Ortsvereins Charlottenburg: „Der Verbandstag möge beschließen, daß dem heutigen Büro eine bezahlte Kraft zur Seite gestellt wird, bis zur even tuellen Verschmelzung. Die Kosten sollen der Verbands kasse auferlegt werden". Der Antrag wird mit zwei Stimmen Mehrheit abgelehnt. Bei den Wahlen wurde zum 1. Vorsitzenden Herr Ernst Schnei der, Berlin, einstimmig wiedergewählt. Zum Schriftführer Herr Krügel, zum Kassierer Herr Karpmann (Neukölln) und 6 Beisitzer aus je einem der Großberliner Ortsvereine. R. Neue bosnische Briefmarken. Bosnien hat neben den bekannten Wertzeichen für die allgemeine Kriegsfürsorge soeben neue Marken zu 7 und 12 Heller in Größe der Kronenmarken ausgegeben, deren Mehrertrag von je 2 Heller dem bosnisch-herzegowinischen Fonds für Kriegsinvaliden zufließen soll. Die Markenbilder, das eine grün, das andere karminfarben, zeigen einen Kriegsinvaliden und einen von einem Mädchen geführten Blinden. Ha. Der einberufene Schreibwarenhändler Ihre schätzbaren Vorschläge wären mir erwünscht, wie ich am geeignetsten mein Geschäft hier verlasse, wenn ich Soldat werde. Ich hatte die Absicht . entweder Buchhandel, Lehrmittel, Photographie, Bilder rahm Ling und das auswärtige Geschäft, also Besuch der Geschäfts leute hiesiger Umgebung, einzustellen und nur den Laden offen zu lassen, oder 2., falls ich einen Vertreter finde, das Gescnar aui uen Namen meiner Frau schreiben z lassen, denn es ist leicht möglich, daß dann das Geschäft nicht gehalten werden kann. Und was mache ich dann, falls ich zurückkomme ? Die Frau verkauft im Laden ganz gut, nat aber damit und mit Haushalt und 2 Kindern von 1 und 4 Jahren recht viel zu tun. Der Vertreter kostet Geld und wird so schnell nicht einge- arbeitet sein. Der kleine Ort auf dem platten Land bringt es mit sich, daß man mehrere Arten von Waren führen muß. Das aus wärtige Geschäft dürfte nachlassen und bald aufhören. Zuviel wurde daran nicht verdient, aber es brachte Umsatz und danach wurde ich besteuert. Ich konnte größere Mengen einkaufen und hatte entsprechende Preise, denn es ist ein Unterschied, ob ich 5000 Brief mappen kaufe oder, wie es für den Laden genügen würde, 200—300 Stück. Und so lagen andere Waren, auch Ansichtskarten, die ich den Bestellern mit Ortsansichten lieferte. Auch Lichtbilder er fordern Zeit und Sachkenntnis, und der Umsatz ist nicht schlechter geworden, denn der Soldat im Felde verlangte ein Bild seiner An gehörigen und wenn er nachhause auf Urlaub kam, ließ er sich ab bilden. Dabei kann man aber viel verpanschen, und ich möchte vermeiden, daß die Karre festsitzt, falls Ich zurückkomme, und mir dann meine Geschäftsfähigkeit genommen ist. X Der Einsender hat den zweckentsprechenden Weg ein- geschlagen, indem er mit diesem Brief Anzeigen bestellte, worin er einen Vertreter sucht. Falls erfahrene Leser ihm mit Rat schlägen dienen wollen, werden wir sie an dieser Stelle ver öffentlichen, womit voraussichtlich auch anderen Lesern, die sich in ähnlicher Lage befinden, gedient sein wird. Preiserhöhung für Lehrmittel ist vom Kultusministerium in Bayern dem Handel bewilligt worden. In der amtlichen Auslassung heißt es: Dem Ansuchen der verschiedenen Verlagsbuchhandlungen entsprechend, wird mit Rücksicht auf die zunehmende Verteuerung der Rohstoffe von Papier- und der Herstellungskosten für eine größere Zahl der zum Gebrauche an den höheren Lehranstalten, Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalten und höheren Mädchen schulen zugelassenen Lehrmittel, soweit sie während der Kriegs zeit neu herausgegeben werden oder neu aufgelegt worden sind, eine Preiserhöhung von durchschnittlich 10 v. H. genehmigt. Ha. 3 La Ausfuhrverbot Englands. Am 26. Juli verbot Großbritannien nie Ausfuhr von Japanseidenpapier nach den Ländern Europas außer denen seiner Verbündeten sowie außer nach Spanien. An meine werte Kundschaft! Ich mache meine werte Kundschaft darauf aufmerksam, dass ich während der Zeit vom 26. August bis 30. September d. J. eine Musterausstellumy in Berlin C im Hause Roßstraße 26-28, vorn 3 Treppen (Fahrstuhl) veranstalte, in welcher ich Briefmappen. Briefpapier kassetten, Lederwaren, Alben aller Art, Geschäftsbücher, Kalender, Vordrucke, Schreibhefte, Zeichen- und Fort bildungsschul-Lernmittel, sowie alle zur Herbstumschulung nötigen Schulartikel und Geschenksachen für das Weih nachtsfest ausstelle. [97372 Die Ausstellung ist geöffnet von "morgens 8 Uhr bis abends 8 Uhr. Eintrittskarten bitte ich zu verlangen. Ferd. Asheim, Berlin N 39 u. Köln a. Rh