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BÜRO-BEDARF -mMbZGSSKGGEMS,33KE58238KG0/Nr.57e16.Juli1916 Einrichtung und Betrieb einer Schreibwaren- Handlung Von G. Klein In nachstehenden Aufsätzen will der Verfasser angeben, wie ein neues Schreibwarengeschäft, welches auch Bürobedarf vertreibt, an einem mittleren Orte eingerichtet und betrieben werden soll, ohne daß überflüssige Ladenhüter angeschafft oder wuchtige Waren vergessen werden. Die Aufsatzreihe soll möglichst alle Arten von Waren, die in dem genannten Geschäft geführt werden, umfassen und später, zu einem Buch zusammengefaßt, auf den Büchermarkt gelangen. Die' Reihenfolge der Aufsätze ist so gewählt, daß die hauptsächlichsten und für eine Schreibwarenhandlung jeden Umfanges unbedingt notwendigen Waren zuerst behandelt werden. Daran schließen sich Abhandlungen über Waren, die ein besonderes Publikum voraussetzen. Den Schluß bilden all gemeine Betrachtungen, so über Angliederung einer Schreib warenabteilung an eine bestehende Buchhandlung usw. Die Veröffentlichung in der Papier-Zeitung, der Zeitschrift der verschiedensten Vereinigungen des Faches, verbietet die Nennung irgendwelcher Bezugsquellen. 1. Lose Briefpapiere Durch gutes, preiswertes Briefpapier wird sich eine Papier handlung mit in erster Linie einführen. Um allgemeinen berechtigten Wünschen zu genügen, sind nachstehende Sorten zu führen: 1. Billettformat, liniiert und unliniiert, zu etwa 80 Pf. bis 1 M. das Hundert Verkauf, 2. Damenformat (etwa 13x17 cm) in weiß glatt und weiß Leinen, liniiert und unliniiert, 3- Damenformat, Ueberseepapier in weiß, blau und heliotrop, ebenfalls liniiert und unliniiert, 4. Herrenformat (etwa 15x19 cm) in weiß Leinen und weiß glatt oder halbglatt, nur unliniiert. 5. Diplomatformat (etwa 16,5x21 cm) nur in halbmatter Ober fläche und weißer Farbe. Von den unter 1 bis 3 genannten Papieren sind auch liniierte Bogen unbedingt auf Lager zu halten. Zu 1. wird liniiert und unliniiert etwa im gleichen Verhältnis gekauft, zu 3. desgleichen, zu 2. ist jedoch das Verhältnis liniiert zu unliniiert etwa 2:5. Wenn auch liniierte Bogen im Einkauf etwas teurer sind, so ist doch beim Einzelverkauf kein Preisunterschied zu machen. Verkauf, Preisnennung usw. würden sich wesentlich schwieriger gestalten und die Mehrarbeit in gar keinem Verhältnis zu dem Mehrnutzen stehen. Beim Kauf von Originalpackungen, also wenigstens 100 Stück, könnte allerdings ein Unterschied in dieser Hinsicht gemacht werden. Um die passenden Briefumschläge undurchsichtig zu machen, müssen sie entweder eine Seidenpapiereinlage haben oder innen bedruckt sein. Seidenpapiereinlage wird weit mehr gekauft, es läßt sich daher Führen beider Sorten vermeiden, besonders, da der Preisunterschied nicht bedeutend ist und bei den ge wöhnlich gekauften geringen Mengen gar nicht in Betracht kommt. Eine Ausnahme machen nur die Umschläge zu Billett format, hier ist das Verhältnis genau umgekehrt. Zunächst wäre ein Musterbuch herzustellen, in welchem Muster sämtlicher losen Papiere Aufnahme finden, am besten in Leporelloform. Sehr wählerischen oder solchen Kunden, die sich schlecht auszudrücken vermögen, sind auf diese Weise Muster sämtlicher Lagersorten mit Leichtigkeit vorzulegen. Der besseren Uebersicht wegen fängt man beim kleinsten (Billett-) Format an. An diese Papiere schließen sich gegebenenfalls noch Blankokarten und Trauerpapiere an, aber nur soweit sie lose vorrätig sind. Selbstverständlich sind auch Muster der passenden Briefumschläge mit einzukleben. Die Beschriftung dieser Muster hat so zu erfolgen, daß Zahlen und Buchstaben vom Käufer aus gesehen auf dem Kopf stehen. Die Preise sind zu notieren für 100, 25 und einzelne Bogen, desgleichen für Umschläge. Dann aber auch für 100/100, 25/25. 12/12 und 1/1 Bogen und Umschläge, um nicht erst zwei Zahlen zusammen zählen zu müssen. Für den Handverkauf erhalten Bogen und Umschläge Kästen nachstehend beschriebener Art: Der Kasten besteht aus zwei Fächern und zwar einem größeren für Aufnahme der Bogen und einem kleineren für die Umschläge. Der Deckel ist abnehmbar, eine lange Seite zum Herunterklappen eingerichtet. Diese Klappe ermöglicht be quemes Herausnehmen und gleichzeitig können darauf in über sichtlicher Weise Preise vermerkt werden. Die Anordnung ist so gedacht, daß das größere Fach für die Bogen von dem kleineren für die Umschläge durch eine senkrechte Zwischenwand ge trennt ist. Die Umschläge werden wagerecht hineingelegt. Nachstehend die Maße für das größte als Lagersorte ein geführte lose Papier, d. h. Diplomatformat mit einer Bogen größe von 165x210 mm, der Umschlag ist 170x110 mm groß. Kastenbreite 175 mm, die Tiefe des Faches für Bogen 225 mm, desjenigen für die Umschläge 115 mm, beide Fächer getrennt durch eine senkrechte Zwischenwand. Höhe wäre vorteilhaft 60 mm. Sämtliche angegebenen Maße verstehen sich innen gemessen. Ein Kasten dieser Abmessung könnte 200 bis 300 Bogen und etwa 50 Umschläge aufnehmen. Die Höhe kann für sämtliche Kästen gleich sein, nur Breite und Tiefe wechseln. Es ist angenommen, daß die Umschläge flach hineingelegt werden, auf diese Weise sind Beschädigungen ganz gering. Würde man die Umschläge senkrecht stellen, so könnte die Tiefe des dafür vorgesehenen Faches unbeschränkt sein. Eine Grenze würde nur durch die zunehmende Unhandlichkeit und Schwere gesetzt. Wiederum ist jedoch zu berücksichtigen, daß bei größerem Inhalt auch viel leichter Beschädigungen vorkommen könnten. Außerdem aber ist zu beachten, daß dann jedes vorhandene Format Kästen verschiedener Höhe erfordert, die Reihe dieser Ver kaufskästen mithin einen etwas unruhigen Eindruck macht. Wenn auch in einem solchen Kasten mehr Umschläge unter zubringen sind, so ist der Raum für die Bogen doch niemals vollständig ausnutzbar, es gingen in einen solchen Kasten je nach Papierdicke 400 bis 800 Bogen. Gegebenenfalls könnten auch Kästen gefertigt werden, bei denen die Bogen und Umschläge aufeinander liegen. Für das oben als Beispiel herangezogene Format wären die Maße: Breite 175 mm, Tiefe 235 mm. Höhe 80 mm. Die Umschläge liegen in zwei Stapeln nebeneinander auf den Bogen. Eine solch übersichtliche Ordnung wie in den ersteren Kästen wird auf keinen Fall erzielt, Beschädigungen sind auch viel leichter möglich dadurch, daß sämtliche Umschläge herausgenommen werden müssen, um Bogen vorzeigen oder abzählen zu können. Die zuerst empfohlene Aufbewahrungsart ist deshalb trotz der größeren Einrichtungskosten unbedingt vorzuziehen, zumal die Platzersparnis der zweiten Art nur unwesentlich ist. Liniierte und unliniierte Bogen finden in demselben Fach Unterkunft, beide Sorten getrennt durch eine vorn 3 bis 4 mm überstehende Pappe. B i Diesen losen Papieren sind eigene Lagernummern zu geben. Es ist dann viel leichter möglich, vorteilhaftere Ersatzsorten für bisher bezogene einzuführen. In der Nähe dieser Verkaufskästen an einem weniger wert vollen Platz sind kleinere Mengen sowohl von Umschlägen als auch von Bogen in Originalpackung unterzubringen, ui schnell bedienen zu können. Fortsetzung folgt Abschlusse der Händler .>mssen Abschlüsse von Rollen-Kopierpapier,Jdie^ vor und im Anfang des Krieges gemacht wurden, zu den festgelegten Preisen jetzt noch ausgeführt werden? Da mehrere Fabriken, mit welchen ich vor dem Kriege regelmäßig in Geschäftsverbindung gestanden habe, nicht mehr liefern können, muß ich jetzt mit den mir zugeteilten kleineren Posten zufrieden sein, Kriegs- und Lieferungs-Klauseln sowie die Abnahmezeit habe ich zur Zeit der Abschlüsse nicht vor geschrieben. 9 Kann ich jetzt höhere Preise fordern oder einen Teil meiner höheren Einkaufspreise bei Lieferungsmöglichkeit anrechnen, auch wenn der Kunde trotz wiederholter Bemühungen und Darlegung der heutigen schweren Lage auf dem Papiermarkt sich zu einer Nachbewilligung nicht versteht ? Händler mit Bürobedarf Die Urteile der höheren Gerichte gehen dahin, daß der