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Eibenstocker Tageblatt : 10.01.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426616677-194401100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426616677-19440110
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426616677-19440110
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Eibenstocker Tageblatt
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-01
- Tag 1944-01-10
-
Monat
1944-01
-
Jahr
1944
- Titel
- Eibenstocker Tageblatt : 10.01.1944
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Der Führer ehrte Aeldmarschaüe«1«ant Czapp van Birlenstetten rra. Geburtstag »es verdient«« Generals d«r al««« österreichisch«, Anne». Wie«, ^10. Januar. (Funknieldung.) Am Sonntag feierte einer der verdientesten Offizier« der alte» österreichischen Anne«, Feld- marschallcutnant Karl Freiherr Czapp von Birken st rtten, Heinen 80. Geburtstag. * Aus diesem An^aß beförderte der Führer Feldmarschalleutnant Czapp von Birkenstetten zum General der Artillerie a. D. mit der Gleichzeitigen Verleihung der Uniform d«r neuen Wehrmacht und übermittelte ihm telegrafisch seine Glückwünsche. Ritterkreuzträger des Heeres Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Hauptmann Günter Hellmich, Batteriesührer in einer Stuxm- gcjchützabtcilung; Oberleutnant Günter Kopopacki, Führer einer Aufklärungsabteilung-, Oberleutnant o. R. Kurt Flad, Batteriechef in einem Artillerieregimcnt; Leutnant d. N. Franz Begemann, Kompanieführer in einer Panzerabteilung. Ritterkreuzträger des Heeres Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Hauptmann Robert Prochazka, Abteilungskommandeur in einem Werferrcgiment; Oberleutnant d. R. Hanns Barth le, Kompaniechef in einem Grenadierregiment: Leutnant Walter Obst, Kompanieführer in einem Panzergrenadierregiment; Leut nant Hermann Kunz, Zugführer in einer Panzerjägerabteilung. Ferner verlieh der Führer das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Generalmajor Richard John, Kommandeur einer In- fantcriedivifion; Major Berndt von Mihlas s, Kommandeur einer Panzeraufklärungsabteilung-, Oberleutnant d. R. Kurt Haude, Kompaniechef in einem Panzergrcyadierregiment; Unteroffizier Friedrich Gacb. Zugführer in einer Aufklärungs abteilung. Rumänischer General erhielt das Ritterkreuz Der Führer verlieh da» Ritterkreuz de» Eisernen Kreuze» an: Generalmajor Leonhard Mociulschi, Kommandeur einer rumänischen Gebirgsdivision. Generalmajor Leonhard Mociulschi, am 25. 3. 1889 als Sohn des Landwirts Mociulschi in Siminiciu (Kreis Botosani, Rumä- nien) geboren, hat durch geschickten Angriff seiner Division starke feindliche Kräfte südlich Kertsch vernichtet. Inmitten seiner In- fanteristen führte der General bei diesen- Kämpfen den Sturm persönlich zu vollem Erfolg. Mit der Verleihung dieser hohen Auszeichnung an General Mociulschi wird gleichzeitig die Tapfer keit der rumänWen Verbände gewürdigt, die in treuer Waffen kameradschaft mit den-deutschen Truppen im Kampf gegen den Bolschewismus stehen. Den Heldentod gestorben Einer schweren, an der Ostfront erlittenen Verwundung erlag der Oberleutnant Immo Fritzsche, Staffelkapitän in einem Schlachtgeschwader, der sich im Kampf gegen die Sowjetunion das- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes erworben hatte. Als Sohn eines Landwirts am 16. Dezember 1918 in Döcklitz (Kreis Querfurts geboren, trat Immo Fritzsche Ende 1938 als Kanonier in ein Flak-Regiment ein. Nach seiner Versetzung zur Fliegertruppe wurde er zym Eturzkampsflieger ausgebildet und im April 1940 zum Leutnännt befördert. Im Dalkanseldzug erstmalig bewährt, zeichnete er sich im Kampf gegen die Sowjetunion immer wieder an«. Am 16. April 1943 verlieh ihm der Führer in Anerkennung feiner grasten Leistungen das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Majj»r d. R. Han» Helmling, am 10. November 1906 als Sohn des Landwirts Johann Philipp Helmling in Darmstadt ge boren, hatte sich im August 1943 bei der-Abwehr starker bolsche wistischer Angriffe südwestlich Wjasma als Bataillonskommandeur in einem württembergisch-badischen Grenadierregiment durch Tapferkeit in schwierigsten Lagen hervorragend ausgezeichnet. Am 14. September war ihm vom Führer das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen worden. Am 4. Dezember ist dieser vorbildliche Offizier an der Spitze seines Bataillons bei den weiteren Kämpfen an der Ostfront gefallen. Landung 1917/18 und 1944 D«r Allantil-Wäll uno «in« in ihrem Kampfgeist ungebrochen« deutsche Arme« erwartet die Eindringlinge. — Ungarisches Blatt zur geplanten westeuropäischen Invasion. Budapest, 10. Januar. (Funkmeldung - Die Zeitung „Uj Ma- gyarsag" untersucht in einem Leitartikel die Aussichten einer west europäischen Invasion, wobei sie den Vergleich aus den Jahren 1917 und 1918 heranzog. Damals, so schreibt das Blatt, erwartete das amerikanische Millionenheer in Frankreich offene Türen und sichere Häsen. Heute must ein Landungsversuch alle Hindernisse vor erst überwinden, die der Atlantik-Wall bedeutet. Heute erwartet im Gegensatz zu 1918 eine in ihrem Kampfgeist unge brochene deutsche Armee di« amerikanisch« Einmischung, ein« deutsche Armee, deren Herz aus der Heimat nicht durch Hoffnungs losigkeit und Selbstverleugnung, sondern das durch eiserne Entschlos senheit und einen ungeheuren Raä»edursl angefeuert ist. Dies« deutsche Armee ist nicht durchglüht vom Fieber der Anarchie, sondern vom leidenschaftlichen Fanatismus eines aufbauendrn Glaubens an eine neu« Gesellschaftsordnung. Arn Atlantik-Wall erwartet die nach Vergeltung rufende Seel« Millionen ausgebombtcr Deutscher die jenigen, die außer von einer kalten Berechnung durch kein« moralische oder weltanschauliche Begeisterung geführt werden. t — Gefärbtes Eisen statt Gold Goldschmuggel um den früheren italienischen Gesandten in Bukarest Vor den Bukarester Gerichten beginnt in diesen Tagen ein Prozeß gegen einen Juden wegen versuchten Goldschmuggels. Das ist nichts Mrßergewöhnliches. Aufsehen erregt dagegen in Bukarest die Tatsache, daß die hohe Summe von 800 000 Lei, mit her der Goldschmuggel versucht wurde, von dem Kammer diener des „königstrcuen" ehemaligen italienischen Gesandten Bova-Scoppa stamm«. ' * Aristide — das ist der Name des Kammerdieners — hatte dieses Geld durch Vermittlung eines Rumänen dem Juden zu kommen lasten, und der Jude wurde aus eine nicht alltägliche Weise mit dem glänzenden corpu» clelicti gefaßt. Als er das Gold seinem Geldgeber bringen wollte und in ein Taxi stieg, stürzte sich noch ein anderer Fdßgänger aus das gleiche Auto, fragte ihn nach seinem Weg und bat ihn. da er den gleichen Weg habe das Auto mitbenutzen zu dürfen. Er entpuppte sich dann im Wagen als Polizeiagent und führte den Nachkommen Moles' direkt zum Polizeipräsidium. Hier nahm die Geschichte nun eine dritte und nicht alltägliche Wendung: Man stellte nämlich fest, daß da» angebliche Gold, das der Jude verkaufen wollte, nur gefärbtes Eilen war. Trotzdem wird sich der Jude, der leibst einem Betrug eines leiner Raffegenosten zum Opfer ge fallen zu lein lcheint, wegen versuchten Goldschmuggels zu ver antworten haben und mit ihm der Rumäne, der ihm das Geld von Aristide brachte. Aristide kann sich die Hände reiben; denn der ängeklagte Rumäne hat ausgelagt, daß er sich das Geld von Aristide „nur geliehen" habe. Di» Frag», di» man ab»r nun ln Bukarest noch stellt und die wohl kaum beantwortet werden wird, heißt: Woher hatte Aristide die 800 000 Lei? Denn sein Herr, der frühere Gesandte Bova-Scoppa ist ein .ehrenwerter Mann', und er hat sich heftig empört, al, dl» Faschisten von ihm erklärten, er triebe Konterbande. Unzeitgemäße und überflüssige Diskussionen Stalin- Ohrfeige für de« VundeSgenosse« Rea« Dl»tasfion i» der Poleusrag« — Loudon und Washington fühlen sich gerüffelt - Der „Prawda'-Artikel, in dem Stalin den Anglo-Amerikanern deutlich zu verstehen gibt, daß er sich ihr» Einmischung in ost- curopäische Fragen energisch verbittet, steht weiterhin im Mittel- punkt der Erörterungen englischer und amerikanischer Zeitungen. Da» Echo, das dieser von Stalin inspirierte, wenn nicht von ihm selbst verfaßte Artikel gefunden hat, beweist, daß man in Eng- land und in den USA verstanden hat, daß di« „Pr vda'-Au»- sührungen weniger Willkie al» den Anglo-Amerikanern über haupt gelten. Man empfindet an der Themse und im Weißen Hau» die Ohrfeige, die ihnen der Kreml-Diktator verabr^ht hat, und es ist interessant, zu verfolgen, wie die Reaktion der Anglo- Amerika ner darauf ist. Die „N ew Dock Time»', in der bekanntlich der Neu jahrsartikel Willkies veröffentlicht wurde, der die scharfe Ant- wort der „Prawda" auslöste, stellt nunmehr scharfsinnig fest, die „Prawda'-Auslassungen würden in Washington al» ein Hid- wei« an die Engländer und die USA angesehen, ihre Hände von Polen und anderen Staaten zu lassest, deren Grenzen sich die Sowjettruppen näherten. Im übrigen stellt die „New Port Times" die Ueberraschung Wendell Willkies über den heftigen sowjetischen Anwurf gegen ihn fest, wo doch Willkie seinen Artikel al, sowjet- freundlich betrachte. Die Ueberraschung Willkie» ist nicht gerade ein Zeugnis für seinen politischen Scharfsinn und den anderer Politiker um Roosevelt. In der ihnen eigenen Ueberheblichkeit und Neunmalklugheit glauben sie, ein Urteil über die europäische Lage zu haben, und sie maßen sich an, dementsprechend Entschei- düngen in europäischen Fragen zu treffen. Jetzt bekommen sie sehr deutlich von Moskau zu verstehen, daß sie Schwachköpfe sind und daß sie besser die Finger von Dingen lassen, durch die sie den Kreml erheblich verichnupfen können. Dieser Wendell Will- kie, der Allerweltspolitiker, der seine Nase in alle Dinge steckt, und von allem etwas verstehen will, muß nunmehr entdecken, daß man ihn in Moskau erheblich anders einschätzt, al» er es annahm. So wie ihm, geht es auch dem anderen politischen Klüngel, der im Weißen Haus ein Wort mitredet. Die sowjetisch.polnisch» Frage wird nach diesem „Prawda'-Artikel in London und Washington auch sehr viel vor sichtiger behandelt. Die Engländer bemühen sich, so schnell wie möglich sich di« sowjetisch« Auffassung zu «igen zu machen, um ja nicht Anstoß in Moskau zu erregen. So erklärt Vernon Bart- leit im „Rrw, Ehronirle', die britisch« Ansicht geh« dahin, „daß die Stärke Polens weniger von dem Umsang seines Ge biete, abhängt al, von seinen Beziehungen zu seinen Nachbarn." Da, ist wieder rin Versuch der Engländer, sich mit einer faulen Ausrede von den Verpflichtungen zurückzuziehen, die sie seiner- zeit einmal Polen gegenüber elngegangen waren. Heute will man in London von all den Versprechungen an Polen nicht» wissen, nachdem England Europa an d«n Bolschewismus verraten hat. Hätte man in London 1939 die Ueberzeuguog gehabt, di« Vernon Bartlett jetzt aussoricht, dann hätte sich der ganze Welt krieg, der für alle Beteiligten mit schweren Opfern verbunden ist, vermeiden lassen. Aber damals hielt e, England für ange- bracht, den Krieg vom Zaune zu brechen, weil es angeblich ver- hindern wollte, daß da, deutsche Danzig zum Reich zurückkäme. Fußtritt Sn-lan-S für seine Schützlinge Aust>e«erung Polen» und Jugoslawien» an den Bolschewismus Die englisch« Pr«flr nimmt im Zusammenhang mit dem Thema drr sowjetisch-polnischen Srenzsrage «ine kennzeichnend« Schwen- kung vor, dir d«n Verrat Englands an Europa und die Uebrrant- Wartung de« Kontinent» an den Bolschewi»mu» noch einmal im krassesten Lichte erscheinen läßt. Die Staaten, um deretwillen England 1939 angeblich den Krieg begann, erhalten jetzt den Fuß tritt! Das betrifft vor allem die Polen, das erfährt aber auch König Peter, der sich aus Befehl London» gegen Deutschland wandte und damit seinen Thron und sein Land verspielte. Daß das Londoner Kommunistenblatt „Daily Worker" jede nur mögliche Gelegenheit benutzt, um die polnische Exilregierung zu beschimpfen, überrascht nicht weiter, denn aus diesem Komm»- nistenblatt spricht Moskau. Aber auch die ganze britische Links- presse zeichnet sich durch betonte Unfreundlichkeit gegenüber den Polen aus. Steckt hinter diesen englischen Stimmen mehr oder weniger, der Druck Moskaus, so mutet es doch eiinaermaßen überraschend an. dass die „Times" den Polen cbensall» zur Nachgiebigkeit gegenüber den Sowjet» rät. Gebiet»- konzessionen wären, so mrint da, englische Regierungsblatt, für Polen „ein kleiner Preis, mit dem e» sich die feste Zu sicherung der künftigen Sowjetfreundschaft und Unterstützung ,r- kaufen könnte'. Ein zarter Wink von zuständiger Stelle an die Polen. Bisher hatte sich Lodnon den Polen gegenüber immer in der Rolle des Beschützer» und Fürsprecher, gefallen. Nun aber löst es sich von seinen polnischen Lieblingen und lir- sert sie den Bolschewisten kaltblütig au«. Deut licher kann der Kotau Englands vor Stalin nicht zum Ausdruck kommen. Im übrigen müßten sich die Polen sagen, daß sie es we sentlich billiger hätten haben können, wenn sie sich seinerzeit um die deutsche Freundschaft bemüht hätten. Damals wurde ihnen nicht die Abtretung weitester polnischer Gebiete zug«mutet, son- dern sie sollten lediglich die alte deutsche Reichsstadt Danzig an das Reich wieder herausgeben. Wären sie damals ihrer Vernunft gefolgt, dann wäre der Welt der Krieg vermutlich erspart grblie- ben. Aber statt dessen ließ sich Polen von England aufwiegeln und .in» Verderben stürzen, um lp den langersehnten Krieg gegen da» nationalsozialistische Deutschland vom Zaune zu brechen. Bemüht sich die „Time»' immerhin noch, in vorsichtiger Form den Polen gute Ratschläge zu erteilen, so lassen andere Londoner Blätter jede Rücksicht fallen. Der .Daily Herold" wirft scho nungslos den Polen vor, daß sie Teile der Ukraine mit Ge walt an sich gerissen, Wilna durch einen Putsch in ihre Gewalt gebracht und auf Grund eines Diktatfrieden» der Sowjetunion da» weißrussisch« Gebiet zwischen Brest-Litowsk und Minsk genommen hätten. Nach dem .Daily Herald" geschieht also den Polen ganz recht, wenn sie sich jetzt den sowjetischen Forderungen ausgesetzt sehen. Statt des Danke» und der Hilfe von London bekommen sie einen Fußtritt nach echt englischer Manier. * Am unverblümtesten aber sagt die liberale Zeitung „New» Chronicle" den Polen, was sie von ihren anglo-amerikanifHen Freunden zu erwarten haben. Die britische und die amerikanisch« Regierung, so heißt es in diesem Blatt, hätten nicht die Absicht, in dem sowjetisch-polnischen Disput Partei zu ergreifen, und e* wäre unglaublich töricht, aber auch höchst gefährlich, wenn jene Regierungen jetzt in der Arena erschienen. Also: Arena frei für den Bolschewismus! Vollendeter Verrat an Europa Mit derselben Kaltschnänzigkeit, mit der hier England seine polnischen Freunde abschreibt, löst es sich auch von dem jugo slawischen Emigrantenklüngel, der sich bisher der Gunst Eng lands erfreute. Seitdem Moskau den Banditenhäuptling Tito zu seinem Schrittmacher auf dem Balkan gemacht hat, hält man es an der Themse für angebracht, nicht die sowjetischen Kreise «ms dem Balkan zu stören. „News Ehronicle" rät ganz offen dem König Peter, Tito anzuerkennen. Der gleiche Fußtritt für die Ju goslawen wie für die Polen. Für Peter ist es nach Londoner Meinung der „einzig vernünftige Weg", Selbstmord zu beg»h»n und für Polen der „einzig vernünftige Weg", sich den Bolsche- wistcn auszuliefern. Ohne Skrupel schüttelt England die unbeque men Emigrantencliquen ab und liefert sie dem Bolschewismus aus, um sich dagegen die Gunst Stalins zu erkaufen. Das aber ist vollendeter Verrat an Europa. Bubenstück Viktor Lmanuels — Vetter Stalin! Viktor Emanuel, der BerrSter, hat sich rio neue» Budeust«« geleistet. Wie „Tribuna" meldet, hat er tu feiger An bieder»« Stalin den Annunziateu-Orde«, die höchste «»»zeich- nung der gewesenen italienischen Monarchie, verliehen. Es entbehrt nicht der Komik, daß der bolschewistische Henker Stalin damit nach den Satzungen des Annunziaten-Ordens der Vetter Viktor Emanuels wird. Eine feine Verwandtschaft! Zur Verleihung des Annunziaten-Ordens durch Viktor Ema- nuel an Stalin erinnert der römische Rundfunk an die erste Be gegnung Viktor Emanuels mit den Bolschewistenhäupttinoea wahrend der Konferenz von Hapollo. Damals erregte es bei den Engländern heftigen Unwillen, daß der italienische König dem Genossen Tschitscherin die Hand gedrückt hatte. „Der König von Italien", so schrieb, damals die englische Presse, tauscht einen Händedruck mit den Mördern des Vetters Seiner britischen Majestät". Heute aber erklärt derselbe Viktor Emanuel den Obersten Chef jener Mörder durch die Verleihung des Kollars des Annunziaten-Ordens zu seinem „Vetter", und die Engländer mitsamt ihrem König klatschen Beifall! Westmächte von Moskau völlig abhängig Die Sowjetunion hält selbst ihr» Flugzeugproduktion vor ihren Verbündeten geheim! In verschiedenen britischen Fachzeitschriften, vor allem, der Flugzeugindustrie, wird immer wieder Klage darüber geführt, daß die Sowjets trotz allem Entgegenkommen und alkr Bereitschaft der Westmächte, auf ihre Wünsche einzugehen, von sich aus ge flissentlich alles Material und alle Informationen -über ihre Rüstung, beispielsweise ihre Flugzeugproduktion, geheimhal ten. Die Engländer und Amerikaner, so erklären die Zeitschrif ten, seien im Gegensatz dazu immer „sehr großzügig mit ihren Informationen" gewesen. Infolge der umfangreichen Flugzeug, lieferungen der Alliierten an die Sowjetunion seien den Sowjets sämtliche Einzelheiten der englischen und amerikanischen Maschinen bekannt, während man in England nicht die geringste Kenntnis der sowjetischen Flugzeugtypen habe. Auch aus dieser Auseinandersetzung geht hervor, wie groß di« Abkänaiakeit der Weltmächte von den Sowjets geworden ist. „Mäuse, Käse und Mr. Churchill" „Tribun«' prangert die Regierungsmethoden de» Premier minister» an " , Die englische Wochenzeitschrift „Tribune" stellt in einem -Artikel, dem sie die bezeichnende Ueberschrift „Mäuse, Käse und Mister Churchill" gibt, die. Regierungstaktik des Premierministers bloß. Churchill sei ein Altmeister in der Kunst, neue Mitarbeiter zu wählen, aber die gleiche Politik weiter zu verfolgen. Habe er das Kapital einer Popularität einmal ausgepreßt, dann werf» er sie zum alten Eisen. So habe er seinerzeit seine Regierung ge- festigt, als er in den dunklen Tagen nach Singapur Stafford Cripps in das Kriegskabinett nahm, ihn aber in der Dunkel- heit de» Ministeriums für die Flugzeugproduktion verschwind»» ließ, nachdem Cripps leine Position genügend kompromittiert hatte. Hier habe man ein besonders eklaltantes Beispiel für Churchills politischen Zynismus. Major Lloyd George sei es ebenso ergangen. Als llnterhaussprecher des Ernährungs ministeriums erfreute er sich ein»r großen Popularität. Churchill kapitalisierte das, indem er ihn zum Brennstofsminister machte und ihn dazu verdammte, eine unwahre Politik zu verteidigen. Zur Zeit probiere Churchill an Lord Woolton die gleiche Taktik au«. Als Ernährnnqsminister habe dieser sich Ansehen verschafft. Diese Beispiele sollten genügen, um alle Betroffenen zu der Einsicht zu bringen, daß Churchill keine leistungsfähigen Minister luch(. die erfüllt leien von Ideen und Prinzipien. Er brauche Stoßdämpfer und Strohmänner, um sich vor der Oeffentlchkeit Zeit zu kaufen. Das seien die Methoden, schreibt „Tribune" abschließend, die die Torles an der Macht hielten. Tadeln müsse man jeden, der auf diese« Spiel hinein- lnlle und sich in Abenteuer stürze, in denen schon früher so viele und so schändlich umkamcn. . Der Außenminister von Honduras, Salvüdor Aguirre, ist au, Gesundheitsrücksichten zurückqetreten. Sein Nachfolger ist Silverio Lainez. Schutzvorrichtungen an' Maschinen in England überflüssig Zahllos» B»tiebsnnsälle al» Folge plutokratischer Mißwirtschaft In einer Versammlung von Industrievertretern in Dirming- Ham kamen nach einem Bericht des »Daily Expreß" die un zulänglichen Sicherheitseinrichtungen in den englischen Betrieben zur Sprache, die im vergangenen Jahr mehr als 300 099 große Betriebsunfälle zur Folge hatten. Der Unter- hausabgeordnete Higgq machte die Kälte in den Arbeitsräumen, die ungenügende Beleuchtung des Arbeitsplatzes und da» Fehlen jeglicherSchutzvorrichtungen an den Maschi- neu für die Hohe Zahl tödlicher Unfälle in englischen Betrieben verantwortlich. Durchschnittlich würden 50 bis 70 v. H. aller Fabrikarbeiter im Jahr verletzt. Der Bericht liefert einen erneuten Beweis für den unvor- stellbaren Tiefstand der Arbeiterfürforge im plutokratischrn England. Ein britisch«- Eingeständnis „Englands «Lewinnjucht mit Schnld an drr Hungersnot in Italien" „Financial News" ringt sich bittere Wahrheiten ab. Drr Gang der Dinge in dem von den Anglo-Amerikanern besetzten Süditalien rechtfertige die damals laut werdenden Warnungen vor den üblen Folgen des anglo-amerikanischen Entschlusse», den Lira-Kurs auf 400 zum Pfund Sterling zu entwerten, schreibt der Lombard Street-Korrespondent de» Blattes. Dir Hungersnot in Süditalien und die Epidemien in Neapel seien nämlich mit auf di» der Abwertung folgenden Preissteigerungen zurückzuführen. Sehr bedauerlich sei es, daß man von einer Aenderung der Hal- turig weder in London noch in Washington etwa» spüre. Di« beiden Schatzämter weigerten sich, irgendeinen Tadel für diese falsche Politik gegen sich gelten zu lassen. vevSlkeruug Sardinien» gegen die anglo amerikanischen Besatzung-kruppe« Rom, 10 Januar. (Funkmeldung.) Auch auf der Ins«! Sar dinien macht sich ein zunehm«nd«r Widerstand d«r Bevölkerung gegen die angio-amerikanisch« Besitzung bemerkbar, und zwar sowohl in den Städten wi« in den «insam gelegenen Bergdörfern. Wir der römisch« Rundfunk meldet, häufen sich trotz der von den Besatzungsbihörden rngedrohten schweren Repressalien in bw» Städten die Sabotageakte, während es auf den einsamen WegM der sardinischen Berge immer wieder zu Ueberfällen der Bevöl kerung auf die Transportkolonnen und marschierende Besatzungs truppen konMit. So ereignete sich in der Umgebung von Sas- sari ein Ileberfall bewaffneter Patrioten auf «me vorbeiziechmd» britische Abteilung. Es kam zu einem erbitterten Gefecht, wöbet zwei englisch« Offizier« und fünf Mann getötet wurden. Die Madrider Zeitung „B' nennt da« Jahr 1944 da« Jahr ' r Ent scheibun g. Es liege jedoch ein tiefes Geheimni» über allen Planen der deutschen Führung.
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