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982 PAPIER-Z EI TUN G das Ueberhandnehmen der Bestrebungen durch Zusammen schlüsse der Verbraucher, den Handel auszuschalten, Stellung genommen, und er ist gegen die einseitige und rücksichtslose Aufhebung von Lieferungsverträgen seitens zahlreicher Fabri kanten aufgetreten. Der Verband hat infolge seiner Bemühungen die Anerkennung der zuständigen Behörden gefunden und neue Mitglieder in großer Zahl gewonnen. In seinen Arbeiten ist der Verband in dankenswertester und tatkräftigster Weise von den Landes- und Provinzialverbänden unterstützt worden. Nach Erstattung des Kassenberichts durch den Schatz meister, Herrn Wilhelm Seiler, Barmen, aus dem sich ein günstiges Bild der Finanzen ergibt, wurde dem Vorstand Ent lastung erteilt. Bei der Neuwahl des Vorstandes erfolgte auf Antrag ein stimmig Wiederwahl des bisherigen Vorstandes durch Zuruf. Doch hat der bisherige 2. stellvertretende Vorsitzende, Herr J. Kauffmann in Firma E. Michaelis & Co., Hamburg, aus Gesundheitsrücksichten sein Amt niedergelegt. An seiner Stelle ist Herr Berliner in Firma Maaß & Rohmann zum 2. stell vertretenden Vorsitzenden gewählt worden. Der Vorstand setzt sich zusammen aus folgenden 10 Herren: Vorsitzender: Herr Alexander Flinsch, i. Fa. Ferd. Flinsch, G. m .11. b. 1. stellvertretender Vorsitzender: Herr Konsul R. W. Klippgell, i. Fa. Richard Klippgen & Co., Dresden 2. stellvertretender Vorsitzender: Kerr Fritz Berliner, i. Fa. Maaß & Rohmann, Berlin. Schatzmeister: Herr Wilhelm Seiler, Barmen. Stellvertr. Schatzmeister: Herr Hermann Steffen, Duisburg. Beisitzer: Herr Hans Kayser, i. Fa. L. C. Kayser & Giesecke, Hannover. Herr Oswald Sehlbach, i. Fa. Ferd. Sehlbach &Co., Barmen. Herr Hans Stickel, i. Fa. Gustav Gerstenberger, Chemnitz. Herr Hans Mensch, i. Fa. R. L. Schultze, Berlin. Herr Richard Flinsch, Frankfurt a. M. Zum folgenden Punkt der Tagesordnung: Die nächsten Aufgaben des Deutschen Papiergroßhändler-Verbandes sprach der Vorsitzende des Verbandes, Herr Alexander Flinsch. Er wies auf die außerordentlichen Schwierigkeiten hin, mit denen der Papiergroßhandel zu kämpfen habe, konnte gleichzeitig aber mit besonderer Genugtuung darauf hinweisen, daß sowohl im Papiermacher-Kriegsausschuß, wie auch in der Kriegs wirtschaftsstelle für das deutsche Zeitungsgewerbe die be rechtigten Interessen des Handels Verständnis finden, und daß man dort immer mehr zu der Erkenntnis gelange, wie dringend notwendig die Mitarbeit des Papiergroßhandels bei allen das Papierfach betreffenden Fragen sei. Auch in den vom Reichs amt des Innern geplanten kriegswirtschaftlichen Organisationen werde der Handel vertreten sein, und die Gefahr einer Aus schaltung des Handels bei Regelung des Papierverbrauchs könne als ausgeschlossen gelten. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen sprach der Vor sitzende über das Verhältnis des Großhandels zu Lieferanten und Abnehmern, und über die Notwendigkeit der Bildung eines Zentralrates für das gesamte Papierfach. An all diese Ausführungen, die in der Gesamttagung fort gesetzt wurden, knüpfte sich eine außerordentlich lebhafte. Aussprache, bei der die Leistungen des Verbandes anerkannt und die Notwendigkeit des Beitritts aller ihm noch nicht an gehörenden Firmen des Papiergroßhandels als unbedingt er- forderlich betont wurde. Hinsichtlich der Beziehungen zu den Fabrikanten wurde eine Entschließung gefaßt, welche die Wünsche des Handels enthält. Diese Entschließung wird demnächst zur Veröffentlichung gelangen. Was die Schaffung eines Zentralrates betrifft, so wurde folgende Entschließung einstimmig angenommen: „Auf der am Montag , den 26. Juni, nachmittags 6 Uhr , im Sitzungssaale des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller, Berlin, stattgefundenen Gesamttagung des deutschen Papiergroß handels, an der die Mehrzahl der maßgebenden Firmen des deutschen Papiergroßhandels teilnahmen, ist einstimmig festgestellt worden, daß im Interesse aller an der Papiermacherei, dem Papierhandel und dem Papierverbrauch beteiligten Kreise die Bildung eines Zentral rates für das gesamte deutsche Papierfach dringend erwünscht er scheint. Die Versammlung beauftragt daher die Bevollmächtigten Organe des Deutschen Papiergroßhändler-Verbandes, von dessen Vorsitzenden die Anregung zur Schaffung eines solchen Zentralrates ausgegangen ist, die erforderlichen Schritte in die Wege zu leiten und insbesondere sich mit den berufenen Vertretungen der Papier macherei und der Papierverbraucher in Verbindung zu setzen, um die Gründung eines solchen Zentralrates in die Wege zu leiten, der sowohl für die Lösung der das Papierfach betreffenden Fragen als auch für die bei Ueberleitung in die Friedenswirtschaft von größter Bedeutung sein würde.“ Im weiteren Verlauf der Tagung sprach dann der Syndikus, Herr Dr. Leon Zeitlin, über kriegsrechtliche Fragen des Papiergroßhandels, wobei er sich insbesondere mit der Rechtsprechung über Lieferungsverträge, mit der Kriegsklausel und mit dem Begriff des Kriegswuchers beschäftigte. Mit Ausführungen über die Notwendigkeit eines Zusammen schlusses des gesamten deutschen Großhandels zur Wahrung der Stellung des Handels in der deutschen Volkswirtschaft, schloß unter lebhaftem Beifall der Versammlung der Vorsitzende die zur vollen Zufriedenheit der Anwesenden verlaufene Tagung. Ein zwangloser Bierabend hielt die Teilnehmer noch einige Stunden zusammen. Die neuen Postgebühren Auszug aus dem Gesetz vom 21. Juni 1916, abgedruckt im Reichs anzeiger vom 27. Juni Die in der nachfolgenden Zusammenstellung bezeichneten Reichsabgaben werden neben den Post- und Telegraphengebühren erhoben. Zusammenstellung der Reichsabgaben im Post- und Telegraphenverkehr Lfde. Nr. Gegenstand Als Reichsabgabe wird ein Zuschlag zu den Pst- und Telegraphengebühren erhoben in Höhe von 1. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Briefe a) im Orts- und Nachbarorts verkehr b) im sonstigen Verkehr Postkarten Pakete I. bis zum Gewichte von 5 Kilogramm a) auf Entfernungen bis 75 Kilometereinschließ lich b) auf alle weiteren Ent fernungen II. beim Gewicht über 5 Kilo gramm a) auf Entfernungen bis 75 Kilometereinschließ lich b) auf alle weiteren Ent fernungen Briefe mit Wertangabe a) auf Entfernungen bis 75 Kilometer einschließlich b) auf alle weiteren Ent fernungen Postauftragsbriefe Telegramme Rohrpostbriefe und Rohrpost karten Anschlüsse an ein Orts-, Vororts oder Bezirksfernsprechnetz Ortsgespräche von Teilnehmer anschlüssen gegen Grundgebühr, Gespräche im Vorortsverkehr, imBezirksverkehr undimFern- verkehr Fernsprech-Nebenanschlüsse . . 21/2 Pf. 5 21/2 .. von jeder Sendung 10 20 5 10 5 { von jedem Worte, mindestens 10 Pf. von jedem Telegramm I von jeder Sendung 10 , I I von jeder Pausch- i \ . n. | oder Grundgebühr 10 v. H.l 10 v. H.j von der Gebühr für jedes Gespräch von der Gebühr für jeden Nebenanschluß Ermäßigungen. Zu Nr. 9. Für dringende Gespräche ist die Reichsabgabe nur in Höhe der Abgabe für nicht dringende Gespräche zu erheben. Befreiungen. Von der Reichsabgabe sind frei: a) Sendungen, die an Angehörige des Heeres und der Marine gerichtet sind oder von ihnen herrühren,-wenn sie Porto- oder Gebührenvergünstigungen genießen. b) Sendungen im Verkehr mit dem Auslande, soweit Ver träge mit anderen Staaten entgegenstehen.