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Nr. 65/1916 PAPIER-ZEITUNG 1225 die früher 1%Mill. M. Aktien besaß und jetzt nach der Zusammen legung noch etwa 800 000 M. davon im Besitz habe, und die bisher von einem Vertreter der Deutschen Bank im Aufsichtsrat vertreten war, in dem Vormund ihrer Kinder, dem Grafen v. Mirbach- Sorquitten einen eigenen Vertreter zu wählen. Der Antrag wurde abgelehnt. Die ausscheidenden Mitglieder wurden wiedergewählt. Ueber die Geschäftslage wurde von der Verwaltung noch berichtet, daß die Papier- und Zellstoff-Industrie im letzten Jahr unter sehr ungünstigen Verhältnissen arbeitete. Es liefen von früher her Auf träge zu ungünstigen Preisen, die trotz des Krieges aufrecht er halten werden mußten. Die Erzeugung wurde stark eingeschränkt, während die Unkosten gestiegen sind. Die ungünstigen Zellstoff verträge seien Ende 1915 in der Hauptsache erledigt gewesen. In der Zwischenzeit sei es gelungen, durch Vereinbarungen Preise zu erzielen, die einigermaßen im Verhältnis zu den Gestehungs kosten stehen. Die Annahme, daß gegenwärtig die Zellstoff- und Papierpreise große Gewinne bringen müssen, sei ein Irrtum. Aller dings seien die Verhältnisse gegenwärtig günstiger als zur Zeit des Abschlusses des letzten Geschäftsjahres. CI. (Frankf. Ztg.) Papierfabrik. Stemel, offene Handelsgesellschaft in Stemel. Die Gesellschaft ist aufgelöst und die Firma erloschen. Neu eingetragen wurde die Firma Papierfabrik Stemel (J. m. b. H. in Stemel bei Arns berg i. W. Gegenstand des Unternehmens ist Herstellung und Vertrieb von Pack- und Tütenvavier. Das Stammkapital beträgt 30 000 M, Geschäftsführer sind die Herren Ernst Gallenkamp in Simel und Wilhelm Fischer in Coesfeld. Jeder Geschäftsführer ist zur Vertretung der Gesellschaft befugt. Akt.-Ges. für Cartonnagenindustrie in Dresden-Loschwitz. Die Gesellschaft beabsichtigt, wie bereits in Nr. 62 S. 1165 mitgeteilt, die von ihr ausgegebenen Genußscheine abzustoßen. Im Zusammen hänge damit steht auf der Tagesordnung der Generalversammlung Erhöhung des Grundkapitals um 1 000 000 M. durch Ausgabe von ab 1. Juli 1916 an der Dividende voll teilnehmenden und auch im übrigen den bisherigen Aktien gleichberechtigten neuen Aktien. Die Gesellschaft wendet sich vorbehaltlich der Genehmigung der Generalversammlung nunmehr an die Genußscheininhaber mit dem Angebote, auf je drei unentgeltlich zur Vernichtung einzu liefernde Genußscheine 2000 M. neue Aktien zum Kurse von 100 v. H. frei von allen Stempeln una Kosten zu beziehen. Die Ein- Zahlungen auf die bezogenen neuen Aktien sind mit 25 v. H. als bald nach der Generalversammlung und mit je weiteren 23 v. H. am’2. Januar, 2. April und 2. Juni 1917 zu leisten. (Berl. Tagebl.) Alfred Preußer, Kartonnagen in Berlin. Die Firma lautet jetzt Alfred Preußer Alachflg. Inhaber ist jetzt Herr Max Voelz, der]das Geschäft, ohne Forderungen und Verbindlichkeiten über nommen hat. K. Aktiengesellschaft für Kunstdruck in Niedersedlitz-Dresden. Dem Bericht über das Geschäftsjahr vom 1 April 1915 bis 31. März 1916 entnehmen wir: Die Beschäftigung unseres Untemenmens in Keklamedruck- arbeiten war das ganze Jahr über gering, und die Kundschaft hält auch jetzt noch mit dem Abruf der unter Schluß stehenden Waren zurück. Wir beschäftigen uns mit der Ausdehnung unserer Er zeugung in anderen Waren, wovon wir uns einen guten Erfolg ver sprechen. Der Rohgewinn beläuft sich einschließlich des Vortrages aus dem Vorjahre, bei der gleichen vorsichtigen Bewertung aller Be stände wie seither, auf 25 093 M., hiervon sind für die Abschreibungen 24 011 M. zu kürzen, so daß sich der Vortrag auf 1082 M. ermäßigt. Hauptzahlen der Jahresrechnung (abgerundet). Bestände: Grundstück 64 400 M., Gebäude 331 700 M., Maschinen 102 800 M., Lithographiesteine 48 400 M., fertige und in Fabrikation befind liche, bestellte Waren 298 500 M., Material 106 350 M., Forderungen 128 900 M , Bargeld und Wechsel 6700 M., Wertpapiere 58 600 M., •vorausbezahlte Versicherungsprämien 1300 M. Verbindlichkeiten: Aktienkapital 660 000 M., Rücklage 66 000 Mark, Sonderrücklage 30 000 M., Teilschuldverschreibungen 160 000 Mark, Teilschuldverschreibungen-Amortisationsfonds 16 000 M., Ver bindlichkeiten 199 000 M., Rückstellungen für noch nicht fällige Löhne usw. 15 300 M., Gewinnvortrag 1100 M. Warteverlag G. m. b. H. in Frankfurt a. M. Die Gesellschaft ist durch Beschluß der Gesellschafter vom 22. Juli 1916 aufgelöst. Die Herren Eugen Haller und Otto Finck sind zu Liquidatoren bestellt. Neue. Deutsche Bücherei- Verlags-Gesellschaft m. b. H. in München. Die Herren Roman Albert Mell und Heinrich Mielcke sind nicht mehr Geschäftsführer. Die Firma A. Moslehners Buchhandlung Max Zedler in Ortels- bttrg lautet jetzt Max Zedler Buchhandlung. Die Briefumschlagfabrik Osakeyhtiö Kirjekuori wurde in Haus järvi, Finland, mit 20 000 f. M. eingezahltem Aktienkapital ge gründet. bg. Konkurs. Buchhändler Curt Seibt in Waldenburg in Schles. Konkursverwalter ist Herr Ernst Schramm. Erste Gläubiger versammlung 31. August, vormittags 10 Uhr. Allgemeiner Prüfungs termin 21. September, vormittags 10 Uhr. Anmeldefrist, Arrest mit Anzeigepflicht bis 15. September. t Herr Curt Haugaard, Kriegsfreiwilliger Unteroffizier und Geschützführer im Holsteinischen Feldartillerie-Regiment Nr. 24, Inhaber des Eisernen Kreuzes II. Klasse, eingegeben zum Hanseaten- Kreuz, Sohn des Herrn Joh. Haugaard, Inhabers der Firma Arm- loder & Haugaard in Hamburg, ist am 5. August im Kriegslazarett seiner am 20. Juli erlittenen schweren Verwundung im eben voll endeten 20. Labensjahre erlegen. t Herr Julius Emil Kaltofen, Buchdruckereibesitzer in Chemnitz, im Alter von 54 Jahren. K. (Chemnitzer Tgbl.) Eisernes Kreuz. Der Vizefeldwebel des Reserve-Infanterie- Regiments Nr. 29 Willy Theiss, Sohn des Herrn C. Theiss i. Fa. Theiss & Wolters, Papiergroßhandlung in Köln, wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Von den im Felde stehenden Beamten des Hauses Heinr. Arthur Hoesch, Feinpapierfabrik in Düren (Rhld.), erhielten weiter das Eiserne Kreuz: Herr Hermann Weise, Unteroffizier im Infanterie- Regiment Nr. 25, Herr Heinr. Schröder, Kriegsfreiwilliger im Reserve- Infanterie-Regiment Nr. 240. Brände. Am 4. August früh brach in der Simonius’sehen Cellulosefabrik in Kelheim a. d. Donau in der Zimmermannswerk stätte Feuer aus, welches in kurzer Zeit die nebenan befindlichen Holzvorräte ergriff. Der Fabrikfeuerwehr und der freiwilligen Feuerwehr der Stadt Kelheim gelang es, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken. Die Zimmermannswerkstätte brannte vollständig nieder. Der Hauptschaden besteht in der Zerstörung eines ziemlich großen Teiles von Fabrikationsholz; auch an den Gebäuden ent stand einiger Schaden. Außer den Feuerwehren beteiligte sich die Arbeiterschaft und ein Teil der Kriegsgefangenen an den Löschungs- arbeiten. Die Holzschleiferei und Pappenfabrik Aktiebolaget Svensk Papp in Sundsvali, Schweden, wurde von Feuer heimgesucht. Eine große Pappenmaschine von Füllner war unter Aufstellung und wurde teilweise beschädigt; ein Teil davon, so die Weißpartie, war noch nicht geliefert, und sie wird dies Jahr kaum wieder in Betrieb kommen. Die Schleiferei, die bald wieder in Betrieb sein dürfte, Kochhaus für braunen Stoff, Dampfkesselhaus und Um formerstation u. a. blieben unversehrt. Alles war gut versichert. bg. („Svensk Papperstidning") Zwangsauflösung deutscher Zweigfabrik in England. Berger & Wirth in London, Ltd., Druckfarbenfabrik in London E. C., 76 Finsbury Pavement, mußte in Zwangsliquidation treten. Liquidator ist Sii - William B. Peat, 11 Ironmonger Lane, E. C. bg. Heute verstarb nach einem mehrwöchigen Kranken lager an einer tückischen Krankheit, welche er sich während seiner Dienstzeit zuzog, unser unvergeß licher, treusorgender Sohn, Bruder, Schwager, Neffe und Vetter Carl Bierbrauer Sanitätssoldat im Ers.-Batl. Landw.-lnftr.-Regt. Nr. 81 im 36. Lebensjahre. Löhnbergerhütte, den 7. August 1916. [96955 In tiefer Trauer im Namen der Hinterbliebenen! Heinrich Bierbrauer