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Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 12.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512382794-188502126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512382794-18850212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512382794-18850212
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-02
- Tag 1885-02-12
-
Monat
1885-02
-
Jahr
1885
- Titel
- Chemnitzer Anzeiger und Stadtbote : 12.02.1885
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rs. - s. D«Mtt»t«i, 12. grbmar 183». ladlbolk. Unparteiisches Tageblatt für Chemnitz und Umgegend besonders fiir»M »orotte: Attchemnitz, Mendorf, Bernsdorf, Norm, Ebersdorf, Furch, «ablery, SlSfa, Helbersdorf, Mer-dorf, Kappel, Neustadt, Schönau Anzeiger-Bilderbuch. L'-LS-LKÄ L Unterhaltnngs.Blätter, Abonuementsbestellmmen, vierteljährl. IVO Pf. (Zntr. 40 Pf.), mouatl. k»0 Pf. (Z«tr.1b Pf.). nehmen an die «erlagsexpedittvn und Ausgabestellen in Lhrmnitz und obige« Vorort», Außerhalb dieser Orte kann der Anzeiger nnr bei de« PostaustaÜeu — PostzeituugS-PreisÜst« für 1888 Nr. 1114 — bestellt «erden. I« Oesterreich-Ungar« ist der Chemnitzer Anzeiger zum «bonnemeutspreise von vierteljährlich 1 Gulden 41 Kr., monatlich 47 Kr. (ex«. Agiozuschlag) durch di« Postanstalteu zu beziehen. sowie da» 8seitig«, reich, illustrirt« humoristisch« JnsertionSvrei-r die schmale (Ispaltige) Korpuszeile oder deren Raum 18 Pfennige. — — Unter Eingesandt pro Zeile 30 Pfennige. — Auf große Annoncen und Wiederholungen Rabatt. — Annoncen »Annahme für di« nächste Nummer bi» Mittag. — Ausgabe jeden Wochentag Nachmittag. Amumeenbestellungen von answärts wolle «an den Jnsertionrbetrag stet» beifüge« (kleinere vetrit-» in Briefmarken) je 8 Silben der gewöhnliche« Korpusschrist bilde» «ine Zeile und kosten 18 Pfennig«. Verlags-Expedition: Hrlex«rr»-er Wied«, Buchdruckerei, Chemnitz, Theaterstraße 48 (ehemalige» Bezirksgericht, gegenüber de« Kasino). Bekanntmachung, welchem, einschließlich desselben, Reklamationen gegen die Einschätzung zlt den diesjährigen Gemeindeanlagen anzubringen sind, den 18. Februar d. IS. anberaumt. Reklamationen, welche später eingehen, haben nach der «eiteren Bestim mung des vorgenannten 8 43 der Anlagenregulativs keinen Anspruch auf Berücksichtigung. Diejenigen Anlagenpflichtigen, welche Anlagenzettel noch nicht erhalten haben, sind in Bezug aus die Reklamation bei Verlust derselben gleichfalls an die obenbemerkte Frist gebunden. Diese Anlagenpflichtigen werden daher hiermit ausgefordert, von ihrer Einschätzung zu den diesjährigen Gemeinde» abgaben in unserer EinschätzungSexpedinon, innere JohanniSstraße 1 (Adler- Apotheke) 1 Treppe, Kenntniß zu nehmen. Durch die Reklamation wird die Berpflichtung zur Zahlung der inzwischen fällig werdenden Steuertermine nicht aufgeschoben; es hat vielmehr die Zahlung in Gemäßheit der Einschätzung zu erfolgen. Die Ausgleichung ge schieht bei dem nächsten Steuertermine, bez. nach Beendigung deS ReklamanonS« Verfahrens Der Reklamation ist der behändigte Anlagenzettel beizufügen. Diejenigen Reklamanten, welche bei Fälligkeit eines Termins noch nicht wieder in den Besitz des eingereichten Anlagenzettels gelangt sind, haben dessen in der Aulageneinnahme bei Bezahlung des betreffenden Termin- Erwähnung zu thun. Lhemnitz, am 2. Februar 1885. Der Rath der Stadt Chemnitz, " S, vr., Andrs, Oberbürgermeister. Sühnel. Wegen Reinigung der GerichtSräume werden n«r dringende Sachen erledigt am 16. Februar 1885 in der Nachlaß- und Bormundschaftsabtheilnng und in den Expeditionen für Strafsachen Nr. 4S bis 40, am 17. Februar 1885 ln dm übrigen Expeditionen für Straffachen Nr. S9 bis 23, am 18. Februar 1885 in der Abtheilung für Konkurs- und streitige Zivilsachen und in der Sportes Telegramme -es Chemnitzer tzknzeigers. Bom 10. Februar. Berlin. In der heutigen letzten Sitzung de» Laudwirthschafts- rath» wurde bezüglich der Holzzölle Folgendes beschlossen: Bau- und Nutzholz, 1. roh oder lediglich in Ouerrichtung mit Axt oder Säge bearbeitet, eichene Faßdauben, ungeschälte Korbweiden, Reifenstäbe 1 M. 80 Pfg. pro ein Festmeter; 2. mit Axt bewaldrechtet 2 M. 40 Pf.; 3. in der Richtung der Längsachsen beschlagen, gesägt oder anders als durch Bewaldrechtung vorgearbeitet, zerkleinert, ferner Faß dauben, welche nicht unter Nummer 1 fallen, 6 M.; 4. Bretter, nicht gehobelte, in der Richtung der Längsachse beschlagene «der ge sägte Kanthölzer, ähnliche Säge- und Schnittwaaren 12 M. pro Fest meter. — Bei der Berathung der Zuckersteuerfrage wurde die Reso lution Lerchenfelds angenommen, wonach jedes Gesetz, wodurch die Zuckersteuer wesentlich geändert wird, mindestens anderthalb Jahr vor seinem Inkrafttreten zu erlassen ist und das Ziel verfolgen muß, den einheimischen Konsum zu steigern. P ari s. In Ergänzung unserer (gestern fett gedruckten) Depesche wird uns soeben noch telegraphisch mitgetheilt, daß eine zweite Auf- rührerbande in eine Bäckerei eindrang» deren Inhaber jedem der Schreier Brot gab. — Die radikale Presse wirst der Regierung vor, durch allzu umfangreiche Maßregeln die Hemmung des Verkehrs und die Unordnung veranlaßt zu haben. Viele von den gestern Ver hafteten wurden sofort freigelaffen. Paris. Im Laufe des gestrigen Abends wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Etwa 30 Personen wurden in Hast behalten und die übrigen wieder freigelaffen. Um Mitternacht herrschte überall völlige Ruhe. Paris. Dem „Temps" zufolge wird vor dem 19. Februar der Vertrag zwischen Frankreich, England, Deutschland, Oesterreich, Rußland und Italien über die Finanzen Egyptens abgeschlossen werden. London. Eine Reutermeldung auS Suakin von heute besagt: Ungefähr 10,000 Insurgenten sind von Agig nach dem Lager OSman Digma» bei Tamai herangezogen. — Aus Bombay wird gemeldet: 3 Regimenter Infanterie, 1 Regiment Kavallerie eingeborener Truppen werden nächstens nach Egypten eingeschifft werde». — Aus Ottava: Die kanadische Regierung beabsichtigt, besondere gesetzgeberische Meß nahmen zu treffen, um zu verhindern, daß sich in Kanada die Basis für die Operationen der Dynamitarden gegen England und die fremden Staaten bilde. London. Die formellen Anordnungen der Regierung zur Absendung von Truppenverstärkungeu nach Egypten find nunmehr erfolgt. Die Gardebataillone schiffen sich am Sonnabend ein und gehen direkt nach Suakin. Der Abgang der Verstärkungen wird soviel als möglich beschleunigt. Petersburg. Um die bereits augekündigie RegieruugSkontrole für die Umsätze der Privatbahnen durchzuführen, ordnet nun eine soeben veröffentlichte Gesetznovelle die Umbildung der gegenwärtigen Eisenbahnabtheilung der ReichSkontrole in eine Eisenbahnsektion mit den Rechten des Revision-departements an. Gleichzeitig werden Lokalkontrolen auf der Haltenbahn, der Moskau-Brestbahn und der Sewastopolbahn geschaffen. (Weitere Telegramme siehe am Schluß des redaktionellen TheileS.) kaffe für streitige Zivil- und Strafsachen, sowie von den Gerichtsvollziehern, am 19. Februar 188S in der Abtheilung sür Grund- und Hypothekensachen und in der Hauptsportel und Deposttenkaffe. Chemnitz, am S. Februar 188S. Königliches Amtsgericht. Beyer. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Nachlaß-Vermögen deS verstorbenen StrumpffaktorS Heinrich Clemens Lohse in Altchemnitz, gewesenen Inhabers der Firma Clemens Lobsedaselbst, wird nach erfolgter Abhaltung des Schluß termins hierdurch ausgehoben. Chemnitz, den 7. Februar 1885. Königliches Amtsgericht. Nohr. Begl.: Schulze, Ger -Schr. Die Vorladung der Kellnerin Christiane Pauline Wünsche aus HerwigS- dors vom 8. Oktober 1884 hat sich erledigt. Chemnitz, 9. Februar 1885. Der Könial. AmtSanwalt. ' I. «.: Vr. Friedrich, Ass. In Schönau — Sammelplatz Haus Nr. 9a — sollen morgen Donnerstag, den 12. Februar, Nachmittags 8 Uhr Möbel, Gewächshaus- und Frühbeetfenster, 1 hölzernes Gewächshaus, eine große Partie Warmhaus- und Topfpflanzen, wurzelechte Rosenstöcke, Georginen, wilder Wein. Stachel- und Johannisbeersträucher, Ziersträucher, Stauden- aewächse, 900 St- Blumentöpfe, Deckladen u. V. m. zur öffentlichen Ver steigerung gelangen. Aktuar Berger, Ger.-Bvllz. b. d Königs. Amtsgericht Chemnitz. Die Proklamation -es englische« Kriegs amte-. Ueber die Ereignisse im Sudan veröffentlicht das Krieg« amt in London das nachfolgende Schriftstück. Bekanntmachung über in hiesiger Stadt verübte Diebstähle. ES wurden gestohlen: am 13. Januar aus einer Fabrik an der Zwickauer strabe: eine neue eiserne Schublehre; aus einem Hause der Sirchgasse: «in Kopskiffen mit roth und weiß karrirtem Ueberzug, gez. Serber's Gasthaus; seit 15. Januar aus einem Hause der AugustuSburgcrstraße: eine goldene Brille; aus einem Hause an der Sonnenstraße: ein großer ovaler Zinkasch und ein dergl. .Wafsereimer mit Holzgriff; am. 16. Januar eine« Mädchen „Nachstehendes ist der detaillirte Rapport des Leutnants Stuart Wortley, der Sir Charles Wilson nach Khartum be begleitete: „Wir begaben uns in Dampfern mit Sir C. Wilson am 28. Januar nach Khartum, wobei wir bei Halfiyeh da« heftige Feuer au« vier Ge schützen, sowie ein anhaltendes Gewehrseuer zu passiren hatten. Auch wurde aus die Dampfer von der Insel Tutti , von Omdurman und Khartum ein energisches Feuer eröffnet. Ei« konnten unter solchem Widerstande nicht lande», wandten sich herum und fuhren stromabwärts. Auf de« Regierungs- Palast in Khartum wehte keine Flagge und das Gebäude schien in Trümmern zu sein. Aus den Dampfern halte man nur eine» Mann getödtet und fünf verwundet. Am 81. Januar scheiterte der Dampfer, aus welchem sich Sir C. Wilson nnd alle seine Begleiter befanden, etwa 4 Meilen oberhalb der feindlichen Stellung und am Fuße des Shabluka Katarakts, nachdem der andere Dampfer bereits am 29. Januar zu Grunde gegangen war. Wir erreichten in kleinen Boten Gubat uni 2 Uhr Nachmittags an demselben Tage. Leutnant S. Wortley meldet ferner, daß über den Fall Khartum- am 26. Januar kein Zweifel herrsche; aber das Geschick Gordons sei unge wiß, da di« Gerüchte darüber sich widersvrechen; aber die allgemeine Mei nung sei, daß er getödtet worden, wenngleich die Beweise nach keiner Seite hin ein Uebergewicht haben. Einige sagen, er sei mit einigen Griechen in einer Kirche in Khartum eingeschlossen. Der Fall von Khartum hat die Shukrych-Stämme bestimmt, sich dem Mahdi anzuschließen, so daß uns gegen wärtig sowohl das östliche User des Nils, als auch das linke Gestade feind selig gesinnt ist. Unter den Eingeborenen herrscht große Furcht vor den Engländern, dem Verrücken General karle's wird von Ihnen mit großer Besorgniß entgegevaesehen. Die Eingeborenen sagen, daß der Mahdi in Omdurman großen Mangel an Lebensmitteln litt. Auch behauvten Einge borene, daß es große Mühe kosten wird, seine Emirs zu bewegen, uns an zugreise». Ein Bote vom Mahdi kam bei Sir C- Wilson an, als sich derselbe am 29. Januar im Dampfer befand. Der Mahdi theilte mit, daß Gordon seine Uniform angenommen habe und forderte ihn zur Uebergabe aus- Er sagte, er würde nicht noch einmal schreiben, aber wenn wir nicht zum mo- hamedanischen Glauben übergingen, würde er uns vom Angesichte der Erde vertilgen. Es verlautet, daß Farag Pascha verrätherische Unterhandlungen mit dem Mahdi hatte und den Truppen des Letzteren die Thore der Stadt öffnete. — Lord Wolseley fügt hinzu, daß der Transportzug unter Talbot, der am 28. Januar Äakdul verließ, in Gubat glücklich angekommen ist. Der Feind in Metammeh feuerte am 28. Januar aus schweren Geschützen Salven ab, da er augenscheinlich von dem Fall Khartums gehört hatte; aber seitdem hat er keine vermehrte Tbätigkeit gezeigt. Die Etreitkrast in Metammeh wird auf 2—3000 Mann geschätzt, darunter 260 Reiter und etwa 4—600 mit Ge- wehren bewaffnet. Die Truppen befinden sich bei bester Gesundheit und die Verwundeten machen befriedigende Fortschritte. Gegenwärtig hat der kabba- bische Stamm sich bereit erklärt, uns als Lastträger nach Gakdul zu dienen. Lord Wolseley hat Boten auSgefandt, um Gewisses über das Schicksal Gor- don'S zu ermitteln. Die Truppen in Gakdul sind im besten Wohlsein und die dortigen Veiwundeten gehen ihrer Wiederherstellung entgegen. Die Regierung hat Instruktionen an Lord Wolseley gesandt, worin ihm vollständig freie Hand gelassen wird, alle solche Maßregeln zu ergreifen, wie er sie zur weiteren Führung seiner Operationen für nöthig erachten dürste; und er versichert wird, daß er irgend welche weitere Unterstützung erhalten werde, die er wünschen dürfte, entweder durch die Entsendung von Truppen nach Suakin und Berber, oder in irgend einer anderen Vvn ihm anzudeu tenden Weise. Er wird natürlich jede Anstrengung machen, General Gordon zu retten, falls dieser noch am Leben ist. Kriegsamt, 6. Februar 1885." Die wichtigste Frage, welche in den täglichen Miuisterraths- fitzungen in London in Erwägung gezogen wird, ist die, wie viel und auf welchem Wege Verstärkungen für General Wolseley abgesandt werden sollen. Dem Vernehmen nach sind gegen 8000 Mann zur Verstärkung bestimmt. Dieselben sollen über Suakin nach Berber dirigiit werden. Als Befehlshaber wird General Newdegate genannt. Eine am Sonntag Nachmittag in London eingegangene Depesche des General Wolseley sagt, über das Schicksal Gordon's sei noch nichts Näheres ermittelt. Er, General Wolseley, hoffe, Wilson befinde sich auf dem Rückwege und in Sicherheit. Eine am Sonntag von Korti abgegangene Meldung aus Gubat vom 2. d. MtS. besagt: Die Truppen des Mahdi sind augenblicklich damit beschäftigt, die in der nächsten Umgebung von Metammeh befindlichen Gebäude durch Her-! stellung von Schießscharten zur Vertheidigung einzulichten. die vom Feinde ausgestellien Wachen sind sehr rührig und aufmerksam. Am Politische Rnn-fcha«. Deutsches Reich. Reichstag. Auf der Tagesordnung: Zolltarif-Novelle. Abg. Rickert bekämpft die Vorlage und wendet sich zunächst namentlich gegen die Einführung der Getreidezölle. Die bisherigen Zölle hätten den Handel schwer geschädigt und die geplante Getreidezoll-Erhöhung werde eine noch viel größere Schädigung im Gefolge haben. Zweck der Berlage sei Steigerung des Preises, also Erhöhung deS Preise- der nothwendigste« Nahrungsmittel. Man kaffe die Lehren der Moralstatistik aller Zeiten und aller Böller außer Augen, man lasse da- Zepter des Eigennutzes herrsche». Man möge sich hüten; es werde die Zeit kommen, wo es die Herren reue» werde. Redner bestreitet, daß ein landwirthschaftlicher Nothstand vorhanden sei und beruft sich zu dem Ende auf eine frühere Aeußerun» des preußischen landwirthschaftlichen Ministers, der konstatirt habe, daß sich die Verhältnisse der Landwirthschaft gegen die vor 20 Jahren gebessert hätten. ES müsse doch wenigstens eine Enquete veranstaltet werden, die Großgrundbesitzer müßten ihre Güter offenlegen, damit festgestellt werde, ob wirklich ein Nothstand vorhanden sei. DaS Wort: „Hat der Bauer Geld, hat's die ganze Welt" sei ganz richtig, aber die Getreidezoll Erhöhung nütze dem Bauer nicht, sie komme nur etwa dem zehnten Theil der Grundbesitzer zu Gute. Wenn das Getreide im Auslände billiger sei wie im Inlands, so leide darunter die heimische Industrie, für welche die Ernährungs quote eine so wichtige Rolle spiele; im Königreich Sachsen würde man das bald merken. In der Begründung für die Holzzölle werde das Recht auf Rente, und zwar auf angemessene Rente, proklamirt. Viel gerechter sei da die Forderung der Sozialdemokraten aus Recht auf Arbeit. Die Holzpreise seien gegen früher erheblich in die Höhe gegangen. Verwunderlich sei es, daß der sächsische Landeskulturrath auch um Erhöhung der Holzzölle plaidire, da doch Sachsen als fvrst- wirthschastliches Musterland so große Einnahmen aus den Forste» ziehe. Für die Ostsee-Städte sei diese Holzzollerhöhung geradezu vernichtend. Die Erhöhung der indirekten Steuern sei eiugetreten, von einer Verminderung der direkten sei wenig zu bemerken. Wenn man sich auf die Statistik berufe, so sehe man sich doch einmal an, was andere Länder aus dem Branntwein ziehen. Er und seine Freunde würden fortgesetzt gegen die Erhöhung der Getreidezölle kämpfen; wenn sie dafür al» Bolksaufwiegler hingcstellt würden, so werde das Volk darüber entscheiden. .Die Vorlage habe erst die Bewegung hervorgerufen, man gebe damit den Umsturzparteien eine mächtige Waffe in die Hand. Die Vorlage gebe der neuen Wirth- schaftspolitik den Todesstoß. (Beifall links.) Staatsminister vr. LuciuS: Alle die Voraussetzungen, welche von der Linken an die Zollvvrlage 1879 geknüpft wurden, sind nicht eingetroffen, auch die Seehandels» Städte hätten die Schädigung nicht erfahren, die man ihnen prophezeit; so werde es auch diesmal werden. Die Landwirthschaft könne sehr wohl technisch vorgeschritten sein nnd sich doch in einer Nothlage befinden. Wenn dies der Fall sei, trotz aller ihrer Anstrengungen, dann sei e» nöthig, ihr zu Hilfe zu kommen. Der Minister bestreitet, daß da» in allen Kreisen der Landwirthschaft hervorgetretene Verlangen nach intensiverem Schutz auf künstlicher Mache beruhe. Die Nothlage aus der äußeren Klosterstraße: ein braun und weiß gestreifte- und 2 blau und weiß gestreifte BarchenttnannShemden und 2 roch und weiß gestreifte Barchcntfrauenhemden; von einem Wagen auf der Theaterstraße: ein gelb angestrichener Holreimer mit eisernem Bügel und 2 Reisen; a« 17. Januar auS einem Laden an der Langestraße: eine dunkle, gespriffelte Stoffhose; einem Manne auf der äußeren Klosterstraß«: eine silberne Zylinderuhr mit Sekunda, innen Friedrich Ulbricht gez: auS einem Hause au der Langestraße: eine 1. 5 gez. Kiste mit Kümmelkäse, 18'/» Kilo schwer; ans einem Hause an« Holzmarkt: ein alte- türkisches Shawltuch; am 18. Januar einem Manne auf der Webergasse: eine silberne Zylinderuhr ohne Sekunda mit kleingliede- riger Nickelkett« mit Knebel und Quake: aus einem Hause an der Leipziger- straße: eine neusilberne Zylinderuhr mit Sekunda und Nr. 766, mit Ssträngiger, neusilberner Kette mit Schieber; am 20. Januar auS einem Hause an de« Jakobstraße: eine braun polirte, hölzerne Schatulle, ««haltend: 2 hiesig« Sparkassenbücher, Nr. 6753 und 11349, ein goldener glatter Trauring, gez. I-. 1. 83, ein kleiner Siegelring mit gelbem Stein, ein schwarz emaillirter, schmaler Goldreif mit 8 blauen Steimben, ein dergleichen mit Granaten, ein« starke Nickelkette mit länglichem, eckigen Medaillon, eine goldene PanzerhalSketle mit goldenem Kreuz; am 3l. Januar au» einem, Hofe an der Äernsbachstraße: ein hölzerner Kohlenkasteu, 3 St. kupferne Stürzen und eine Weißblech. Waaschale mit 3 Kettchen; am 23. Januar au» einem Hause der oberen Hainstraße: ein grauleinenes Mangeltuch; auS einem Hause am Roßmarkt: eine blaugraue, mit Seidenfäden durchwirkte Stoffhose mit gelben, A agnor gez. Knöpfen; aus einem Stalle am Schloßberg: 2 lebende, große, graue Kaninchen, belgische Raffe; am 24. Januar aus einem Hause an der Annabergerstraße: ein mit grauem Stoffe überzogener Fußsack von grau und schwarz scheckigem Hundefell; von einem Schaufenster an der Elisenstraße: 2 neue graue Englischlederhosen und 1 blauleinene dergl.; am 25. Januar auS einem Stall im Schlachtviehhos: eine schwarze, mit schmalen weißen Streifen versehene Stoffärmeljacke mit 3 Taschen; am 27. Januar aus einem Haus« der AugustuSburgerstraße: ein weißer tzandkorb, ein ?. Lederstiefeletten mit Gummieinsatz und eine blaugedruckte, leinene Schürz«; am 30. Januar aus einen Hause am Brübl: lv Stückchen Butter. Zur Wiedererlangung der gestohlenen Gegenstände und Ermittelung der Diebe wird dies hiermit bekannt gemacht. Chemnitz, am 9. Februar 1885. Das Polizeiamt. ^ Siebdrat. 80. v. M. wurde ein englischer Transportzug, etwa 3 Meilen von Gakdul entfernt, durch einen gegen 1000 Mann zählenden feind lichen Trupp angegriffen, die Engländer wiesen den Angriff mit Gefchützfeuer zurück, der TranSportzug setzte seinen Marsch fort und befindet sich in El Howeyat in Sicherheit. — Ans eine speziell« An frage des Generals Wolseley ist demselben von der Regierung ge antwortet, daß der Feldzug, selbst für den Fall, daß Gordon nicht mehr am Leben sein sollte, bis zur Unterdrückung der Insurrektion fortgeführt werden solle. (Zum Theil bereits telegr. gemeldet.) AM
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