Nr. 11/1916 PAPIER-ZEITUNG 175 B. Die Nebenarbeiten Das Ein- und Auslegen der Papierrollen, (Bilder 1 und 2) Die in bekannter Weise in die Papierrollen eingeführten Wickel- Bild 1 Stangen werden auf dem Wagen bereits in die Lager der Abwicklung eingelegt; die Lager werden in dieser unteren Stellung geschlossen. Mittels elektrischer Winde werden die schweren Arme der Ab ¬ lid 2 wicklung hochgeschwenkt (DKP) und in der Endstellung festge halten, worauf die elektrische Winde selbsttätig ausgeschaltet wird. Diese Aufwärtsbewegung der Abwickelrolle geht im Bogen über die Aufwicklung hinweg, so daß Während dieser Einlegearbeit die Auf wickelrolle fertig gemacht werden kann. Der leere Wagen wird weiter vorgeschoben und die fertige Aufwickelrolle ohne besondere Aufzugsvorrichtung dadurch ausgelegt, daß mittels Handhebels gleichzeitig die Lagerdeckel geöffnet werden und die Wickelstange aus den Lagern gehoben wird (DRGM), worauf dann die Aufwickel rolle mit der Kollstange über Schrägflächen der seitlich verstell baren Lager (DRGM) ruhig nach unten rollt und sich auf deu Wagen ablegt (Bild 2). Zum Ausgleich der Papierlängen sind sowohl die Lager der Aufwicklung als auch die der Abwicklung verstellbar und in Dreh zapfen schwenkbar, so daß ein Verklemmen der Lager ausgeschlossen ist. Die Lager selbst sind mit auswechselbaren schweren Bronze schalen versehen. Die Kupplung der Rollstangen mit den Antriebs- bzw. Bremsmechanismen erfolgt durch schwere Klauenkupplungen, welche leicht ein- und ausgeschaltet werden können, nachdem die Rollen eingeführt sind. Der Antrieb der Aufwicklung ist ganz be sonders schwer ausgeführt, um bei der großen Geschwindigkeit auch große Rollen klanghart wickeln zu können. Die Abwickel bremse ist sehr reichlich. bemessen und kann von einer Belastung von 0 bis zum Maximum sehr leicht'verstellt werden. Bild 3 Das Einfuhren der Papierbahn ( Bild 3) Mit der gerissenen Spitze besteigt ein Arbeiter die in Bild 1 zur besseren Sichtbarmachung etwas hochgefahrene elektrische Fahrbühne und fährt mit dieser (Bild 2) nach oben, wo die Bühne in der Endstellung von selbst stehen bleibt. (Die Bühne kann in ihrer Bewegung vom Stande des Arbeiters aus gesteuert werden auf langsame Auf- und Abwärtsfährt, auf schnelle Auf- und Abwärts fahrt und auf Halt). Inzwischen ist die Aufwickelrölle ausgelegt, eine neue Rollstange eingelegt worden, und der freiwerdende Arbeiter ist nach vom gegangen und auf der Vorderseite des Kalanders mit der dort befindlichen Bühne ebenfalls nach oben gefahren. Dort übernimmt er das von der Rückseite zugereichte Papier (Bild 3) und beide Bühnen werden mittels Druckknopfs auf „Abwärts“ ge steuert. Diese Geschwindigkeit entspricht der Einführgeschwindig keit des Kalanders, so daß im allgemeinen ohne eine besondere Reglung der Bühnenfahrt die Arbeiter das Papier in einfacher und sicherer Weise einführen können. In der tiefsten Stellung werden die beiden Bühnen wieder selbsttätig ausgeschaltet. Auswechseln der Baumwoll- oder Papierwalzen ( Bild 4) Die zur Betätigung der Schwenkarme für das Ein- und Aus legen der Papierrollen vorgesehene elektrische Winde wird eben falls zum Ein- und Auslegen der Baumwoll- bzw, Papiei walzen benutzt. Die auf den Abbildungen sichtbare Kettenverbindung zu den Schwenkarmen wird gelöst und mit der nach oben geltenden Kette für die Walzenaushebe. orrichtung verbunden. Alsdann arbeitet die elektrische Steuerung genau so wie vorher, so daß spielend leicht und in kürzester Zeit die Walzen gewechselt werden können, was besonders bei den raschlaufenden und infolgedessen empfind lichen, häufig instand zu setzenden Kalandern von besonderer