Volltext Seite (XML)
Zusammenschluß westdeutscher Packpapier fabriken Der Verein Westdeutscher Packpapier-Fabrikanten, Vor sitzender Herr Jacob Frantzen, und der Verein westfälischer Pa pier-, Pappen- und Papierstoff-Fabrikanten, Vorsitzender Herr Dr.-Ing. Kumpfmiller, hielten am 30. Juni in Düsseldorf eine gemeinsame Sitzung ab, der eine Versammlung des Vereins west deutscher Packpapierfabrikanten in Köln am 14. Juni vorange gangen war. In beiden Versammlungen betonte Dr. Kumpf miller in längeren Ausführungen die Notwendigkeit, daß die westdeutschen Packpapierfabriken sich zu gemeinsamem Tun vereinigen, da die Regierung die Gruppierung der Papierfabri kanten nach den von ihnen hergestellten Papiersorten wünsche. Die Ausführungen Dr. Kumpfmillers wurden beifällig aufge nommen, und die beiden Vereine haben sich zu gemeinsamem Tun zusammengeschlossen. Die Papiersorten wurden in folgende Gruppen eingeteilt: Gruppe I. Speltpapiere, Java, Bast, Bastpack, Packstoffe, Goudronne und ähnliche Sorten, mit Ausnahme von Schrenzpapier. Dieser Gruppe wurde noch weiter zugeteilt Bündelpapier, Ringofen- und Schieberpapier. Gruppe II. Alle einseitig glatten Papiere, wie Zellulose, Manila karton und Kraftmanila, mit Ausnahme einseiig glatter reiner Zellulosepapiere. Gruppe III. Satinierte Papiere aller Art, satinierte Tauenpapiere und Nadelpapiere. Gruppe IV. Spezialpapiere: Filz- und Wollpapier, Kabel- und Isolierpapier, Hülsenpapier, Linkrustapapier, Schmirgel- und Glas papier, Sackpapier, ordinär Schulzeichenpapier, Tabakpapier, Wal zenpapier, Zuckerpapier. Die Preise der meisten Papiersorten wurden festgelegt. Für die zweite Hälfte des Juli wurde in Berlin eine allgemeine Ver sammlung aller deutschen Packpapierfabrikanten in Aussicht gestellt, welcher Einteilung der Papiere in die oben genannten Gruppen und Festlegung der Preise vorgeschlagen werden soll. Da nach „Wochenblatt für Papierfabrikation”, mit der weiteren Durchführung dieser Angelegenheit Rechtsanwalt Lammers, ein Mitarbeiter des Amtsrichters a. D. Frech in Düsseldorf, betraut wurde, so scheint ähnlicher Zusammenschluß der Her steiler der genannten Papiersorten in Aussicht zu stehen, wie solcher in der unter gleicher Leitung stehenden Vereinigung ■der Pergamentersatz- und Pergamynpapierfabrikanten erfolgt ist. Höchstpreise für Harz in Oesterreich Nach der Forst- und Jagdstatistik für 1913 des k. k. Acker bauministeriums betrug der Preis im Jahre 1913 im Walde: für 100 kg 32,8 Kr. in Niederösterreich, 40 Kr. in Steiermark, 28—100 Kr. in Tirol; auf dem Markte: Niederösterreich 33,5 bis 33,8 Kr., Steiermark 50 Kr., Tirol 29,5 bis 200 Kr. Dagegen sind die Höchstpreise jetzt in Oesterreich festgesetzt: § 1. Für Rohharz (Pech und Terpentin) jeder Art, das sich zur Herstellung von Kolophonium eignet, wie Fichten-, Föhren- (Kiefern-), Lärchen- und Tannenharz und für die nachgenannten Harzprodukte werden folgende Höchstpreise festgesetzt (Kronen für 100 kg): A. Harz: Scharrharz (Scharrpech, rohes Fichtenharz, Wild harz, das ist das nicht im Grandei, in Töpfen, Gläsern oder sonstigen Geschirren aufgefangene Harz) 110; Rinnharz (Rinnpech) 150; B. Kolophonium: Dunkle Ware (namentlich das sogenannte „Neu städter Kolophonium" oder „Prima Neustädter Kolophonium"; 185. Helle gereinigte Ware inländischer oder ausländischer Herkunft der handelsüblichen Marken: F, G, H 200; J 215; K 225; M—N bis WG 235; WW und heller 245. C. Terpentinöl: Gewöhnliches 375; Dampfdestilliertes 400. D. Terpentin dick 225. E. Brauer pech 210. F. Weißpech 130. G. Abfallpech 92. § 2. In den Höchstpreisen für Rohharz sind die Kosten der Zuführung bis zu der dem Gewinnungsort zunächst gelegenen Bahn station inbegriffen, nicht aber die Kosten der Verpackung. Die Höchstpreise für die angeführten Harzprodukte haben die Lieferung einer von fremden Beimengungen freien Ware guter Qualität zur Voraussetzung und gelten für 100 kg netto ab Verlade station a) für Terpentinöl ohne Verpackungskosten, b) für die übrigen Harzprodukte einschließlich Verpackungs kosten. Im Zwischenhandel dürfen die im § 1 angeführten Höchst preise mit einem Zuschlag gefordert werden, der für den Groß- und Kleinhandel zusammen 20 v. H. nicht übersteigen darf. * * * In den Fürstl. Stolberg-Wernigerödischen Forstrevieren des Harzes, die etwa 14 000 ha umfassen, wurden vom 1. Juli 1915 bis Ende Juli 1916 6014 Zentner Harz aus Wildschädenwunden der Fichtenbestände gewonnen. Auf der einen Seite kann man daraus ersehen, wie bedeutend der Wildschäden ist, auf der anderen Seite ist diese große Menge Harz unserer Kriegswirtschaft natürlich in hohem Maße zugute gekommen. Die Gewinnungskosten haben 27 256 M. betragen. Von dieser Summe sind etwa 25 000 M. in Form von Arbeitslöhnen — meist an Frauen, die im Durchschnitt täglich über 5 M. verdienten — gezahlt worden. (Der Holzmarkt) Chlorkalklösung Zu Nr. 55 S. 1022 Eine Papierfabrik beabsichtigt, ihre Chlorkalklösung nicht mehr in einem Kasten sich klären, sondern durch eine Filterpresse gehen zu lassen. Das Absitzenlassen der Chlorkalkbrühe ist aber das beste, einfachste und billigste Verfahren; es handelt sich doch in der Haupt sache nur um Flocken von Kalkhydrat, soweit sich dieses nicht schon mit im Wasser auflöst; diese Flocken setzen sich aus nicht zu starker Chlorkalklösung schnell zu Boden und lassen sich nach dem Ab ziehen der klaren Lösung ein oder einige Male mit Wasser durch- krücken und somit auswaschen. Den Schlamm kann man in einem Kasten, der mit fein konisch gelochten Zementfiltriersteinen belegt ist, laufen lassen, auf denen er zurückbleibt und wo man ihn nochmals mit Wasser ohne Umrühren auswaschen kann. Das ganz schwache Chlorkalkwasser kann man zum Aufschlämmen neuen Chlorkalks vorteilhaft benutzen. Was soll hier eine Filterpresse nutzen? Jeder chemisch gefällte Niederschlag ist ja sehr fein, und dies ist bei den Flocken von Kalk hydrat in ganz besonderem Maße der Fall, so daß sie schon ohne Pressung leicht selbst durch dicht geschlagenes Filtertuch hindurchgehen, erst recht aber in den Filterpressen, welche unter Druck arbeiten. Ich hatte einst in einer großen Aetznatronfabrik mit großen Mengen von Niederschlag von kohlensaurem Kalk zu tun, der durch das Kochen ziemlich dicht und körnig wird, sich also leicht absetzt und doch nicht abfiltrieren ließ. Er wurde nicht unter Druck ab gepreßt, sondern mit Luftleere abgesaugt; und doch war man trotz Koksfilter, gelochter eiserner Platten und eines dicht gewebten Asbesttuches nicht imstande, klare Aetznatronlauge zum Ein dampfen zu gewinnen: eine Brühe wie Kalkmilch lief durch die Filter. Dem mußte ich abhelfen, was langer Arbeit bedurfte. Es war auch eine Filterpressen-Anlage in der Fabrik im Gange, welche nur zur Reinigung des mit Soda und Aetzkalk behandelten Kesselspeisewassers diente. Selbst hierfür konnten aber die Filter pressen die geringe Menge von Schlamm nicht zurückhalten, so daß das Wasser dick in die Kessel gespeist wurde. Soll Chlorkalkbrühe durch die Filterpressen geklärt werden, so macht der Baustoff für die Maschine, namentlich für die Preß platten und der Stoff für das Preßtuch Schwierigkeiten, denn Chlor kalklösung greift Metalle, namentlich Eisen und Filtriergewebe, stark an. Als Metall müßte man beste Phosphorbronze nehmen. Weswegen aber der Wunsch nach Umänderung im Klären ? Ist der Chlorkalk ein anderer geworden, so daß sich die aufge schlämmte Masse nicht mehr gut absetzen will ? Dann müßte man zuerst die Ursache dazu feststellen und sehen, wie man dem Uebel stand am besten abhelfen kann. Ist der Schlamm anders zusammen gesetzt, oder was liegt sonst vor ? Könnte man das Klären nicht durch Zufügen von etwas schwacher Salzsäure oder durch Einleiten von Kohlensäure befördern ? Oder ist nicht das gründlichste und beste Mittel Einleiten von Chlorgas in die aufgeschlämmte Masse, damit sich der noch überschüssig vorhandene Aetzkalk ebenfalls noch in Chlorkalk verwandelt und als solcher auflöst ? Th. Knösel Schwedische Kautschuk-Ausfuhr in Form von Pappe? (S. Nr. 57, S. 1059.) _ Zu der Mitteilung schwedischer Zeitungen über Herstellung und jetzt verbotene Ausfuhr von Gummipappe der Pappenfabrik Lagamills Aktiebolag in Timsfors, Schweden, teilt Gustav Apel in Malmö im Namen von Robert Bareiß. Basel, den Zeitungen berichtigend, mit: R. B. sei Inhaber eines Patents zur Her stellung besonders starker wasserdichter Pappe und betreibe neben der Fabrik in Timsfors, von der er dicke Pappe hierzu kaufe, eine Versuchsfabrik für diesen Zweck. Zwei Schichten dieser Pappe werden auf einer Spezialmaschine mittels einer sehr dünnen Schicht besonderer, von ihm bereiteter Kleister masse verbunden. Die so erzeugte dicke wasserdichte Pappe finde vielseitige Anwendung zu Verpackungs- und Bauzwecken. bg. Pappe aus Süßholz-Abfällen in Amerika. Süßholzwurzel wird, wie das britische Generalkonsulat in Philadelphia berichtet, zur Herstellung von Pappen für Schacnteln verwendet. Nach Aus ziehen des „Lakritzensaftes" wurde die zerkleinerte Wurzel früher als Abfall angesehen und verbrannt. Nach einem kürzlich erprobten Verfahren läßt sie sich jedoch zu Papierstoff kochen und dieser zu Pappe verarbeiten, welche genügend stark und widerstandsfähig sei. bg.