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Heeresbedarf und als Säckeersatz dienen, die also bei unseren Ver- bündeten notwendig gebraucht werden. / Für diese Sorten trifft auch die Rücksicht auf den Haizlejm nicht zu, denn sie sind meist sehr wenig geleimt: bei manchen wird sogar Harz nur in ver schwindender Menge oder garnicht verwendet. Dieser von Einzelnen jetzt vielfach angeregte Kampf, wobei immer nur die eigenen naheliegenden Gesichtspunkte in den Vorder grund gezogen werden, ist höchst unerwünscht. Jeder möchte seinen Bedarf decken und nimmt dabei nicht die geringste Rück sicht auf den Bedarf des anderen oder auf Lieferungen, die für not wendige allgemeine oder Heereszwecke erfolgen müssen. Das Ausfuhrverbot für satiniertes Druckpapier ist hauptsächlich auf die Befürchtung unserer Presse zurückzuführen, daß sie in Zukunft für Zeitungspapier höheren Preis bezahlen muß. Die Herren Zeitungsvtileger sollten aber bedenken, daß ihnen heute noch das Papiei zu Preisen geliefert wird, die um etliche Mark unter den jetzigen Selbstkosten liegen, bei denen also die meisten Her steller schweres Geld verlieren — und das sollte doch auf die Dauer nicht beansprucht werden. N. Deutsches Ausfuhrverbot auf Packpapier Aus Westdeutschland Am 8. Januar hatten wir für einen Geschäftsfreund in Oester reich etwa 850 kg Papier (satinierte Tauenpapiere) geliefert, bekommen aber heute zu unserm Erstaunen von der böhmischen Grenzstation Voitersreuth die bahnamtliche Benachrichtigung, daß das Gut daselbst angehalten sei, weil dafür ein Ausfuhrverbot bestehe. Wir hatten keine Kenntnis von diesem Ausfuhrverbot, und offenbar auch nicht die hiesige Güterabfertigung, sonst hätte diese das Gut nicht annehmen dürfen. Was läßt sich in dieser Sache tun ? Sind wir verpflichtet, die erheblichen Frachtkosten von hier nach Voitersreuth und zurück zu tragen ? F.s handelt sich hier nicht um gewöhnliche Packpapiere, sondern um satinierte Tauenpapiere. Vielleicht liegt deshalb ein Irrtum vor. Liegt wirklich ein Ausfuhrverbot für solche Papiere nach Oester reich vor und seit wann ? Haben Sie davon einen Abdruck in Ihrer Papier-Zeitung gebracht ? Papiern’aren-Fabrik In Nr. 91 von 1915 teilten wir auf Seite 1744 kurz den Erlaß neuer deutscher Ausfuhrverbote auf Pappen, gelbes Stroh papier, Packpapier und Papierspäne mit. In Nr. 92 auf Seite 1774 ' druckten wir den amtlichen Wortlaut dieses Ausfuhrverbotes ab. Nach Punkt III der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 10. November 1915 ist danach die Ausfuhr aller Arten von Packpapier/ also auch von satiniertem Tauenpapier, ver boten; nach dem befreundeten und dem neutralen Ausland können jedoch Ausnahmen von diesem Ausfuhrverbot bewilligt werden. Fragesteller möge also, wie in Nr. 91 auf Seite 1744 angegeben, eine Eingabe um Ausfuhrerlaubnis an Herrn General sekretär Rudolf Ditges in Berlin W, Lützow-Ufer 17, richten. Sollte die Ausfuhrerlaubnis nicht erteilt werden, so muß Frage steller die Frachtkosten hin und zurück bezahlen, da es unter den heutigen Verhältnissen seine Aufgabe gewesen wäre, sich vor Versendung des Gutes zu erkundigen, ob die Ausfuhr ge stattet ist. Ob die Beamten der Frachtbahnhöfe im Binnen land, also abgesehen von den Grenzstationen, verpflichtet sind zu untersuchen, ob die bei ihnen nach dem Ausland aufgegebenen Güter ausgeführt werden dürfen, wissen wir nicht. Oesterr.-ungar. Ausfuhrverbot auf Braunschliff- pappe? Wir haben mit einer Pappenfabrik in Böhmen Schluß auf braune Holzschliffpappe. Die Fabrik erklärte nicht weiter liefern zu können, weil das Ausfuhrverbot ergangen sei. Ist das Ausfuhr verbot endgültig oder vorübergehend ? Schachtelfabrik In unserer Nr. 93 meldeten wir, daß seit 15. Oktober die Ausfuhr von Pappe aus Oesterreich-Ungarn verboten und auch nach Deutschland nur mit Ausfuhrbewilligung zulässig sei. In Nr. 98 von 1915 auf Seite 1877 wurde diese Angabe durch einen österreichischen Leser bezweifelt und auf Grund von uns vor gezeigten Urkunden nachgewiesen, daß Pappe aus Oesterreich noch in letzter Zeit ungehindert ausgeführt wurde. Diese Er klärung wurde nicht bestritten. In unserer Nr. 3 von 1916 teilten wir mit, daß u. a. die Ausfuhr von Rohpappe für Dachpappenfabrikation aus Oester reich verboten wurde. Von einem Ausfuhrverbot auf andere Pappen, namentlich auf Braunschliffpäppen, ist uns bisher nichts Zuverlässiges bekannt geworden. Zahlungsweise bei Verkäufen nach dem Ausland Es ist die Frage aufgeworfen worden, ob mit Rücksicht auf unsere Zahlungsbilanz unsere Auslandsverkäufe zweckmäßiger in Mark oder in der ausländischen Währung geleistet werden. Die Einheit lichkeit hierbei hilft bei der Reglung der Wechselkurse. Unter den gegenwärtigen Umständen ist zu raten, deutsche Verkäufe nach Holland. Skandinavien und der Schweiz in der Währung jener Länder abzuschließen, denn indem die entstehenden ausländischen Gut haben zum erheblichen Teil bei der Reichsbank vereinigt werden und diese die an sie herantretenden Anforderungen wegen Auslands guthaben befriedigt, kann sie scharfer Steigerung der Wechsel kurse durch Hergabe von Münzwerten entgegentreten und preis ordnend wirken. Bei Verkäufen nach Oesterreich- L/nfi,arn und nach den Balkanländern ist dagegen der Abschluß in Markwährung-an gezeigt. (Zeitschr. f. Deutschlands Buchdrucker) Gewichtsangabe kleiner Rollen' Zu Nr. 3 S. 39, s. auch Nrn. 4 und 5 Aus Skandinavien Kleine, sogenannte Spar-Rollen werden in einer großen nordischen Papierfabrik meistens nach der Meterlänge bezahlt. Infolgedessen ist es nicht nötig, ein besonderes Gewichtsverzeichnis auszustellen. Wild jedoch na.ch Gewicht verkauft, so ist hier Vor schrift, die Rollengewichte recht genau einzuhalten, damit die Wiederverkäufer keinerlei Gewichtsschwierigkeiten ausgesetzt sind. Dir. E. Papierstoffmarkt Stockholm, 12. Januar 1916 Holzschliff. In Norwegen hat sehr fühlbarer Wassermangel bedeutende Einschränkung der Erzeugung bewirkt; auch im west lichen Schweden herrscht in den meisten Flüssen so niedriger Wasserstand, daß mehrere Fabriken mit eingeschränktem Betrieb arbeiten. Diese Umstände haben den Markt in den letzten Tagen ser fest gemacht mit höheren Notierungen, doch sind die Verkäufe gegenwärtig unbedeutend, da die Käufer sich abwartend zu ver halten scheinen. Zellstoff. Die frühe Sperrung der Sckirranrt rm südlichen Teil des Bottnischen Meerbusens und die geringe Aussicht, die in diesen Häfen eingefrorenen, schon geladenen Schiffe loszubiingen, haben weitere Steigerung der Preise fob Häfen der Westküste besonders für starkfaserigen Sulfitstoff verursacht. So sollen einige große Posten von solchem aus Norwegen zu Preisen von 225—230 Kr. für 1 t = 1016 kg rein netto Kasse fob für Lieferung im Laufe des Winters verkauft woiden sein. bg. („,Affärsvärlden") Kristiania, 15. Januar 1916 Die norwegischen Papierfabriken sind mit Aufträgen gut ver sehen und erzielen gute Preise. Es scheint, daß die Nachfrage für Papier aus Skandinavien anhalten wird, da mehrere papierher stellende Länder Europas an der Ausfuhr verhindert sind, teils weil ihre Papierfabriken zum Teil zerstört wurden, teils weil sie nicht genügend Arbeiter haben, um sie in vollem Laufe zu erhalten. Hierdurch wurden die Vorräte vermindert, und daher rührt die größere Nachfrage für skandinavisches Papier. Die Preiserhöhung, die bereits stattgefunden hat, genügt knapp, um für die erhöhten -Unkosten der Herstellung und die höheren Frachten Ersatz zu bieten. Auch der Holzschliffyreis steigt, da die norwegische Erzeugung infolge niedriger Wasserstände erheblich eingeschränkt ist. 47% Kr. netto fob für die Tonne von 1016 kg feucl t (50 v. H.) wurde für Ablieferungen im Winter von auswärtigen Käufern ge zahlt. Die norwegischen Papierfabriken haben ihre Einkäufe noch nicht beendet. Die Holzschleifer fordern jetzt 50 Kr., aber dieser Preis ist noch nicht erzielt worden. Für Winterlieferung ist der Zellstoffpreis noch sehr fest bei rasch steigenden Preisen. London, 9. Januar 1916 Holzzellstoff. Die Zellstoffabrikanten, die während des Winters ausfübren können, erhöhen ihre Preise, aber ob diese Preise erzielbar sein werden, hängt davon ab, ob Knappheit eintritt, bevor die baltische Schiffahrt wieder frei wird. Es erscheint fraglich, ob in England die Papierherstellung uneingeschränkt bleibt trotz der großen Erfordernisse an Menschen, die der Krieg an die Arbeiter schaft stellt. Holzschliff. Die abnehmende Erzeugung in Norwegen scheint den englischen Markt noch nicht berührt zu haben. Bedeutende Einkäufe wurden in Norwegen gemacht, aber — wie es scheint - meist durch die dortigen Papierfabriken. Die Preise ziehen in Norwegen zweifellos an.