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1294 PAPIER-ZEITUNG Nr. 69/1916 Deutscher Papiergroßhändler-Verband Einsendung von Rechnungsabschriften an die Kriegswirtschafts stelle Wir entnehmen einer Reihe von Zuschriften, daß der deutsche Papiergroßhandel unserer In Nr. 64 der Papier-Zeitung geäußerten Bitte nicht zu entsprechen beabsichtigt. Nach nochmaliger Rücksprache mit der Kriegswirtschafts stelle möchten wir den deutschen Papiergroßhandel nochmals darauf hinweisen, daß es im dringenden Interesse unseres Berufszweiges liegt, dem Wunsche der Kriegswirtschaftsstelle um Einsendung der Durchschläge der Rechnungen über maschinenglattes holzhaltiges Druckpapier, das zur Herstellung von Tageszeitungen bestimmt ist, zu entsprechen. Die Kriegswirtschaftsstelle hat uns durch vertrauliche Mitteilung davon überzeugt, daß sie zur Durchführung be stimmter Kontrollen, die sich nicht auf den Großhändler be ziehen, der Rechnungsdurchschläge durchaus bedarf. Sie hat uns ferner erklärt, daß sie den Erlaß eines entsprechenden Ge setzes, durch welches die Einsendung angeordnet wird, beantragen werde, sofern es wider Erwarten nicht möglich sei, die durch uns dem Großhandel unterbreitete Bitte erfüllt zu sehen. Wir wiederholen daher das Ersuchen an den deutschen Papiergroßhandel, sich zur freiwilligen Einsendung der Rechnungs durchschläge zu entschließen. Flinsch, Dr. Zeitlin, Vorsitzender Syndikus Verein Deutscher Hohstoff-Fabrikanten Zum Sachverständigen für Alt filze bei der Vereinigung des Wollhandels in Leipzig ist im Einverständnis mit der Kriegs- Rohstoff-Abteilung des Kgl. Preuß. Kriegsministeriums auf unseren Antrag Herr Richard Dietzsch, Burgstädt i. Sa., ernannt worden. Dr. Erich Schuchhart, Syndikus Rückgang der Papierbesteilungen Aus der Veröffentlichung des Deutschen Papiergrßhändler- Verbandes über „Käufe der Papiergroßhändler“ in Nr. 65 geht hervor, daß die Papier- und Pappenfabrikanten den Rückgang der Be stellungen auf einen Zusammenschluß im Papiergroßhandel und wohl auch in der Papier- und Pappe verarbeitenden Industrie zurück führen wollten. Durch die erwähnte Veröffentlichung ist ja zur Genüge erwiesen, daß ein derartiger Zusammenschluß nicht besteht. Die Papier- und Pappenfabrikanten hätten aber auch ohne diese Erklärung des genannten Verbandes die Gründe erkennen können, auf die der Rückgang der Bestellungen zurückzuführen ist . In jeder Ferienzeit tritt Rückgang des Bedarfs ein. Dazu kommt, daß im Frühjahr bei den fortdauernd steigenden Preisen der Papiere und Pappen sowohl von Händlern wie von Verbrauchern Angstkäufe getätigt wurden, deren Rest bestände jetzt einen erheblich geringeren Bedarf verursachen. Auch läßt sich die Wirkung der am 1. August eingetretenen Beschlagnahme der Textilwaren auf den Verbrauch der Papierwaren noch nicht übersehen. Die Textil-Industrie hat ja einen sehr großen Bedarf an Papieren und Pappen. Ausschlag gebend für den Rückgang der Bestellungen auf Papier und Pappen dürften aber auch die in der letzten Zeit erschienenen Berichte über den Altpapiermarkt gewesen sein. Als im Frühjahr der Preis der Papiere und Pappen stieg, wurde diese Steigerung von den Fabrikanten zum großen Teil damit be gründet, daß die Altpapierpreise in die Höhe gegangen sien. Aller dings hatten die Altpapierpreise im Frühjahr außergewöhnliche Höhe erreicht, und demgemäß war auch die Preissteigerung der aus Alt papier hergestellten Waren berechtigt. Inzwischen wird durch die erwähnten Berichte über den Altpapiermarkt der Eindruck erweckt, daß der Preis dieses Rohstoffes zurückgehen wird, und daraus nehmen die Käufer von Papier und Pappe an, daß demzufolge auch der preis dieser Waren zurückgehen wird, und sie decken sich einstweilen nicht ein. Ob aber diese Annahme berechtigt ist, erscheint mehr als zweifelhaft, denn auf dem Markte ist der Preisrückgang von Altpapier bei weitem nicht so stark, wie es nach einigen in letzter Zeit erschienenen Berichten anzunehmen wäre, und weitere Preis ermäßigungen sind nicht zu erwarten. Die vereinzelt bei Sub missionen gebotenen niedrigen Preise beruhen im wesentlichen wohl darauf, daß die bevorstehende Beschlagnahme von Altpapier große Beunruhigung hervorgerufen und die Altpapierverkäufer veranlaßt hat, mit ihren Einkäufen sehr vorsichtig zu sein. In zwischen ist aber der Anfall in Altpapier, der infolge der Frühjahrs sammlung außerordentlich stark war, erheblich zurückgegangen, die Papier und Pappen verarbeitende Industrie ist verhältnismäßig gering beschäftigt, die öffentlichen Sammlungen haben die alten Bestände bei Behörden, Geschäften, Fabriken und Haushalten fast erschöpft; so daß kaum größere Ansammlungen und weiteres Sinken des Altpapierpreises zu erwarten sind. Deshalb werden auch die Käufer von Papier und Pappen nicht mit Heruntergehen des Preises für diese Ware rechnen können. Großkaufmann Hitpapiermarkt Berlin W. 8, 23. August 1916. Friedrichstr. 59-60. Jn Nr. 67 bringen Sie unter obiger Ueberschrift einen Abdruck aus der Frankfurter Zeitung. Der Inhalt dieser Mitteilung entspricht in verschiedenen Punkten nicht den tatsächlichen Verhältnissen. In der Notiz heißt es, daß alte Morsestreifen ohne Holzkern 12 M. 83 Pf. bis 12 M. 56 Pf. gebracht hätten. Das ist unrichtig. Das im Termin gegebene Höchstgebot betrug 14 M., wie Sie beispielsweise aus dem Bericht der Nr. 34 des „Produktenmarkt" ersehen können. Uebrigens sind noch höhere Gebote abgegeben worden, durch ein Versehen der Post sind diese jedoch erst kurze Zeit nach dem Termin eingegangen. Der Bericht ist auch sonst unrichtig, weil die Sortenbezeichnungen nicht den Tatsachen entsprechen. Denn. Eisenbahnakten sind niemals holzschliffrei, sondern enthalten im allgemeinen ziemlich viel holz haltige Papiere, während in der Notiz der Eindruck erweckt wird, als wenn die 55 000 kg holzschliffrei wären. Das gleiche gilt für die alten Morsestreifen. Auch diese bestehen nicht aus holzfreiem Papier, während sie in der Notiz als holzfreistoffhaltige saugfähige Papiere bezeichnet sind. Ferner bestehen auch die 47 000 kg zum weitaus größten Teile aus holzschliffhaltigen Papieren, während sie in der Notiz auch als holzschliffrei angegeben sind. Endlich ist die Bezeichnung für den letzten. Posten falsch angegeben, da diesersich nach den Angaben der Eisenbahnverwaltung aus alten Bücher - deckeln, Aktendeckeln, harten Papieren, Eisenbahn-Paket-Adressen und Benachrichtigungskarten zusammensetzt. Durch die falschen Bezeichnungen, wie sie in dem Artikel der Frankfurter Zeitung, der von Ihnen übernommen ist, gewählt sind, wird bei dem Leser ein gänzlich falscher Eindruck bezüglich der Qualität und Bewertung der Papiere erweckt. Verband der Altpapier-Sortieranstalten und -Großhandlungen Deutsch lands, E. V. (Postadresse: Rechtsanwalt Dr. Apfel.) Verein schwedischer Papierfabriken An der Versammlung am 14. August nahmen 15 eingeladene Mitglieder des Vereins norwegischer Papierfabrikanten teil. Man fuhr mit Dampfer von Stockholm durch den schönen Skurusund nach Saltsjöbaden, wo nach Frühstück die gemeinsame Sitzung stattfand. Ingenieur Th. Fürst von der schwedischen Sozialbehörde legte dar, welche Untersuchungen zu dem Vorschlag, bei Industrie betrieben mit Tag -und Nachtarbeit Dreischichtenwechsel einzu führen, nötig seien. Auch andere Fragen von gemeinsamem Interesse wurden erörtert. Die Abteilungssitzungen fanden keinen Anlaß, die Verkaufspreise gegenwärtig zu ändern. Man besichtigte dann die Umgebung und nahm gemeinsam das Mittagessen ein. Am nächsten Tage hielt der schwedische Verein eine Sitzung in Stock holm und wählte einen Ausschuß zur Reglung des Inlandsverbrauchs von Zeitungspapier, bg. („Svensk Papperstidning") Papieiholz in Sachsen Erhöhung des Einschlags und Förderung der Abfuhr von Papier holz wurde durch zwei Eingaben angestrebt, die der Verein Sächsischer Papierfabrikanten gemeinsam mit dem Verein Sächsischer Pappen fabrikanten und dem Verein Sächsischer Holzstoffabrikanten vor einiger Zeit an das Kgl. Sächs. Ministerium richtete. Darauf sind die folgenden Bescheide erfolgt. Auf die erste Eingabe : Nach einer Mitteilung des Finanzministeriums lagern im Walde noch große Mengen bereits verkauften, für Herstellung von Papier und Kisten sowie zur Verwendung in Bergwerken geeigneten Holzes, die bisher nur aus Mangel an Gespannen und Verladekräften nicht abgebracht werden konnten. Weitere Mengen harren des Verkaufes. Allein an verkauftem Grubenholz, das sich übrigens größtenteils auch zur Papier- und Kistenherstellung eignet, sind noch Vorräte von rund 39 000 fm vorhanden, während rund 17 600 bereits ge schlagene fm demnächst noch zum Verkauf kommen sollen. Trotz dem wird der Einschlag der im Staatshaushaltsetat für die Finanz periode 1916/17 auf 800 000 fm Derbholz veranschlagten Masse soweit irgend möglich durchgeführt und außerdem noch für die Papierindustrie eine Masse von 50 000 fm außerplanmäßig zur Ver fügung gestellt werden. Sollten diese Massen zur Deckung des Bedarfs nicht ausreichen, so würde sich das Finanzministerium