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146 PAPIER-ZEITUNG Nr. 9/1916 auch beim 1915 er Wettschreiben gewaltet. Hierbei wurde Fräulein Rose Fritz Zweite, 129 reine Worte in der Minute war ihre Durchschnittsleistung bei diesem einstündigen Schreiben. Sie hat also ihre Geschwindigkeit seit 1907 um 40 v. H. ver größert. Den ersten Preis aber gewann Fräulein Owen mit einer Geschwindigkeit von 136 reinen Worten. Der Leiter des Wett schreibens, J. N. Kimball, Besitzer einer Maschinenschreiber schule in New York, führt in ,,Office Appliances" aus, daß Fräulein Owen während dieser Stunde 39 285 Tasten anschlug, also durchschnittlich 10,8 in der Sekunde. Dabei vertippte sie sich nur 42 mal. Fräulein Owen war Erste unter den Berufs schreibern, unter den Liebhaberschreibern erhielt Herr Oswald den ersten Preis, der von 19 544 Streichen nur 20 verfehlte und eine Geschwindigkeit von 137 reinen Worten in der Minute erreichte. Da Herr Kimball beobachtete, daß alle Schreiber, auch die besten, während des einstündigen Schreibens wieder holt zögerten und sich beim Lesen verweilten, nimmt er an, daß bei gespannterer Aufmerksamkeit und größerer Uebung eine Leistung von 150 Worten in der Minute erreicht werden könne, also eine Geschwindigkeit, die für einen geübten Steno graphen schon als ansehnlich gilt. Unter den Neulingen, d. h. Schreibern, die sich vorher noch an keinem Wettbewerb mit Erfolg beteiligt hatten, war Fräulein H. F. Stollnitz die erste mit 114 Worten in der Minute. Nach diesem einstündigen Wettschreiben fand ein Wett bewerb in der größten Schnelligkeit während des Schreibens in einer Minute statt, also eine Art „Flieger-Wettbewerb". Unter diesen blieb Fräulein Rose Fritz Siegerin mit 151 reinen Worten. Sie schrieb unter 156 Worten nur eines fehlerhaft, dafür wurden ihr fünf Worte abgezogen. Herr Kimball hat beob achtet, daß je geübter ein Maschinenschreiber ist und je schneller er schreibt, umso weniger Fehler in der Schrift vorkommen. Den ersten Preis bildete auch diesmal wie seit 10 Jahren ein silberner Becher im Werte von 10C0 Dollar. Sämtliche Schreibmaschinenfabriken tragen zu dem Preise bei. Er wurde wie ununterbrochen in allen 10 Jahren wieder von einem Schreiber auf der Underwood-Schreibmaschine gewonnen. Unter den von sämtlichen Wettbewerbern benutzten Maschinen waren 30 Unterwood. 12 Remington und eine Maschine anderer Herkunft. Mimeoskop Mit diesem Namen bezeichnet die A. B. Dick Co. in Chicago das nachstehend abgebildete Gerät, welches dazu dient, genaue Zeichnungen, Bilder, Skizzen, Musiknoten, Pläne, Landkarten usw. auf Wachspapier für die Vervielfältigung im Mimeographen herzustellen. Das Ge stell ist mit einer rauhen Glasplatte bedeckt, und in seinem Innern be findet sich eine starke elektrische Lampe. Man legt die nachzubildende Zeichnung o. dgl. auf die rauhe Glasplatte und darüber einen Bogen Wachsmatrizen - Papier. Die elektrische Lampe ist so gestellt, daß alle ihre Strahlen, ohne Schatten zu werfen, durch die Unterlage dringen. Dadurch wird jede Linie, jede Einzel heit der Vorlage klar vor das Auge des Zeichners gebracht, u. dieser kann infolgedessen mit einem Metallstift eine voll ständiggenaue Matrizen zeichnung hervorbringen. Um das Ziehen verschieden schräger Linien auf der Zeichnung zu erleichtern, ist das Gestell um eine senkrechte Achse drehbar. Der Mimeoskop bewährt sich be sonders für Vorlagen, die neben Maschinen- und Handschrift auch Zeichnungen enthalten, z. B. für die Bestellung von Zeitungs anzeigen mit Abbildungen, für die Uebermittlung illustrierter Verkaufsanweisungen an Vertreter oder illustrierter Mitteilungen an Kauflustige, für Baupläne mit Erläuterung. (Nach „Office Appliances”, Chicago) Büroausstellungen in Amerika. Im Jahre 1916 werden von der Annual Business Show Company in New York, 150 Nassau Street, wieder drei Büroausstellungen veranstaltet: eine im März in Philadelphia, eine im September in Chicago und eine im Oktober in New York. Tintenlöscher Edmund Moster & Co. A.-G. in Neukölln und Agram haben DRP 285 979 auf einen Löscher mit Bajonettverschluß erhalten. Die Bajonettnut hat auf ihrer ganzen Länge Randver zahnung, und der in die Nut eingreifende Zapfen trägt eine Rolle, welche sich infolge der rollenden Reibung nur sehr wenig abnutzt und, sobald sie in die Verzahnung der Bajonettnut eingetreten ist, aus ihr nicht von selbst heraustreten kann. Um die Lösung des Verschlusses herbeizuführen, ist jedoch nur geringe Kraft anstrengung notwendig. Bild 1 zeigt den Knopf in Seitenansicht, Bild 2 den Bügel in senkrechtem Längsschnitt und Bild 3 denselben in Draufsicht. Der Knopf a ist an seinem Fortsatz b mit einer rasch an steigenden Bajonettnut c versehen, die unten in einen kurzen, Bild 1 Bild 3 senkrechten Einführungskanal d endigt und deren Rand auf seiner ganzen Länge mit einer Verzahnung l versehen ist. Der Fortsatz b ist beispielsweise als selbständiger Metallstreifen ausgeführt, der um den mittleren Dornfortsatz des Knopfes a gewickelt ist. Der das Löschpapier e haltende Bügel /, gegen den die Preßplatte g mittels des Knopfes a gedrückt werden soll, ist in seiner Bohrung h mit einem radialen Zapfen i versehen, der eine kleine Rolle m trägt. Diese gleitet bei der Drehung des Knopfes in der Nut c und springt in die Verzahnung l in der Schluß stellung ein, wodurch diese gesichert wird. Durch eine kleine Drehung des Handknopfes wird die Rolle leicht aus der Ver zahnung herausgedrückt und der Verschluß geöffnet. Um das Löschpapier beim Auf- und Abschrauben fest zuhalten, sind an dem Bügel seitlich federnde Bleche k k befestigt.