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DAPIERVERARBEITUNG M Bu CH GE WERBE Kalenderschau Fortsetzung zu Nr. 5 Reuter & Siecke in Berlin IV 8 haben ihrem großen Abreiß kalender eine von Heinz Keune entworfene Rückwand gegeben. Sie ist hervorragend durch außerordentlich schöne Farben wahl und rein flächige' Behandlung der Ornamente. Diese flächige Behandlung gibt der ganzen Arbeit Ruhe und Einheit lichkeit, sie verhilft allen Einzelheiten zu gleichmäßiger Wirkung. Die Farbe des Grundes ist ein sattes Schokoladenbraun, das in Ornamenten und Schrift hell abgetönt ist. Dazu kommen Schwarz, Grün, Schieferblau und Orange. Die technische Aus führung des Druckes ist sehr sorgfältig. Der Tagesblock ist mit Werbetext versehen, und die hintere Seite der Rückwand ist mit einer weiteren Geschäftsempfehlung bedruckt. Die Buch- und Steindruckerei von Max Lichtwitz in Berlin SW, Kommandantenstr. 14, hat ihrem Wand- und Abreißkalender einfache Form ohne besonderen Schmuck gegeben. Auf hell grünem Grunde ist die Schrift mit Bronze in schwarzem Umriß druck ausgeführt. Die Stadtbuchdruckerei von Neumann in Gleiwitz hat ihren zweiseitigen Wandkalender mit zwei auf den Krieg bezüglichen Bildern geschmückt. Das eine zeigt die Rückkehr des Kriegers zu seiner Familie, das andere die Pflege der Verwundeten. Beide Bilder sind in mehreren Farben recht hübsch ausgeführt. Der Kalender der Buchdruckerei Kunstheim, S. Malz G. m. b. H. in Berlin SW 11, Möckernstr. 144, trägt mehrere in Schattenrißmanier ausgeführte Bilder aus dem Kriege. Die von Karl Tips in Karlsruhe entworfenen Bilder zeigen einen Infanteristen auf Wache am Waldrand, der das vor ihm liegende weite Gelände übersieht, auf einem kleinen Bilde links vom Block hält ein deutscher Ulan an einer Düne und rechts vom Block sieht man ein Torpedoboot in Fahrt, während im Wasser das Sehrohr eines Tauchbootes zu erkennen ist. Von diesen einfarbigen Darstellungen hebt sich der Block sehr wirksam ab, dessen Deckblatt in grüner Eichen-Umrahmung die deutschen Farben trägt. Jedes Blatt des Blocks ist-für zwei Wochen be rechnet; es bietet Raum für Tagesvermerke und trägt am unteren Rand eine Empfehlung der Herstellerin. Die Buchdruckerei von Gebrüder Feyl in Berlin SW, Friedrich straße 16, hat Kalender für 1916, Neujahrsglückwunsch und Geschäftsempfehlung in einer sehr gefälligen kleinen Druck sache vereinigt. In einem 17x13 cm großen Umschlag von farbigem Steifpapier liegt mit einer Schnur befestigt ein drei teiliges Blatt Büttenpapier. Klappt man dies zweimal gefalzte Blatt auf, so daß die Innenseite vollständig sichtbar wird, so hat man auf dem linken Drittel das Kalendarium eines halben Jahres, im mittleren Drittel einen Neujahrsglückwunsch und auf dem letzten Drittel die zweite Hälfte des Kalendariums vor sich. In den auf den Rückseiten angebrachten Empfehlungen wird u. a. auf die neuesten Künstlerschriften hingewiesen, über welche die Druckerei verfügt, und die Kalenderseiten bieten einen Beweis hierfür, denn von den drei verwendeten Schriften sind zwei unter die neuesten Erzeugnisse der Schriftgießere: zu rechnen. F. A. Lattmann in Goslar hat auf seinem 31 X22 cm großen Wandkalender den Schattenriß der Kaiserpfalz dargestellt. Durch Anwendung einer zweiten Farbe, Rotgelb, ist die Wirkung des großen massigen Gebäudes etwas abgetönt. Das Verlags signet der Firma ist in der Ecke links oben angebracht. Das Kalendarium wurde auf beide Seiten des Kalenderblattes ver teilt; es bietet Platz für kurze Vermerke. Der kleine Abreißkalender der Hofbuchbinderei von Hübel & Denck in Leipzig hat eine kreisrunde Rückwand, auf der man einen Stapel Bücher erblickt, auf dem ein Stundenglas steht. Eine Rosengirlande umgibt die Bücher, und auf dem gelben Hintergrund steht in grüner Farbe die große Jahreszahl 1916. Dieses einfache Bild ist durch die Art der Darstellung und durch die schönen Farben mit stumpfer sammetartiger Oberfläche sowie durch die lebhaften Gegensätze sehr anziehend. Der Abreißkalender von Rockstroh & Schneider Nachf. A.-G. in Dresden-Heidenau ist schlicht und einfach. Die farbig geprägte Rückwand zeigt eine breite Eichenlaubgirlande, über der sich das Eiserne Kreuz mit einem goldenen Strahlenkranz erhebt. In dem Strahlenkranz steht die neue Jahreszahl 1916. Der Block dieses Kalenders umfaßt neben den Monatsblättern auf anderen eingestreuten Blättern vorzüglich ausgeführte Bilder der Maschinen, die von der Firma gebaut werden. Diese feinen Autotypien mit Tondruck sind sowohl in den Platten wie im Druck hervorragend ausgeführt. Außerdem ist aber auch eine Reihe von Zeitgedichten dem Block beigefügt, die den Mitarbeiter der Firma, Herrn M. Langstengel, zum Dichter haben. Man merkt den Gedichten wohl an, daß sie keinen ge schulten Denker zum Verfasser haben, aber es spricht sich in ihnen eine volkstümliche Auffassung über den Krieg und seine Nebenerscheinungen aus, die bei den Lesern sowohl Verständnis wie auch Wohlgefallen finden dürfte. Der Kalender von Heliophot G. m. b. H. in Berlin N 65 trägt sowohl ein Kalendarium wie einen Tagesabreißblock. Den Schmuck bildet ein Landschaftsbild, schwarz auf gelben Ton grund gedruckt. Bei diesem Kalender sind die Farben sehr sorgfältig zueinander abgestimmt, das Mittelbild mit dem Hintergrund der Rückwand und den Flächen des Kalendariums. Der Abreißblock erhielt eine zur Rückwand passende Decke mit der Jahreszahl. Das Artistische Institut Grell Füssli in Zürich hat als Rück wand für den Kalender ein schönes Kunstblatt gewählt. Man sieht darauf eine Frau mit einem Kind im Arm, die in die nächt liche Gebirgsgegend hinaussieht. Dieser einfache Vorwurf ist von einem Künstler so schlicht dargestellt, daß er umso stärkere Wirkung auf den Beschauer ausübt. Die technische Ausführung des Steindrucks ist sorgfältig. Der Abreißkalender der Schriftgießerei D. Stempel A.-G. in Frankfurt a. M. trägt ein in kräftigen Farben ausgeführtes Bild der großen Fabrikanlage der Firma. Vom schwarzen Hintergrund heben sich die Gebäude mit kräftigen Umrissen, gelben Mauern und blauen Dächern gut ab und bilden einen erfreulichen Gegensatz zu den mit dünnen Strichen und in falscher perspektivischer Darstellung ausgeführten Fabrik-An sichten, die auf vielen Briefköpfen und anderen Werbedruck sachen erscheinen. Rechts und links vom Abreißblock sind die zwölf Sternbilder aufgedruckt, während auf der Decke des Abreißblockes das Eiserne Kreuz und die Jahreszahl 1916 stehen. Die Schriftgießerei Genzsch & Heyse A.-G. in Hamburg und München fertigte einen zweiseitigen Wandkalender in vier farbigem Druck, der sowohl durch die Wahl der Farben wie auch durch seinen Vignettenschmuck auf den noch währenden Krieg hinweist. Gleichzeitig mit dem Kalender gab die Firma ein Gedenkblatt heraus, das in Folioformat auf schönem Papier in dreifarbigem Druck den Erlaß des Kaisers vom 31. Juli 1915 trägt. Fortsetzung folgt. Maßhalten in den Preisforderungen! IcI möchte anregen, daß bei Abgabe von Waren-Angeboten in den Preisen mehr Maß gehalten wird. Seit durch den Krieg die Papiervorräte allseitig etwas knapp wurden, häufen sich die kleinen Anzeigen in der Papier-Zeitung unter „Käufen und Verkäufen“ ganz bedeutend. Es werden fortwährend Gelegenheitskäufe an geboten, und wenn man bei dem Anbietenden anfragt, werden manchmal so ungemein hohe Preise genannt, daß sie außer allem Verhältnis zu den heutigen Marktpreisen stehen. Um ein paar Beispiele zu nennen: (Es folgen Beispiele von Gelegenheitsposten in mehreren Papiersorten, deren Preise die angeblichen Markt preise um 2 bis 8 M. die 100 kg übersteigen sollen. Wir drucken die mitgeteilten Preise nicht ab, weil durch deren Nennung der Markt geschädigt werden könnte. Schrijtleitung.) Alle diese Gelegenheitsposten müssen noch aus früheren Lieferungen stammen, die zu wesentlich billigeren Preisen abge schlossen wurden, sonst könnten die Waren nicht sofort lieferbar sein. Es ist ja einleuchtend, daß heutzutage jedermann beim Ver kauf von Gelegenheitsposten verdienen will, die Preise dürfen aber nicht so hinaufgeschraubt werden! Papierverarbeiter